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Steuereinrichtung für die Durchflußwege der Lösungsmittel in Trockenreinigungseinrichtungen
Die Erfindung betrifft eine mit flüchtigen chemischen Lösungsmitteln arbeitende
Trockenreinigungseinrichtung, insbesondere für Textilwaren u. dgl. Bei derartigen
Reinigungseinrichtungen werden die Lösungsmittel im allgemeinen im Umwälzverfahren
durch das zu reinigende Gut und eine Lösungsmittelreinigungsvorrichtung getrieben.
Die beim Reinigungsvorgang erforderlichen Verbindungen zwischen der Waschmaschine,
den Behältern für die verschiedenen Lösungsmittel, den zur Reinigung der Lösungsmittel
vorhandenen Filtern usw, werden bei den bis heute bekannten Einrichtungen durch
eine Mehrzahl von in die Rohrleitungen für die Lösungsmittel eingebauten Einzelhähnen
den jeweiligen Erfordernissen entsprechend erstellt. Es leuchtet ein, daß die Bedienung
dieser Einzelhähne bei größeren Reinigungseinrichtungen sehr umständlich und zeitraubend
ist und vom Bedienungspersonal außerdem ein beträchtliches Maß von Aufmerksamkeit
erfordert, wenn Fehlschaltungen und damit Verluste vermieden werden sollen.
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Die Erfindung sieht zur Vermeidung dieses Mangels eine Steuereinrichtung
für die Durchflußwege der Lösungsmittel in Trockenreinigungseinrichtungen, insbesondere
für Textilwaren, vor, welche aus einem als Mehrwegehahn für mehrere voneinander
unabhängige Durchflußwege ausgebildeten Zentralsteuergerät besteht, wodurch die
Bedienung von Einzelhähnen entfällt.
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:Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung besitzt das Zentralsteuergerät
ein einziges Betätigungsorgan, dessen Arbeits- und Verriegelungsstellungen
durch
Rasten festgelegt sind, :deren nacheinander eingenommene Stellungen der beim Reinigungsvorgang
erforderlichen chronologischen Reihenfolge der Arbeitsgänge angepaßt sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, ,der
Beschreibung und der Zeichnung, in welcher rein beispielsweise Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind. Es zeigt Fig. i schematisch den Aufbau
einer Reinigungseinrichtung mit einem als Mehrwegehahn ausgebildeten Zentralsteuergerät,
Fig. 2 den tatsächlichen Aufbau der Einrichtung von der Frontseite gesellen, Fig.3
von oben gesehen, Fig.4 eine erste Ausbildungsform des als Zentralsteuergerät dienenden
Mehrwegehahns teilweise im axialen Schnitt, Fig, 5 einen Ouerschnitt durch den Mehrwegehahn
nach der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 einen analogen Querschnitt nach der Linie VI-VI
in Fig. ,4 Fig. 7 einen analogen Querschnitt nach der Linie VII-VII .in Fig. 4,
Fig. 8 eine Detailvariante zu Fig. 4, Fig.9 eine zweite Ausbildungsform des als
Zentralsteuergerät dienenden Mehrwegehahns, teilweise im axialen Schnitt.
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Die in Fig. i bis 3 gezeigte Reinigungseinrichtung weist eine Waschmaschine
2o, einen Destillator 21 für das zur Reinigung verwendete Lösungsmittel mit einem
zugehörigen Kühler Zia und Kondensator 21v, einen Behälter 22 für das reine Lösungsmittel,
einen Behälter 23 für leicht beschmutztes Lösungsmittel, ein Filter 24 zum Reinigen
des beschmutzten Lösungsmittels und eine Vorrichtung 25 zum Abscheiden von festen
Gegenständen aus dem Lösungsmittel auf. Die verschiedenengenanntenElemente-derEinrichtung
sinddurch Rohrleitungen untereinander v erbindbar, die zum größten Teil über ein
Zentralsteuergerät 26 geführt sind (Fig. i). Eine Leitung 27 verbindet das
Zentralsteuergerät mit dem D.estillator 21, eine Leitung 28 mit dem Behälter 2 2
für das reine Lösungsmittel. eine Leitung 29 mit dem Behälter 23 für leicht beschmutztes
Lösungsmittel, eine Leitung 30 mit der Waschmaschine 20, eine Leitung 31
mit der Vorrichtung 25 zum Abscheiden von festen Gegenständen, welche ihrerseits
über eine Leitung 32 mit der Waschmaschine verbunden ist. Eine weitere Rohrleitung
33 führt vom Zentralsteuergerät zum Filter 24, während eine Leitung 34 von diesem
wieder zum Steuergerät zurückgeht. Ein Vorratsbehälter 35 für das Lösungsmittel
steht über eine Rohrleitung 36 mit dem Steuergerät in Verbindung, während sowohl
die Saugseite als auch die Druckseite einer Pumpe 37 über die Leitungen 38 bzw.
39 an das Zentralsteuergerät 26 angeschlossen ist. Außerdem führt eine mit einem
Schieber 40 und einem Rückschlagventil 41 versehene Rohrleitung 42 vom Filter 2,4
zum Destillator 21.
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Das Zentralsteuergerät 26 ist als Mehrwegehahii ausgebildet, von dem
ein erstes Ausführungsbeispiel in Fig. 4 bis 7 dargestellt ist. Dieser Mehrw.egehahn
besitzt ein die Gestalt eines abgestumpften Kegels aufweisendes .Steuerorgan 43,
44, das zur Vereinfachung seiner Herstellung aus einem Mantelteil43 und einem Kern
44 besteht, welche Teile drehfest miteinander verbunden sind. Das Steuerorgan ist
auf einer Welle 45 aufgekeilt und drehbar in einem mit einer entsprechenden Ausnehmung
versebenen Gehäuse 46 untergebracht, das als Sitz für das Steuerorgan dient. Verschieden.eAnschlußstutzen47
bis 54 für die Leitungsrohre der Einrichtung münden an verschiedenen Stellen in
das Gehäuse 46 ein, während in den Teilen 43 und 44 des Steuerorgans K=anäle
55 bis 61 eingearbeitet sind, die in bestimmten Arbeitsstellungen des Steuerorgans
mit den Anschlußstutzen übereinstimmen oder von denselben getrennt sind. In der
dargestellten Lage des Steuerorgans ist der Rohrstutzen 47 beispielsweise über den
Raum 62 des Steuergerätes und den Kanal 55 mit dem Stutzen 48 verbunden, ebenso
der Stutzen .I9 über den Kanal 56 und den Raum 66 des Gerätes mit dem Stutzen So
und der Stutzen 52 über den Kanal 57 mit dem Stutzen 53. Alle übrigen Stutzen und
Kanäle -des Steuerorgans sind in dieser Stellung des Gerätes abgesperrt bzw. unwirksam,
kommen jedoch in anderen Arbeitsstellungen ebenfalls zur Wirkung, um andere Anschlußstutzen
miteinander zu verbinden oder die Stutzen in anderer Weise miteinander in Verbindung
zu bringen. Aus dem gezeigten Beispiel ist ersichtlich, daß der Mehrwegehahn mehrere
voneinander unabhängige Durchflußwege aufweist.
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Ein nicht dargestelltes federndes Element kann das konische Steuerorgan
stets leicht in die Sitzausnehmung des Gehäuses hineindrücken, um Spaltverluste
im Hahn zu vermeiden. Außerdem ist die Anordnung so getroffen, daß das den Hahn
durchlaufende Lösungsmittel stets durch den Stutzen .I7, beispielsweise mittels
der Leitung 39, direkt von der Pumpe 37 kommend, zugeführt wird. Dadurch entsteht
ein auf den Kern 44 des Steuerorgans wirkender Strömungsdruck, der letzteres fest
in die Sitzausnehmung preßt, solange die Pumpe lm Betrieb ist, woraus eine selbsttätigeArretierungdes
Steuerorgans in der jeweiligen Arbeitslage resultiert. Das Zentralsteuergerät kann
daher erst dann in eine neue Arbeitsstellung gebracht werden, wenn die Pumpe vorher
ausgeschaltet worden ist. Zur Vereinfachung der Herstellung kann das als Sitz für
das Steuerorgan dienende Gehäuse auch mehrteilig ausgebildet sein.
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An :der Welle 45 sitzt ein einziges Betätigungsorgan, z. B. ein Handrad,
wobei zweckmäßigerweise Mittel vorhanden sind, um die einzelnen Arbeitsstellungen
jeweils durch Rasten festzulegen.
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An der beschriebenen Einrichtung können mit Hilfe des Zentralsteuergerätes
26 beispielsweise folgende Arbeitsgänge ausgeführt werden: i. Überleiten des Lösungsmittels
vom Behälter23 für leicht beschmutztes Lösungsmittel über die Rohrleitungen 29 und
30 in die Maschine 2o, welche das zu reinigende Gut, beispielsweise ein Kleidungsstück,
enthält, wobei zur Förderung des Lösungsmittels die
Pumpe 37 als
Umwälzpumpe in den Durchflußweg eingeschaltet ist; 2. Zurückfördern des Lösungsmittels
von der -Maschine 20 über die Leitungen 32, 31 und 29 in den Behälter 23, indem
die Pumpe 37 nun entsprechend ihrer Wirkungsweise umgekehrt in den Strömungsweg
eingeschaltet ist; zwischen den Leitungen 32 und 31 durchläuft das Lösungsmittel
die Vorrichtung 25, in welche allfällig sich vom Kleidungsstück losgelöste Nadeln,
Knöpfe usw. aufgefangen werden; 3. Überleiten von reinem Lösungsmittel aus .dem
Behälter 22 über die Leitungen 28 und 30 in die Maschine 20; 4. Förderung
des Lösungsmittels von der Maschine über die Leitungen 32, 31 und 33 in den Filter
24 und von demselben über die Leitungen 34 und 30 wieder zurück zur Maschine,
um so eine Reinigung des beschmutzten Lösungsmittels zu erzielen; 5. Zurückförderung
des Lösungsmittels von der 1`-laschine zum Behälter 22 Tiber die Leitungen 32, 31
und 28; 6. Überleiten des leicht beschmutzten Lösungsmittels aus dem Behälter 23
in den Destillator 2i über die Leitungen 29 und 27; 7. Rückspülung des Filters 24
durch Förderung von Lösungsmittel von der Maschine 20 über die Leitungen 32, 31
und 34 zum Filter und von diesem über die Leitung 42 zum Destillator, wobei außerdem
der Schieber 4o von Hand zu betätigen ist; B. Ansaugen von frischem Lösungsmittel
aus dem Vorratsbehälter 35 über die Leitungen 36 und 28 in den Behälter 22.
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Bei allen diesen Arbeitsgängen ist die Pumpe 37 ihrer Förderrichtung
entsprechend in den Durchflußweg eingeschaltet, um die gewünschte Förderung des
Lösungsmittels zu erreichen.
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Die Umschaltung von einem Arbeitsvorgang zum nächsten ist mittels
des Betätigungsorgans des Zentralsteuergerätes einfach und rasch durchführbar, wobei
dasselbe mit Vorteil so ausgebildet ist, daß die für einen Reinigungsvorgang erforderlichen
Arbeitsgänge durch einfaches Umschalten des Steuergerätes von einer Arbeitsstellung
zur nächsten durchführbar sind, daß die Reihenfolge der Arbeitsstellungen des Steuergerätes
also mit der erforderlichen Arbeitsfolge der Einrichtung übereinstimmt.
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Das Zentralsteuergerät weist außerdem mindestens eine Verriegelungsstellung
auf, in welcher die verschiedenen Leitungen gegeneinander vollständig abgesperrt
sind.
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Um bei einem schlanken, kegelstumpfförmigen Steuerorgan 43, 44 eine
Selbsthemmung zufolge zu starken Einpressens durch den Strömungsdruck in die Sitzausnehmung
zu vermeiden, kann gemäß Fig. 8 das Gehäuse 46 einen in axialer Richtung von außen
einstellbaren und jederzeit nachstellbaren Bolzen 67 lagern, gegen dessen eines
Ende das verjüngte Ende des kegelstumpfförmigen Kernes 44 abgestützt ist.
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Eine andere Ausführungsform des als Mehrwegehahn ausgebildeten Zentralsteuergerätes
ist in Fig.9 dargestellt unter Weglassung der Anschlußstutzen und der in das Steuerorgan
eingearbeiteten Kanäle. Bei dieser Variante besitzt das Steuerorgan 68 die Gestalteiner
ebenen Scheibe, «-elche auf die Betätigungswelle 45 des Steuergerätes aufgekeilt
ist. Die Scheibe liegt mit der einen Flachseite an eine zweite Scheibe 69 an, die
als .Sitz für das Steuerorgan gegen Drehung gesichert in einem Gehäuse 70 untergebracht
ist. Die Anschlußstutzen für die Rohrleitungen münden in die zweite Scheibe
69 und in das Gehäuse 70 ein, während die zur Verbindung der Stutzen
dienenden Kanäle in die Scheibe 68 eingearbeitet sind. Die Wirkungsweise dieses
Mehrwegehahns ist im Prinzip gleich wie beim erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel.
Auch hier wird die Scheibe 68 unter dem Strömungsdruck des Lösungsmittels fest gegen
die Platte 69 gepreßt, solange die Umwälzpumpe läuft, wodurch eine Arretierung des
Steuergerätes erzielt wird.
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Es ist zweckmäßig, jeweils das Steuerorgan und das als Sitz für dasselbe
dienende Element jedes Hahns sowohl beim Einzelhahn wie beim Mehrwegehahn aus verschiedenen
Materialien herzustellen, beispielsweise aus Bronze und aus gehärtetem Stahl, um
ein Anfressen der aufeinander reibenden Flächen zu verhüten.
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Es wäre denkbar, das Zentralsteuergerät auch motorisch von einer Arbeitsstellung
in die nächste zu steuern.