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Verfahren zur Herstellung von in organischen Lösungsmitteln löslichen
Estern von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung von in organischen Lösungsmitteln löslichen Estern
von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten durch Umsetzung von hochverätherten
Formaldehyd-Kondensationsprodukten von Aminotriazinen mit organischen Säuren bzw.
deren veresterungsfähigen Derivaten.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, Reaktionsprodukte von Aminotriazin
-Formaldehyd - Kondensationsprodukten herzustellen, indem die in bekannter Weise
durch Umsetzung von Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten mit Alkoholen
in saurer Lösung in der Wärme erhaltenen Äther von Aminotriazin-Formaldehvd-Kondensationsprodukten
(vgl. französische Patentschrift 827014) mit gesättigten oder ungesättigten
Carbonsäuren der Fettsäurereihe (vgl. französische Patentschrift 9o8 6g1) oder Kolophonium
(vgl. USA.-Patentschrift 2229265) erhitzte. Dabei wurde im besten
Falle eine teilweise Veresterung der verwendeten Säure erzielt, wahrscheinlich weil
die Wärmeunbeständigkeit der verwendeten Aminotriazinmethyloläther zur vorzeitigen
Gelierung und Härtung des Reaktionsgemisches führt. Andererseits aber verlangt eine
praktisch genügende Veresterung meist eine relativ lange Reaktionsdauer bei mäßig
hohen Temperaturen. Um zu den reinen Estern zu gelangen, mußte deshalb die unveresterte
Säure nach umständlichen Verfahren entfernt werden.
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Die nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 867 1o9 bei
niedrigen Temperaturen unter Verwendung beträchtlicher, vorzugsweise etwa molekularer
Mengen saurer Katalysatoren herstellbaren, hochverätherten Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte
(s. auch Helv. Ch. A. Bd. 24, S. 317E, 194 zeichnen sich nun durch eine hervorragende
Wärmebeständigkeit gegenüber den mit wenig Säure in der Wärme hergestellten Produkten
aus. Die große Menge Säure und die niedrige Temperatur,
die bei
ihrer Herstellung verwendet werden, bewirken offenbar eine erheblich weitergehende
Verätherung der vorhandenen Methylolgruppen, unter Vermeidung einer Weiterkondensation,
so daß die Verätherung bis zum Hexamethyläther fortschreiten kann. Diese hochverätherten
Produkte sind gegen Wärme, sogar in Gegenwart der zu veresternden organischen Säuren,
viel unempfindlicher und härten bei weitem nicht so rasch wie die früher bekannten
heiß verätherten Aminotriazin - Formaldehyd - Kondensationsprodukte.
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Weiterhin konnten wärmebeständige, hochverätherte Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte
hergestellt werden, wenn man die letzteren mit Alkoholen unter Verwendung von einem
Überschuß von Formaldehyd, also mehr als zur Bildung der Methylolverbindung des
Aminotriazins nötig ist, in der Wärme mit geringen Mengen Säure veräthert (vgl.
französische Patentschrift 889 q.71). Unter diesen Arbeitsbedingungen gelingt
es überraschenderweise zu ähnlich hochverätherten Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten
zu gelangen, siele dies unter Verwendung von großen, vorzugsweise etwa molekularen
Mengen Säure bei niederen Temperaturen möglich ist.
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Es wurde nun gefunden, daß es unter Verwendung dieser wärmebeständigen,
hochverätherten Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte gelingt, durch ein
einfaches Schmelzverfahren direkt zu technisch verwertbaren, in organischen Lösungsmitteln
löslichen Estern der Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte zu gelangen.
Die organische Säure wird dabei mit dem Äther des Aminotriazin- Formaldehyd- Kondensationsproduktes
erhitzt, wobei unter Bildung des Esters die Äthergruppe als Alkohol abgespalten
wird. Ebenso entweicht dabei etwas Formaldehyd und gegebenenfalls etwas Wasser,
während die Säurezahl des Reaktionsgemisches am Anfang sehr schnell, später langsamer
sinkt. Vorteilhaft arbeitet man im Vakuum, um die flüchtigen Reaktionsprodukte,
insbesondere Wasser, das schädlich wirken kann, zu entfernen.
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Bei längerer Dauer der Wärmeeinwirkung tritt, besonders bei Temperaturen
um 2oo°, eine langsam fortschreitende Erhöhung der Viskosität des Reaktionsgemisches
ein, welche schließlich über eine stark fadenziehende Zwischenstufe zur völligen
Gelierung des Reaktionsgemisches führen kann. Vorteilhaft wird deshalb die Veresterung
durch Bestimmung der Säurezahl und Beobachtung der Viskosität kontrolliert.
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Als Ätherkomponenten kommen insbesondere in Betracht die Äther von
Formaldehyd-Kondensationsprodukten des Melamins oder verwandter Aminotriazine, wie
des Formoguanamins, Melams, Melems, Mellons, Ammelins, Ammelids, 2-Chlor-4, 6-diamino-1,
3, 5-triazins.
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Bevorzugt werden hierbei die Äther aus niedrigsiedenden Alkoholen,
wie etwa Methyl- bis Amylalkohol. Selbstverständlich kommen auch Äther aus höheren
Alkoholen, die gegebenenfalls substituiert sein können, in Frage.
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Als Säurekomponenten kommen beispielsweise in Betracht: Gesättigte
und ungesättigte Säuren der Fettsäurereihe, weiterhin aromatische Säuren, wie Benzoesäure,
hydroaromatische Säuren, wie Abietinsäure, oder andere technische Harzsäuren, wie
Kolophonium. Auch die Naphthensäuren kommen in Frage.
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Interessante Esterharze lassen sich nach dem neuen Verfahren auch
unter Verwendung von mehrbasischen Säuren erzielen, wie z. B. Phthalsäure, Adipin-
und Sebacinsäure, weiter die dreibasischen Harzsäuren, die aus Abietinsäure durch
Kondensation mit Maleinsäure herstellbar sind.
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Ferner kommen auch substituierte Carbonsäuren aller Art, z. B. Oxyfettsäuren,
wie Ricinolsäure, in Frage.
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Statt reiner Säuren können selbstverständlich auch technische Gemische
derselben sowie Natur- und Kunstharze aller Art, welche noch substituierbare Carboxylgruppen
besitzen, verwendet werden, z. B. Dammarharz, Schellack, saure Alkydharze, saure
Harze vom Maleinsäuretyp. Die Veresterung kann auch in Gegenwart geringer Mengen
einer Mineralsäure oder unter Zusatz anderer Substanzen, die beispielsweise eine
Aufhellung der Farbe bzw. eine Verhinderung des Nachdunkelns verursachen können,
vorgenommen werden.
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Die neuen Ester sind neutrale oder fast neutrale Substanzen von flüssigem
bis festem Aggregatzustand. Sie stellen demnach leichtflüssige bis hochviskose Öle,
halbfeste, salbenartige oder wachsartige Körper oder schließlich feste Produkte
vom Typus springharter oder zähharter Harze dar. Sie können durch Bestimmung von
Säurezahl, Verseifungszahl, Esterzahl usw. charakterisiert werden, da sie durch
Kochen mit alkoholischer Lauge, wie Fette oder Öle, gespalten werden.
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Die Löslichkeit dieser Ester ist durch die Art und Menge der veresterten
Säure bedingt. In der Regel sind sie leicht löslich in Benzol, Toluol, Solventnaphtha,
Petroläther, Terpentin, Butylacetat, Butanol, Benzin; ferner sind sie in den technischen
Ölen und vielen Harzen löslich, dagegen schwer löslich in Methylalkohol, wenig in
Äthylalkohol, praktisch unlöslich in Wasser. Selbstverständlich wird die Löslichkeit
auch durch die Art von eventuellen Substituenten der Säure stark beeinflußt.
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Die Produkte sind entsprechend der Wärmeunempfindlichkeit der verwendeten
Ätherharze meist recht beständig, können aber gleichwohl durch -Einwirkung von Wärme
und insbesondere Beschleunigern gehärtet werden. Durch Verwendung von ungesättigten
Säuren, welche polymerisationsfähig sind, wie z. B. trocknenden Ölsäuren oder Acrylsäure,
erhält man Ester, die unter geeigneten Bedingungen polymerisiert werden können,
was interessante Möglichkeiten bietet. So besitzen z. B. die Ester der Leinölsäure
lufttrocknende Eigenschaften.
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Die Farbe der Ester hängt praktisch nur von der Art und Reinheit der
Säure, insbesondere deren Farbe, ab, da die Aminotriazinkomponente sich leicht sehr
hellfarbig bis wasserhell erzeugen läßt und sich beim Erhitzen nur wenig verfärbt.
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Entsprechend der Mannigfaltigkeit der erfindungsgemäß berstellbaren
Ester der Aminotriazin-Formaldehyd
-Kondensationsprodukte können
sie für die verschiedensten Anwendungszweckeverwendetwerden, z. B. als Lackrohstoffe
für Einbrennlacke oder lufttrocknende Lacke, Anstrichmassen, Imprägnier- und Überzugsmassen,
Streichmassen, Druckpasten, Kitte und Klebstoffe, Weichmacher, oberflächenaktive
und wasserabweisende Stoffe, Kunststoffe und andere bindemittelhaltige Materialien.
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In den folgenden Beispielen bedeuten SZ Säurezahl, VZ Verseifungszahl,
EZ Esterzahl, die Temperaturgrade sind Celsiusgrade. Beispiel i Für die Herstellung
der in der folgenden Tabelle erwähnten Methylolmelamin-Esterharze wird der Hexamethylolmelaminhexamethyläther
verwendet, der wie folgt hergestellt wird: 324 Gewichtsteile (r Mol) feingepulvertes
Hexamethylolmelamin wird unter Rühren in 2ooo Volumteilen Methylalkohol, der ioo
Volumteile konzentrierte Salzsäure enthält, eingetragen. Nach io Minuten ist die
Methylolverbindung gelöst. Die Lösung wird sofort mit etwa 16o Gewichtsteilen calcinierter
Soda verrührt, bis sie gegen Lakmus neutral reagiert. Das abgeschiedene Salz wird
abfiltriert und die Lösung im Vakuum zum Sirup eingedampft. Dann wird in Benzol
aufgenommen, vom Salz abfiltriert und eingedampft. Man erhält einen kristallhellen
Sirup, der bei längerem Stehen kristallisiert.
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Für die Herstellung der neuen Esterharze werden 127 Gewichtsteile
der obigen Methylätherlösung entsprechend etwa ioo Gewichtsteilen Trockensubstanz
mit organischen Säuren im Ölbad unter Vakuum bei steigenden Temperaturen verschmolzen,
derart, daß stets ein schwaches Schäumen auftritt. Das Vakuum wird dabei so geregelt,
daß wohl die niedrigsiedenden Bestandteile, wie Spuren Wasser und abgespaltener
Methylalkohol, entweichen können, aber keine oder nur geringe Mengen der Säure übergehen.
Um zu verhindern, daß die Produkte zu lange erhitzt werden, wodurch sie schließlich
gelatinieren können, wird die Reaktion kontrolliert durch Bestimmen der Säurezahl
und Viskosität. Sobald die Säurezahl genügend tief ist oder die Viskosität stark
ansteigt, was sich an der Bildung eines langen Fadens bei der Probe gut feststellen
läßt, wird die Reaktion unterbrochen.
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Die aus verschiedenen Säuren erhaltenen Ester sind in der folgenden
Tabelle beschrieben.
Nr. Gewichts I Säure- I I Reaj ktions-
` Produkt, Aussehen |
I VZa) EZ3) S24) |
teile komponente SZ1) Zeit Temperatur Aggregtzustand |
a) 150,o Stearinsäure 129 2 Std. ioo bis i70° schwachgelbliche,
1345 1314 3,1 |
3 - 170 - 200° wachsartige Masse |
b) 150,o Leinölsäure 115 1 - ioo - 185° klares, schwachröt-
135,2 128,5 6,7 |
11/2 - 185 - 2o3° liches, zähflüssiges Öl |
c) 150,0 Kolopho- 9o I - '1o3 - 183° braunes, hartes Harz,
32,2g) 28,0 4,2 |
niums) Il/ 2 - 183 - 21o° Schmp. 98 bis ioo° |
d) i5o,o Naphthen- I57 1 - ioo - 185° klares, bräunliches,
fast 185,3 170,0 15,3 |
säuree) I - 185 - 200° festes, klebriges Harz |
e) 75,o Naphthen- ioi I - 164 - 187° klares, bräunliches, fast
99,8 95,8 4,0 |
säuree) 3/4 - 187 - 205° festes, klebriges Harz |
f) 60,o Benzoesäure 134 1/2 - 162 - 171° klares, hellgelbes,
158,4 138,o 20,4 |
springhartes Harz |
g) i5o,o Mastix 36 1 - 90 - 177° klares, rötlichbraunes, 27,1
z0,6 6,5 |
hartes Harz |
h) 2oo,o Dammar 17,4 1 - 115 - 168° klares, rötlichbraunes,
16,2 13,0 3,2 |
hartes Harz |
100,0 Tetrahydro- I - 168 - 178° |
naphthalin') |
i) 37,5 Phthalsäure- 175 1 - 70° wasserhelles, halb- 205,4
136,8 68,6 |
anhydrid 20 Min. 70 - 95° hartes,klebrigesHarz |
k) ig,o Phthalsäure- 99 30 - 6o - 95° wasserhelles, weiches,
i08,6 82,6 26,o |
anhydrid 30 - 95 - 98° klebriges Harz |
1) 26,o Sebacinsäure 96 41/2 Std. g5° klares, gelbliches, sehr
125,0 78,0 47,0 |
3l/2 - 95 - 130° zähviskoses Harz |
m) 40,o Acrylsäure9) 129 1 - 8o - go° fast wasserhelles,
139,0 121,5 17,5 |
2 - 9o - 98° klebriges Harz |
n) ioo,o Kokosfett- ioi 1 - - 154° zähflüssiges, hell- io6,o
88,o 18,o |
säuren I - - 18o° gelbliches Harz |
Bemerkungen: |
1) Säurezahl bestimmt, sobald das Reaktionsgemisch klar geworden
ist. E) Verseifungszahl des Endproduktes. a) Ester- |
zahl = VZ - SZ (vom Endprodukt). `) Säurezahl des Endproduktes.
s) Im Hochvakuum von o,1 mm Hg destilliertes |
Kolophonium, Sdp. 0,1 mm = 23o bis 25o°, e) Vakuum destilliert:
Sdp. 18 mm = 17o bis 1901. 7) Tetrahydronaphthalin als |
Verdünnungsmittel verwendet, wird während der Reaktion abdestilliert.
e) Wegen der Beständigkeit der Kolophoniumester |
gegenüber alkoholischem Kali stellt dieser Wert nicht die wahre,
sondern eine zu tiefe Verseifungszahl dar; deshalb ist auch |
die entsprechende Esterzahl zu gering. 9) Portionenweise zugefügt. |
Beispiel 2 125 Gewichtsteile HexamethyloJmelaminbutyläther werden
mit i5o Gewichtsteilen gereinigter Leinölsäure, i Volumteil unterphosphoriger Säure
(5o °/a) sowie o,5 Volumteilen Triäthanolamin versetzt und unter einem Vakuum von
etwa 25 mm Hg im Rundkolben mit absteigendem Kühler und Vorlage erwärmt. Die Säurezahl
der Mischung nach leichtem Aufwärmen auf 7o° beträgt iio. Beim weiteren Erwärmen
auf etwa ioo° beginnt ein lebhaftes Kochen, und der abgespaltene Butylalkohol destilliert
über. Unter langsamer Steigerung der Temperatur auf 165° innerhalb 2 Stunden sinkt
die Säurezahl auf 34. Unter weiterer Steigerung der Temperatur gegen 2oo° innerhalb
21/2 Stunden geht die Säurezahl auf ii zurück. Das Produkt ist nun hochviskos und
hat lufttrocknende Eigenschaften. Der stark fadenziehende, klare, bräunlichgelb
gefärbte Balsam hat eine VZ = 133 und eine EZ = 122. Es stellt den technisch reinen
Ester der Leinölsäure mit Hexamethylolmelamin dar. Während der Reaktion wurden insgesamt
54 Volumteile Butylalkohol zurückerhalten. Der neue Ester stellt ein helles, balsamartig
dickes Öl, das in den gebräuchlichen Lacklösungsmitteln löslich ist, dar, welches
in dünner Schicht über Nacht an der Luft zu einem zähen, elastischen Film auftrocknet..
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Der als Ausgangsstoff dienende Butyläther des Hexamethylohnelamins
wird analog der französischen Patentschrift 867 iog beispielsweise wie folgt hergestellt:
3a4 Gewichtsteile Hexamethylolmelamin, fein gepulvert, werden in 2ooo Volumteilen
Butanol, das ioo Volumteile konzentrierte Salzsäure enthält, unter Rühren bei Zimmertemperatur
gelöst, was etwa 6o Minuten beansprucht. Nach weiteren 2o Minuten wird die Lösung
unter gutem Rühren mit etwa 16o Gewichtsteilen calciniertem Soda neutralisiert und
dann filtriert. Die wasserhelle Lösung wird im Vakuum eingedampft, bis kein Butanol
mehr übergeht. Man erhält einen klaren, fast wasserhellen Sirup. Beispiel 3 ioo
Gewichtsteile des Methyläthers eines hydrophoben Melaminharzes werden mit ioo Gewichtsteilen
destillierter Ölsäure auf dem Ölbad im Vakuum erwärmt, und zwar innerhalb 3 Stunden
von 7o auf 18o°, wobei die Säurezahl des Gemisches von 97 auf 14 sinkt. Man erhält
einen klaren, bräunlichen Balsam, löslich in den üblichen Lösungsmitteln. VZ = 122,
EZ = 108, SZ = 14.
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Der als Ausgangsstoff dienende Methyläther eines hydrophoben Melamin-Formaldehyd-Harzes
wird analog der französischen Patentschrift 867 iog beispielsweise wie folgt hergestellt:
324 Gewichtsteile eines hydrophoben Melamin-Formaldehyd-Harzes (erhalten aus i Mol
Melamin und 6 Mol Formaldehyd durch Erwärmen in schwach alkalischer Lösung auf etwa
Boa, bis eine Probe der klaren Lösung mit dem gleichen Volumen Wässer verdünnt bei
Zimmertemperatur eine starke Fällung zeigt, Trocknen und. Mahlen) werden in 2ooo
Volumteilen. Methylalkohol- unter Zugabe von ioo Volumteilen konzentrierter Salzsäure
unter Rühren gelöst, was in 15 Minuten der Fall. ist= Die Temperatur steigt dabei
von 2o auf 3o'. Nun wird mit Soda neutralisiert, vom ausgeschiedenen Salz abfiltriert
und im Vakuum eingedampft. Die heiße, fast wasserfreie Lösung wird noch vom restlichen
Salz abgenutscht und der Methyl-Melaminharz-Äther als klarer Sirup erhalten. Beispiel
4 Werden 6o Gewichtsteile des nach Beispiel i hergestellten Sebacinsäureesterharzes
mit der gleichen Gewichtsmenge Tetrahydronaphthalin gelöst und mit 4o Gewichtsteilen
trockenem Holzmehl vermischt und anschließend bei iio° in strömender Luft getrocknet
und dann gemahlen, so wird eine Preßmasse erhalten. Sie läßt sich beispielsweise
bei 15o° während 5 Minuten in der Heißpresse zu Gegenständen von bemerkenswerter
Elastizität verpressen, welche durch längeres Nachbehandeln in der Wärme noch wesentlich
an Festigkeit gewinnen. Beispiel 5 Zoo Gewichtsteile Methylolformoguanaminmethyläther
werden mit ioo Gewichtsteilen Stearinsäure unter Vakuum zusammengeschmolzen und
innerhalb 3 Stunden von ioo auf 2oo° und dann innerhalb Stunden von 200 auf 223°
erhitzt. Die ursprüngliche Säurezahl von etwa ioo fällt dabei auf 12 zurück. Das
erhaltene Produkt stellt ein in der Wärme flüssiges und in der Kälte zähes, schwachgelbliches
Harz dar, das in vielen Lösungsmitteln, wie Benzol, Benzin, Essigester, löslich
ist.
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Der als Ausgangsstoff verwendete Methyläther des Methylolformoguanamins
wird analog der französischen Patentschrift 867 iog beispielsweise wie folgt hergestellt:
iii Gewichtsteile Formoguanamin werden in der Wärme in 4oo Gewichtsteilen 36°/oiger
neutraler Formaldehydlösung eingetragen. Die erhaltene Lösung wird io Minuten auf
9o° gehalten, hierauf gekühlt und zur Trockne gebracht. Zur Verätherung werden 231
Gewichtsteile des gemahlenen, trockenen Produktes bei Zimmertemperatur unter Rühren
in eine Mischung, bestehend aus .16oä Volumteilen Methanol und =2o Volumteilen konzentrierter
Salzsäure, eingetragen. Es entsteht sehr rasch eine klare Lösung, die nach 8 Minuten
mit Soda neutralisiert, hierauf filtriert und eingedämpft wird.- Der Rückstand,
durch Lösen in Benzol von restlichen Salzanteilen befreit, stellt den äußerst wärmebeständigen
Methyläther des Methylolformoguanamins dar.
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Beispiel 6 62,5 Gewichtsteile des Methyläthers eines Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes,
das mit 9 Mol Formaldehyd auf i Mol Melamin hergestellt wurde, werden mit 75 Gewichtsteilen
destillierter Leinölsäure im Vakuum erhitzt, wobei die Temperatur-innerhalb 2 Stunden
auf ioo° stieg. Dann wurde innerhalb 11/2 Stunden auf 2o8° weiter erwärmt. Die Säurezahl
fällt dabei von 140 -auf 9,5. Es wird ein klares;. hochviskoses, schwachgelblich.
gefärbtes Harz erhalten. VZ = 164, EZ = 153,5,- SZ = 9,5-Der - oben verwendete Äther
- wird wie -folgt hergestellt: -126 Gewichtsteile .Melamin..werden_ .mit
720
Volumteilen 4ovolumprozentigem Formaldehyd, welcher mit NaOH neutralisiert wurde,
bei 8o° gelöst. Das Wasser wird im Vakuum abdestilliert, bis eine weiße, salbenartige
Masse zurückbleibt. Sie wird mit 450 Gewichtsteilen Methylalkohol, der 2,5 Volumteile
konzentrierte Salzsäure enthält, auf dem kochenden Wasserbad am Rückfluß erwärmt,
wobei sie sich rasch löst. Nach 5 Minuten wird mit NaOH neutralisiert und der überschüssige
Methylalkohol und das Reaktionswasser abdestilliert. Der Sirup wird heiß filtriert.
Man erhält den in Absatz i verwendeten Äther als kristallhellen Sirup.