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Zurückschiebbares Kraftwagenverdeck Die Erfindung bezieht sich auf
ein zurückschiebbares Verdeck, insbesondere ein Faltverdeck für Personenkraftwagen
od. dgl.
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Während bei werkmäßig mit einem Verdeck versehenen Kraftfahrzeugkarosserien
die Anordnung und Ausbildung der Verdeckbauteile verhältnismäßig einfach ist, sind
beim nachträglichen Einbau eines zurückschiebbaren Verdeckes, insbesondere eines
Faltverdeckes, ganz erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Hierzu trägt in der
Hauptsache bei Limousinen die als selbsttragende Schale aus einfachem dünnem Blech
gefertigte Dachhaut bei, die nach dem Ausschneiden einer Verdecköffnung ihre Steifigkeit
verliert und ohne weiteres nicht mehr zur Befestigung irgendwelcher Verdeckteile
dienen kann.
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Bei den bisher bekannten Ausbildungen zurückschiebbarer Verdecke hat
man bereits einen Führungsrahmen vorgesehen, der an der Dachwand befestigt wird,
wobei letztere abgekantet ist. Abgesehen davon, daß hierbei die Dachwand so stark
bemessen sein muß, daß eine genügende Tragfähigkeit derselben erreicht wird, werden
alle Verwindungen der durch den Dachausschnitt unstabil gewordenen Karosserie auf
den Führungsrahmen übertragen, so daß Klemmungen und Betriebsstörungen, insbesondere
bei mechanischem Antrieb des Verdeckes, eintreten.
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Außerdem ist es undurchführbar, bei handwerkmäßigem nachträglichem
Einbau eines Verdeckes die sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung
gewölbte Dachform mit genau passend anliegenden Führungsschienen zu versehen, um
ein einwandfreies Gleiten und das regendichte Abschließen der Spriegel zu erzielen,
da das Biegen dieser Schienen ohne kostspielige Biegeformen in
Einzelfällen
nicht möglich ist. Es ergehen sich somit große Fehlerquellen, die lange Arbeitszeiten
bei der Einbauarbeit erfordern.
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Die Erfindung bezweckt, die Anpassung der Verdeckteile zu erleichtern
und zu verbessern. Insbesondere aber wird erstmalig die Aufgabe gelöst, ein Verdeckaggregat
als einheitlichen Bauteil auszubilden, der mit leichter Mühe in einen Dachausschnitt
des Wagenaufbaues eingesetzt werden kann.
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Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung ein den abgekanteten Dachausschnitt
allseitig überfassender und mit tragfähigen Karosserieteilen fest verbundener Stützrahmen
vorgesehen, welcher den Verdeckführungsrahmen tragend aufnimmt.
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Man kann weiterhin, um trotz einer allseitigen Verbindung des Stützrahmens
mit tragfähigen Karosserieteilen die Einlagerung des Verdeckführungsrahmens ohne
Verringerung des Dachausschnittes herbeizuführen sowie einen regendichten Abschlulb
des Verdeckes zu erreichen, die vordere Querstrebe des Führungsrahmens unterstecken,
so daß mittels einer die Einlagerung sichernder Klappbewegung der Verdeckführungsrahmen
eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck sind erfindungsgemäß die Z-förmig profilierten
Seitenschienen des Stützrahmens mit unter die Dachhaut tretenden Stützlappen versehen
und die unteren Schenkel des Z-Profils kurz vor der vorderen Querverstrebung weggeschnitten.
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Eine einfache Befestigung des Verdeckaggregates, bei dem das mechanische
Triebwerk in geschützter Lage und durch die Rahmen unbehindert angeordnet werden
kann, ist erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die seitlichen Führungsschienen des
Verdeckführungsrahmens am vorderen sowie am hinteren Ende durch breitflächige Bleche
quer verstrebt sind, wobei das unter die Dachhaut gesteckte vordere Blech das Antriebsaggregat
trägt, während das hintere Blech auf der Dachhaut aufliegt. In der Zeichnung ist
eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. I in
schaubildlicher Draufsicht auf das Dachteil eines Personenkraftwagens die Anordnung
des Dachausschnittes zum Zwecke der Anbringung des Verdeckes, Abb. 2 ebenfalls in
schaubildlicher Ansicht den von innen gegen die Dachhaut einzusetzenden Stützrahmen,
Abb. 3 in einer der Abb. I entsprechenden schaubildlichen Darstellung die Anordnung
des Stützrahmens, Abb.4 den Verdeckrahmen liebst Spriegeln und Triebwerk, jedoch
ohne Verdecktuch, Abb. 5 eine schematische Darstellung des Einsetzens des Verdeckrahmens
in die Dachöffnung, Abb.6 in teilweise aufgebrochener Ansicht das fest eingesetzte
Verdeck in geschlossener Stellung, Abb. 7 einen Querschnitt durch eine Längsschiene
des Verdeckrahmens, Abb. 8 einen Querschnitt durch die Vorderkante der Dachöffnung
bei geschlossenem Verdeck und Abb. 9 einen Querschnitt durch die hintere Querleiste
nebst ihrer Befestigung.
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Wie in Abb. I angedeutet, wird zunächst die Dachhaut I des Wagenaufbaues
ausgeschnitten. Dies erfolgt zweckmäßig nach dem Anzeichnen des Schnittes 2 mittels
einer Schablone, nachdem die Ecken 3 des Ausschnittes mit genügend großer Rundung
ausgebohrt sind. Hiernach werden vorzugsweise die Ränder 4 des Ausschnittes nach
unten rechtwinklig abgekantet, wie es in Abb. 7 und 9 ersichtlich ist. Zum Zwecke
dieses Abkantens können der Dachhautwölbung entsprechend genau zugeschnittene, auf
dem Boden des Fahrzeuges ruhende Stützbretter angeordnet werden, um deren Kante
das meist nur dünne Metallblech des Dachteiles mühelos abgebogen werden kann, ohne
daß Ungenauigkeiten in der Formgebung eintreten. Diese Abkantung wird an allen vier
Rändern des Ausschnittes angebracht und bringt eine ausreichende Versteifung des
Dachteiles hervor.
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Der in Abb. 2 dargestellte Stützrahmen, dessen beide Längsschienen
5 und die Querschiene 6 aus Z-förmigen Profilen bestehen (Abb. 7 und 9), ist an
seiner Vorderseite mit einem breitflächigen Verstärkungsblech 7 ausgestattet. Dieser
Stützrahmen kann dem betreffenden Wagentyp entsprechend serienmäßig hergestellt
werden, so daß die erforderliche Passung der Längs- und Querwölbung leicht erreicht
werden kann.
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Der Stützrahmen wird, wie in Abb. 3 gezeigt, von innen gegen die Dachhaut
I gesetzt, so daß der Steg des Z-Profils dicht an dem abgekanteten Rand 4 der Dachhaut
I anliegt. Der obere sich waagerecht erstreckende Schenkel 8 legt sich dabei fest
gegen die Dachhaut I.
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An dem vorderen Ausschnittsrand (Abb.8) wird die Kante des Verstärkungsbleches
7 durch den umgelegten Abkantrand 4 eingebunden. Auf der übrigen Strecke des Stützrahmens
wird vorzugsweise durch Punktschweißung eine Halteverbindung zwischen Dachhaut und
Stützrahmen vorgesehen.
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Der Stützrahmen kann ferner mit Stützlappen 9 versehen werden, die
sich gegen die meist als Hohlträger Io ausgebildeten Seitenwände anlegen und den
Stützrahmen tragen.
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In gleicher Weise ist das Verstärkungsblech so bemessen, daß es sich
an dem Hohlträger II der Stirnwand abstützt.
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Der Verdeckrahmen (Abb. 4) besteht aus zwei parallelen Führungsschienen
I2, in deren U-förmiger Rinne I3 (Abb. 7) die Führungsenden I4 des Hauptspriegels
I5 und der Hilfsspriegel I6 gleiten. Sowohl der Hauptspriegel I5 als auch die Hilfsspriegel
I6 können noch sogenannte Faltspriegel I7 besitzen, «-elche aus an Blattfederarmen
18 befestigten Spriegelstangen bestehen, die sich beim Öffnen des Verdeckes aufrichten
und das V erdecktuch i9 in gleichmäßige Falten legen.
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Die rückwärtigen Enden der Führungsschienen 12 sind durch ein breitflächiges
Blech 2o miteinander verbunden, während die vorderen Enden der Schienen durch ein
die Windenrollen 21 sowie den
deren Antrieb bewirkenden Elektromotor
22 nebst seinem Betätigungsschalter 23 tragendes Blech 24 verbunden sind. Die Innenkante
25 des Bleches ist vorzugsweise abgewinkelt. Auf der Blechplatte 24 sind ferner
die Seilrollen 26, 27 befestigt. Je eine weitere Rolle 29 dient als Umlenkrolle
für einen Seilzug, der zur Bewegung der Spriegel vorgesehen werden kann. Diese Umlenkrollen
sind am rückwärtigen Ende der Führungsschienen I2 angeordnet.
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Der Seilzug besteht aus zwei Seilschlaufen 3o,3I, deren in der U-förmigen
Rinne I3 der Längsschienen I2 verlaufende Seilstrecken an den Spriegeln in bekannter
Weise angreifen.
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Der betriebsbereit fertiggestellte Verdeckrahmen wird, wie in Abb.
5 dargestellt, mit seinem Vorderteil 24 durch die Aussparungen 32 des in der Dachöffnung
befestigten Stützrahmens eingeschoben und dann durch scharnierartiges Umklappen
in die in Abb. 6 gezeigte Gebrauchslage gebracht. In dieser Lage tritt, wie bereits
erwähnt, die Blechplatte 2-I unter die Stirnfläche der durch das Verstärkungsblech
7 unterfangenen Dachhaut I. Eine Abschlußleiste 33 (Abb. 8) dient zur Abdeckung
des Spaltes zwischen der Blechkante 25 und der Dachhaut. Man kann vorteilhafterweise
diese Abschlußleiste 33 spitzwinklig vorspringend gestalten, so daß bei Anordnung
einer über die Leiste greifenden Kappe 34, um die der Verdeckstoff I9 herumgefaltet
und befestigt ist, ein zugfreier Abschluß des Verdeckes erzielt wird. Zweckmäßig
kann hierbei noch eine die Leiste 33 untergreifende Stirnblende 35 an dem Spriegel
I5 angebracht werden, an die der die Verdeckunterseite verkleidende Himmelstoff
36 befestigt ist.
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Die rückwärtige Blechstrebe 2o des Verdeckrahmens wird durch unter
dem Verdeckstoff I9 liegende Senkkopfschrauben 37 an der Dachhaut I befestigt.
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Der von der vornsitzenden Stirnblende 35 ausgespannte Himmelstoff
36 kann mittels einer Klemmleiste 38 und in dem Stützrahmenschenkel 4o sitzender
Halteschrauben 39 gehalten werden (Abb. 9). Zwecks sauberen Abschlusses der Öffnungsränder
des Daches ist es vorteilhaft, den Schenkel 4o des Z-Profils des Stützrahmens länger
auszubilden, als es der Breite der Führungsschienen I2 entspricht.
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Der das Wageninnere auskleidende Bezugsstoff 4I ist einfacherweise
dann mit seinem Rand über die Schenkelkante umgefalzt und angeklebt.