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Überstromträge Schmelzsicherung Die Herstellung von für verschiedene
Nennstromstärken bestimmten Schmelzsicherungen mit verzögerter überstromauslösung
sogenannter überstromträger Sicherungen war bisher recht kostspielig, da der mit
verzögerter Überstromabschaltung arbeitende (Schmelzleiter für jede Nennstromstärke
besonders bemessen, erprobt und hergestellt werden mußte. Ferner mußten auch die
mit den verschiedenen Schmelzleitern von verschiedener Überstromverzögerung gegebenenfalls
parallel geschalteten übrigen Schmelzleiter gleichfalls entsprechend den verschiedenen
Stromstärken verschieden bemessen werden.
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Nach der Erfindung werden diese Nachteile behoben, und die Herstellung
derartiger überstromträger Schmelzsicherungen für verschiedene Stromstärken wird
sehr vereinfacht, billig und zuverlässig.
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Die Erfindung betrifft eine überstromträge Schmelzsicherung, die als
eine einen oder mehrere miteinander parallel geschaltete Schmelzleiter enthaltende
Sicherung ausgebildet ist, und besteht darin, daß bei einer Reihe von Sicherungen
für verschiedene Nennstromstärken in den (Sicherungen Schmelzleiter mit verzögerter
Überstromabschaltung und .Schmelzleiter mit verzögerter Albschalteigenschaft vorhanden
sind in der Weise, daß der oder die Schmelzleiter mit verzögerter Überstromauslösung
untereinander vollkommen gleiche Querschnitte und Ausbildung aufweisen, während
der
Querschnitt oder die Anzahl der übrigen parallelgeschalteten
unverzögerten Schmelzleiter sich je nach der Nennstromstärke der !Sicherung ändert.
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Auf diese Weise kann demnach z. B. erreicht werden, daß in einer ro,Ampere-'Sicherung
ein Schmelzleiter mit verzögerter überstromabschaltung zur Anwendung gelangt, während
in einer i5 ,Nmpere-Sicherung mit demselben verzögerten Schmelzleiter zu diesem
noch ein .Schmelzleiter mit unverzögerter Abschalteigenschaft, z. B. ein Silberschmelzleit°r,
parallel geschaltet ist. Man braucht demnach nur eine einzige Schmelzleitertype
mit verzögerter Überstromabschaltung entsprechend zu bemessen und herzustellen,
da der gleiche Schmelzleiter auch in Sicherungen verschiedener Nennstromstärke der
Reihe verwendet werden kann.
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Im ,Sinn der Erfindung ist weiter der mit verzögerter Überstromauslösung
arbeitende .Schmelzleiter irgendeiner Sicherung der Reine aus hochschmelzendem Metall,
insbesondere aus einem aus Silber hergestellten Leiter und aus einer auf demselben
befestigten, ein Metall von niedrigerem Schmelzpunkt als der Kernleiter enthaltenden
solchen Legierung, welche das hochschmelzende Metall des Kernleiters in einem im
voraus bestimmten Verhältnis enthält, ausgebildet. Diese Legierung kann demnach
für den Fall, daß der Kernleiter aus Silber besteht, eine Silber-Zinn-Legierung
sein. Von den Schmelzleitern der einzelnen Sicherungen können einer oder mehrere
in dieser Weise ausgebildet sein, während der oder die anderen Schmelzleiter der
Sicherung aus dem hochschmelzenden Metall, insbesondere aus ,Silber, hergestellt
sein können.
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Ein solcher Schmelzleiter mit einem auf demselben befestigten, das
Kernleitermaterial in einem bestimmten Verhältnis enthaltenden niedriger schmelzenden
Metall ist neu und auch allgemein für träge Sicherungen mit Vorteil anwendbar, gleichgültig,
ob sie in ihrem Aufbau alle Merkmale der vorerwähnten Reihe von, Sicherungen aufweisen
oder nicht.
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Bei bekannten Schmelzleitern träger Sicherungen aus Silber mit einem
niedrig schmelzenden Zinnlotauftrag beginnt der Legierungsvorgang bereits bei verhältnismäßig
niedrigen Temperaturen. Er findet also auch statt bei Belastungen, bei denen das
Durchschmelzen des Schmelzleiters noch gar nicht °rforderlich ist. Wenn dies auch
nur langsam vor sich geht, so können sich doch gegebenenfalls die ursprünglichen
Eigenschaften der iSicherung mit der Zeit derart ändern, daß ihr Grenzstrom sinkt.
Verwendet man dagegen gemäß der Erfindung z. B. eine Zinn-Silber-Legierung, so wird
dieser Mangel ausgeschlossen. Einmal liegt der ,Schmelzpunkt der im Schmelzleiter
befestigten Legierung höher als ierjenige von reinem Zinn, und es beginnt weiter
ier Legierungsvorgang erst bei der tatsächlich erxünschten Temperaturgrenze und
verläuft derart, laß sich zunächst die innerste Schicht der auf-;etragenen Zinn-Silber-Legierung
mit dem Silbereiter legiert, wodurch diese Schicht zinnärmer ,wird und nachher aus
der benachbarten Schicht einen Zinnachschub übernimmt. Die dadurch zinnärmer gewordene
Schicht entzieht wieder Zinn aus der nächsten Schicht, und dies setzt sich fort
bis zur äußersten Schicht. Dieser Vorgang wirkt auch noch verzögernd auf die Abschmelzzeit
ein.
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Damit die Sicherung verläßlich arbeitet, hat es sich als sehr vorteilhaft
erwiesen, wenn die parallel geschalteten Schmelzleiter an einer im voraus bestimmten
Stelle zueinander am nächsten liegen, während sie sich gegen ihre Enden hin voneinander
radial entfernen und in dieser Lage befestigt sind. Aus dieser .Anordnung folgt,
daß an der Annäherungsstelle die Kühlung am wenigsten wirksam ist, die Leiter sich
also gegenseitig erwärmen, so :daß alle Leiter an dieser Stelle am raschesten die
höchste Temperatur erreichen werden.
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Für-dieerfindungsgemäße überstromträgeSchmelzsicherung einer Reihe
verschiedener Nennstrornstärken bedeutet es einen großen Vorteil, wenn man an der
Sicherung schon durch die äußere Farbe .erkennen kann, daß sie eine träge Sicherung
ist, und es bedeutet noch einen weiteren Vorteil, wenn die Farbe auch für die Nennstromstärke
kennzeichnend ist. In diesem Fall kann die abgeschmolzene iSicherung mit .einer
ebenso gefärbten anderen Sicherung rasch .ausgewechselt werden, da selbst minder
bgeübtes Personal sofort erkennt bzw. feststellen kann, durch welche Sicherung die
abgeschmolzene Sicherung zu ersetzen ist.