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Peilanordnung mit Kreuzrahmen und Goniometer Es ist bekannt, daß in
Peilanordnungen mit Kreuzrahmen und Goniometer Peilfehler auftreten, die im wesentlichen
durch sogenannte Rückstrahler hervorgerufen werden. Als Rückstrahler kommen die
in der Umgebung des Peilers befindlichen Metallgebilde in Frage. Es ist bereits
vorgeschlagen worden, die Peilfehler durch entsprechend eingestellte Feldverzerrungen
im Goniometer auszugleichen. Diese Feldverzerrungen verursachen im allgemeinen eine
Inkonstanz der wirksamen Suchspuleninduktivität über dem Drehwinkel. Bekanntlich
wird nun bei einer Peilanordnung mit Kreuzrahmen und Goniometer zum Eindeutigmachen
der Peilung, d. h. zur sogenannten Seitenbestimmung, eine Hilfsantenne verwendet,
welche in einem Hilfsantennenkreisgewöhnlich mit einem Drehkondensator eingeschaltetist.
Zwischen dem eigentlichen Peilkreis und dem Hilfsantennenkreis soll nun ein Frequenzgleichlauf
bestehen. Wegen dieses Gleichlaufes ist aber die Inkonstanz der wirksamen Suchspuleninduktivität
unerwünscht. Die Inkonstanz wird um so größer, je inniger dieVerkoppelung zwischen
Feldspulen und Suchspulen im Goniometer ist. Eine starke Verkoppelung zwischen diesen
ist aber erforderlich, um eine große Peilleistung der Anordnung zu gewährleisten.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine Peilanordnung
mit Kreuzrahmen und Goniometer und bezweckt, die Inkonstanz der wirksamen Suchspuleninduktivität
beim Einstellen der Feldverzerrungen zu vermeiden. Gemäß der Erfindung wird
dies
dadurch erreicht, daß der induktive Widerstand in mindestens einem durch Peilrahmen
und Feldspule gebildeten Erregerstromkreis veränderbar ist. Es hat sich gezeigt,
daß durch Verändern des induktiven Widerstandes in einem der Stromkreise Peilrahmen
- Feldspule um einen bestimmten Betrag die Inkonstanz der Suchspuleninduktivität
praktisch vermieden werden kann.
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Es ist vorteilhaft, in den einen Erregerkreis eine zusätzliche Reihenindüktivität
zu legen, deren Wert so bemessen wird, daß die * durch die eingestellte Feldverzerrung
entstandene Inkonstanz der wirksamen Suchspuleninduktivität kompensiert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die beiden Kreuzrahmen sind mit LRl und LR2 bezeichnet. Sie bilden mit den entsprechenden
Feldspulen LFl und LF2 die beiden Erregerstromkreise. Zwecks Erzielung der notwendigen
Feldverzerrung ist die Induktivität L, vorgesehen, welche parallel zu der Feldspule
LFl liegt. Gemäß der Erfindung ist nun in Reihe zu der Feldspule LFl außerdem eine
vorzugsweise veränderbare Induktivität Lx eingeschaltet, durch die der induktive
Widerstand dieses Erregerstromkreises geändert werden kann. Mit L8 ist die Suchspule
bezeichnet. Kann die zur Kompensation der Peilfehler notwendige Feldverzerrung durch
die Abgleichvorrichtung zwischen gewünschten Grenzen geregelt werden, so ist erforderlich,
daß der Wert der Zusatzinduktivität zwischen Peilrahmen und Feldspule im entsprechenden
Sinn verändert wird. Man bildet daher die Zusatzspule als Variometer aus und kuppelt
diese-mit der Abgleichvorrichtung der Peilfehlerkompensation, so daß sich sein Induktivitätswert
automatisch auf den entsprechenden Korrekturwert einstellt. Am zweckmäßigsten ist
es, bei Goniometern mit Kompensationseinrichtung des Peilfehlers durch Feldverzerrung
von vornherein in beiden Erregerkreisen je eine Zusatzinduktivität bzw. ein Zusatzvariometer
vorzusehen, um durch Einstellen einer Induktivitätsdifferenz die Konstanz der wirksamen
Suchspuleninduktivität wieder herzustellen. Dies kann durch ein gemeinsames Einstellorgan
erfolgen, mit dem der Wert der einen Zusatzinduktivität erhöht und der der anderen
vermindert wird.
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Die Konstanz derwirksamen Suchspuleninduktivität kann also ganz allgemein
dadurch erreicht werden, daß man irgendeine der Induktivitäten in den Erregerkreisen
entsprechend ändert. Daraus geht hervor, daß man auch durch Unterschiede in den
Rahmenoder/und Feldspuleninduktivitäten, ohne eine zusätzliche Induktivität einzuschalten,
die Konstanz der Suchspuleninduktivität erreichen kann.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnung wird zur Erläuterung der Erfindung
im folgenden ein Beispiel durchgerechnet.
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Es soll durch Feldverzerrung im Goniometer ein viertelkreisiger Peilfehler
von f ° ausgeglichen werden. Der Ausgleich soll in der Weise erfolgen, daß die magnetischen
Felder der beiden Feldspulen bei gleicher Erregung entsprechend verschieden sind.
Dieser Unterschied soll in bekannter Weise durch Parallelschalten einer Induktivität
L, zu einer Feldspule eingestellt werden. Der Wert von LP wird aus folgender Beziehung
ermittelt:
worin
und
sind. Diese Beziehung gilt für LRl = LR2 = LR, LFl = LP
2 ` Lr und für gleich große Verkoppelung der Suchspule mit jeder Feldspule,
wobei diese einen reinen cosinus-bzw. sinusförmigen Verlauf über dem Drehwinkel
aufweisen muß.
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Für die gleichen Bedingungen erhielt man folgende Beziehung für die
wirksame Induktivität der Suchspule
Darin ist
K, ist der maximale Kopplungsfaktor zwischen Suchspule und Feldspulen.
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Aus der Beziehung ersieht man, daß Ls., vom Drehwinkel abhängt.
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Fällt LP fort, dann wird L"" über dem Drehwinkel konstant gemäß der
Formel
Der Wert von L"" nach Beziehung (2) kann unabhängig vom Drehwinkel werden, wenn
man in einen Erregerkreis eine Zusatzinduktivität L, einschaltet, deren Wert so
bemessen wird, daß LR = ZR wird. Dies ist der Fall, wenn
ist. Diese Korrektur wirkt sich wieder auf die Peilfehlerkompensation aus. Es geht
die Beziehung (x) für eine Schaltung mit Zusatzspule in Reihe mit ZR über in die
Beziehung
Zahlenbeispiel Für LR = 24ßH, L, = LF = 55,uH,
KO = o,9 wird nach (3) L,., = 24ßH = LR.
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Legt man derFeldspuleLpl einLp = 55,uHparallel, dann ergibt sich nach
(i) ein viertelkreisiger Peilfehler f = 7,5°.
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Aus (2) ergeben sich folgende Inkonstanzen von Lsw, bezogen auf 24,uH:
a= o'; 4L""--=30/0, a=45°; dLsw=- 6.50o, a=go°; dLsw= 00/0-Tragbar sind jedoch nur
Abweichungen vom Sollwert um einige Promille.
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Berechnet man tg f nach (5) unter Zugrundelegung von einem Lx Wert
nach Beziehung (4), dann ist für f = 7,5° ein L" .. iio,uH notwendig, und
Lx wird 6,5 MH.
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Aus diesem Beispiel ist klar ersichtlich, daß die bekannte Methode,
nur durch Parallelschalten einer Induktivität zu einer Feldspule einen viertelkreisigen
Peilfehler zu kompensieren, zu einer nicht tragbaren Inkonstanz der wirksamen Suchspuleninduktivität
führt. Durch Zuschalten einer Zusatzinduktivität in Reihe mit der Rahmenspule und
gleichzeitigem Parallelschalten einer Induktivität zu der Feldspule des gleichen
Erregerkreises kann ein viertelkreisiger Peilfehler so kompensiert werden, daß die
Konstanz der wirksamen Suchspuleninduktivität über dem Drehwinkel erhalten bleibt.