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Auslösevorrichtung für Kameraverschlüsse Im Patent 883 703 ist ein
Schlitzverschluß unter Schutz gestellt, der eine Auslösevorrichtung aufweist, die
mit mindestens einem Verschlußglied derart zusammenwirkt, daß z. B. zur Momentauslösung
das Verschlußglied vollständig und z. B. zur Zeitauslösung dieses stufenweise freigegeben
wird. Insbesondere besteht die Auslösevorrichtung aus schwenkbaren, federbelasteten
Hebeln, die einerseits mit den Verschlußgliedern oder einem Verschlußglied und andererseits
mit einer Betätigungsvorrichtung zusammenwirken und die entweder gemeinsam, z. B.
zur Zeitauslösung, oder mindestens ein Hebel unabhängig, z. B. zur Momentauslösung,
schwenkbar sind.
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Während diese Hebel zur Auslösung durch ein einziges Betätigungsglied,
sowohl zur Moment- als auch zur Zeitauslösung, bewegt wurden, @d. h. es wurde ein
Betätigungsglied gleichzeitig zur Durchführung mehrerer, mindestens zweier Schaltvorgänge
benutzt, was allerdings nicht immer einen einwandfreien und sicheren Betrieb, insbesondere
nach häufigem Gebrauch infolge Abnutzung od. dgl., ergab, bringt die Zusatzerfindung
eine eindeutige Lösung der Betätigung der beiden Auslösehebel, derart, daß diesen
Hebeln je ein verschieb- oder vierschwenkbares Betätigungsglied zugeordnet ist,
von denen eines, wenigstens in einem bestimmten Schwenkbereich, z. B. mittels Mitnehmers,
mit beiden Hebeln zusammenwirkt; hierdurch ist dem Vorgang der Momentauslösung und
dem der Zeitauslösung je ein besonderes Betätigungsglied, die voneinander getrennt
bedienbar sind, zugeordnet.
In besonderer Ausbildung der Erfindung
ist der obenerwähnte Mitnehmer, der beispielsweise die Zeitauslösung bewirkt, entweder
zwischen den beiden Betätigungsgliedern und bzw. oder den beiden Auslösehebeln oder
zwischen einem Betätigungsglied und einem Auslöseglied angeordnet.
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Die Betätigungsglieder sind zweckmäßig als stangenartige Schieber
ausgebildet, die lose zwischen Anschlägen und gegebenenfalls Führungen gelagert
sind; sie liegen z. B. auf einer Platte verschiebbar auf, und die Führungen oder
die Anschläge sind durch unmittelbar aus der Platte herausgestanzte bzw. herausgebogene
Lappen gebildet. Andererseits ist es auch zweckmäßig, die erwähnte Platte mit den
Führungen und Anschlägen, gegebenenfalls auch die stangenartigen Schieber selbst,
in Spritzguß herzustellen,, da die Formen dieser Glieder so einfach gewählt sind,
daß irgendwelche hakenförmige Umgriffe, ösenartige Führungen oder zum Gießen einen
Kern benötigende hohle Teile ausdrücklich vermieden sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine erfindungsgemäße Auslösevorrichtung zur Betätigung eines
auf der Zeichnung nicht dargestellten Kameraverschlusses, Fig.2 einen Ausschnitt
der Zeichnung gemäß Fig. i, wobei die Auslöseliebel in einer anderen Stellung dargestellt
sind.
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Fig.3 ein Teilglied einer Verschlußeinstellvorrichtung, die mit einem
Betätigungsglied des Auslösers nach Fig. i gekuppelt ist.
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Der Auslöser besteht aus den beiden um die gemeinsame Achse i schwenkbaren
zweiarmigen Hebeln 2 und 3, deren linke Arme unter der Wirkung der beiden Federnd.
und 5 stehen. Die Betätigung der Hebel erfolgt durch die beiden stangenartigen Schieber
6 und 7, deren untere Enden mit den Hebeln 2 und 3 in kraftschlüssiger Verbindung
stehen. Die Auslösevorrichtung ist auf einer Platte 8, die zu dem Kameraverschluß
gehört, angebracht, und zwar so, daß die einzelnen Teile lose in Führungen bzw.
zwischen Anschlägen bewegbar sind. Die Führungen sind z. B. durch aus der Platte
nach oben umgebogene Lappen 9 gebildet bzw. durch eine Trennwand io, die
gleichzeitig zur Verhinderung des Lichteinfalles in das Innere der Kamera dient.
Ferner sind die Anschläge i i für die Betätigungsschieber 6 und 7 durch in die Platte
eingesetzte Stifte gebildet. Durch diesen einfachen Aufbau ist es möglich, sämtliche
Teile im Preß-oder Spritzgußverfahren herzustellen und sie ohne besondere Verbindungsmittel,
wie Schrauben, Niete od.,dgl., zusammenzufügen.
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In der Platte 8 befindet sich eine Schlitzführung 12, in der ein Stift
13, der beispielsweise mit einem Verschlußglied verbunden ist, hin und her bewegt
werden kann. Die Stellung des Stiftes 13, wie sie in Fig. i dargestellt ist,
entspricht beispielsweise der des gespannten Verschlusses, die so herbeigeführt
wird, daß bei dem Nachlinksbewegen des Stiftes 13 die Nase 1q. :des rechten Armes
des Aus-Lösehebels 3 durch dessen Auflauffläche angehoben wird und der Stift
13 in die rastenartige Aussparung i5,desselben einschnappt.
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Zur Momentauslösung wird lediglich der Betätigungsschieber 6 nach
unten gedrückt, wodurch der Schwenkhebel 3 gegen die Wirkung der Feder 4. entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht wird, so daß der Stift 13 des Verschlusses freigegeben
wird und er sich in seine entgegengesetzte Stellung im Schlitz 12 bewegen kann,
was dem Belichtungsvorgang entspricht.
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Zur Zeitauslösung wird der Betätigungsschieber 7 nach unten bewegt,
wodurch,der Hebel 2 gegen die Wirkung der Feder 5 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn
geschwenkt wird, wobei .entweder gleichzeitig oder nach einer geringen Zeitspanne,
nämlich dann, wenn die Spitze 16 des Schiebers 7 mit der gestrichelt eingezeichneten
Anschlagfläche 17 des Momentauslösehebels 3 zusammenwirkt, der letztere mitgenommen
wird, worauf beide Hebel geineinsam ihre Schwenkbewegung weiter durchführen, bis
einerseits die Nase 18 an dem rechten Arm des Hebels 2 in den Verschiebweg des Stiftes
13 gelangt ist und zum anderen der Stift 13 durch die Schwenkbewegung des Hebels
3 freigegeben wird. Nunmehr kann sich der Stift 13 und damit der Verschluß bis in
.die Stellung bewegen, die durch die Nase 18 bestimmt ist, .d. h. das Bildfenster
des Verschlusses wird freigegeben, und nach Loslassen des Druckes auf den Schieber
7 die Weiterbewegung des Stiftes durch Zurückschwenken der Nase 18 freigeben und
den Verschluß schließen. Um zu gewährleisten, daß die Nase 18 vor Freigabe des Stiftes
13 durch den Hebel 3 bereits im Bereich des Schlitzes 12 ist, hat die Bewegung des
Hebels 2 eine Voreilung durch Versetzung der Anschlagflächen der beiden Hebel gegenüber
der Spitze 16 des Schiebers 7, wie oben schon bei der Beschreibung der Anschlagfläche
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angedeutet ist. Die beschriebene Zeitauslösung entspricht der Auslösung
»Ball«.
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Die gemeinsame Bewegung der Hebel 2- und 3 sowie eine etwaige Voreilüng
des ersteren lassen sich auch durch eine Verlängerung 25 des Hebels 2 erreichen,
die in eine Aussparung 26 des Schiebers 6 eingreift und bei bzw. nach Beginn ihrer
Abwärtsbewegung auf das untere Ende dieser Aussparung auftrifft. Diese Verlängerung
wirkt somit als Mitnehmer für den Hebel 3 und bildet gleichzeitig eine Führung für
den Auslösehebel 6.
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Zur Betätigung des Zeitauslösers im Sinne der Auslösung »T« ist eine
zusätzliche Verriegelung 18' vorgesehen, die bei Erreichen der Endstellung des eingedrückten
Schiebers 7 in eine entsprechende Raste i9 .einfällt und den Zeitauslösehebel in
dieser Stellung so lange hält, bis die Verriegelung 18' beispielsweise durch einen
Handgriff 2o gelöst wird, worauf der Schieber 7 automatisch zurückspringt und sich
der Verschluß nach Zurückbewegen der Nase i8 schließt.
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Ferner ist gemäß Erfindung eine Sicherung dahingehend- vorgesehen,
daß eine Zeitauslösung nur dann möglich ist, wenn der Verschluß sich in seiner vollständig
geöffneten Stellung befindet, was
beispielsweise durch eine Kupplung
der Zeitauslöseglieder, z. B. des Schiebers 7, mit dem Kameraverschluß, insbesondere
der Verschlußeinstelleinrichtung, z. B. einer drehbaren Scheibe 21 gemäß Fig. 3,
erfolgen kann. Es wird angenommen, daß die Verstellung des Kameraverschlusses durch
Drehen der Scheibe 21 durchgeführt wird, und zwar beispielsweise in dem Winkelbereich,
in dem sich die Schlitzführung 22 der Scheibe 21 befindet. In diesem Schlitz läuft
nun ein an dem Schieber 7 angebrachter Stift 23, wobei dieser und die Scheibe so
angeordnet sind, daß eine Verschiebung des Schiebers 7 nur in einer bestimmten Stellung
der Scheibe, nämlich der Endstellung, möglich ist, in der durch die Einstellung
dieser Scheibe der Verschluß ganz geöffnet ist. An dieser Stelle geht der kreissegmentförmige
Teil des Schlitzes 22 in einen radialen Teil 2d. über, in dem nunmehr der Stift
23 und damit der Schieber 7 bewegt werden kann.