DE905700C

DE905700C - Mechanische Presse, insbesondere Ziehpresse mit mehreren Arbeitsgeschwindigkeiten

Info

Publication number: DE905700C
Application number: DEM3205D
Authority: DE
Inventors: Erwin Morgner
Original assignee: Maschinenfabrik Weingarten AG
Current assignee: Maschinenfabrik Weingarten AG
Priority date: 1943-06-26
Filing date: 1943-06-26
Publication date: 1954-03-04

Description

Mechanische Presse, insbesondere Ziehpresse mit mehreren Arbeitsgeschwindigkeiten Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung vorm mechanischen Pressen nach Patent 884 278, insbesondere von Ziehpressen.
Nach dem Hauptpatent ist der Leerlaufantrieb parallel zum Hauptantrieb für dien Arbeitsweg des Stößels derart geschaltet, daß beide getrennten Antriebe auf eine gemeinsame Antriebswelle abwechslungsweise zur Wirkung kommen.
Die Erfindung zeigt nun an Stelle oder zusätzlich zu der drehenden Antriebseinrichtung des Hauptpatentes für den Leerlauf des Pressenstößels einen solchen mit hin und her gehender Bewegung. Als Antrieb wird hierbei die bei mechanisch betätigten Pressen bekannte Einrichtung der pneumatischen Gewichtsausbalancierung des Pressensbößels mit entsprechender Abänderung verwendet.
In beispielsweiser Ausführung ist in der Zeichnung der Erfindungsgegenstand für mechanische Pressen mit Schwungradantrieb dargestellt.
An die Stelle des durch den Motor 44 mit dem Getriebe 45, 46 gebildeten Leerlaufantriebes des Hauptpatentes tritt ein unmittelbar auf den Pressenstößel wirkender hin und her gehender Antrieb. Dieser wird; gebildet durch einen, oder mehrere pneumatisch betätigte Zylinder 47, 47a, deren Kolben 5-3, 53a mit dem Pressenstößel 3I verbunden sind und deren Druckwirkung entgegengesetzt der Arbeitsbewegung des Pressenstößels gerichtet ist. Durch die Rohrleitung 48 sind die Antriebszylinder mit dem Druckluftbehälter 49 verbunden. Dem Druckluftbehälter wird über das Absperrventil 5I mit, Druckregulierventil 5o durch die Leitung 52 Druckluft mit konstanter Spannung zugeführt.
Der Druckluftbehälter ist teilweise mit Flüssigkeit gefüllt zwecks Veränderung des Luftvolumens durch Ablassen oder Hinzufällen von Flüssigkeit.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Die Druckluftspannung in den Antriebszylindern 47, 47a wird mittels des Druckluftregulierventils 50 so, geregelt, daß die nach oben auf den Presssenstößel wirkende Druckkraft etwas größer ist als das Gewicht des, Pressenstößels mit dem daran befestigten Werkzeug. Wird nun der Pressenstößel durch den Hauptantrieb 42 in Gang gesetzt, so bewegt sich der Stößel mit dem Kolben 53, 53a der pneumatischen Antiriebszylinder nach abwärts. Infolge des als Rückschlagventil wirkenden Druckregulierventils 5o kann aus dem Druckluftbehälter 49 keine Luft in die Zuführleitung zurückweichen, und es entsteht damit beim Niedergang der Kolben 53, 53a eine Kompression im Drucklaftbehälter 49. Die Höhe er Kompression am Ende des Stößelniederganges wird durch das Luftvolumen des Druckluftbehälters bestimmt und wird durch entsprechende Flüssigkeitsfüllung so einreguiliert, daß bei Tiefstellung die nach oben wirkende Druckkraft auf den Pressenein Mehrfaches des Stößelgewichtes mit dem daran befestigten Werkzeug beträgt. Wird nun nach Durchfahren der Tiefstellung des Pressenstößels der Hauptantrieb abgeschaltet, so bewegen die pneumatsichen Zylinder den Pressenstößel mit beschleunigter Geschwindigkeit nach oben. Beim Erreichen der Stößelhöchststellung hat sich die Kompression in dem Druckluftbehälter und den Zylinderräumen so weit entspannt, daß keine nach oben gerichtete Antriebskraft für den Stößel mehr vorhanden ist. Die in Schwung befindlichen Antriebsräder treiben den Pressenstößel jedoch durch die obere Totpunktlage, und beim erneuten Niedergang des Pressenstößels steigt die nach oben gerichtete Druckkraft der Antriebszylinder durch die nun erneut einsetzende Kompression an. Dies hat zur Folge, daß der abwärts gehende Stößel von der hohen Leerlaufgeschwindtigkeit abgebremst wird. Durch geeignete Bemessung des Luftvolumens im Drucklüftbehälter kann der Anstieg des Kompressionsdruckes und damit die Bremswirkung so gewählt werden, daß im Augenblick des Einschaltens des Hauptantriebes die Geschwindigkeit der Stößelbewegung mit der Arbeitsgeschwindigkeit des Stößels übereinstimmt, so daß beim Schalten der Kupplung 39 kein Unterschied in der Drehzahl der Welle des Schwungrades 4o und der Antriebswelle 38 besteht. Es wird also eine Synchronisierung der Schwungradwelle mit der Antriebswelle erreicht, wodurch das Kuppeln stoßfrei und ohne Abnutzung der Kupplung erfolgt. Vorbeilhafterweise wird die Antriebseinrichtung für den Leerlauf nach dem Hauptpatent mit der vorliegenden Einrichtuug in Kombination angewandt. Der Hilfsmotor 44 kann damit entsprechend der pneumatischen Antriebskraft kleiner gehalten, werden, gewährleistet jedoch eine bestimmte Leerlaufgeschwindigkeit.
Nach Durchfahren, der Höchststellung wird zwischen dem Ausschalten des Hilfsantriebes und dem Einschalten des Hauptantriebes durch eine geeignete Steuervorrichtung, beispielsweise durch ein Zeitrelais, eine bestimmte Zeitspanne eingeschaltet, in der weder der Hilfsmotor noch der Hauptantrieb in Wirkung ist, so daß die entgegen der Abwärtsbewegung des Stößels gerichtete Druckkraft der pneumatischen Zylinder den Pressenstößel von der beschleunigten Leerlaufbewegung abbremste, damit, wie oben beischrieben, im Augenblick des Einschaltens der Kupplung für den Hauptantrieb die Welle des Schwungsrades 4o dieselbe Drehzahl wie die Antriebswelle 38 besitzt.
Bei Antrieben für Pressen mit schwungradlosem Antrieb werden zweckmäßigerweise die pneumatischen Antriebszylindler so ausgebildet, daß in Stößelhöchstellung die Druckkraft derselben nur einem Teil diese Stößelgewichtes mit Werkzeug entspricht, damit beim Anfahren das Gewicht des Pressenstößels noch als Beschleunigungskraft zur Wirkung kommt. In Tiefstellung dagegen kann die nach oben gerichtete Druckkraft der Hilfsantriebszylinder ein Mehrfaches des Stößelgewichts mit Werkzeugen betragen, wodurch eine wesentliche Entlastung des Reversiermoters beim Umschalten in Tiefstellung von Abwärts- auf Hochgang ein-tritt

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Mechanische Presse, insbesondlere Ziehpresse, mit mehreren Arbeitsgeschwindigkeiten, bei welcher dem Pressenstößel für den Leerlauf und den Arbeitsweg verschiedene Antriebseinrichtungen zugeordnet sind, nach Patent 884278, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle oder zusätzlich zu der Drehantriebseinrichtung zum Durchfahren des Stößelleerlaufweges ein oder mehreres unmittelbar am Pressenstößel (3I) angeordnete pneumatische Zylinder (47, 47a) vorgesehen sind, deren Antriebskraft entgegengesetzt zurr Arbeitsbewegung des Pressienstößels wirkt.
2. Mechanische Presse nach Anspruch 1, bei welcher die Arbeitsantriebisednrichtung bell Bei ginn des Arbeitsweges. über eine Kupplung mit Bier Stößelantriebswwelile verbunden wird, dadiurch gekennzeichnet, d!aß nach leim Abschalten des Leerlaufantriebes die Stößelantriebswelle (38) so lange gebremst wird, bis die Stößelalltriebswelle diiie gleiche Drehzahl wie die, An, triebswedle der Kuppelung (39) hat.
3. Mechanisch, Presse nach Anspeuch r oder 2, dadurch gekennzeichnet, dhß die Ab, bremsung der Stößelantrliebsweille vom Leerlaufgang bis zur Synchronisierung mit der Antriebswelle der Kupplung (39) durch die entgegen der Abwärtsbewegung des Pressenstößels gerichtete Druckkraft der pneumatischen Zylinder (47, 47a) erfolgt.
4. Mechanische Presse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet daß die Druckkraft des oder der unmittelbar auf den Pressenstößel wirkenden pneumatischen Antriebszylinder in Höchststellung des Pressenstößels gleich oder geringer und in Pressentiefstellung ein Mehrfaches des Gewichtes des Pressenströßels mit Werkzeugen ist.
5. Mechanische Presse nach Anspruch 2, 3 daß das Ab-und 4, dadurch gekennzeichnet, schalten des Antriebsmotors für den Stößelleerlauf (44) und das Einschalten des Antriebsmotors für den Stößelarbeitsweg (42) durch eine, einstellbare Zeitschaltvorrichtung (Zeitrelaiis) erfoligt, durch welche dne Abbremszeit der Stößolant@riebswel-le (38) regelbar ist.