<Desc/Clms Page number 1>
Plattenteilbelag.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
weise einem weitmaschigen Gewebe, vorzugsweise einer weitmaschigen Jute, angehören, vorteilhafterweise grösser ist als ihre Dicke.
Die Verlegearbeit dieses einreihigen Plattenteilbelages, welcher direkt auf dem Putz verlegt werden kann, wird noch ganz wesentlich erleichtert durch ein geeignetes Binde-oder Klebemittel, als welches sich ein wasserhaltiges, nach dem Trocknen bzw. Abbinden wasserabstossendes und wasserundurchlässigen Bindemittel, z. B. eine Bitumenemulsion, als brauchbar erwiesen hat.
Durch die zahlreichen, zufolge der löchrigen Unterlage auf der Rückseite der Platten sich bildenden napfartigen Vertiefungen, deren Trennungswände vorzugsweise einen geringeren Durchmesser haben als die Näpfe, wird ein Abrutschen der frisch an die Wand geklebten Platte verhindert.
Die napfartigen Vertiefungen werden erfindungsgemäss dadurch hergestellt, dass die Plattenrückseite zunächst mit einem geeigneten, nach dem Abbinden bzw. Trocknen wasser-und luftundurchlässigen Bindemittel bestrichen wird und dass in diese Bindemittelschicht ein weitmaschiges Gewebe, z. B.. weitmaschige Jute, eine entsprechend perforierte Pappe od. dgl., etwa bis zur Hälfte der Dicke der Gewebefäden od. dgl. hineingedrückt wird, wobei die Fäden von dem Bindemittel durchtränkt und nach dem Trocknen desselben luftundurchlässig werden.
Diese zum Aufkleben der weitmaschigen Rückwand dienende Bindemasse, beispielsweise wasserhaltige Bitumenemulsion, Wasserglas od. dgl., wird in möglichst gleichmässiger Schicht auf die Rückseite der zu beklebenden Platten aufgebracht und alsdann die weitmaschige Rückwand in diese Bindemittelschicht von oben her hineingedrüekt. Dabei kann etwa überschüssige Bindemasse durch die Öffnungen des weitmaschigen Gewebes od. dgl. nach oben herausgedrückt und entfernt werden.
Bei diesem Entfernen der überschüssigen Bindemasse, was zweckmässigerweise durch Über- streichen der weitmaschigen Rückwand geschieht, ist nicht zu verhindern, was aber gerade angestrebt wird, nämlich, dass sich eine mehr oder minder dünne Haut der Bindemasse auch auf den zwischen den Öffnungen des Plattenträgers befindlichen Stegen bildet, die dadurch nach dem Erhärten der Bindemasse selbst wasser-und luftundurchlässig werden.
Der so hergestellte Plattenteilbelag kann nach dem Erhärten der Bindemasse sogleich verlegt werden oder aber zwecks Aufbewahrung oder zum Versand an die Verarbeitungsstelle geeignet verpackt werden.
Die die Trennungsfugen der benachbarten Platten des einreihigen Plattenteilbelages über- brückenden Ketten-und/oder Schussfäden gestatten, insbesondere bei plastisch bleibendem Bindemittel, ein hinreichendes Verschieben benachbarter Platten, etwa parallel zu dieser Trennungsfuge.
Wenn ein solcher erfindungsgemässer Plattenteilbelag an der Wand oder auf dem Boden verlegt wird, so wird zunächst die Anbringungsfläche (Wand oder Boden) mit einer geeignet dicken Schicht eines wasserhaltigen, nach dem Trocknen wasserabstossenden und/oder wasserundurchlässigen Bindemittels, vorzugsweise einer Bitumenemulsion, überzogen und dann der Plattenteilbelag mit seiner infolge der aufgeklebten Rückwand napfartig genarbten Rückseite in diese auf der Wand oder auf dem Boden aufgebrachte Bindemittelschicht hineingedrückt.
Hiebei entweicht teilweise die Luft aus den einzelnen, nunmehr kleine Kammern bildenden napfartigen Vertiefungen, und ein grosser Teil des in dem Bindemittel enthaltenden Wassers wird der Bindemittelschicht verhältnismässig rasch von der wasserdurchlässigen oder wenigstens wasseransaugfähigen Anbringungsfläche entzogen, wodurch an den Stellen, wo die Napfstege die Anbringungsfläche unter Zwischenschaltung einer nur sehr dünnen Bindemittelschicht berühren, bis zu einem gewissen Grade eine sofortige Härtung bzw. Konsistenzerhöhung des Bindemittels und damit bereits eine beachtliche Klebewirkung erzielt wird.
Diese sofortige Klebewirkung wird dadurch erhöht, dass das in die Vertiefungen eingedrungene wasserhaltige Klebemittel infolge des merklichen Wasserentzuges schwindet, wodurch in den napfartigen Kammern ein Unterdruck entsteht und dadurch die einzelnen Platten durch den natürlichen Luftdruck gegen die Unterlagen gedrückt werden. Diese sofortige Haftung verhindert mit Sicherheit ein Abrutschen der einzelnen Platten und damit des gesamten Plattenteilbelages, was bei den bisherigen Klebmassen unvermeidlich eintrat und die Verwendung von Klebmassen derart schwierig gestaltete und verteuerte.
Bei den bisher bei bekannten Plattenteilbelägen verwendeten Unterlagen, wie Filz, Molton od. dgl., können sich, da diese Unterlagen keine durchgehenden Öffnungen im Sinne der Erfindung besitzen, solche Unterdruckkammern ebensowenig bilden wie Stege mit dünnster Bindemittelschicht.
Infolge der Saugfähigkeit der Gewebefäden bzw. der Pappenstege für das Bindemittel und infolge des verhältnismässig starken Schwundes des gemäss der Erfindung mit Wasser emulgierten Bindemittels bilden sich, auch wenn die Gewebeöffnungen bzw. Löcher zunächst von dem Bindemittel beinahe vollständig ausgefüllt sein sollten, nach dem Trocknen bzw. Abbinden desselben die gemäss der Erfindung erforderlichen napfartigen Vertiefungen.
Da auch die an die Wand oder auf den Boden aufzubringende Bindemittelschicht verhältnismässig dünn aufgetragen wird, befindet sich einerseits an der Plattenrückseite und anderseits an der Wand-bzw. Bodenoberfläche je eine sehr dünne Klebemittelschicht, zwischen denen die aus dem grobmaschigen Gewebe od. dgl. bestehenden, die einzelnen Näpfe bildenden Stege angeordnet sind, die
<Desc/Clms Page number 3>
ihrerseits mehr oder minder von dem Bindemittel durchtränkt, auf alle Fälle aber wasser-bzw. luftdicht sind.
Die erst Monate oder Jahre nach dem Verlegen sich auswirkende Quellung der Platten wird im wesentlichen durch die auch noch nach dem Trocknen vorhandene Plastizität des Bindemittels und durch die vorgesehenen Dehnfugen unschädlich gemacht. Diese günstige Wirkung des Bindemittels findet eine weitere Unterstützung in der natürlichen Verformbarkeit der Stege der Unterlage (Fäden des weitmaschigen Gewebes, Stege einer entsprechend perforierten Pappe od. dgl. ), die gleichsam als nach- giebige Puffer bei in der Plattenebene auftretenden Verschiebungen zwischen der starren Anbringungfläche einerseits und der starren Plattenrückseite anderseits dienen.
Die zu einem wesentlichen Teil für die gute Haftung des Plattenteilbelages gemäss der Erfindung verantwortlichen dünnen Klebemittelschichten gewährleisten eine bemerkenswerte Hitzebeständigkeit des Plattenteilbelages gemäss der Erfindung. Dieses ist auf die bekannte Tatsache zurückzuführen, dass zwei Teile, die durch eine verhältnismässig dicke kolloidale Bindemittelschicht, z. B. Tischlerleim, verbunden sind, leichter voneinander zu trennen sind als zwei Teile, die etwa unter Zwischenschaltung eines dritten Teiles, mit zwei verhältnismässig dünnen kolloidalen Schichten zusammengeklebt sind.
Ausserdem wirkt die mit durchgehenden Öffnungen versehene Unterlage als Gitter, das ein Abfliessen des Bindemittels verhindert, solange dieses noch nicht abgebunden bzw. erhärtet ist oder aber, wenn es sich nach dem Trocknen infolge zu hoher Erwärmung erweichen sollte.
Der Vorteil der Plattenteilbeläge gemäss der Erfindung besteht insbesondere in ihrer Billigkeit, in der Möglichkeit der Selbstverlegung, in der Wasserdichtheit und in dem Umstande, dass die Bildung von schädlichen Hohlräumen und die Gefahr des Ablösens der Platten ausgeschlossen ist. Die Verwendungsmöglichkeit ist sehr vielseitig.
Zwischenwände und Schrankeinlagen können dadurch hergestellt werden, dass Plattenteilbeläge mit Drahtgazeunterlagen od. dgl. gegeneinander im Verband nach beiden Richtungen verkittet werden. Die mit einem überstehenden Unterlagsstreifen versehenen Plattenteilbeläge eignen sich besonders auch zur Herstellung von wasserdichten Fussbodenbelägen, weil die Unterlagsstreifen vollständig in die Kittschicht eingedrückt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Plattenteilbelag, der aus einzelnen, auf einer vorzugsweise unstarren Unterlage durch ein Bindemittel befestigten Platten besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten einreihig mit Fugenabstand angeordnet und ihre Rückseiten durch eine die Trennfugen überbrückende, grosslöcherige grobe Unterlage (weitmaschige Jute, gelochte Pappe od. dgl. ) verkleidet sind, die mittels einer nach dem Erhärten wasser-und luftdichten Bindemasse auf der Rückseite der Platte derartig befestigt ist, dass die Fäden od. dgl. etwa bis zu ihrer halben Stärke aus der Klebemasse herausragen, so dass die Rück- seite der einzelnen Platten eine waffelartige Struktur erhält.