-
Apparat zum Entfernen rauch-oder staubförmiger Bestandteile aus Gasen.
-
Die Erfindung betrifft einen Apparat zum Entfernen rauch- oder staubförmiger
Bestandteile aus Gasen, sei es zwecks Wiedereinführung derselben in den Prozeß,
durch den die Gase erzeugt sind, sei es zwecks Ausnutzung der Bestandteile für andere
Zwecke nach etwaiger vorhergehender Anreicherung.
-
Es ist schon vorgeschlagen worden, zwecks Reinigens von Gasen die
letzteren durch einen mit körnigem Filtermaterial gefüllten Filterschacht zu leiten,
wobei das Filtermaterial die rauch- oder staubförmigen Bestandteile aufnimmt.
-
Zweck der Erfindung ist, ein Entstauben des Filtermaterials in einfacher
und wirksamer Weise zu bewirken. Zu diesem Zwecke ist an die am unteren Ende des
Filterschachtes befindliche Austrittsöffnung für das Filtermaterial ein mit aufwärts
gerichteter Luftstro"mung arbeitender Luftkanal angeschlossen, der mit einem zur
Aufnahme des aus dem Schacht heraustretenden Filtermateriales dienenden treppenförmigen
Boden versehen ist, welcher an jeder Stufe eine Lufteinlaßöffnung oder Oeffnungen
aufweist.
-
In der Zeichnung ist ein Apparat gemäß der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
-
Abb. I ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Apparates;
Abb. 2 ist eine zur Abb. I senkrechte, ebenfalls teilweise geschnittene Seitenansicht
des Apparates: Abb. 3 ist eine Draufsicht des Apparates, teilweise im Schnitt, und
Abb. 4 ist ein senkrechter Schnitt eines Teiles des Filterschachtes in größerem
NIaßstab.
-
Der dargestellte Apparat ist besonders zur Reinigung von Gasen in
Zusammenhang mit Zementherstellung geeignet. Zu bemerken ist jed, och, daß die Erfindung
auch bei Appa raten benutzt werden kann, bei denen Gase behandelt werden, die von
anderen Prozessen herrühren, mie z. B. Gase von Chlorkalkfabriken. Ein anderes Gebiet,
auf dem die Erfindung Verwendung finden kann, ist zur Wiedergesvinnung von Kupferstaub
in Kupferschmelzwerken.
-
Es bezeichnet in der dargestellten Ausfflhrungsform 1 einen rotierenden
Zementofen beliebiger Bauart. Sein oberes Ende reicht in die Schornsteinkammer 2
hinein, die zum Schornstein 3 führt. Zwischen Kammer 2 und Schornstein 3 ist eine
Klappe 4 vorgesehen. Von der Kammer 2 aus führt eine Leitung 5 nach dem mit einer
ringförmigen Kammer versehenen Filterschacht 6, wo die Leitung 5 an das obere Ende
der inneren durchlöcherten Wand 7 des Schachtes angeschlossen ist. Die äußere Wand
6 des Filterschachtes ist ebenfalls durchlöchert und durch eine Kammer g umschlossen,
die durch das Rohr Io mit dem Schornstein 3 in Verbindung steht.
-
Die äußere Wand 6 des Filterschachtes endet in gewissem Abstand oberhalb
eines um die innere Wand 7 angeordneten Bodens 11, um dadurch eine Auslaßöffnung
für das Filtergut zu schaffen. Um die innere Wand 7 ist unmittelbar oberhalb des
Bodens 11 ein kegelförmiger Blechring 12 vorgesehen, der eine gegen den Auslaß geneigte
Gleitfläche für das Filtergut darstellt. Am unteren Rand des Ringes 12 sind Öffnungen
12° vorhanden. Um den unteren Teil der äußeren Wand 6 ist ein Blechring I3 heb-
und senkbar angeordnet, wodurch die Größe der Auslaßöffnung oberhalb des Bodens
II geändert werden kann. Von der unteren Seite des Bodens 11 hängt ein, zweckmäßig
nach unten etwas verjüngter Flansch oder eine Wand 14 herab. Außerhalb der Auslaßöffnung
zwischen dem Ring I3 und dem Boden 11, sowie um den genannten Flansch 14 herum liegt
eine Kammer I5, die durch zwei schräg nach oben und außen gestellte zusammenlaufende
Wände I6, I7 begrenzt ist und mit der Saugseite eines Gebläses I8 in Verbindung
steht, von dessen Druckseite eine Leitung 19 nach einem oberhalb des Einlasses 20
des Zement. ofens 1 angeordneten Gasseparator 2I ausgeht. Unterhalb des unteren
Randes des Flansches 14 und der Wand I7 ist eine Sammelrinne 22 mit zweckmäßig winkelför
migem Querschnitt angeordnet. Diese Sammelrinne ist drehbar gelagert und mit einer
Umdrehungsvorrichtung entsprechender Art versehen. An einer Stelle oberhalb des
Sammelringes 22 befindet sich ein feststehendes Hindernis 23, das zum Abschaben
des auf der umlaufenden Sammelrinne befindlichen Gutes dient. Gerade gegenüber der
Abschabestelle ist ein Elevator 24 mit einem Behälter 25 zur Aufnahme des abgeschahten
Materials vorgesehen,
dessen Ablaufrohr 26 mit dem oberen Ende des
ringförmigen Filterraumes im Filterscliacllt in \ erbindung steht, indem das Rohr
26 eine Verlängerung der äußeren Wand 6 des Trockenschachtes darstellt.
-
Die Anlage wirkt wie folgt: Ist die Klappe 4 geschlossen, so werden
die Brenngase vom Zementofen I, die, wie bekannt, mit staubförmigen, festen Teilchen
des Brenngutes, Rauch stark vermengt sind, gezwungen, durch die Leitung 5 in die
innere Kammer des Filterschachtes zu treten, um von dort aus durch die Offnungen
der Wand 7 in die ringförmige Filterkammer und weiter durch die Öffnungen der Wand
6 in die Kammer g auszutreten, um danach durch die Leitung 10 in den Schornstein
zu gelangen.
-
Wenn nun der ringförmige Filterraum mit körnigem Nilaterial, z. B.
grobem Sand o. dal gefüllt ist, das sich durch den Filterraum herab bewegt, so werden
die genannten festen Teilchen auf dieses Material ausfallen und durch dasselbe durch
den Filterraum herab I>ewegt. Wenn das Gebläse I8 in Betrieb ist, so entsteht
ein Saugen der Luft von beiden Seiten der Sammelrinne 22 in dem Raum zwischen den
Wänden 14 und I7 und von diesem Zwischenraum aus in der Kammer 15. Gleichzeitig
strömt Luft durch eine Oeffnung im Boden II sowie durch die Öffnungen 12° und tritt
durch den Zwischenraum zwischen dem Boden 11 und dem verstellbaren Ring I3 in die
Saugkammer I5.
-
Auf ihrem Wege nach der Saugkammer gehen diese Luftströme durch das
mit Staub vermengte körnige Material hindurch, svährend dieses Material in einer
dünnen Schicht in dem zickzackförmigen Ausströmungskanal ausgebreitet ist. Da jeder
Teil dieses Kanals von einem besonderen Luftstrom durchströmt wird, ergibt sich,
daß die Luft die Staubteilchen von den Sandkörnern wirksam entfernen und mitnehmen
kann. Die mit Staub vermengte Luft wird vom Gebläse I8 aus in den Separator 2I geleitet,
der den Staub von der Luft entfernt und in den Brennofen zurückbefördert, wie dies
in Abb. 2 angedeutet ist, wo der Pfeil a den Weg des Staubes zeigt. Der Pfeil b
in derselben Abbildung zeigt den Weg des etwa ausgeschiedenen kalireichen Staubes
an, im Falle es sich um die Bearbeitung von kalihaltigen Brenngasen handelt. Das
mit den Brenngasen aus dem Ofen entfernte staubförmilge Material wird somit ganz
in den Zementbrennraum zurückgeführt, oder auch ein Teil davon wird als mehr oder
weniger kalireicher Staub gewonnen und z. B. als Düngemittel mutzber gemacht.
-
Das als Filtergut dienende körnige Material, wie Sand 0. dgl., welches
allmählich durch den Schacht hindurch nach unten geht und durch die Sammelrinne
22 aufgenommen wird, wird durch das Hindernis 23 von der umlaufenden Rinne abgeschabt
und fällt in den Sammelbehälter 25 des Elevators 24 herab, von wo aus es wieder
abgehoben und in den Filterraum bei dessen oberem Ende wieder eingebracht wird.
Das Verfahren vollzieht sich somit vollkommen ununterbrochen und mit möglichst geringem
Materialverbrauch.
-
Es versteht sich von selbst, daß der Apparat zur Abscheidung von
rauchförmigen Bestandteilen aus anderen Gasen als aus Brenngasen der Zementöfen
verwendet werden kann, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.
-
Auch können Abänderungen des Apparates vorgenommen werden. Beispielsweise
kann die Entfernung des Staubes vom Filtermaterial mit Hilfe einer Siebvorrichtung
an Stelle des Gebläses und des Separators erfolgen.
-
Ferner kann der Anschluß der Leitung 5 an den Filterschacht z. B.
am unteren Ende des Schachtes, statt am oberen Ende desselben stattfinden.