DE90534C

DE90534C -

Info

Publication number: DE90534C
Application number: DENDAT90534D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung- zum Reinigen von Gewehrlä'ufen, bei welcher nur ein Schwenken des Gewehres um einen Drehpunkt erforderlich ist, um ein Durchwischen des Laufes selbstthätig zu bewirken.

Diese Vorrichtung ist in der Zeichnung in einer Seitenansicht (Fig. 1) und einer Stirnansicht (Fig. 2) dargestellt, α ist hierbei eine Schiene aus geeignetem Material, an welcher das Gewehr b vermittelst zweier Klauen i leicht lösbar befestigt ist. Die Schiene α, ist in einem Lager d um einen Punkt c drehbar befestigt. Auf dem Drehzapfen c ist ein Zahnrad g gelagert, welches in ein zweites Zahnrad h eingreift. Letzteres sitzt auf der Achse einer ebenfalls im Lager d drehbar angebrachten Schnurscheibe f. Der durch den Gewehrlauf geführte Wischstrick k läuft über Rollen der Schiene α nach rückwärts und ist daselbst einmal um. die Scheibe f herumgeführt. Der Wischstrick bildet eine endlose Schnur und ist derart eingerichtet, dafs seine verbundenen Enden leicht gelöst und wieder mit einander verbunden werden können. Ebenso ist derselbe mit Einrichtungen versehen, welche ein Nachspannen oder Nachlassen der Schnur ermöglichen, wenn dieselbe infolge von Temperatureinflüssen sich dehnen oder zusammenziehen sollte.

Um nun den Wischpfropfen / im Gewehrlauf hin- und herzuziehen, braucht man nur die Schiene α mit dem Gewehr um den Drehpunkt c um ca. 90° zu schwenken. Hierbei wird vom Zahnrad g das Rad h bewegt und durch letzteres die Schnurscheibe f in entsprechende Drehung versetzt. Durch dieses Drehen der Schnurscheibe wird der Wischstrick im Gewehrlauf hin- und hergezogen. Selbstverständlich kann nach jedem Hindurchziehen der Wischpfropfen / je nach Erfordernifs erneuert oder durch ein geeignetes Bürstchen ersetzt werden.

Am Lager d ist eine Sehraubenzwinge angebracht, vermittelst welcher die Vorrichtung an jeder Tischkante, am Fensterstock oder Fensterbrett oder an jedem sonst geeigneten Platz befestigt werden kann.

Diese Vorrichtung hat- aufser der selbstthätigen Wirkung nech den Vorzug, dafs mehrere solche Vorrichtungen zugleich an einem Tisch angeordnet werden können, ohne dafs die dieselben bedienenden Personen einander im Wege sind. Ferner kann man in der verticalen Stellung des Laufes bequem Wasser durchlaufen lassen und andererseits wieder, wenn die Vorrichtung in die horizontale Lage gebracht ist, bequem durch den gewischten. Lauf sehen. Ein weiterer Vortheil besteht darin, dafs infolge der eigentümlichen Bauart und Anordnung der Klauen i jedes Gewehr, ob Militair- oder Jagdgewehr, ob ein-, zwei-, oder dreiläufig, in die Vorrichtung eingesetzt und mittelst derselben gereinigt werden kann, ganz gleich, wie der Gewehrschaft gestaltet ist. Auch wird die Vorrichtung infolge ihrer einfachen Construction nicht leicht reparaturbedürftig, und auch die Herstellungs- und Anschaffungskosten sind aus diesem Grunde nur sehr gering; zudem kann dieselbe infolge ihrer

Claims

gedrängten und leichten Bauart leicht und bequem transportirt werden.

Patenτ-Anspruch:

Eine Vorrichtung zum Reinigen von Gewehrläufen, dadurch gekennzeichnet, dafs beim Schwenken des das Gewehr tragenden Gestelles (a) um einen Drehpunkt (c) der an einer endlosen, über Führungsrollen geleiteten Schnur (k) angebrachte Wischpfropfen durch Vermittelung eines Zahngetriebes (g h) und einer Schnurscheibe (f) selbsttätig im Lauf hin- und hergezogen wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.