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Lastgreifer Das Verladen großer, schwerer Lasten in Häfen und Umschlagplätzen
sowie das Fördern von Maschinenteilen oder sonstigen Erzeugnissen erfolgt für gewöhnlich
durch Krane, anderen Geschirren besondere, den Formen und Gewichten des Fördergutes
entsprechende Aufhängevorrichtungen angeklinkt sind. Das Erfassen sowie das Lösen
der Lasten mit Hilfe der bekannten Vorrichtungen wird vorwiegend von Arbeitskräften
durchgeführt. Diese Arbeitskräfte haben die Sondervorrichtungen um den zu fördernden
Gegenstand zu legen und so lange anzuhalten, bis das Krangeschirr angezogen wird
und damit die erforderliche Anpressung am Körper erfolgt. Das Lösen der Last erfordert
ebenfalls Arbeitskräfte, um bei einem erneuten Hochfahren des Krangeschirres ein
Wiedererfassen der Last zu vermeiden. Das Anhängen und Lösen von erhitzten Körpern,
wie .glühende Stahlblöcke, Schmiedestücke od. dgl. gestaltet sich umständlich und
i!st mit Gefahr verbunden, weil die Arbeitskräfte den wirksam werdenden Wärmestrahlen
unmittelbar ausgesetzt sind.
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In Anbetracht der umständlichen Arbeitsweise und des damit verbundenen
zusätzlichen Bedarfs an Arbeitskräften geht man in vielen Fällen dazu über, als
Krangeschirre Lastmagnete zu verwenden, die im Fall ihres elektrischen Stromschlusses
ein Anziehungsvermögen nur bis zu einer bestimmten Größe besitzen. Die Anwendung
eines solchen Magneten setzt voraus, daß seine Angriffsfläche in genügender Breite
an der Last anliegt, daß 'keine unmagnetischen Schichten dazwischenliegen und
daß
der zu hebende Körper magnetisierbar ist. Aus dem letzten Grund kann das Heben und
Fördern von glühendem Gut, wie Stahlblöcke od. dgl., mittels eines Magneten nicht
vorgenommen werden. In Herstellungsbetrieben mit mechanischer Fertigbearbeitung
kommt die Anwendung magnetischer Transporteinrichtungen häufig deshalb nicht in
Frage, weil der in dem magnetischen Körper verbleibende Magnetismus unerwünscht
und sehr oft schädlich ist. Auch kommen Stromunterbrechungen vor, wodurch die Lasten
plötzlich abfallen und Unfälle eintreten.
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Alle aufgezeigten Nachteile werden durch einen Lastgreifer im Sinn
der Erfindung behoben, welcher auf mechanischem Wege völlig selbsttätig wirkt. Das
Neue der Erfindung wird im wesentlichen darin gesehen, daß zum selbsttätigen Greifen
und Lösen der Lasten ein z. B. gabelförmig gestalteter, in hochgeklappter Lage federnd
gehaltener Halter am Rohr drehbar gelagert ist, an dessen freiem Ende eine Klinke
derart drehbar aufgehängt ist, daß bei Bewegung des Rohres auf der Spindel in der
einen Richtung die Klinke infolge ihrer Schwerpunktlage auf einen vorspringenden
Nocken der Spindel fällt und sich gegen einen Anschlag des Rohres legt. Der Gegenstand
der Erfindung -ist in .der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Längsansicht des Erfindungsgegenstandes mit als eine
Schere ausgebildeten Greifern teilweise im Schnitt, Abb. 2 eine weitere Ausführungsform
der Schere der Abb. i, Abb. 3 eine andereAusführungsform der Greiferanordnung in
einer Seitenansicht, Abb. 4 eine Vorderansicht der A'bb. 3, Abb. 5 und 6 Ausführungsformen
der zur Verwendung kommenden Zugketten, Abb. 7 und 8 weitere Ausführungsformen der
Lastgreifer.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der Greifer aus den beiden
Sehenkeln i und 2, die in dem Zapfen 3 drehbar gelagert sind. Dieser Zapfen ist
auch gleichzeitig durch das geschlitzte Ende des Rohres 4 geführt. In dem oberen
Teil des Rohres 4 ist die Spindel 5 axial beweglich angeordnet. Das obere Ende der
Spindel 5 trägt die Öse 6, die wiederum über die Seile 7 mit den Enden der Schenkel
i und 2 in Verbindung steht. Die zu hebende Last 8 kann entweder mit den Schenkeln
i und 2 direkt erfaßt werden (gemäß Abb. 2-) oder unter Verwendung der Spitzen 9"
sofern ein Ausreißen zu befürchten ist. An dem Rohr .I; ist außen der Nocken io
beiderseits des in Längsrichtung geschnitzten Röhrendes angebracht. In diesem Nocken
ist der gabelförmig ausgebildete Halter i i drehbar angeordnet, und zwar gefedert,
entgegen dem Uhrzeigersinn. In dem freien Ende des Halters i i ist die Klinke 12
aufgehängt: Das freie Ende dieses Halters i i ist in Höhe der aufgehängten Klinke
12 von einer Schlaufe 13 umgeben, die wiederum 2 Nocken trägt. In diesen Nocken
ist der Winkelhebel 14 beweglich angeordnet. Während der längere Schenkel des Winkelhebels
14 eine stufenartige Ausnehmung besitzt, befindet sich an dem kürzeren Schenkel
des Winkelhebels die Falle 15, die sich frei gegen die Spindel 5 legt. Auf der Spindel
5 ist der Nocken 16 angebracht, der die Bewegungen der Spindel mitmacht.
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Entsprechend der A'bb. i ist die Last bereits erfaßt. Wird diese nun
abgesetzt, so senkt sich die Spindel 5 nach dem Aufsetzen in das Rohr 4. hinein,
wobei der Nocken 16 die anliegende Falle 15 von der Spindel abdrückt. Hierbei hebt
sich der Winkelhebel 14 an und gibt die federnd gegen seine stufenartige Ausnehmung
anliegende Gabel i i frei. Diese bewegt sich nun mit ihrem freien Ende auf die Spindel
zu und drückt jetzt mit .der Nase gegen den kürzeren Schenkel des Winkelhebels 14.
Die Klinke nimmt wieder auf Grund ihrer besonderen Form die senkrechte Lage ein,
wobei die der Spindel 5 zugekehrte Seite jetzt an dieser lose anliegt. Beim weiteren
Senken der Spindel 5 passiert der Nocken 16 auch die Klinke 12. Während dieses Vorganges
sind die Schenkel i und 2 gespreizt worden, wobei die Last frei wurde. Ein Anheben
der Spindel 5 ist nur noch bis zu der lose anliegenden Klinke 12 möglich, da diese
mit ihrer Aufhängung im Drehpunkt der Gabel i i andernfalls nach außen ausweicht,
und zwar bis zur Anlage in der Schlaufe 13. Im äußeren Punkt angelangt, fällt der
Winkelhebel 1,4 mit seiner Ausnebmung auf die Nase der Gabel ii. In diesem Zustand
verbleibt der Greifer und kann geöffnet ausgefahren werden. Wird er nun auf eine
Last neu aufgesetzt, gibt die Spindel 5 die auf ihrem Nocken 16 ruhende Klinke frei,
die sofort in die senkrechte Lage zurückfällt, aus der sie beim Ausweichen der Gabel
i i vorher 'herausgebracht worden war. Nun kann die Spindel frei nach oben fahren,
wobei die Schenkel i und 2 sich bis zum Erfassen der Last schließen können. Beim
Lösen der aufgenommenen Last hebeginnt das Arbeitsspiel von neuem.
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Um namentlich 'bei glühenden Stahlblöcken das Erfassen des Blockkopfes
zu vereinfachen, ist gemäß Abb. 3 an dem Rohr 4 ein Nocken i9 vorgesehen, an dem
federnd der Halter 17 angelenkt ist. In der Öse 2i dieses Halters ist ein Glied
der Schlingkette 22 eingefügt. Nach dem Ziehen der Blöcke aus den Kokillen legen
sich diese beim Absetzen auf dem Boden um, wobei die Schlingkette mitgeht und erst
nach Öffnen der Schenkel i und 2 -unter dem Blockkopf hervorgezogen wird. Zur Erhöhung
der besseren Haftung an den Blockköpfen können die Kettenglieder einen vier- oder
dreikantigen Querschnitt aufweisen, wie Abb. 5 und 6 darstellt. Die Abb. 7 und 8
zeigen weitere Ausführungsmöglichkeiten, um die :Schlingkette vor dem Aufsetzen
zu spreizen. Gemäß Abb.8 ist die Schlingkette an einer halbkreisförmig angebrachten
Feder 24 mit einzelnen Gliedern befestigt.