DE895650C - Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen aus Organohalogensilanen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen aus Organohalogensilanen

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DE895650C
DE895650C DEF5899A DEF0005899A DE895650C DE 895650 C DE895650 C DE 895650C DE F5899 A DEF5899 A DE F5899A DE F0005899 A DEF0005899 A DE F0005899A DE 895650 C DE895650 C DE 895650C
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DE
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organic
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organohalosilanes
organic acid
organopolysiloxanes
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DEF5899A
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Walter Dr Noll
Peter Dr Simons
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G77/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G77/04Polysiloxanes
    • C08G77/06Preparatory processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Silicon Polymers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen aus Organohalogensilanen Zur Herstellung von Organopolysiloxanen verwendet man die Hydrolyse von Organohalogensilanen. Diese läBt sich bei Diorganodihalogensilanen und Triorganohalogensilanen sowie Mischungen derselben mit überschüssigem Wasser ohne Störungen ausführen. Wird aber diesen Substanzen Organotrihalogensilan oder Siliciumtetrahalogenid zugegeben, so gestaltet sich diese Hydrolyse mit steigendem Gehalt an letzteren Komponenten immer schwieriger. Schüttet man z. B. eine Mischung von Methylchlorsilan mit einem Verhältnis von CH": Si von z : z in einen ÜberschuB von Wasser, so scheidet sich ein unlösliches Gel ab, welches als Siliconharz ungeeignet ist. Zur Isolierung eines löslichen und härtbaren Siliconharzes aus dieser Mischung stehen bisher im wesentlichen zwei Hydrolyseverfahren zur Verfügung. Bei der einen Methode werden Organohalogensilane in einem inerten Lösungsmittel, wie z. B. Toluol, gelöst und diese Lösung langsam zu einer Zweiphasenmischung von Wasser, Toluol und Butylalkohol oder Amylalkohol gegeben. Bei der zweiten Methode verwendet man ein inertes Lösungsmittel, welches gleichzeitiges Lösungsmittel für Wasser und Organohalogensilane ist, wie z. B. Äthyläther, Butylacetat, Äthylpropylketon u: a. Bei diesen Methoden werden die Organohalogensilane zu einem Überschuß an Wasser zugegeben, wobei jedoch zur Verhinderung einer Gelierung einmal die Konzentration des Siloxans im Lösungsmittel sehr gering sowie die Reaktionstemperatur möglichst tief gehalten werden muB. Infolge der Bildung von Halogenwasserstoff bei dieser Hydrolyse tritt durch Auflösen desselben im überschüssigen Lösungsmittel und Wasser Lösungswärme auf. Durch Kühlung und langsamere Zugabe der Organohalogensilanverbindung muB die Temperatur niedrig gehalten werden, wodurch die Geschwindigkeit in der Ausführung dieser Verfahren begrenzt wird. Die nach der Hydrolyse vorhandenen zwei Phasen werden voneinander getrennt und die siloxanhaltige organische Lösungsmittelschicht mittels Wasser säurefrei gewaschen.
  • Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, das von den genannten Nachteilen der bisher bekannten Hydrolyseverfahren frei ist. Es besteht darin, daß man Organohalogensilanverbindungen zu Organopolysiloxanen umwandelt, indem man die Organohalogensilanverbindungen mit einer organischen, Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindung in Gegenwart einer organischen Säure umsetzt. Die Mengen an organischer Hydroxylverbindung und organischer Säure für diese Umsetzung richten sich nach dem Halogengehalt der Organohalogensilanverbindungen, wie es aus den nachfolgenden Gleichungen am Beispiel der Methylchlorsilane ersichtlich ist: 2(CH3)3SiC1 +R'COOH '-, ROH -(CH,), Si-O-Si(CH3)3 +ZHCl +R'COOR; (z.) 2(CH3)2SiC12 +2R'COOH +2ROH-2[(CH3)2Si0] +4HC1+2R'COOR; - (2.) 2CH,SiC13 +3R'COOH +3ROH-2[CH3Si0312] +6HC1+3R'COOR; (3.) 2SiC14+4R'COOH+4ROH-2[Si02] +8HCl+4R'COOR. (4.) In diesen Gleichungen bedeuten R und R' eine Alkyl- und bzw. oder Arylgruppe.
  • Statt der Methylchlorsilane kann man gleichfalls andere Alkyl- oder Arylhalogensilane sowie deren Mischungen verwenden. Diese Gleichungen zeigen, daß zur vollständigen Hydrolyse von Organohalogensilanverbindungen für jedes an Silicium gebundene Halogenatom mindestens ein halbes Äquivalent einer organischen Säure und mindestens ein halbes Äquivalent einer organischen, Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindung angewendet werden müssen. An Stelle der angeführten einwertigen Alkohole bzw. Phenole und einbasischer Carbonsäuren können auch äquivalente Mengen mehrwertiger Alkohole bzw. Phenole sowie Oxy-carbonsäuren oder mehrbasische organische Säuren verwendet werden.
  • Diese Umsetzungen kann man nun in verschiedener Weise ausführen, und zwar: z. Zu den Organohalogensilanverbindungen läßt man entsprechende Mengen von organischer Säure und organischer Hydroxylverbindung zulaufen, wobei letztere auch im l,Jberschuß angewendet werden kann. 2. Zu einer Mischung von Organohalogensilanverbindungen und entsprechender Mengen organischer Säure werden entsprechende Mengen einer organischen Hydroxylverbindung zugegeben. 3. Die Umkehrung von 2, d. h. die Hydroxylverbindung wird vorgelegt und die Mischung von Organohalogensilan mit organischer Säure zulaufen gelassen.
  • Im Gegensatz zu den anfangs aufgeführten bisherigen Verfahren gestattet dieses erfindungsgemäße Verfahren, die Hydrolyse in der Weise auszuführen, daß man Organohalogensilane vorlegen kann. Diese Arbeitsweise bedingt nun verschiedene Vorteile. So erfordert diese Umsetzung keine besondere Kühlung, sondern es tritt vielmehr von selbst eine Abkühlung auf, da durch das Entweichen des Halogenwasserstoffs dem System eine der Verdampfungswärme entsprechende Wärmemenge entzogen wird. Dies bedeutet, daß man die Umsetzung gegenüber den früheren Verfahren bedeutend schneller ausführen kann. Ferner kann man nach den beiden ersten Methoden durch die Regelung der Zugabegeschwindigkeit die Umsetzungsgeschwindigkeit genau steuern. Außer diesen arbeitsmäßigen Vorteilen des neuen Verfahrens wird auch eine Verbesserung in der Gleichmäßigkeit der Zusammensetzung der resultierenden Siliconprodukte erzielt (vgl. Beispiel z). Die bei diesen Umsetzungen resultierenden organischen Ester können, falls es sich um niedrigsiedende Verbindungen handelt, zweckmäßig durch Destillation bzw., falls es höhersiedende sind, durch selektiv extrahierende Lösungsmittel, welche die polymeren Siliciumverbindungen nicht-auflösen, wie z. B. Methanol, Benzol, Mineralöl u. a., abgetrennt werden.
  • Werden die Hydroxylverbindungen in geringerer als der zur vollkommenen Hydrolyse der Chloratome erforderlichen Menge verwendet, so erhält man je nach dem Unterschuß verschiedene Organohalogenpolysiloxane, die an den Halogenatomen durch Alkohole weiterverestert oder mit Allkylenoxyden umgesetzt werden können. Wird dagegen die organische Säure im Unterschuß eingesetzt, so erhält man je nach dem Unterschuß verschiedene Organopolysiloxane mit Alkoxy- oder Aroxygruppen je nach der Art der verwendeten Hydroxylverbindungen.
  • Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Maßnahme seien im folgenden verschiedene Beispiele angeführt. Beispiel z Zu einer Mischung von 185 ccm Dimethyldichlorsilan und 95g Eisessig werden innerhalb von 3o Minuten 319 Methylalkohol unter schnellem Umrühren zulaufen gelassen, wobei geringe Temperaturabnahme stattfindet. Es wird nun eine Stunde zum Heraustreiben des noch gelösten Chlorwasserstoffs unter Rückfluß erhitzt und alsdann der gebildete Ester abdestilliert. Die Badtemperatur wird bis 20o° gesteigert, die Dampftemperatur steigt bis zu einem Maximalwert von 7o°. Das Destillat beträgt 105 ccm (s = 0,945) und der Rückstand von Dimethylsiliconöl 115 ccm (s = 0,970). Dieser Rückstand ist sehr dickflüssig und zeigt beim Erhitzen auf 22o° bei =2 mm Hg nur 7,o °/a an flüchtigen Bestandteilen, während bei einem Siliconöl, welches auf analoge Weise durch Einlaufen von Dimethyldichlorsilan in überschüssigem Wasser hergestellt ist, die Menge an flüchtigen Bestandteilen etwa 45 bis 5o °/o beträgt. Beispiel 2 Zu 257 ccm einer Mischung von Methylchlorsilanen mit einem Chlorgehalt von 61,8 °/o Chlor und z5= ccm Eisessig werden 350 ccm Butylalkohol in 15 Minuten zutropfen gelassen, wobei die Temperatur ein wenig absinkt. Nach anschließendem Rückflußerhitzen zwecks Heraustreibens des noch vorhandenen Chlorwasserstoffs wird der gebildete organische Ester (Butylacetat) durch Erhitzen bis auf 15o° bei 12 mm Hg abdestilliert. Es wird ein Destillat von 382 ccm (s = 0,87o) und ein Siliconharzrückstand von 162 ccm (s = 1,050) erhalten.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanen aus Organohalogensilanen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Organohalogensilane mit einer organischen, Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindung in Gegenwart einer organischen Säure umsetzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur vollständigen Umsetzung für jedes an Silicium gebundene Halogenatom mindestens 1/2 Äquivalent der organischen Hydroxylverbindung und mindestens '/,Äquivalent organischer Säure verwendet werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur partiellen Hydrolyse zwecks Bildung von Organohalogenpolysiloxanen weniger als 1/2 Äquivalent der organischen Hydroxylverbindung und mindestens eine der Hydroxylverbindung äquivalente Menge an organischer Säure pro an Silicium gebundenem Halogenatom verwendet werden.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Bildung von Organopolysiloxanen, die Ö R-Gruppen enthalten, mindestens 1/2 Äquivalent von der organischen Hydroxylverbindung und weniger als 1/z Äquivalent organischer Säure pro an Silicium gebundenem Halogenatom verwendet werden, wobei R einen Alkyl- oder Arylrest bedeutet.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0159729A1 (de) * 1984-03-07 1985-10-30 Koninklijke Philips Electronics N.V. Härtbare Kunststoffzusammensetzung
US5210168A (en) * 1992-04-02 1993-05-11 Dow Corning Corporation Process for forming siloxane bonds
DE4310866A1 (de) * 1993-04-02 1994-10-06 Kernforschungsz Karlsruhe Meßanordnung mit einer optischen Meßsonde

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