DE906697C - Verfahren zur Herstellung von E-Amino-y-ketocapronsäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von E-Amino-y-ketocapronsäure

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DE906697C
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DE
Germany
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acid
amino
ketocaproic
ketocaproic acid
nitro
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Expired
Application number
DENDAT906697D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Irion
Dr Otto Moldenhauer
Dr Richard Pfluger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Phrix Werke AG
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Phrix Werke AG
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D261/00Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings
    • C07D261/02Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings not condensed with other rings
    • C07D261/04Heterocyclic compounds containing 1,2-oxazole or hydrogenated 1,2-oxazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Seitdem es geglückt ist, aus ω-Aminocarbonsäuren durch Polykondensation Materialien zu erzeugen, welche sich zur Herstellung von vollsynthetischen Fasern eignen, hat es nicht an Versuchen gefehlt, derartige Aminocarbonsäuren aus den verschiedensten Ausgangsmaterialien herzustellen. Außer den einfachen Aminocarbonsäuren, welche zwischen der Carboxygruppe und der Aminogruppe lediglich Methylengruppen im Molekül enthalten, sind auch Aminocarbonsäuren herangezogen worden, deren Methylenkette durch Heteroatome oder durch andere kohlenstoffhaltige Gruppen unterbrochen sind.
Unter die Ausgangsmaterialien, welche für die Herstellung derartiger Verbindungen Verwendung fanden, reiht sich auch das Furfurol ein, das bekanntlich aus landwirtschaftlichen Abfall- und Nebenprodukten in großen Mengen auf einfache Weise hergestellt werden kann. Alle bisher gefundenen Wege, vom Furfurol zu Aminocarbonsäuren zu kommen, leiden unter dem großen Nachteil, daß die Herstellung der Aminocarbonsäuren über sehr viele Stufen, im allgemeinen sechs bis acht Zwischenprodukte, verläuft und daher die gewünschten Aminocarbonsäuren in relativ geringen Ausbeuten und unter Aufwand sehr erheblicher Mittel hergestellt werden können.
Es ist nun erfmdungsgemäß gelungen, zu einer neuen, bisher nicht bekannten Aminocarbonsäure, nämlich zur ε-Amino-y-ketocapronsäure zu gelangen auf einem Weg, der vom Furfurol aus nur zwei Zwischenstufen erfordert, indem man in an sich bekannter Weise zunächst das Furfurol mit Nitromethan kondensiert und das erhaltene i-Nitro-2-furyläthylen zu der ebenfalls bekannten e-Nitro-^-ketocapronsäure aufspaltet. Diese Aufspaltung kann nach
Thiele und Landers (Ann. der Chemie 369, 303) z. B. dadurch erfolgen, daß das i-Nitro-2-furyläthylen mit konzentrierter Salzsäure kurze Zeit zum Sieden erhitzt und die mit Wasser verdünnte Reaktionslösung mit Äther extrahiert wird, wobei die ε-Nitroy-ketocapronsäure nach Verdampfen des Äthers auskristallisiert. Diese Nitroketosäure läßt sich überraschenderweise durch einfache Hydrierung in die entsprechende Aminosäure umwandeln, ohne daß die Ketogruppe dabei angegriffen wird.
Zur erfindungsgemäßen Reduktion der Nitrogruppe zur Aminogruppe können sowohl Edelmetallkatalysatoren, wie Platin oder Palladium, z. B.' als Palladium-Bariumsulfat, als auch Raney-Kobalt und Raney-Nickel verwandt werden. Als Lösungsmittel können Methanol, Eisessig und gegebenenfalls auch Essigsäureanhydrid genommen werden. Die Hydrierung erfolgt vorzugsweise bei Zimmertemperatur, jedoch kann zur Reaktionsbeschleunigung auch erhöhte Temperatur angewandt werden.
Die nach der vorliegenden Erfindung gewonnene e-Amino-y-ketocapronsäure ist in den üblichen Lösungsmitteln sehr leicht löslich und kann daraus zweckmäßigerweise als Oxalat abgeschieden werden, das diese durch hervorragende Kristallisationsfreudigkeit ausgezeichnet ist. Da die Säure mit der durch Reaktion zwischen der CO- und N H2-Gruppe langsam sich bildenden desmotropen j8-[Isoxazolidyl-(3)]-propionsäure im reversiblen Gleichgewicht steht und diese sehr gut kristallisiert, kann man sie auch (anstatt als Oxalat) durch einfaches Stehenlassen, gegebenenfalls unter Zusatz geringer Mengen eines Lösungsmittels, wie Methanol, als Isoxazolidinverbindung aus dem Reduktionsgut abtrennen. Es wurde weiterhin festgestellt, daß Kondensationsprodukte, welche zur Herstellung von Klebstoffen, Lacken und Kunststoffen der verschiedensten Art geeignet sind, aus der ε-Amino-y-ketocapronsäure sowohl unter Anwendung der freien Säure als auch unmittelbar unter Anwendung des Oxalates durch Erhitzen gewonnen werden können.
Letztere Arbeitsweise hat wegen der bei der Kondensation frei werdenden inerten Gase (CO2 und CO) noch den Vorteil, daß ohne Luftabschluß gearbeitet werden kann.
Beispiel 1
10,5 g reine, kristallisierte ε-Nitro-y-ketocapronsäure werden in 100 ecm Eisessig gelöst und nach Zugabe von 2 g Palladium-Bariumsulfat-Katalysator (mit 10 % Palladium nach Paal) bei normalem Druck und Zimmertemperatur unter Einleiten von Wasserstoff im Schüttelapparat hydriert.
Nach Aufnahme von 4400 ecm H2, die innerhalb 20 Stunden erfolgt, ist die Hydrierung der NO2-Gruppe praktisch beendet. Nach Abfiltrieren des Katalysators wird die Reaktionslösung auf 90 bis ioo° erwärmt und 6,5 g kristallisierte Oxalsäure (1 Mol Kristallwasser) zugesetzt, die sofort in Lösung gehen.
Beim Abkühlen scheiden sich 9,5 g einer farblosen Kristallmasse vom F. 1760 aus, deren Analysendaten genau den Werten für das primäre Oxalat der ε-Äminoy-ketocapronsäure entsprechen.
HOOC-CH2-CH2-CO-CH2-Ch2-
NH2-COOH-COOH Ausbeute: 67% der Theorie.
Beispiel 2
Eine Lösung von 21 g ε-Nitro-y-ketocapronsäure in 100 ecm Methanol wird mit 4 g Pd-BaS04-Katalysator (mit 10% Pd nach Paal) versetzt und in eine Schüttelente gebracht. Beim Aufdrücken von Wasserstoff unter geringem Druck und lebhaftem Schütteln erwärmt sich das Reaktionsgemisch langsam von selbst auf etwa 400, wobei innerhalb 1 Stunde 8900 ecm H2 aufgenommen werden.
Nach Aufnahme dieser Menge, die 3 Mol H2 pro Mol Nitroketosäure entspricht, sinkt die Hydriergeschwindigkeit rasch ab, wodurch das Ende der Reduktion der NO2- zur NHa-Gruppe angezeigt wird.
Der Katalysator und die eventuell schon während der Reaktion entstandene geringe Kristallabscheidung, die meist aus sekundärem Amin bzw. einer salzartigen Verbindung von primärem und sekundärem Amin vom F. 1730 besteht, wird abfiltriert und das klare Filtrat 2 Stunden in Eis-Kochsalz-Kältemischung abgekühlt.
Dabei kristallisieren etwa 2 g des sekundären Amins vom F. 203 bis 204° aus. Das primäre Oxalat dieser Verbindung hat einen F. von 139°.
Die Mutterlauge wird mit 250 ecm Tetrahydrofuran versetzt, und die hierbei auftretende Trübung verdichtet sich beim starken Kühlen zu einer öligen Abscheidung, die bald kristallisiert.
Die gelblichweiße Masse wird abgesaugt, mit Methanol gewaschen und im Vakuumexsikkator getrocknet. Das reinweiße Produkt gibt die Analyse des primären Amins (ε-Amino-y-ketocapronsäure), das allen Anzeichen nach auch in der desmotropen Form der /5-[Isoxazolidyl-(3)]-propionsäure auftreten kann. F. 1270, Ausbeute etwa 8 g; primäres Oxalat: F. 176°; sekundäres Oxalat: F. 1580, Hydrochlorid 112 bis 1150.
Nach Eindampfen der Mutterlauge kristallisieren noch stark hygroskopische Ammoniumsalze der genannten Verbindungen, aus denen noch etwa 2 g Primärprodukt gewonnen werden können.
Gesamtausbeute an primärer Aminosäure etwa 6o°/0·
Beispiel 3
8,75 g ε-Nitro-y-ketocapronsäure werden in 125 ecm Wasser gelöst und nach Zusatz von 2 g Palladium auf aktiviertem Aluminiumoxyd (mit 5% Pd) in einer Schüttelapparatur bei normalem Druck und Zimmertemperatur unter Einleiten von Wasserstoff hydriert.
Nach Aufnahme der zur Hydrierung der Nitrogruppe notwendigen Menge Wasserstoff, die ziemlich rasch erfolgt, kommt die Hydrierung zum Stillstand, worauf der Katalysator abfiltriert und die fast farblose Lösung im Vakuum bei niederer Temperatur (etwa 300 Innentemperatur) eingedampft wird.
Wenn die Lösung schwache Sirupkonsistenz annimmt, d. h. bis auf 20 bis 50 ecm eingeengt ist, wird
die Eindampfung unterbrochen und der Rückstand bis zur auftretenden Trübung mit Isopropylalkohol versetzt. Im Eisschrank kristallisieren etwa 4 g der primären Aminosäure aus.
Zur Abscheidung können auch andere Alkohole, z. B. Äthanol, benutzt werden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von ε-Amino-yketocapronsäure, dadurch gekennzeichnet, daß ε-Nitro-y-ketocapronsäure in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren bei Zimmertemperatur hydriert und das Reaktionsprodukt abgeschieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die als Reaktionsprodukt erhaltene ε-Amino-y-ketocapronsäure aus der Lösung in Form ihres primären Oxalates abgeschieden wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ε-Amino-y-ketocapronsäure durch Umlagerung in Form des desmotropen Isoxazolidinderivates abgeschieden wird.
    © 5831 3.54
DENDAT906697D Verfahren zur Herstellung von E-Amino-y-ketocapronsäure Expired DE906697C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945241C (de) * 1953-10-04 1956-07-05 Phriz Werke Ag Verfahren zur Herstellung von ?-Aminocapronsaeure

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE945241C (de) * 1953-10-04 1956-07-05 Phriz Werke Ag Verfahren zur Herstellung von ?-Aminocapronsaeure

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