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Ringsäge Die Erfindung betrifft eine vorzugsweise motorisch angetriebene
Kreissäge mit ringförmigem Sägeblatt vor allem für die Holzbearbeitung. Diese Säge
kann sowohl als tragbare, als auch als ortsfeste Säge Verwendung finden.
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Die mechanisch betriebenen Holzsägen weisen je nach ihrer Konstruktionsart
verschiedene Nachteile auf.
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Je größer die Schnittgeschwindigkeit ist, um so billiger und leichter
wird die Säge. Doch sind der Höhe der Schnittgeschwindigkeit Grenzen gesetzt. Nur
bei Kreissägen kann die Umfangsgeschwindigkeit des Sägeblattes mehr als 25 m/sec
betragen, da das Sägeblatt aus einem einzigen Stück mit darin eventuell unbeweglich
verankerten Zähnen besteht. Kettensägen haben eine Umfangsgeschwindigkeit von etwa
8 m/sec und Sägen mit hin und her gehendem Blatt eine solche bis etwa 3 m/sec. Die
Schnittgeschwindigkeit der Bandsägen liegt bei etwa 2o m/sec. Trotzdem konnten sich
die Kreissägen gegenüber den anderen Sägearten nicht überall in der Technik durchsetzen,
da sie einige erhebliche Mängel aufweisen. Da ihr Antrieb vom Zentrum des Sägeblattes
aus erfolgt und ihre Einspannung einen gewissen Raum beansprucht, beträgt ihre Schnitttiefe
nur etwa ein Drittel des Sägeblattdurchmessers.
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Man hat deswegen schon Kreissägen hergestellt, bei denen statt eines
vollen Sägeblattes nur ein Kreisring verwendet wird. Da dieser Ring nicht im Zentrum
sondern, außen, angetrieben und geführt wird, läßt sich damit Holz zersägen, dessen
Durchmesser nur wenig kleiner ist als der des Sägeblattes. Dennoch ließ sich diese
Sägeart nicht einführen, weil sich der glatte Kreisring leicht seitlich verbog und
weil sein Antrieb und eine sichere Führung nicht auf einfache und zweckmäßige Weise
bewerkstelligt werden konnten. Erfolgt nämlich der Antrieb am äußeren Umfang des
Sägeringes, dann müssen die Zähne des Antriebsritzels
in die Lücken
der Sägezähne -eingreifen. Dann müssen diese aber eine genaue und gleichbleibende
Teilung aufweisen, können, also nicht nach Abnutzung in ihrer gesamten Länge geschliffen
werden.
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Erfolgt der Antrieb durch ein Ritzel am inneren Umfang des Sägeringes,
so verhindern anhaftende und durch die Fliehkraft in die Zahnlücken eingepreßte
Sägespäne das genaue Anliegen der Zähne und Gegenzähne.
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Erfolgt der Antrieb durch seitlich liegende Ritzel mit stachelartigen
Zähnen, die in entsprechende Lochung des Sägeringes eingreifen, so besteht die Gefahr
der Verstopfung der Lochung durch Sägemehl. Außerdem bewirkt bereits ein geringfügiges
Verschieben -des Sägeringes durch seine Anpressung an das Holz beträchtliche Reibung,
Verschleiß oder das Ausbrechen der Zähne des Ritzels. Eine Führung ist durch seitliche
Rollen am Sägering zwar leicht zu erreichen, doch wird dadurch die Reaktionskraft
durch den Schnittwiderstand nicht aufgenommen. Erhalten die Führungsritzel zu diesem
Zweck aber Zähne, die in den Kreisring eingreifen, so ergeben sich die schon erwähnten
Nachteile.
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Dazu kommt, daß ein Kreisring von der erwünschten geraden Schnittebene
leichter abweicht als eine volle Scheibe. Die Führung der Ringsäge beim Arbeiten
lediglich von Hand ist darum auch nicht zweckmäßig, ist aber immer wieder versucht
worden.
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Alle diese Nachteile vermeidet die Ringsäge nach der Erfindung. Ihr
zufolge erhält der Sägering ein Profil mit hohem Widerstandsmoment gegen radiales
Eindrücken und gegen seitliche Verbiegung. Bei diesem Profil ist aber auch die sichere
Führung durch .geneigte glatte Rollen leicht durchzuführen. Der Antrieb erfolgt
vom inneren Umfang des Kreisringes aus. Die Verstopfung der Zahnlücken wird hierbei
durch Zuschärfung der Stege zwischen den Zähnen vermieden. Der Kreisring kann daher
mit hoher Umfangsgeschwindigkeit, also über. 25 m/sec umlaufen. Da das Antriebsritzel
stets bedeutend kleiner als der Sägering ist und sich somit eine Übersetzung ins
Langsame ergibt, muß es -vom Motor aus ins Schnelle übersetzt werden. Zur Erzeugung
des nötigen Anpreßdruckes des Sägeringes an das Holz wird der Motor oben am Gehäuse
etwa in dessen Mitte angeflanscht. Das Sägen erfolgt durch Schwenken .der 'Säge
um einen Bolzen, der durch ins Holz eingeschlagene Klammern beiderseits der Schnittfuge
fest in seiner Lage gehalten wird. Die Verjüngung des Sägeringes nach innen verhindert
ein Klemmen. Durch eine zweckmäßige Verteilung der Handgriffe über das Sägegehäuse
kann die Säge nicht nur von zwei, sondern sogar nur von einem einzigen Mann bedient
werden, besonders, wenn der dem Mann zugekehrte Handgriff hebelartig verlängert
ist, so daß sich die Schwenkbewegung um den Bolzen zwischen den Klammern leicht
und sicher durchführen läßt. Das so ermöglichte Sägen durch Schwenken um einen Drehpunkt
statt des Sägens durch Parallelverschiebung der ganzen Säge ist überhaupt für diese
Sägeart wichtig. Die Umfangsgeschwindigkeit kann man, da sich ein rotierender Kreisring
mit zunehmender Geschwindigkeit immer stärker selbsttätig auswuchtet und rund zu
bleiben trachtet, bis auf etwa 5o m/sec steigern.
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Zur Erläuterung der vorgeschlagenen Ringsäge dient .die Zeichnung;
die ein Beispiel einer möglichen Ausführung in vereinfachter schematischer Darstellung
gibt.
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Fig. i zeigt die Seitenansicht der Ringsäge; Fig. a zeigt einen teilweisen
Schnitt durch den oben gelegenen Antrieb; Fig. 3 zeigt das Ringprofil in der Schnittfuge
im Holz; Fig: 4 zeigt die Führung, die die Bewegung des Sägeringes nach außen und
die seitliche Verschiebung verhindert; Fig. 5 zeigt die Führung, die die Verschiebung
des Sägeringes nach innen und ebenfalls die seitliche Verschiebung verhindert.
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Der Sägering i mit den Sägezähnen :2 auf der Außenseite sowie den
Antriebszähnen 3 auf der Innenseite wird in seinem oberen Drittel im Gehäuse 4 geführt
und vom Antriebsgehäuse 5 über ein Zahnradvorgelege angetrieben. Die Maschine wird
beim Arbeiten und beim Tragen an den Handgriffen 6,7 und 8 oder nur ,an einem
oder zweien von ihnen erfaßt. Im Gehäuse befindet sich der Bolzen 9, um den sich
die Klammern io und ioa verschwenken lassen. Diese Klammern haben über ihre Länge
verteilt mehrere Löcher i i, -in die der Bolzen 9 paßt, so daß sich ihre wirksame
Hebellänge durch Umstecken variieren läßt. Die an ihren Enden befindlichen Spitzen
12 und i2a werden vor dem Sägen fest in das Holz 37 beiderseits der Fuge eingeschlagen
und bilden somit für den Bolzen 9 einen sicheren Halt. Die Zapfen 13 und 14 sind
mit dem Gehäuse 4 und dessen Vorsprüngen 24 fest verbunden. Von oder Welle des Motors
17 erfolgt der Antrieb, über die Zahnräder ig, 21 und die Welle 15 auf fas Ritzel
22 und von,dort au:s auf die Innenverzahnung 3,des Sägeringes i. Der Motor 17 kann
ein Elektromotor, ein Wärmekraftmötor oder ein Preßluftmot.or sein. Er ist auf ider
Platte i8 befestigt, die nut Odem Gehäuse 4 und dem Getriebegehäuse 2o fest verbunden;
ist.
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Die den Zapfen 14 tragenden verdickten Vorsprünge 24 dienen auch als
Begrenzungsanschlag für das zu zersägende Holz 37. Der Querschnitt des Ringes 26
(in Fig. 3, unten) verjüngt sich nach innen unter Fugenbreite. Während des Sägens
ist darum ein Verklemmen durch Holzsenkung und Fugenverschmälerung nicht möglich.
Das I-förmige Profil mit verstärktem Kopf- und Fußteil des Sägeringes ergibt, bei
geringem Gewicht, ein großes Widerstandsmoment gegen Verbiegung in jeder Richtung.
Seine Querschnittsflächen, außen, 27, und innen, 29, sind groß, der Steg 28 aber
schmal. Die übergänge vom Steg 28 zum Kopf 27 und Fuß 29 sind derartig angeschrägt,
daß die darauf laufenden Führungsrollen 30, 31, 35, 36 den Sägering gegen Verschiebung
in beliebiger Richtung sichern, weil
zwei Rollenpaare räumlich eng
beieinanderliegen. Die Zapfen 32, 33, 34 sind mit den verstärkten Vorsprüngen des
Gehäuses q. fest, aber eventuell lösbar verbunden. Die Verbindungsstege zwischen
den Zähnen 3 der Innenverzahnung sind nach innen angeschärft (ersichtlich in Fig.
q. und. 5).
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Durch den Zahndruck wird dadurch das hier anhaftende Sägemehl geteilt
und durch die Fliehkraft nach außen geschleudert, stärkere Späne werden zerschnitten.
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Bei Inbetriebnahme werden, bei nach oben geklappter Maschine, erst
die Klammern io und zoll fest in das zu zersägende Holz eingeschlagen, dann der
Motor angelassen und die Säge durch Schwenken um den Bolzen 9 langsam im Uhrzeigersinn
geschwenkt. Sind zwei Männer zur Bedienung vorhanden, dann faßt der eine den Handgriff
7 und der andere den Handgriff 6 an. Bei nur einem Bedienungsmann erfaßt dieser
die Handgriffe 7 und B. Beim Einmannsägen ist es zweckmäßig, den Handgriff 7 nach
links zu verlängern, um den Hebelarm für das Verschwenken zu vergrößern. Die Verschwenkung
kann bei ortsfesten Maschinen auch in bekannter Weise durch Kurbeln hydraulisch
oder auf andere Art erfolgen. Es kann auch zweckmäßig sein, Anschläge vorzusehen,
durch @die.sich die Säge bei einem bestimmten Neigungswinkel selbsttätig einstellt,
abstellt oder verschwenkt. Der Sägering kann in der für andere Sägen bekannten Art
auch mit eingesetzten besonders harten Zähnen versehen werden. Das Gehäuse kann
auf der linken Seite in Fig. i auch nach unten verlängert werden, um der Bedienung
einen besseren Schutz zu gewähren. Konstruktiv läßt sich derAufbau dieser erfindungsgemäßen
Ringsäge natürlich noch recht verschieden gestalten.