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Kessel mit mehreren durch eine gemeinsame Feuerung geheizten Kammern
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kessel mit mehreren durch eine gemeinsame Feuerung
geheizten Kammern zum unmittelbaren und gleichzeitigen Heizen mehrerer Flüssigkeitsbehälter
m.it verschiedenen Temperaturen, um entweder die Heizung ein und derselben Flüssigkeit
bei verschiedenen Temperaturen oder die Heizung verschiedener Flüssigkeiten bei
derselben Temperatur oder bei verschiedenen Temperaturen zu ermöglichen, wie dies
insbesondere bei Flaschenwaschmaschinen der Fall ist, bei welchen das. Waschen mit
Laugenbädern erfolgt, die auf zu- bzw. abnehmende Temperaturen geheizt werden, um
ein Zerbrechen der in diesen Bädern erwärmten Flaschen zu 'vermeiden, oder auch
bei Maschinen derselben Art, bei welchen das Waschen zum Teil durch Laugenbäder
und zum Teil durch Bäder anderer Zusammensetzung erfolgt.
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Derartige Kessel sind auch bei anderen Vorrichtungen anwendbar, z.
B. bei Flaschenpasteurisiervorrichtungen, da. Vorrichtungen dieser Art die Erzeugung
einer abgestuften Reihe von Temperaturen des die Flaschen überflutenden Wassers
fordern, um diesen die Temperatur des Wassers zu erteilen.
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Das bisher übliche Verfahren zur Heizung der Bäder solcher Maschinen
besteht darin, daß in jedem der Bäder Rohrschlangen von geeigneten Abmessungen
angeordnet
sind, wobei .die Heizung der Bäder mittelbar durch Wasserdampf oder heißes Wässer
erfolgt. Hier muß man das Wasser heizen, das geheizte Wasser in Dampf verwandeln,
den Dampf durch die Rohrschlangen schicken, welche oft in einem beträchtlichen Abstand
von derDampferzeugungsstelle angeordnet sind, und die Wärme des Dampfes auf die
zu heizenden Bäder übertragen. Hierdurch entstehen sehr beträchtliche Wärmeverluste.
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Demgegenüber besteht die, Erfindung darin, daß jede Kammer eine zur
Speisung der zudem Kessel gehörigen Vorrichtung bestimmte Flüssigkeit enthält und
unmittelbar erwärmt, wobei kein Druck über der Flüssigkeit herrscht, die sich in
jeder Kammer befindet, so daß die Kammern oben offen sein können.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal .sind die einzelnen Kammern
in :der Längsrichtung voneinander getrennt.
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Der Kessel kann zum Spülen oder Pasteurisieren von Flaschen und anderen
Behältern benutzt werden. Die betreffende Einrichtung wird durch den Kessel mit
den erwärmten Flüssigkeiten gespeist. Die genannten Flüssigkeiten laufen gleichzeitig
von jeder Kammer bis zur Einrichtung und umgekehrt um und kehren durch ihr Eigengewicht
in jede Kammer zurück. Zwecks besseren Verständnisses der Erfindung werden zwei
Ausführungsformen von Mehrtemperaturenkesseln an Hand der Zeichnung beschrieben,
in der sie nur beispielsweise dargestellt sind. Irr der Zeichnung zeigt Fig. i einen
senkrechten Schnitt durch einen Kessel, bei dem die Scheidewände, gegenüber dem
Kessel in der Querrichtung angeordnet sind, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie
II-II der Fig. i, Fig.3 einen senkrechten Schnitt durch einen anderen Kessel, bei
dem die Scheidewände in der Längsrichtung angeordnet sind, Fig. q. einen Querschnitt
nach .der Linie IV-IV der Fig. 3 und Fig. 5 einen Kessel nach Fig. i in Vereinigung
mit einer kreisförmigen Flaschenspülmaschine. Der Kessel nach der ersten Ausführungsform
(Fig. i und 2) besteht aus einer länglichen Feuerung i, die mehrere aufeinanderfolgende
Querkammern 2, 3 und q. -durchsetzt, die durch wasserdichte Scheidewände 5 und 6
voneinander ,getrennt sind.
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Durch Querrohre 7; 8 und 9 kann die Heizfläche einer jeden Kammer
nach Bedarf erhöht werden; die Rohre 7 gehören zur Kammer 2, die Rohre 8 zur Kammer
3 und die Rohre 9 zur Kammer q..
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Bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 3 und ¢) ist .die Kesselfeuerung,der
Längskammern 2, 3 und q. gemeinsam, .die durch die Scheidewände 5 und 6 voneinander
getrennt sind.
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Die Feuerung i heizt die Kammern einerseits durch die Wände io, i
i und 12 dieser Kammern und andererseits durch die Rohre 13, 1q. und 15, die die
Kammern durchsetzen. In der Zeichnung ist besonders zu bemerken, daß die Feuerung
für mehrereKammern gemeinsam ist, die je eine zu heizende Flüssigkeit enthalten,
und daß die .genannten Flüssigkeiten sich nicht miteinander vermischen können, wodurch
es möglich ist, Flüssigkeiten von verschiedener Beschaffenheit und von verschiedenen
Eigenschaften gleichzeitig zu heizen, und daß die Heizung wie bei einem gewöhnlichen
Kessel unmittelbar und nicht durch Verwendung einer Rohrschlange .erfolgt, in der
selbst ein bereits geheizter Körper umläuft.
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Es ist ferner zu bemerken, daß für die Flüssigkeit eine höhere oder
niedrigereTemperaturerhalten wird, wenn man bei einem und demselben einer Kammer
zugeordneten Heizflächenteil die Menge der in dieser Kammer zu heizenden Flüssigkeit
verändert, und daß, wenn man bei einer oder mehreren Kammern die Heizfläche verändert,
wobei :der zu heizende Rauminhalt derselbe bleibt, man auch die Temperatur der in
dieser Kammer bzw. in diesen Kammern enthaltenden Flüssigkeit verändern kann.
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Bei Verwendung der beiden oben beschriebenen Maßnahmen zusammen lassen
sich nun unbegrenzt verschiedene Temperaturen erhalten.
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Hinsichtlich der Anordnung, bei der der Kasten der Vorrichtung selbst,
in der verschiedene Flüssigkeiten erwärmt werden sollen, als Kessel mit mehreren
durch Scheidewände voneinander getrennten Heizkammern verwendet wird., ist zu bemerken,
daß es sich hier um eine neuartige Anordnung handelt, bei der die Verwendung der
mittelbaren Heizung durch Rohrschlangen vermieden werden kann; wodurchdieHeizkostenbedeutend
herabgesetzt werden.
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Diese Ausführungsform der Erfindung, bei der der Maschinenkasten selbst
als Kammerkessel verwendet wird, ist in Fig. 5 dargestellt. Diese Anwendung der
Erfindung kann bei Maschinen oder Apparaten jeder Art erfolgen, vorausgesetzt, daß
sie sich zur Anbringung einer Feuerung und zur Anordnung von inneren Kammern eignen.
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Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung liegende Abänderungen
vorgenommen werden. Ferner lassen sich auch andere Ausführungsformen oder gleichwertige
Mittel, wie z. B. in Kammern eingeteilte, durch eine gemeinsame Feuerung geheizte
Rohrbündel, anwenden.
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In der Zeichnung- sind Kessel mit je drei Kammern dargestellt worden,
jedoch versteht es sich von selbst, daß die Anzahl der Kammern eine beliebige sein
kann.
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Es versteht sich ebenfalls von selbst, daß der Kessel nach der Erfindung
durch verschiedene Mittel, wie z. B. Kohle, Masut, Gas u. dgl., geheizt werden kann.