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Sintervorrichtung Für das Rösten und Sintern von Erzen und ähnliahem
Gut werden vielfach kreisringförmige Verblaseroste verwendet, die um eine senkrechte
Achse drehbar sind. Unter den ringförmigen Verblaserosten sind Saugkästen angeordnet,
und es werden die Gase durch waagerechte Leitungen aus den einzelnen Saugkästen
zu einem zentralen Steuerkopf geführt, der der Reihe nach die einzelnen Leitungen
zeitweise mit dem 'Gebläse verbindet und zeitweise wieder von ihm abschaltet. Der
Steuerkopf ist schon derart ausgebildet worden, daß er jeden Saugkasten nacheinander
an mehrere Gebläse anschließen kann, so daß das Abgas, z. B. Röstgas, in zwei oder
mehreren getrennten Strömen verschiedener Zusammensetzung abgeführt wird. Zu diesem
Zweck ist der Steuerkopf z. B. in zwei oder mehr Ableitungen unterteilt. Dabei können
die Leitungen derjenigen Saugkästen, die sich jeweils unter der Zündvorrichtung
befinden, auf eine erste Ableitung des Steuerkopfes geschaltet sein. Eine Anzahl
von Saugkästen, auf deren Roste das Verblasen gerade in vol.lernGange .ist, ist
an die nächste Ableitung des Steuerkopfes angeschlossen. Mit einer dritten Ableitung
stehen weitere Saugkästen in Verbindung zwecks Kühlung des auf den zugehörigen Rosten
befindlichen Gutes, und es ist ein letzter Teil der Saugkästen durch den Steuerkopf
von dem Gebläse oder den Gebläsen abgeschaltet, damit die zugehörigen Roste entleert
und wieder beschickt werden können. Die Größe ,der einzelnenAbteilungen
des
Steuerkopfes ist hierbei auch schon veränderlich gehalten worden; so konnten mittels
Schiebern, die in verschiedene Stellungen gebracht werden konnten, die Abteilungen
vergrößert oder verkleinert «-erden. Bei diesen Vorrichtungen wird das Gut z. B.
durch Abstreifer od-. dgl. vom Rost entfernt. Eine gewisse Menge feinen iGutes fällt
während der Aufgabe des Rostbelages und der zu sinternden Mischung und während des
Entfernens der Charge vom Rost durch diesen hindurch in die Saugkästen. Auch setzt
sich Staub in den Saugkästen ab, insbesondere wenn ihre räumliche Ausgestaltung
die Staubabscheidung begünstigt. Dieses feine Gut häuft sich allmählich in den Saugkästen
an.
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Die Saugkästen müssen von Zeit zu Zeit durch seitliche Türen oder
durch Austragöffnungen in dier Unterseite der z. B. trichterförmigen Saugkästen
gereinigt werden. Insbesondere bei großen Leistungen, wie sie beispielsweise beim
Sintern von Eisen-oder Kupfererzen angewendet werden, ist die Menge des in den Saugkästen
sich sammelnden Gutes erheblich, so daß die Kästen sehr oft entleert werden müssen.
Auch hatten -die bekannten Bauarten den Nachteil, daß in den Saugleitungen, insbesondere
wenn mit großen Luftmengen und höherem Unterdruck gearbeitet wurde, unnötige Kraftverluste
durch die wiederholten scharfen Richtungsänderungen des Gasstromes auftraten.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Sie besteht
darin, daß die Gasleitungen aus den Saugkästen so schräg nach unten zu dem Steuerkopf
geführt werden, daß die Gase den anfallenden Rostdurchfall in eine im Steuerkopf
vorgesehene an sich bekannte Staubabschei:dung mitführen.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung gemäß der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i zeigt die neue Sintervorrichtung beispielsweise und schematisch
im Schnitt; Fig. a ist eine Draufsicht; Fig. 3 bis 5 zeigen Einzelheiten dier Vorrichtung
gemäß der Erfindung.
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a ist der Saugkasten und b .der Rost der Röst-oder Sintervorrichtung
gemäß .der Erfindung. Auf den Rost b ist die beispielsweise aus einer unteren Schicht
von Rostbelag und dem darüber befindlichen zu behandelnden Gut bestehende Beschickung
c z. B. in der in Fig. i dargestellten Weise aufgebracht. Der Antrieb des Rostes
erfolgt mittels Zahnkranzes s und Ritzels t in an sich bekannter Weise. Durch die
schräg nach unten gerichteten Leitungen g werden die Röstgase der Staubabscheide-
undSteuervorrichtungi zugeführt. Die kreisringförmige Rost- oder Sintervorrichtung
b wird, wie bekannt, von Laufrollen d
getragen, die auf einer Schiene
e laufen. Mehrere auf den Rostumfang verteilte Rollen f dienen zur seitlichen Führung
der Vorrichtung. Die feststehende Staubabscheide- und Steuervorrichtung i ist oben
mit einem Deckel h versehen, der zusammen mit den Leitungen g, den Saugkästen a
und dem Rost b umläuft Lund der gegen das Gehäuse des Behälters i und gegebenenfalls
auch gegen die Abgasleitung k, insbesondere wenn diese aus dem Behälter i nach oben
geführt ist, in bekannter Weise abgedichtet ist, z. B. derart, wie in Fig. 3 dargestellt
ist. Die Einführung der Leitungen g in den Behälter i kann auch auf andere Art,
z. ,B. seitlich, erfolgen, etwa in der Weise, daß die Leitungen in einem umlaufenden
Ring enden, der am zylindrischen Teil des Behälters i, z. B. nahe seiner Oberkante,
vorgesehen ist. In dem Deckel h liegen die Mündungen der Leitungen g, und es ist
der Behälter i unten oder an seinen Seiten mit Austragsvorrichtungen L versehen.
Der Behälter i hat ferner eine besondere Abteilung für den Teil der Leitungen g»,
die jeweils nicht mit dem Gebläse verbunden sind. Diese Abteilung r ist zweckmäßig
für sich mit einem Austrag für Rostdurchfall u. dgl. versehen. Die Aus.tragsvorrichtungen
werden insbesondere bei dem unter Saugzug stehenden Teil des Behälters i zweckmäßig
schleusenartig ausgebildet, um beim Entleeren des Staubes u.,dgl. das (Eindringen
von Luft in -den Behälter i zu verhindern.
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Über dem Verblaserost b befinden sich der Zündofen p, die Gutaüfgabe
o und gegebenenfalls noch eine Aufgabe für den Rostbelag st. Zur Entfernung des
verblasenen Gutes von dem in der Pfeilrichtung von Fig. z sich drehenden kreisringförmigen
Rost b. dient der Abstreifer m. Die Saugkästen a können in .der üblichen Weise,
z. B. wie in Fig. a dargestellt, unterteilt sein.
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Das vom Abstreifer in abgeworfene Gut gelangt über den Abwurfrost
it, und durch Brechwalzen v auf eine Schwingrinne od. dgl. w, die gleichzeitig als
Siebvorrichtung eingerichtet sein kann. Mittels dieser Vorrichtung kann dann das
Gut z. B. in drei Korngrößen (Rückgut, Rostbelag und gebrauchsfertiger Sinter) getrennt
werden, für die die Bunker oder Transportvorrichtungen x1, x2, x3 vorgesehen sind.
Der beim Abwerfen und Brechen des Gutes sowie beim Sieben entstehende Staub kann
durch an sich bekannte Vorrichtungen y abgesaugt werden. Im übrigen können die Steuervorrichtung
i für die An- und Abschaltung der Leitungen g an das Gebläse und die Ableitung der
Gase aus der Steuereinrichtung i. in bekannter Weise ausgebildet sein.
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In Fig. q. und 5 ist z. B. eine Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt, mittels der es gelingt, verschieden zusammengesetzte iGasströme, beispielsweise
Gasströme mit verschiedenem Schwefeldioxydgehalt, wie an sich bekannt, getrennt
voneinander abzuleiten. Beispielsweise kann diese Vorrichtung benutzt werden, um
beim Verblaserösten schwefelhaltigen Gutes reiche verwertbare Gase durch den Teil
k2 der Gasableitung k und arme, nicht verwertbare Gase durch den Teil k1 derselben
abzuleiten. Die 'Saugkästen der ersten Zone r, über denen sich die Vorrichtungen
zur Entfernung des behandelten Gutes zur Rostreinigung und zur [Gutaufgabe befinden,
sind durch den unterteilten Steuerkopf von dem (Gebläse abgeschaltet. Gelangen die
Saugkästen in diese Zone,
so sammeln sich die festen Stoffe, die
durch die Saugkästen und die zugehörigen L eitungen g abwärts fallen, in .der Abteilung
r des Gefäßes i.
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Bei der weiteren Drehung gehen die Saugkästen unter dem Zündofen hindurch.
Bald nach der Zündung entstehen Gase mit hohen Schwefeldioxydgehalten von etwa,
2 bis 81/o, und es dauert die Entwicklung der reichen Gase während etwa ein Drittel
bis zwei Drittel der Gesamtröstdauer. Während dieses Abschnittes der Umdrehung stehen
die Saugleitungen mit der Abteilung r des Behälters i in Verbindung, die durch die
Wände 2, 3, 4, 5 und 9 begrenzt und durch den Kanal q mit der Ableitung k2 verbunden
ist. Die Wand 5 ist verstellbar, z. B. um die Mittelachse des Behälters i drehbar,
so daß die Länge der Reichgaszone einstellbar wird. Sie kann um die ganze Länge
oder einen Teil der Regulierzone 6 verlängert werden, wobei natürlich außer der
Wand 5 Abdichtungen vorgesehen sind, die die Verbindung mit der Wand 3 sichern.
Die einzelnen Wände im Behälter i sind zweckmäßig oben mit Abdeckplatten versehen,
um eine schärfere Abtrennung der Gase zu erreichen. Gegen Ende der Röstung sulfidischer
Erze u. dgl. nimmt die Schwefeldioxydkonzentration der Röstgase bekanntlich stark
ab, so daß diese Gase nicht mehr verwertbar sind. Für diese Gasmenge ist in der
Vorrichtung nach Fig. 5 die getrennte Abführung durch die Armgaszone 7 vorgesehen,
mit der die Leitungen g korrespondieren, nachdem ihre Mündungen über die Wand 5
der Reichgaszone hinweggeglitten: sind und bis sie die Wand 8 der toten Zone r passiert
haben. Die Abteilung 7 des Behälters i steht mit der Gasableitung k1 in Verbindung.
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Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Saugzugsinteranlagen
beschränkt, vielmehr hat sie auch .dann die geschilderten Vorteile, wenn die ("rase
nicht durch die Beschickung hindurchgesaugt, sondern hindurchgedrückt werden.