DE141897C - - Google Patents

Description

PATENTAMT.

KLASSE

Zum Betriebe solcher hydraulischer Pressen, bei welchen der im Voraus bestimmte Höchstdruck beliebig lange Zeit und mit möglichst geringen Schwankungen ohne Zuhülfenahme eines besonderen Akkumulators erhalten werden soll, eignen sich besonders direkt wirkende Dampfpumpen, da sie sich ohne weiteres der Arbeitsweise dieser Pressen anpassen. Diese Pumpen vermögen zunächst bei geringem Druck den Preßzylinder schnell zu füllen und in dem Maße, wie der Druck steigt, immer langsamer zu arbeiten, bis sie in der letzten Druckperiode kaum noch nennenswertes Druckwasser fördern, sondern nur dafür sorgen, daß der Druck erhalten bleibt. Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß die Steuerung solcher Pumpen bei jedem Druck und bei jeder Geschwindigkeit sicher arbeitet. Dieses zu erreichen, ist der Zweck der Erfindung, bei welcher Luftzylinder, wie sie bisher zum stoßfreien Auffangen von Steuerungsteilen verwendet wurden, unmittelbar mit dem Umsteuerhebel in Verbindung gebracht werden.

Auf beiliegender Zeichnung ist die neue Steuerung in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 und 5 im Querschnitt dargestellt, während Fig. 4 den Grundriß und Fig. 3 den weiter unten beschriebenen Hülfsschieber zeigt. Auf dem Schieberspiegel des Dampfzylinders 1 wird

der Hauptschieber 2 durch den Kolbenschieber 3 mittels eines an der Unterseite des letzteren befindlichen Ausschnittes bewegt. Die Bewegung des Kolbenschiebers erfolgt von dem Querhaupt 6, welches die Kolbenstange 5 desDampf-

kolbens 4 mit der Kolbenstange 25 des Pumpenkolbens verbindet, mittels Verlängerungsstücks 7, Bolzen 8 und des doppelten Hebels 9. An die mittleren Augen 10 dieses Hebels sind die Kolben 12 und 12' der beiden um die Zapfen 13 und 13' beweglichen Luftzylinder 14 lind 14' durch die Kolbenstangen 11 und 11' angekuppelt. Am oberen Auge 15 des Hebels 9 wird mittels der Lenkstange 16 und der Schieberstange 17 der Kolbenschieber 3 bewegt. Letzterer verursacht auch, indem er mit einer auf seinem Rücken befindlichen Vertiefung den um den Bolzen 19 schwingenden Hebel 20 umfaßt, durch die an demselben angebrachten Mitnehmer 21 die Bewegung des Hülfsschiebers 18. Der Hülfsschieber trägt auf seiner Fläche zwei Kanäle 22 und 22' (s. Fig. 3), welche durch die Kanäle 23, 23', 24 und 24' die Verbindung der vor und hinter dem Kolbenschieber 3 befindlichen Räume mit dem Auspuff vermitteln.

Die Wirkungsweise der Steuerung ist folgende: Steht der Dampf kolben in der in Fig. 1 gezeichneten Stellung, so ist der Raum links vom Kolben mit Frischdampf gefüllt, während der rechte Raum durch den Hauptschieber 2 mit dem Auspuff in Verbindung steht. Bewegt sich der Dampfkolben nach rechts, so schwingt der Hebel 9 um den Bolzen 15 und preßt hierbei die Luft im Zylinder 14' so weit zusammen, bis der Kolben 12' nahe dem Zylinderboden stillsteht und hierdurch bei der Weiterbewegung des Hebels 9 eine Verlegung des Drehpunktes für denselben nach 10 erfolgt, worauf nunmehr der Kolbenschieber 3 und durch diesen auch der Hülfsschieber 18 nach links geschoben wird. Es tritt nunmehr durch den Kanal 23' Dampf auf die rechte Seite des

Kolbenschiebers und bewegt denselben weiter nach links, während die linke Seite durch die Kanäle 23, 22 und 24 mit dem Auspuff in Verbindung tritt. Zugleich bewegt der Kolbenschieber 3 aber auch den Hauptschieber 2 so weit, daß dieser den rechten Dampfeintrittskanal für die Einströmung freigibt und dadurch den Dampf kolben, der inzwischen am Ende seines Hubes angekommen ist, nach links umsteuert.

Unter dem Einfluß des Dampfdruckes auf den Kolbenschieber wird die Bewegung desselben nach links beschleunigt und die vollständige Umsteuerung des Hauptschiebers 2 in schnellster Weise vollzogen. Der Hebel 9 kann dieser Bewegung leicht folgen, indem er sich um den unteren Punkt 8 dreht.

Damit der Kolbenschieber nicht gegen die Schieberkastendeckel 26 und 27 schlägt, liegen die Dampf kanäle 23 und 23' so weit von denselben entfernt, daß sie vom Kolbenschieber überlaufen werden und sich durch wirksame Dampfkissen bilden.

Bevor die dichtschließenden Kolben 12 und 12' die betreffenden Zylinderböden erreichen, wird die Luft hinter ihnen so verdichtet, daß die Verlegung des Hebeldrehpunktes von 15 nach 10 ohne Stoß erfolgt und die Steuerung zum Unterschied von anderen bisher bekannten Steuerungen auch bei schnellem Gang sanft und geräuschlos arbeitet.

Der Hauptschieber 2 liegt mit so viel Spielraum zwischen den Anschlägen des Kolbenschiebers 3, daß die Einwirkung des Dampfdruckes auf letzteren beginnt, ehe der Hauptschieber die Dampf kanäle ganz geschlossen hat; die Pumpe kann also auch bei ganz langsamer Bewegung nicht stillstehen. Ebensowenig kann sie bei plötzlicher Entlastung (Rohrbruch usw.) durchgehen, weil an jedem Hubende der Dampfeintritt durch Verschieben des Hauptschiebers verengt wird, bevor die Vollendung der Umsteuerung durch den Hülfsschieber und Kolbenschieber eingeleitet ist. Die besondere Form des Hülfsschiebers 18 ermöglicht es, die Kanäle 23, 23', 24 und 24' als kurze gerade Löcher zu gestalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Steuerung für direkt wirkende Dampfpumpen, bei welcher zwecks Erzielung eines stoßfreien Ganges Luftverdichtungszylinder angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben der Luftverdichtungszylinder als Anschläge zur Verlegung des Drehpunktes des durch den Dampfkolben bewegten Steuerhebels (g) dienen, derart, daß die sich hinter den Kolben bildenden Luftkissen ein geräuchloses Arbeiten der Steuerung bei jeder Geschwindigkeit ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.