DE90208C

DE90208C -

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Publication number: DE90208C
Application number: DENDAT90208D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. W

Ein schwer zu beseitigender Uebelstand bei Pumpen mit hoher Kolbengeschwindigkeit ist das Schlagen der Ventile. Um dieses zu verhindern, mufs man entweder die Ventile so construiren, dafs nur ein geringer Hub zur Herstellung des nöthigen Durchgangsquerschnittes genügt, oder den Hub so . grofs wählen, dafs der ringförmige Durchgangsquerschnitt der Kreisfläche des Ventils entspricht.

Wenn man im ersten Falle die Ventile leicht construirt und mäfsig mit Federn belastet, so erzielt man meist ruhigen Gang, während man im letzteren Falle die Ventile vor dem todten Punkt durch mechanische oder andere Mittel schliefen mufs, um ein Schlagen derselben zu verhindern.

Den rechtzeitigen Ventilschlufs herbeizuführen, ist der Zweck der vorliegenden Construction. Es wird dieses erreicht durch hydraulische Wirkung, hergeleitet von einer nicht nur zum Steuern dienenden, sondern genau wie die Hauptpumpe arbeitenden Nebenpumpe, welche an einer Kurbel hängt, die mit der Kurbel der zu steuernden Pumpe unter rechtem Winkel arbeitet.

Wie die beiliegenden Zeichnungen einer doppelt wirkenden Pumpe zeigen, sind die beiden Seiten der Cylinder α (Fig. 2) mit den entgegengesetzten Seiten einer doppelt wirkenden Pumpe b (Nebenpumpe) verbunden, so dafs jedesmal, wenn der Hubwechsel in der Nebenpumpe eintritt, die Steuerkolben c von einer Seite der Cylinder nach der anderen gedrückt werden, welche Bewegung durch geeignete Hebelübersetzung auf die Ventile d, e, f, g der zu steuernden Pumpe übertragen wird. Der Schlufs des Saugventils e auf der einen Seite und des Druckventils f auf der anderen Seite beginnt bei Ueberschreitung der mittleren Kolbenstellung, während die Nebenpumpe den todten Punkt passirt, so dafs auf beiden Seiten des Kolbens Saug- und Druckwirkung wechseln.

Die Geschwindigkeit eines jeden Steuerkolbens, mit welcher dieselben sich bewegen, ist durch je eine in die Verbindungsleitung nach der Nebenpumpe eingeschaltete Sperrvorrichtung h einstellbar, so dafs der Schlufs eines jeden Ventils nach Belieben vor, auf oder hinter dem todten Punkt der gesteuerten Pumpe- erfolgen kann. Sowohl die Saug- als auch die Druckventile sollen sich selbstthätig heben, und werden freigegeben schon vor dem todten Punkte dadurch, dafs die mit den Ventilen verbundenen Steuerhebel sich in Schlitzen der Steuerkolbenstangen frei zurückbewegen können.

Handelt es sich um Zwillings- oder Verbundmaschinen, bei denen die Kurbeln annähernd im rechten Winkel zu einander stehen, so ist ein einfaches Mittel gegeben, die Pumpen sich gegenseitig steuern zu lassen, nämlich dadurch, dafs die hydraulische Wirkung von der einen Pumpe benutzt wird, um die andere zu steuern, und umgekehrt, wie in den Zeichnungen dargestellt ist.

Ein weiterer Vortheil der vorliegenden Steuerung ist der, dafs die Einschaltung von Federn zur Vermeidung von Brüchen beim Eintritt von Fremdkörpern oder Luft in die Pumpen nicht erforderlich ist, da der Steuer-

kolben nur bis zu einem bestimmten Maximum, das der Förderhöhe und dem Querschnitt des Kolbens entspricht, drückt.

Eine einfachere Ausführung der neuen Ventilsteuerung ist in Fig. 3 und 4 dargestellt. Hier sind die Cylinder α direct zwischen die Saug- und Druckventile verlegt und die Endflächen der Ventilstangen treten an Stelle der Steuerkolben c.

Tritt, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt, das Wasser infolge des Kolbendruckes aus der Pumpe b durch Rohr i zwischen die beiden Ventile d und e, so wird ersteres geöffnet und letzteres auf seinen Sitz gedrückt, so dafs beim Hubwechsel in der Hauptpumpe die Ventile sich schon in der für den nächsten Hub richtigen Lage befinden.

Claims

Patent-AnSprüche:

ι . Hydraulische Schliefsvorrichtung für Pumpventile der durch Patentschrift Nr. 38211 bekannten Art, gekennzeichnet durch einen oder mehrere mit einer nicht nur als Steuefpumpe dienenden, sondern genau wie die fiauptpumpe arbeitenden Nebenpumpe (b) verbundenen , Cylinder (a), in welchem durch die Saug- und Druckwirkungen in der Nebenpumpe, dem Kolbenhube derselben entsprechend, ein oder mehrere Steuerkolben (c) hin - und herbewegt werden, welche, unmittelbar oder durch geeignetes Hebelwerk mit den Ventilen in Verbindung stehend, die betreffenden Ventile im geeigneten Augenblick schliefsen.

Schliefsvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch in den Verbindungsrohren zwischen Nebenpumpe (b) und den Steuercylindern (a) eingeschaltete Sperrvorrichtungen (h), welche auch zu einer Sperrvorrichtung vereinigt werden können, zum Zweck, den Schlufs der Ventile beliebig einstellen zu können, so dafs derselbe vor, auf oder hinter dem todten Punkt der gesteuerten Pumpe erfolgen kann. Die Anwendung der durch Anspruch 1 gekennzeichneten Schliefsvorrichtung für_; eine Zwillings - oder Verbundpumpmaschine, deren Kurbeln annähernd unter recjitem Winkel zu einander arbeiten, derart,!dafs die beiden Pumpen in Wechselwirkung stehen und stets die eine der anderen als Nebenpumpe dient.

Bei der durch Anspruch 1 gekennzeichneten hydraulischen Schliefsvorrichtung die i Anwendung über einander angeordneter,; mit Ventilstangen (c) in einem Cylinder (a)_} geführter Saug- und Druckventile, zwisbhen deren Kolbenstangen zum Zweck des Schliefsens. bezw. Oeffnens derselben das Wasser aus der Steuerpumpe direct eingeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.