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Einrichtung an Maschinen zum Walzen von Gewinden, bei denen sich die
Walzwerkzeuge während des Walzvorganges einander allmählich nähern Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung an Maschinen zum Walzen von Gewinden, bei denen sich die
Walzwerkzeuge während des Walzvorganges einander allmählich nähern. Bei diesen Maschinen
muß zur Herstellung einwandfreier und genauer )Gewinde neben dem Walzdruck auch
die Walzzeit innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen eingehalten werden. Ist bei
einem vorgesehenen Druck die Walzzeit zu kurz, so wird das Gewinde nur unvollständig
ausgewalzt. Ist dagegen die Walzzeit bei dem gleichen Druck zu lang, so blättert
das Gewinde in den Flanken ab und wird dadurch unbrauchbar.
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Es ist eine Einrichtung bekanntgeworden, womit der Walzvorgang nach
Ablauf einer eingestellten, also vorbestimmten Walzzeit abgeschaltet wird. Diese
Einrichtung brachte jedoch noch keine voll befriedigenden Ergebnisse, weil der Zeitschalter
zum Unterbrechen des Walzvorganges durch ein hydraulisches Druckmittel betrieben
wird. Hierbei wird der Zeitpunkt der (Abschaltung in der Hauptsache durch ein Drosselventil
festgelegt, das eine
bestimmte Menge des flüssigen Druckmittels,
entsprechend der jeweiligenEinstellung, schneller oder langsamer hindurchläßt.
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Die Dünnflüssigkeit des Druckmittels und hiermit auch die Durchflußgeschwindigkeit
desselben ändert sich jeweils mit der Wärme der Maschine, so daß die Walzzeit bei
einer bestimmten Einstellung des Drosselventils nicht gleichbleibend ist.
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Diese Schwankungen in der Walzzeit wirken sich sehr ungünstig auf
die Güte und Maßgenauigkeit der gewalzten Gewinde aus.
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Die bekannte hydraulische Einrichtung hat ferner den Nachteil, daß
der Zeitablauf des Walzvorganges nicht sichtbar ist und deshalb die Abschaltung
des Walzvorganges im eingestellten Zeitpunkt allein durch die Maschine bewirkt werden
kann, also eine "Abschaltung von Hand in diesem Augenblick nicht vorgesehen ist.
Die Möglichkeit einer Handabschaltung ist aber in jedem Falle zweckmäßig.
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Die beschriebenen Mängel werden durch die Erfindung dadurch beseitigt,
daß die Zeitschaltung durch ein Uhrwerk, vorzugsweise durch eine Stoppuhr, bewirkt
wird.
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Auf der Stoppuhr wird mittels einstellbarer Markierungszeiger die
gewünschte Walzzeit angezeigt und über elektrische Kontakte die :Maschine nach .Ablauf
dieser Zeit abgeschaltet.
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Derartige Triebwerke laufen mit hoher Genauigkeit und ohne .Schwankungen,
so daß auch die hiermit bewirkten Schaltungen genau stattfinden.
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Die Verwendung einer Stoppuhr als Triebwerk bietet den weiteren Vorteil,
daß der Zeitablauf des Walzvorganges beobachtet werden und in Verbindung mit dafür
vorgesehenen Mitteln im vorgesehenen Zeitpunkt die Maschine auch von Hand abgeschaltet
werden kann.
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Zweckmäßigerzveise ist die Stoppuhr mit dem ,Schaltmechanismus so
verbunden, daß deren Zeiger beim Ein- und.Ausschalten der Maschine auf den Nullpunkt
des Zifferblattes zurückspringt und von dort beim Einschalten der Maschine seinen
Lauf beginnt. Der Zeiger läuft dann bis zu der durch die Markierungszeiger oder
Kontakte begrenzten Stelle des Zifferblattes, wo der Walzvorgang von Hand oder selbsttätig
unterbrochen wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Handschaltung
unter Verwendung elektrischer Magneten und Schalter schematisch dargestellt. Die
Erfindung kann natürlich auch voll selbsttätig arbeitend ausgeführt sein, unter
Ver-"vendung mechanischer, elektrischer oder hydraulischer oder einiger dieser Mittel.
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i ist eine Stoppuhr, 2a und 2b sind zwei Markierungszeiger mit elektrischen
Kontakten. 3 ist ein Magnet, womit der Zeiger 4 der Stoppuhr i in seine Nullstellung
gebracht werden kann. 5 ist ein Einschaltknopf, der mit einem unter der Wirkung
einer Druckfeder 9 stehenden Umschaltventil 8 für die Ein- und Ausschaltung des
hydraulischen Antriebes der nicht gezeichneten Walzmaschine und über einen Verbindungshebel
6 mit einem elektrischen Schalter 7 in Verbindung steht. io ist ein unter der Wirkung
der Druckfeder 12, stehender Sperrstift für das Umschaltventil 8, der durch einen
Magneten r r oder auch von Hand bewegt werden bann.
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DerArbeitsgang der mit der beispielsweise nach der Zeichnung erfindungsgemäß
ausgeführten Einrichtung ausgestatteten Walzmaschine geht folgendermaßen vor sich:
Zur Ingangsetzung der Maschine wird das Ventil 8 durch einen Druck auf den Einschaltknopf
5 in die tiefste, in derZeichnung dargestellte Stellung gedrückt, in der das Ventil
8 das von einer nicht gezeichneten Druckpumpe geförderte Drucköl an die Arbeitszylinder
der Walzmaschine anschließt, so daß die gegenseitige Annäherung der Walzwerkzeuge
beginnt. Ferner wird gleichzeitig durch den Hebel 6 der Schalter 7 freigegeben,
so daß der Magnet 3 ,Strom erhält und der Zeiger" auf seine Nullstellung zurückspringt.
Nach dem Herunterdrücken des Knopfes 5 wird dieser sofort wieder losgelassen, so
daß das Ventil 8 durch die Feder 9 so weit wieder angehoben werden kann, bis es
gegen den :Sperrstift io anschlägt. Hierdurch bleibt zwar der Anschluß des Drucköls
an die Arbeitszylinder unverändert, so daß die gegenseitige Annäherung der Walzwerkzeuge
ihren Fortgang nimmt, doch wird der Magnet 3 durch den Schalter 7 wieder stromlos
gemacht. Hierdurch beginnt nun auch der Zeiger 4 der Stoppuhr i seinen Lauf von
der Nullstellung aus. Erreicht der Zeiger 4 die durch die Markierungszeiger 2a und
2b begrenzte Stelle des Zifferblattes der Stoppuhr i, so wird der Walzvorgang unterbrochen,
indem der ,Sperrstift io durch Einschalten des Magneten i i öder von Hand aus dem
Bereich des Ventils 8 gezogen wird, so daß dieses unter der Wirkung der Druckfeder
9 in eine den Zufluß des Drucköls zu den Arbeitszylindern sperrende und den A`bfluß
von den Arbeitszylindern freigebende Stellung gedrückt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung sorgt dafür, daß die vorgeschriebene
Walzzeit nicht unter- oder überschritten wird. Es ist natürlich auch möglich, die
Arnzeige und Steuerung der Walzzeit durch den Zeiger 4 oder durch Warnsignale od.
dgl. zu unterstützen.