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PlattenteÜbelag Die Erfindung betrifft einen Plattenteilbelag, der
aus mehreren auf einer vorzugsweise unstarren Unterlage durch ein Bindemittel befestigten
Platten besteht.
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Es sind bereits mehrreihige Plattenteilbeläge bekanntgeworden, bei
denen mehrere Platten neben- und hintereinander mit ihrer Rückseite auf Filzplatten,
dichte Gewebe o. dgl. aufgeklebt sind. Eine Verwendung derartiger mehrreihiger Plattenteilbeläge
erfordert aber eine absolutebene Anbringungsfläche, da sich jede Unebenheit in Form
von Schubkräften auf sämtliche benachbarten Platten auswirkt und außerdem ein vollständiges
Ankitten einzeln-er Platten zur Folge hat.
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Erfindungsgemäß werden, die Platten zu nur einer Reihe vereinigt,
damit eine vollständige 'LTtlabhän#giglreit von den jeweils seitlich angrenzenden
Plattenteilbelägen er# zielt wird. Bei einem einreihigen Plattenteilbelag gemäß
der Erfindung können sich die evtl. auftretenden Schübkräfte nur in der Längsrichtung
dieser Reihe auswirken, da zu den benachbarten * Plattenteilbeläggen auch
keine unmittelbare Verbindung besteht.
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Insbesondere für das quellsichere Verlegen der Platten ist die einreihige
Anordnung von Bedeutung,- weil die Einreihigkeit eine Verlegung senkrecht zu der
Quellrichtung ermöglicht, 'in welcher Widerstände gegen die Quellung vorhanden sind.
Bei mehrreihigen Plattenteilbelägen bewirkt der Träger einen Widerstand unddamit
ein Abbeulen von der Anbringungsfläche.
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Das von vielen, unbestimmten Faktoren abhängende Quellen der Platten
wirkt sich bei den bisherigen Verlegungsverfahren mit dem anfangs verhältnismäßig
rasch abbindenden, hart werdenden Zementmörtel wegen der absoluten, Unnachgiebigkeit
dieses Bindemittels auch trotz der unbedeutenden Größenänderungen der Platten schädlich
aus, da erhebliche Schubkräfte entstehen, die besonders, wenn diese sich bei aneinanderstoßenden
Platten addieren, ein Lossprengen der Platten zur Folge haben.
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Diese bei der Quellung auftretenden Schtibkräfte werden erfindungsgemäß
dadurch unwirksam gemacht, daß zum Befestigen der Platten ein Bin#demittel verwendet
wird, welches auch noch nach dem Trocknen eine gewisse Plastizität zurückbehält,
wobei aber geeignete Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die frisch an die
Wand angeklebten Platten nicht herabfallen zu lassen und um Widerstände gegen die
Ausdehnung der Platten durch Quellung
auf dem plastischen Bindemittel
auszuschli eßen.
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Die bei dem bisherigen Verlegungsverfahren erforderlichen Vorbereitungs-
und Nebenarbeiten, insbesondere im Altbau, die Verschmutzung, die Notwendigkeit
des nachtriiglichen Zuputzens und Anschlusses, der Maler- bzw. Tapezierarbeiten
verursachen zusammen mit dem Arbeitslohn der Facharbeiter Kosten, die recht beträchtlich
sind und das Mehrfache des Wertes der Platten betragen.
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Dazu kommt, daß der Plattenbelag allein nie wasserdicht ist, daß also
eindringende Wässer zu erheblichen Bauschäden führen können. Die Hohlräume bei Zementverlegung
sowie die bei Quellung entstehenden Risse in der Verfugung einerseits und die Versumpfung
des Mört#els anderseits, zerstören die hy ienischen Eigenschaften des Plattenbelages.
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Durch die Erfindung werden die oben geschilderten Nachteile beseitigt,
und zwar einmal durch Verwendung eines wasserdichten und plastisch bleibenden Bindemittels
und zum anderen da-durch, daß mehrere Platten durch auf ihrer Rückseite befestigte,
die Trennfugen überbrückende Schnüre o. dgl. zu einer Reihe verbunden sind, wobei
der gegenseitige Abstand' dieser Schnüre, welche beispielsweise einem weitmaschigen
Gewebe, vorzugsweise einer weitmaschigen jute, angehören, vorteilhafterweise größer
ist als ihre Dicke, Die Verlegearbeit dieses einreihigen Plattenteilbelages, welcher
direkt auf dem Putz verlegt werden kann, wird noch ganz wesentlich erleichtert durch
ein geeignetes Binde-oder Klebemittel, als welches sich ein wasserhaltiges, nach
dein Trocknen bzw. Abbinden wasserabstoßendes und wasserundurchlässiges Bindemittel,
z. B. eine Bitumeneinulsion, als brauchbar erwiesen hat.
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Durch die zahlreichen zufolge der löchrigen Unterlage auf der Rückseite
der Platten sich bildenden napfartigen deren Trennungswände vorzugsweise einen geringeren
Durchmesser liaben als die Näpfe, wird ein Abrutschen der frisch an die Wand geklebten
Platten verhindert.
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Die napfartigen Vertiefungen werden erfindungsgemäß dadurch hergestellt,
daß die Plattenrückseite zunächst mit einem geeigneten, nach dem Abbinden bzw. Trocknen
wasser- und luftundurchlässigen Bindernittel bestrichen wird und daß in diese Bindemittelschiebt
ein weitmaschiges Gewebe, z. B. weitmaschige jute, eine entsprechend perforierte
Pappe o. dgl., etwa bis zur Hälfte der Dicke der Gewebefäden o. dgl. hineingedrückt
wird, wobei die Fäden von dein Bindemittel :durchtränkt und nach dem Trocknen desselben
luftundurchlässig werden.
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Diese zum Aufkleben der weitmaschigen Rückwand dienende Bindeniasse,
beispielsweise wasserhaltige Biturnenernulsion, Wasserglas o. dgl., wird in möglichst
gleichmäßiger Schicht auf die Rückseite der zu beklebenden Platten aufgebracht und
alsdann die weitniaschige Rückwand in diese Bindemittelschicht von oben her hineinuedrückt.
Dabei kann etwa überschüssige Bindeinasse durch die Öffnungen des weitmaschigen
Gewebes o.dgl. nach oben herausgedrückt und entfernt werden.
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Bei diesem Entfernen der überschüssigen Bindernasse. was zweckmäßigerweise
durch Überstreichen der weitniaschigen Rückwand geschieht, ist nicht zu verhindern,
was aber gerade angestrebt wird, nämlich daß sich eine mehr oder minder dünne Haut
der Bindemasse auch auf den zwischen den Öffnungen des Plattenträgers befindlichen
Stegen bildet, die dadurch nach dem Erhärten der Bindemasse selbst wasser- und luftundurchlässig
werden.
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Der so hergestellte Plattenteilhelag kann nach dem Erhärten der Bin-demasse
sogleich verlegt werden oder aber zwecks Aufbewahrung oder Versand andie Verarbeitungsstelle
geeignet verpackt werden.
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Die die Trennungsfugen der benachbarten Platten des einreihigen Plattenteilbelages
überbrückenden Ketten- und/oder Schußfäden gestatten, insbesondere bei plastisch
bleibendem Bindernittel, ein hinreichendes Verschieben benachbarter Platten-, etwa
parallel zu dieser Trennungsfuge.
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Wenn -ein solcher erfindungsgemäßer Plattenteilbelag an der Wand oder
auf dem Boden verlegt wird, so wird zunächst die Anbringungsfläche (Wand oder Boden)
mit einer geeignet Dicken Schiebt eines wasserhaltigen, nach dem Trocknen wasserabstoßenden
und/oder wasserundurchlässigen Bindemittels, vorzugsweise einer Bitumenemulsion,
überzogen und dann der Plattenteilbelag mit seiner infolge der aufgeklebten Rückwand
napfartig genarbten Rückseite in diese auf der Wand oder auf dem Boden aufgebrachte
Bindemittelschicht hineingedrückt. Hierbei entweicht teilweise die Luft aus den
einzelnen nunmehr kleine Kammern bildenden tiapfartigen Vertiefungen, und ein großer
Teil des in dem Bindemittel enthaltenen Wassers wird der Bindemittelschiclit verhältnismäßig
rasch von der wasserdurchlässigen oder wenigstens wasseransaugfähiggen Anbringungsfläche
entzogen, wodurch an den Stellen, wo die Napfstege die Anbringtingsfläche unter
Zwischenschaltung einer nur sehr dünnen Bindemittelschicht berühren, bis zu
einem
gewissen Grade eine sofortige Härtung bzw. Konsistenzerhöhung des Bindemittels und
damit bereits eine beachtliche Klebewirkung erzielt wird.
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Diese sofortige Klebewirkung wird dadurch erhöht, daß das in die Vertiefungen
eingedrungene wasserhaltige Klebemittel infolge des merklichen Wasserentzuges sch-,vindet,
wodurch in den napfartigen Kammern ein 'Unterdruck entsteht -und dadurch die einzelnen
Platten durch den natürlichen Luftdruck gegen die Unterlagen gedrückt werden. Diese
sofortige _Haftung verhindert mit Sicherheit ein Abrutschen der einzelnen Platten
und damit des gesamten Plattenteilbela-Z, Cres, was bei den bisherigen Klebemassen
imvermeidlich eintrat und die Verwendung von Klebemassen derart schwierig gestaltete
und verteuerte.
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Bei den bisher bei bekannten Plattenteilbelägen verwendete Unterlagen,
wie Filz, Molton o.,dgl., können sich, da, diese Unterlagen keine durchgehenden
Öffnungen im Sinne der Erfindung besitzen, solche Unterdruckkammernebensowenig bilden
wie Stege mit dünnster Bindemittelschicht.
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Infolge der Saugfähigkeit- der Gewebefäden bzw. der Pappenstege für
das -Binde-.mittel und infolge des verhältnismäßig starken Schwundes des gemäß,der
Erfindung mit Wasser emulgierten Bindemittels bilden sich, auch wenn die Gewebjeöffnungen
bzw. -löcher zunächst von dem Bindemittel beinahe vollständig ausgefüllt sein sollten,
nach dem Trocknen bzw. Abbinden desselben die ge-
mäß der Erfindung erforderlichen
napfartigen-Vertiefungen.
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Da auch die an die Wand oder auf den Boden aufzubringiende Bindemittelschicht
verhältnismäßig dünn aufgetragen wird, befindet sich einerseits an der Plattenrückseite
und anderseits an der Wand- bzw. Bodenoberfläche je eine sehr dünne Klebemittelschicht,
zwischen denen die aus dem grobmaschigen Gewebe o. dgl. bestehenden, die einzelnen
Näpfe bildenden Stege angeordnet sind, die ihrerseits -mehr oder minder von dem
Bindemittel durchtränkt, auf alle Fälle aber wasser-bzw. luftdicht sind.
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Die erst Monate oder Jahre nachdem Verlegen sich auswirkende Quellung
der Platten wird im wesentlichen durch die auch noch nach dem Trocknen vorhandene
Plastizität des Bindemittels und durch die vorgesehenen Dehnfugen unschädlich gemacht.
Diese günstige Wirkung des Bindemittels findet eine weitere Unterstützung in der
natürlichen Verforrnbarkeit der Stege der Unterlage (Fäden des weitmaschigen Gewebes,
Stege einer entsprechend perforierten Pappe o.dgl.#, die gleichsam als nachgiebige
Puffer bei in der Plattenebene auftretenden Verschiebungen zwischen der starren
Anbringungsfläche einerseits und der starren Plattenrückseite anderseits dienen.
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Dieb zu einem wesentlichen Teil für die gute Haftun- des Plattenteilbelages
gemäß der Erfindung verantwortlichen dünnen Klebemittelschichten gewährleisten eine
beinerkenswerte Hitzebeständigkeit des Plattenteilbelages gemä ' ß der Erfindung.
Dieses ist auf die bekannte Tatsache zurückzuführen, daß zwei Teile, die durch eine
verhältnismäßi g dicke kolloidale Bin:demittelschicht, z. B. Tischlerleim,
verbunden sind, leichter voneinander zu trennen sind als zwei Teile, die, etwa unter
Zwischenschaliung ein-es dritten Teiles, mit zwei verhältnismäßig dünnen kolloidalen
Schichten zusammengeklebt sind.
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Außerdem wirkt die mit durchgehenden Öffnungen versehene Unterlage
als Gitter, das ein Abfließen des Bindemittels verhindert, solange dieses noch nicht
abgebunden bzw. erhärtet ist oder aber, wenn es nach dem Trocknen infolge zu hoher
Erwärmung erweichen sollte.
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Der Vorteil der Plattenteilbeläge gemäß der Erfindung besteht insbesondere
in ihrer Billigkeit, in der Möglichkeit der Selbstverlegung, in der Wasserdichtheit
und in dem Umstande, daß die Bildung von schädlichen Hohlräumen und die Gefahr des
Ablösens der Platten ausgeschlossen ist. Die Verwendungsmöglichkeit ist sehr vielseitig.
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Zwischenwände und Schrankeinlagen können dadurch hergestellt werden,
daß Plattenteilbeläge mit Drahtgazeunterlagen o. dgl. gegeneinander im Verband nach
beiden Richtungen verkittet werden. Die mit einem überstehenden Unterlagstreifen
versehenen Plattenteilbeläge eignen sich besonders auch zur Herstellung von wasserdichten
Fußbodenbelägen, weil die Unterlagstreifen vollständig in die Kittschicht eingedrückt
werden können.