-
Verfahren zur Herstellung von Belägen aus Holzmosaik, insbesondere
Boden- und Wandbelägen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Belägen aus Holzmosaik, insbesondere Boden- und Wandbelägen.
-
Derartige Beläge wurden bisher beispielsweise so hergestellt, daß
die das Mosaik bildenden Holzstücke in der Fabrik zu Leisten zusammengeleimt und
diese dann an Ort und Stelle zum gewünschten Mosaik nebeneinandergereiht und miteinander
und mit der Unterlage, sei es dem Boden oder der Wand, durch ein Bindemittel verbunden
wurden. Dieses Vorgehen beanspruchte verhältnismäßig viel Zeit, weshalb die Beläge
aus Holzmosaik bis heute ziemlich teuer waren.
-
Die Erfindung ermöglicht eine wirtschaftlich vorteilhaftere Herstellung
von Belägen der genannten Art, die vor allem mit geringerem Zeitaufwand durchgeführt
werden kann. Das Verfahren besteht darin, daß die auf eine gewünschte Größe und
eine bestimmte Höhe zugeschnittenen Holzklötze in der gewünschten Anordnung unter
Belassung von Fugen nebeneinander auf eine für ein Bindemittel durchlässige Unterlage
aufgebracht und an dieser befestigt werden, worauf die so gebildete Mosaikbahn mit
der Unterlage voran in eine Bindemittelmasse eingedrückt wird, die an derjenigen
Stelle aufgetragen worden ist, an welcher der Belag angeordnet werden soll.
-
Als Unterlage für die Holzklötze wird vorzugsweise eine biegsame Bahn
benutzt, um zu ermöglichen. daß die Mosaikbahn zu ihrem Transport
gerollt
«-erden kann. Als Unterlage kann ein Textilprodukt, beispielsweise ein Jutegewebe,
mit Vorteil verwendet werden.
-
Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand der Zeichnung
beipielsweise erläutert. Es zeigt Fig. i in schaubildlicher Darstellung einen Ausschnitt
aus einer zum Verlegen bereiten Mosaikbahn, die aus einer Gewebeunterlage mit darauf
in der gewünschten Anordnung befestigten Holzklötzen besteht, Fig.2 einen vertikalen
Querschnitt durch einen mit dem Holzmosaik belegten Boden.
-
Aus Edelholz oder anderem Holz werden Klötze io in .der gewünschten
Größe zugeschnitten, wobei diese Klötze vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise
parallelepipedische Gestalt aufweisen. Es können sämtliche Klötze in denselben Dimensionen
angefertigt werden, was jedoch nicht in jedem Fall erforderlich ist. Bedingung ist
nur, daß die Höhe aller Holzklötze die gleiche ist. Die zugeschnittenen Klötze werden
nachher mit Vorteil in einem an sich bekannten Imprägniermittel getränkt, um sie
widerstandsfähiger zu machen. Im gleichen Arbeitsgang kann auch wenigstens ein Teil
der Holzklötze gebeizt werden, um bei Verwendung verschiedenfarbiger Hölzer eine
Egalisierung der Farbe der Klötze io zu erreichen. Das Imprägnieren wie auch das
Beizen kann in großen Bottichen erfolgen.
-
Die so vorbereiteten Holzklötze io werden nach dem Trocknen in der
beim Mosaik gewünschten Anordnung unter Belassung von Fugen i i nebeneinander auf
einer Unterlage 12 angeordnet und an dieser befestigt. Die Unterlage 12 muß für
ein Bindemittel, beispielsweise eine Kittmasse, durchlässig sein und ist im dargestellten
Beispiel ein Gewebe, z. B. ein Jutegewebe, mit im Vergleich zur Dicke der einzelnen
Fäden weiten Maschen. Als Unterlage 12 könnte gegebenenfalls auch ein anderes Textilprodukt
verwendet werden, das beispielsweise gestrickt oder gehäkelt ist. Vorzüglich ist
z. B. ein Diagonalgeflecht geeignet. Die Befestigung der einzelnen Holzklötze io
auf der Unterlage i2 erfolgt im einfachsten Fall durch Ankleben mit Leim oder mit
einem Kitt. Die Klötze können jedoch auch mit Hilfe mechanischer Mittel, wie Nägel
od. dgl., an der Unterlage befestigt «-erden. Auf diese Weise erhält man eine Mosaikbahn,
die in beliebiger Größe hergestellt werden kann, z. B. in einer Länge von 5 bis
io m und einer Breite von i m. Durch Verwendung eines biegsamen Stoffes für die
Unterlage 12 ergibt sich die Möglichkeit, die Mosaikbahn zu ihrem Transport zu rollen,
wobei die Holzklötze io selbstverständlich auf der konvexen Seite der gerollten
Unterlage liegen.
-
Die Anordnung der Holzklötze io auf der Unterlage 12 -ist an sich
beliebig; dieselbe kann regelmäßig oder unregelmäßig sein. Eine besonders schöne
Wirkung des zu erzeugenden Mosaiks ergibt sich dann, wenn die Maserung der Klötze
io bei benachbarten Klötzen rechtwinklig zueinander verläuft. Die Erzeugung der
beschriebenen Mosaikbahn kann gegebenenfalls maschinell erfolgen und wird vorzugsweise
in einer Fabrik durchgeführt, die örtlich von derjenigen Stelle, an der der Belag
angeordnet werden soll, weitab liegen kann.
-
Soll beispielsweise der Boden 13 etwa eines Zimmers mit einem Belag
aus Holzmosaik belegt werden, so wird zunächst eine Schicht aus einer Bindemittelmasse
14 auf diesem Boden aufgetragen. :Nachher breitet man die Mosaikbahn mit der Unterlage
12 nach unten gekehrt darüber aus und drückt sie mit der Unterlage 12 voran in die
Bindemittelmasse 14 hinein. Zufolge der Durchlässigkeit der Unterlage r2 steigt
hierbei ein Teil der Bindemittelmasse 14 in den Fugen i i zwischen den einzeli@en
Klötzen io hinauf. Die Pressung auf die Mosaikbahn wird so gewählt, daß sich die
Fugen praktisch alle mit der Masse 14 füllen. Auf Grund der Erfahrung ist es auch
möglich, die Menge der auf den Boden 13 aufgetragenen Bindemittelmasse derart
zu wählen, daß die Mosaikbahn vollständig auf den Boden 13 angedrückt werden
kann und sich die Fugen i i dabei praktisch alle ganz füllen. Von der Oberseite
des Belages her «-erden die Fugen dann noch verspachtelt, soweit dies erforderlich
ist. Als Bindemittelmasse 14 kann eine Kittmasse verwendet werden.
-
Nach dem Erstarren der Masse 14, welche sowohl die Holzklötze mit
dem Boden 13 als auch die Klötze untereinander verbindet, wird die Oberseite des
Belages in der üblichen Weise mit Hilfe einer Schleifmaschine geschliffen, wodurch
die allenfalls vorhandenen Unebenheiten ausgeglichen werden und die Maserung des
Holzes sauber zum Vorschein kommt.
-
Auf völlig analoge Weise können nicht nur Bodenbeläge, sondern auch
1,#landbeläge und ferner Möbelauskleidungen .hergestellt werden. Die Beläge zeichnen
sich durch schöne, warme Töne und die natürliche Struktur des Holzes und eine vorzügliche
Isolierfähigkeit aus. Je nach der Art des verwendeten Holzes eignen sich die beschriebenen
Beläge für den allgemeinen Wohnungsbau oder für Werkstätten und Fabrikationsräume.
Im letztgenannten Fall kommen vorzugsweise Weichhölzer für die Klötze io in Betracht,
welche eine wärmeisolierende hnd schalldämpfende Schicht ergeben, die dennoch sehr
strapazierfähig ist.
-
Das beschriebene Herstellungsverfahren hat verschiedene Vorteile gegenüber
der bisherigen Art der Herstellung von Belägen aus Holzmosaik. Erstens erfordert
die Verlegung des Belages an Ort undStelle bedeutend wenigerZeit undArbeitsaufwand,
da das Mosaik bereits in der Mosaikbahn vorbereitet ist, was sehr wohl maschinell
ausgeführt werden kann. Zweitens lassen sich bei gleichem oder mit weniger Arbeitsaufwand
kleinere Holzklötze zum Mosaik verarbeiten als beim bisherigen Vorgehen, was einerseits
eine bessere Ausnutzung des Holzes gestattet ünd anderseits eine größere Vielgestaltigkeit
in der Musterung des Mosaiks ermöglicht, sowohl bezüglich der Zeichnung als auch
bezüglich der Farbe.
Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens sind
also nicht nur wirtschaftltiche, sondern auch künstlerische bzw. ästhetische.
-
Der nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Belag besitzt den
Vorteil, daß er wie Parkett od. dgl. Tafelwerk verlegt werden kann. Das Verlegen
kann selbst durch ungelernte Arbeitskräfte erfolgen.
-
Infolge seiner Flexibilität besitzt der beschriebene Belag eine gute
Anpassungsfähigkeit.