Motorisch angetriebene, tragbare Kreissäge zum Trennen von Eisenbahn- und Strassenbahnschienen Die Erfindung bezieht sich auf eine motorisch angetriebene, tragbare Kreissäge zum Trennen von Eisenbahn- und Strassenbahnschienen, welche durch am Schienenkopf und Schienenfuss angreifende Klemmorgane lösbar an der Schiene zu befestigen ist und bei welcher das die Schiene von der Seite her anschneidende Sägeblatt auf einem Schlitten ge lagert ist, der auf zwei mit den Klemmorganen ver bundenen, quer zur Schienenlängsachse verlaufenden Führungsstangen verschiebbar ist.
Es sind bereits Bügelsägen bekanntgeworden, bei welchen Klemmorgane auf dem Schienenkopf auf liegen und diesen auf drei Seiten satt umfassen. Bei abgenützten Schienen lässt sich jedoch durch diese Befestigungsart keine ausreichend starre Verbindung zwischen Säge und Schiene erreichen, und zudem kommt hier das Sägeblatt zuerst mit der im Gebrauch stark verdichteten, harten Laufflächen in Kontakt, wodurch die Zähne rasch abstumpfen.
Ferner sind ' tragbare Kreissägen mit Führungen bekannt, auf denen ein das Sägeblatt tragender Schlitten verschiebbar gehalten ist. Die Schlitten führungen bilden dabei einen geschlossenen, recht eckigen Rahmen, welcher in seiner ganzen Breite unter dem Schienenfuss hindurchragt. Dadurch muss aber zur Befestigung der Säge an verlegten Schienen stücken vorerst der Schotter auf der ganzen Breite des Rahmens entfernt werden.
Die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, eine tragbare, leichte Kreissäge zum Trennen verlegter Eisenbahn- oder Strassenbahn schienen zu schaffen, welche eine sehr schnelle und starre Befestigung an den Schienen unabhängig vom Zustand der Fahrkanten gestattet. Die spielfreie, verwindungsstarre Befestigung ist im Hinblick auf die bekannte Tendenz der Sägeblätter zum Einhaken besonders wichtig.
Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch ge kennzeichnet, dass als Klemmorgane ein rittlings auf dem Schienenkopf sitzendes, nur an den beiden Fahrkanten des Schienenkopfes mit Backen anliegen des Führungsstück und auf der dem Sägeblatt ab gewandten Schienenseite ein am Führungsstück be festigter, gegen diesen spannbarer, unter den Rand des Schienenfusses greifender Haken vorgesehen sind und dass die Führungsstangen für den Schlitten an dem Führungsstück befestigt sind.
Dadurch gelingt es, solche Sägen selbst bei dichter Zugsfolge mit Erfolg einzusetzen und dadurch Unter haltsarbeiten rasch auszuführen. Zur Befestigung der Säge ist nur der Schotter zu entfernen, welcher direkt im Bereiche des Sägeblattes liegt. Durch die Drei punktauflage der Klemmorgane an der Schiene ge lingt es, eine sehr feste, verwindungsfreie Verspan nung zu schaffen, unabhängig davon, ob die Fahr kanten mehr oder weniger abgenützt sind. Da das Sägeblatt die Schiene seitlich anschneidet, werden die Zähne infolge der meist harten Laufflächen- Schicht nicht vorzeitig stumpf.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Kreissäge dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Schienenkreissäge in Seitenansicht, Fig.2 eine Ansicht der Kreissäge von oben, Fig.3 eine Ansicht der Schienenkreissäge in Richtung des Pfeiles A in Fig. 1, Fig.4 einen Längsschnitt durch das Unterset zungsgetriebe.
Die in Fig. 1 dargestellte Kreissäge ist mit einem Haken 1 an einer Eisenbahn- oder Strassenbahn schiene 2 festklemmbar, wobei ein Führungsstück 3 mit Backen 4 auf dem Schienenkopf aufliegt. Das Führungsstück 3 besitzt zwei Bohrungen, die die parallel und im Abstand zueinander quer zur Schie nenlängsrichtung und schräg nach oben verlaufen. In diese Bohrungen sind Führungsrohre 10, 11 eingeführt, die mittels einer Klemmvorrichtung mit dem Führungsstück 3 starr verbunden sind. Am oberen Ende der Führungsrohre 10, 11 befindet sich ein Steg 12 mit einem Handgriff 13. Auf dem Füh rungsstück 3 ist ein zweiter Handgriff 14 angeordnet.
Mit dem Führungsstück ist auf der dem Sägeblatt 27 abgewandten Seite eine schräg nach unten gegen den Schienenfuss verlaufende Hülse 6 fest verbunden und dient zur Lagerung eines am oberen Ende mit einem Gewinde versehenen, in Axialrichtung verschiebbaren Bolzens 7, mit dem am unteren Ende der Haken 1 fest verbunden ist oder mit dem Bolzen 7 ein einziges Stück bildet.
Am oberen Ende dieses Bolzens 7 ist eine Gewindemutter 8 aufgeschraubt, die mit der unteren Stirnseite gegen die Hülse 6 anliegt, so dass beim Anziehen der Mutter 8 der unter den Rand des Schienenfusses greifende Haken 1 die Backen 4 auf den Schienenkopf presst und dadurch eine starre Befestigung der Säge auf der Schiene bewirkt. Die Backen 4 des Führungsstückes 3 sitzen rittlings auf dem Schienenkopf auf, und zwar nur an den beiden Fahrkanten 2' der Schiene.
Auf den Führungsstangen oder -rohren 10, 11 sind zwei Hülsen 20, 21 verschiebbar gelagert, die durch zwei seitliche Arme 17, 18 mit dem Unter setzungsgetriebe 25 verbunden sind. Die Hülse 21 ist mit einem radial zu ihr stehenden Kettenrad 23 versehen, das an seinem Umfang zwei Aufnahme flächen für die Ketten 33, 33a besitzt, welche durch einen Befestigungsstift 5 am Kettenrad 23 befestigt sind.
An den beiden Enden des Führungsrohres 11 ist je ein Flansch 31, 32 angebracht. Jeder dieser Flansche besitzt eine über das Führungsrohr radial vorstehende Nase, durch die ein Gewindestift 34, 35 dringt, der auf der einen Seite von mindestens einer Mutter 36 gehalten wird und für die Aufnahme eines Kettenendes ausgebildet ist.
Zwischen dem Flansch 31 und dem Rad 23 ist die Kette 33 weitgehend parallel zum Führungsrohr 11 gezogen, wobei das eine Ende der Kette 33- am Gewindestift 34 und das andere Ende mit dem Befestigungsstift 5 am Rad 23 befestigt ist. Dabei wird das Kettenende auf der dafür vorgesehenen Lauffläche des Kettenrades 23 teilweise um dieses herum geführt. Die Kette 33a liegt auf ähnliche Art zwischen dem Gewindestift 35 mit dem Befestigungs bolzen 5 des Kettenrades 23, wobei diese Kette ebenfalls parallel zum Führungsrohr 1 verläuft und von der andern Seite aus teilweise um das Rad 23 geschlungen ist.
Das Kettenrad 23 kann mittels eines Hand hebels 37, der mit einer Rasteinrichtung 60 zu sammenwirkt, verdreht werden, wobei die eine Kette auf dem Kettenrad 23 aufgewickelt und die andere Kette gleichzeitig abgewickelt wird oder umgekehrt.
Da die beiden Ketten 33, 33a durch die Gewinde stifte 34, 35 straff gespannt werden können, ist es möglich, den Vorschub des Schlittens spielfrei und feinfühlig vorzunehmen.
Beim Drehen des Kettenrades 23 mit Hilfe des Handhebels 37 verschieben sich somit der Schlitten 15 samt den Hülsen 20, 21, dem Untersetzungs- getriebe 25, dem Sägeblatt 27 und dem Fuss 30 auf den Führungsrohren 10, 11.
Wenn der Handhebel 37 beim Verdrehen in eine für den Bedienenden ungünstige Stellung gelangt, kann er ausgerastet und in einer besser geeigneten Stellung wieder eingerückt werden.
Der Antrieb des gesamten Getriebes 25 erfolgt von einem neben der Säge aufgestellten Motor, vor zugsweise einem Verbrennungsmotor über eine bieg same Welle 40.
Das Untersetzungsgetriebe 25 (gemäss Fig. 3) ist in einem Gehäuse 54 gelagert, wobei die Welle 26 ein an ihrem Ende befestigtes Kreissägeblatt 27 antreibt. Das Gehäuse 54 steht dabei über Arme 17, 18 mit den Hülsen 20, 21 in Verbindung. Das Sägeblatt 27 ist mit einer Mutter 28 auf der Welle 26 befestigt und wird von einem Schutzdeckel 29 teil weise umschlossen. Damit beim Abstellen der Kreis säge das Sägeblatt 27 nicht beschädigt wird, ist mit der Hülse 21 ein das Sägeblatt unten schützender, bogenförmiger Fuss 30 vorhanden.
Mit der biegsamen Welle 40 ist ein Ritzel 43 verbunden, das ein Kegelrad 41 antreibt. Dieses Kegelrad 41 ist mit einem Stirnrad 42 zusammen auf einer Büchse 44 aufgekeilt, die drehbar auf einer Achse 45 gelagert ist. Das Stirnrad 42 steht mit mehreren, beispielsweise vier Zwischenrädern 46 in Eingriff, die ihrerseits mit einem innenver zahnten, stationären Zahnkranz 47 kämmen. Der Zahnkranz 47 ist am Getriebegehäuse 39 durch Schrauben 48 befestigt, während die Zwischenräder 46 auf einer Scheibe 49 mittels Bolzen 50 drehbar gehalten sind. Die Scheibe 49 ist mit der Achse 45 verkeilt und stützt sich auf einem Drucklager 55 im Gehäuse 39 ab.
An ihrem unteren Ende besitzt die im Getriebegehäuse 39 durch Kugellager gehaltene Achse 45 einen Gewindeansatz 61, auf den eine Büchse 50 mit einem Innenmehrkant geschraubt ist. Die aufgeschraubte Büchse 50 überragt das Getriebe gehäuse 30 nach unten und dient als Verbindung zu einem im Gehäuse 54 befindlichen Schneckengetriebe <B>52,53.</B>
In der Büchse 50 ist eine Achse 51 geführt, die an ihrem oberen Ende ebenfalls einen mehrkantigen Ansatz 62 besitzt; ferner ist die Achse 51 oben konisch ausgebildet und steht mit einem konischen Rollenlager 57 in Verbindung, welches die vom Schneckengetriebe herrührenden Drücke aufnimmt. Das im Gehäuse 54 gelagerte Schneckengetriebe besteht aus der Schnecke 52, die auf der Achse 51 sitzt, und dem Schneckenrad 53. Das Gehäuse 54 ist gegen unten mit einem ein Kugellager 63 aufnehmen den Deckel 58 verschlossen. Das Schneckenrad steht mit der Achse 26 in drehbarer Verbindung, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Die Gehäuse 39 und 54 sind durch einen Zwi schenring 56, der auf einem Gewinde des Gehäuses 39 aufgeschraubt ist, miteinander verbunden.
Dieses Untersetzungsgetriebe hat den Zweck, die Drehzahl der biegsamen Welle 40 in zwei Stufen auf die Drehzahl des Schneckenrades 53 zu reduzieren. Wenn beispielsweise die Drehzahl der biegsamen Welle 3600 U./min und die Drehzahl des Kreis sägeblattes 9 U./min beträgt, ergibt sich eine Untersetzung von 400: 1.
Die erste Stufe bewirkt beispielsweise eine Unter setzung von 22: 1 und die zweite Stufe eine solche von 18: 1. Damit wird die geforderte Untersetzung mit einer möglichst geringen Erwärmung und ge ringen Abmessungen des Getriebes erreicht. Es lassen sich auf diesem Weg natürlich unterschiedliche Unter setzungsverhältnisse zwischen den beiden Stufen wäh len, um die erforderliche Drehzahl des Schnecken rades bzw. des Kreissägenblattes 27 zu erzielen.
Um beim Sägen das Sägeblatt 27 zu kühlen und zu schmieren, ist über dem Getriebe ein Kühl flüssigkeitsbehälter 57 mit einer Kühlwasserleitung 58 angeordnet, wobei letztere verstellbar ist.
Das Sägeblatt 27 dreht sich so, dass die Zähne zuerst den Schienenfuss und dann den Schienenkopf bearbeiten; die Schienen werden also von unten nach oben, gegen die Lauffläche hin zersägt. Da die Laufflächen im Betrieb eine Verdichtung er fahren, die nach längerer Betriebszeit sehr hart ist, wird von unten nach oben gesägt, was den Vorteil hat, dass die oberste, härteste Schicht ausgebrochen wird, ohne die Zähne der Säge abzustumpfen.
Mit dieser beschriebenen Kreissäge ist es möglich, Eisenbahnschienen innerhalb 3 bis 4 Minuten zu trennen, wobei eine Trenngenauigkeit von etwa 1j10 mm eingehalten werden kann, bei einer Sägeblatt breite von 2,5 mm und einer Motorleistung von 4 PS bei 3600 U./min.
Durch die Dreipunktauflage wird eine starre und verwindungsfeste Verbindung zwischen Schiene und Säge erreicht, was für eine einwandfreie Trenn operation sehr wichtig ist, da andernfalls Werkzeug brüche auftreten. Ein besonderer Vorteil dieser Befestigungsart besteht darin, dass auf den Schwellen fest montierte Schienen getrennt werden können, wobei lediglich etwas Schotter zu entfernen ist.
Die Backen 4 können auswechselbar ausgebildet sein, um auf verschiedenen Eisenbahn- und Tram schienentypen einwandfrei aufzuliegen.