DE89501C - - Google Patents

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DE89501C
DE89501C DENDAT89501D DE89501DA DE89501C DE 89501 C DE89501 C DE 89501C DE NDAT89501 D DENDAT89501 D DE NDAT89501D DE 89501D A DE89501D A DE 89501DA DE 89501 C DE89501 C DE 89501C
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    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44BMACHINES, APPARATUS OR TOOLS FOR ARTISTIC WORK, e.g. FOR SCULPTURING, GUILLOCHING, CARVING, BRANDING, INLAYING
    • B44B3/00Artist's machines or apparatus equipped with tools or work holders moving or able to be controlled substantially two- dimensionally for carving, engraving, or guilloching shallow ornamenting or markings
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    • B44B3/003Artist's machines or apparatus equipped with tools or work holders moving or able to be controlled substantially two- dimensionally for carving, engraving, or guilloching shallow ornamenting or markings by copying using a pendulum

Description

KAISERLICHES
K PATENTAMT,
Gravirmaschine.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Gravirmaschine, welche Figuren, Buchstaben oder dergl. in verschiedenen Gröfsen und passenden Mustern herstellt und welche jede Bewegung eines Zeichenstiftes in genauer Weise auf den Gravirspatel oder Werkstückhalter übermittelt. Im wesentlichen besteht die Maschine aus zwei quer über einander laufenden Schlitten, deren oberer den Werkstückhalter oder den Gravirspatel trägt; in der von dem Erfinder vorgezogenen Ausführungsform wird das Werkstück durch oben genannte Schlitten getragen. Die Bewegungen des Zeichenstiftes werden auf diesen Schlitten durch hin- und hergehende Gelenkstangen übertragen, welche mit den Schlitten durch passende Hebel verbunden sind.
Fig. ι ist eine Vorderansicht der Maschine, Fig. 2 eine Seitenansicht, theilweise im Schnitt, Fig. 3 eine Draufsicht auf dieselbe.
Die übrigen Figuren sind Einzeldarstellungen, auf die in der Beschreibung Bezug genommen wird.
Auf der Grundplatte oder Plattform A der Maschine ist ein Ständer B (Fig. 1 und 2) befestigt, welcher den Tisch B1 mit den hin- und hergehenden Schlitten und dem Werkstückhalter trägt. Die Grundplatte besitzt einen Ständer C, dessen Consol den Drehzapfen der Zeichenstange D trägt.
Auf dem Tisch B1 sind zwei hin- und hergehende Schlitten E und E1 gelagert (Fig. 1 und 2). Letztere sind mit schwalbenschwanzförmigen Leisten versehen und laufen rechtwinklig zu einander in entsprechenden Führungen. Der Schlitten E läuft in der Führung F des Tisches J51, der Schlitten E1 dagegen in der zu der Laufbahn des Schlittens E rechtwinkligen Führung F1 (Fig. 3 punktirt). Mit dem Schlitten E1 sind zwei Hebel G und G1 verbunden, welche bei H auf dem Support H1 drehbar gelagert sind. Letzterer hat die Gestalt eines grofsen lateinischen L (Fig. 1 und 3) und ist durch Schrauben h mit der Seite des Tisches B1 verbunden.
Auf dem Schlitten E1 sind Führungen O und O1 (Fig. 3, 10 und 11) befestigt und zwischen diesen Führungen gleiten Klötze P vor- und rückwärts, welche mit aufwärtsragenden Zapfen P1 versehen sind. An den Seiten der Führungen O, ebenfalls auf dem Schlitten E1, sind Leisten O2 befestigt, die dazu dienen, die Führungen O mittelst der Klemmschrauben 9 so einzustellen, dafs die Klötze P zwischen den Führungen O und O1 ohne seitliches Spiel arbeiten. Auf diese Weise wird jede todte Bewegung bei der Uebertragung der Bewegung des Zeichenstiftes auf die hin- und hergehenden Schlitten E und E1 vermieden.
Die Hebel G und G1 sind mit Schlitzen Q. und Q.1 (Fig. 3) versehen, in welchen Klötzchen R und R1 (Fig. 9) gelagert sind. Jede dieser Klötzchen besteht aus zwei Theilen; der . Haup'ttheil 1 (Fig. 9, 12 bis 14) derselben ist unten mit Flantschen 2 versehen und die obere Seite wird durch eine mit Haupttheil 1 verschraubbare Platte 3 bedeckt. Wenn diese Platte 3 festgeschraubt wird, so klemmt sie das Klötzchen fest gegen den Hebel. Diese Klötzchen sind mit Löchern 4 versehen, durch welche die Bolzen P1 der Klötze P greifen. Der Zweck der Schlitze Q. und Q.1 sowie Klötz-
-chen R und R1 besteht darin, eine verstellbare Verbindung zwischen den Hebeln G und G1 und dem hin- und hergehenden Schlitten E1 herzustellen.
Verbindet man nämlich die Hebel auf die obengenannte Weise mit dem Schlitten E1, so ist man in den Stand gesetzt, das Muster in verschiedenen Verhältnissen wiederzugeben, d. h.· entweder in einem gröfseren oder kleineren Mafsstabe oder in einem nach einer oder beiden Richtungen verzerrten Mafsstabe. Will man z. B. den Buchstaben K eingraviren und soll die Vergröfserung bezw. Verkleinerung in den Verhältnissen gleich bleiben, so stellt man die Klötzchen R und R1 in gleichen Punkten der Schlitze Q. und Q.1 ein. Will man jedoch den Buchstaben so herstellen, dafs das Verhältnifs von Länge zu Breite oder umgekehrt von dem des Musters verschieden ist, so werden die Klötzchen R und R1 in verschiedenen Punkten der Schlitze Q. und Q1 eingestellt; es folgt daraus ein verschiedenes Bewegungsverhältnifs zwischen den beiden hin- und hergehenden Schlitten E und E1 und dem Zeichenstifte. Die Führungen O und O1 sind graduirt, so dafs die Klötzchen R und R1 genau in ihren Schlitzen eingestellt werden können.
Wie bereits erwähnt, sind die beiden Hebel G und G1 mit dem Schlitten E1 verbunden, so dafs jede Bewegung des Hebels G nach jeder Richtung hin eine entsprechende Bewegung des Schlittens Ex hervorbringen mufs und dafs weiter bei einer Bewegung des Hebels G1 nach jeder Richtung hin der Schlitten E sich entsprechend bewegen mufs. Diese Bewegung wird dem Schlitten E durch den Schlitten E1 zugeführt, welcher in der Führung jF1 des Schlittens E (Fig. i) gleitet. Auf diese Weise erzeugt die Bewegung der Hebel G und G1 gemischte Bewegungen der Schlitten E und E1, welche Bewegungen mit der des Zeichenstiftes correspondiren.
K und K1 sind hin- und hergehende Gelenkstangen , welche die Bewegung der Zeichenstange auf die Hebel G und G1 übertragen. Die Schlitten E und E1 gleiten in denselben Richtungen wie diese Gelenkstangen; letztere sind mit den Hebeln G und G1 unter Vermittelung von Steinen α (Fig. 3 und 15) und Schrauben a1 beweglich verbunden. Diese Steine α gleiten in den Schlitten d2 der Hebel G und G1, so dafs eine gleitende Verbindung zwischen den Hebeln und den Gelenkstangen hergestellt ist. Die Gelenkstangen K und K1 arbeiten auf einem Tragrahmen K'2 (Fig. 1 und 3), welcher auf Vorsprüngen K3 des Tisches. B1 befestigt ist. K^ ist ein Pfeiler und dient zur weiteren Unterstützung des Tragrahmens K'2. Um die Reibung an den Stellen zu verringern, an welchen die Hebel durch den Tragrahmen K? hindurchgreifen, werden Rollen 7 (Fig. 3) angewendet, zwischen welchen die Gelenkstangen laufen.
Um ein Herausspringen der letzteren zu vermeiden, ist auf jeder Führung eine Platte 8 gelagert, die mit dem Tragrahmen K2 verschraubt ist. Das freie Ende der Gelenkstange K geht durch den Ständer C hindurch, welcher zu diesem Zweck mit einem Flantsch k versehen ist, der mit dem Rahmen K2 durch Schrauben kl verbunden ist. Zwischen dem Flantsch und dem Tragrahmen sind Rollen 7 gelagert, die ähnlich den an den anderen Punkten des Tragrahmens K2 für die hin- und hergehenden Gelenkstangen vorgesehenen Rollen 7 sind.
Die Gelenkstangen K und K1 bilden je ein Kreuz (Fig. 3); die kurzen Arme 5 dieser Kreuze sind in ihrer Längsrichtung mit Schlitzen ausgestattet, durch welche die Zeichenstange D hindurchgeht. Die Schlitze sind mitBüchsen b versehen, die einen L-ähnlichen Querschnitt haben und mit den Kreuzarmen durch Schrauben b1 verbunden sind. Die Innenfläche der Büchsen ist kugelförmig gestaltet und trägt eine Kugel c1, durch welche die Zeichenstange frei hindurchgeht. Bei der Bewegung der Zeichenstange D in der Längsrichtung der Gelenkstange K wird nur diese bewegt, während die Kugel c1 in dem Schlitze der Gelenkstange K1 gleitet; bewegt man die Zeichenstange quer zu der Gelenkstange K, oder in anderen Worten in der Längsrichtung der Gelenkstange K1, so wird nur letztere bewegt, wobei die Kugel c1 sich in den Schlitzen der Gelenkstange K bewegt; bewegt man die Zeichenstange diagonal zu beiden Gelenkstangen, so erhält man eine zusammengesetzte Bewegung, wobei sich beide Gelenkstangen gleichzeitig bewegen. Die Kugel c1 reducirt die Reibung innerhalb der Schlitze, und die kugelförmigen Innenflächen der Büchsen dienen dazu, die Kugel c1 in ihrer Lage zu halten (Fig. 5).
Die Zeichenstange D besitzt ein Universalgelenk, welches auf dem Ständer C gelagert ist und gleichzeitig als Drehpunkt der Zeichenstange dient. Dieses Gelenk wird durch ein Consol C1 gebildet, welches mit zwei gabelförmigen Armen versehen ist. Zwischen den letzteren ist ein Ring C2 auf Zapfen χ gelagert, und innerhalb dieses Ringes wieder ist eine Kugel x2 auf Zapfen x1 drehbar gelagert.
Die Zeichenstange D geht durch die Kugel x2 hindurch, kann vertical verschoben werden und sich mittelst des Universalgelenkes seitlich neigen, wenn sie über das Muster geführt wird. Die beiden gabelförmigen Arme des Consols C1 und der Ringe C'2 sind (Fig. 4 punktirt) geschlitzt, so dafs die Zapfen χ und x1 verschieden eingestellt und durch Schrauben x3 festgeklemmt werden können.
Das Consol C1 ist auf dem Ständer C durch die Zahnstange d und Zahnrad d1 (Fig. 4) vertical verstellbar. Die Zahnstange d liegt in einer Nuth des Ständers C; das Zahnrad d1 ist auf einer horizontalen Spindel <f2 befestigt, die durch das Consol C1 hindurchgeht.
Auf dem einen Ende dieser Spindel d2 sitzt eine Scala ds als Kreisscheibe ausgebildet, die mit Löchern di versehen ist. In letztere kann ein federnder Bolzen ds eingerückt werden. Um das Consol C1 auf den Ständer C einzustellen, wird der Bolzen d5 aus dem Loche J4, in welches er gerade eingreift, herausgezogen und die Scala d3 gedreht. Ist die gewünschte Stellung erreicht, so läfst man den Bolzen d5 in das entsprechende Loch d* einspringen, wodurch die Scala an jeder weiteren Drehung verhindert ist. Ist somit das Consol eingestellt, so wird die Muffe d7 mittelst der Klemmschrauben dü auf den Ständer C festgestellt. Auf diese Weise ist jede seitliche Bewegung des Consols vermieden. Um das Festklemmen der Muffe d1 auf dem Ständer zu ermöglichen, ist das Consol bei ds geschlitzt.
Der Zweck der Verstellung des Consols C1 in verticaler Richtung, wobei der Drehpunkt der Zeichenstange gehoben oder gesenkt wird, besteht darin, die Entfernung zwischen dem Drehpunkt der Zeichenstange und den hin- und hergehenden Gelenkstangen zu ändern, wobei die Gröfse der Bewegung der genannten Gelenkstangen in Bezug auf den Weg des Zeichenstiftes und in Uebereinstimmung hiermit der hin- und hergehende Schlitten geändert wird. Durch diese Verstellung kann der Zeichenstange eine solche Länge zwischen dem Drehpunkt und Zeichenstift gegeben werden, dafs die Hebelübertragung der Zeichenstange proportional der Entfernung wird, um welche die hin- und hergehenden Schlitten in Bezug auf das Muster bewegt werden, d. h. um auf die hin- und hergehenden Schlitten, wenn die Verbindung zwischen den Hebeln G und G1 und den hin- und hergehenden Schlitten E und E1 mittelst der Klötzchen P und Führungen O und O1 eingestellt ist, eine verhältnifsmäfsig grofse Bewegung zu übertragen.
Der Drehpunkt der Zeichenstange mufs somit gehoben werden, um die Entfernung zwischen denselben und dem kreuzförmig gestalteten Theil der Gelenkstangen K und K1 zu vergröfsern. Ist die Gröfse der Bewegung verhältnifsmäfsig klein, so müfste die genannte Entfernung durch Herabschieben des Consols verschieben verringert werden. Auf diese Weise kann das Hebelverhältnifs der Zeichenstange proportional der Gröfse der Bewegung, welche den hin- und hergehenden Schlitten zu übermitteln ist, geändert werden.
Dieselbe Verstellung kann verwendet werden, wenn es sich darum handelt, geneigte oder abgeschrägte Flächen bei der Gravirung herzustellen. Ist z. B. der Drehzapfen der Zeichenstange auf einem hohen Punkte eingestellt, so mufs die Gröfse der Bewegung, welche dem hin- und hergehenden Schlitten in Bezug auf die Zeichnung oder Muster gegeben wird, gröfser sein, als wenn der Drehzapfen genannter Stange auf einem tieferen Punkte eingestellt wäre. Wenn man daher mit der Einstellung auf einem höheren Punkte den Gravirprocefs beginnt und allmälig den Drehpunkt nach unten verschiebt, so mufs die Gröfse der Bewegung der hin- und hergehenden Schlitten allmälig abnehmen und der Spatel das Material weniger tief einschneiden; auf diese Weise wird eine schiefe Fläche erzeugt. Letztere wird jedoch unter Zuhülfenahme einer besonderen, weiter unten beschriebenen Vorrichtung hergestellt.
L ist das Muster und L1 (Fig. 2) der Halter desselben. Dieser Halter besteht aus einer Grundplatte /, die vortheilhaft röhrenförmig ist und auf der inneren Seite mit einer kreisförmigen Rippe Z1 versehen ist. Die letztere dient zum Tragen einer kreisrunden Platte Z2, welche genau in die Grundplatte einpafst. Jedes Muster wird mit Bolzen Z3 versehen, welche fest mit der Platte Z2 verbunden werden. Um die Platte Z2 innerhalb der Grundplatte zu halten, ist eine Schraube Z4 versehen, die durch ein Loch Z5 hindurchgesteckt und in ein mit Schraubengewinde versehenes Loch Z6 an einem diametral gegenüberliegenden Punkte eingeschraubt wird. Zieht man diese Schraube an, so wird die Platte Z2 in der Grundplatte Z festgeklemmt. Die Aufsenflächen der letzteren sind mit Schraubengewinde versehen, auf welche eine Ueberwurfmutter Z7 aufgeschraubt ist. Auf dieser Mutter ruht eine Platte Z8, welche mit Löchern versehen ist, durch welche die Bolzen Z3 frei hindurchgehen. Die Platte Z8 kann durch Auf- und Abwärtsschrauben der Mutter Z7 gehoben oder gesenkt werden, ohne die Stellung des Musters zu ändern. Die Ueberwurfmutter Z7 ist mit einem Loch Z9 versehen, durch welches der Kopf der Schraube Z4 zugänglich wird.
Das gezeichnete Muster ist ein Metallstück D oder sonstiges Material, dafs einen Buchstaben, eine Figur oder dergl., welche wiedergegeben werden soll, vorstellt. Diese Wiedergabe wird durch die Bewegung der Zeichenstange um die Randlinie des Musters hervorgebracht.
Wie bereits erwähnt, kann eine schiefe Fläche dadurch erzeugt werden, dafs man die Stellung des Drehzapfens der Zeichenstange fortwährend verändert. Vortheilhaft ist es jedoch, die schiefe Fläche dadurch zu erzeugen, dafs man die Neigung der Zeichenstange in Bezug auf die hin- und hergehenden Gelenkstangen um das Muster verändert. Dies wird
dadurch erreicht, dafs man ein offenes Muster verwendet, durch welches der Zeichenstift hindurchragt, dafs dieses Muster vertical verstellbar angeordnet und die Zeichenstange mit einem kegelförmigen Zeichenstift D1 (Fig. ι und 2) versehen wird, dessen Spitze auf der Platte /8 aufruht und welche in Bezug auf das Muster derartig angeordnet ist, dafs die Seitenfläche des Zeichenstiftes D1 den Linien des offenen Musters folgen kann; hierbei wirkt die Platte /8 nur als Support. Läfst man den Zeichenstift auf der verschiebbaren Platte /8 aufliegen, so kann man schiefe oder geneigte Flächen beim Graviren herstellen, d. h. wenn man z. B. Lettern oder Zahlen gravirt, so kann man dieselben von oben nach unten breiter werden lassen, so dafs die Basis derselben breiter ist als die Bildfläche und dafs somit die Spatel von der oberen Fläche nicht direct gerade nach unten einschneiden. Natürlich kann beim Graviren anderer Darstellungen dieselbe Wirkung erzeugt werden.
Der Einfachheit wegen soll im Weiteren die Platte /8 und die Mutter/7 als Abschrägeeinsteller bezeichnet werden.
Angenommen, die Maschine mit dem Abschrägeeinsteller befindet sich in der in Fig. 2 gezeichneten Stellung und der Spatel sei in Berührung mit dem Werkstück, so beginnt das Graviren an einem Punkte, welcher mit der Stellung des Punktes, in welchem sich der Zeichenstift D befindet, zusammenfällt. Folgt man nun mit dem Zeichenstift dem Buchstabenmuster, so berührt die Seitenfläche des Zeichenstiftes den Rand des Musters. Wenn das Muster oder ein bestimmter Theil desselben mit dem Abschrägeeinsteller in der eben beschriebenen Stellung umfahren ist, so wird der Abschrägeeinsteller um einen geringen Betrag nach aufwärts bewegt. Hierbei wird die Zeichenstange nach aufwärts geschoben und somit die Spitze des Zeichenstiftes dem Muster genähert. Der Zeichenstift wird dann wie vorher um das Muster gezogen, wobei jedoch die Neigung der Zeichenstange in Bezug auf das Muster und die hin- und hergehenden Gelenkstangen' geändert ist, was zur Folge hat, dafs die hin- und hergehenden Gelenkstangen eine verschiedene Bewegungsgröfse erhalten, die kleiner als die bei der ersten Umfahrung des Musters ist. Diese Verschiedenheit in der Bewegung, die den hin- und hergehenden Gelenkstangen mitgetheilt wird, bestimmt eine entsprechende Aenderung der Bewegung des Spatels, welcher beständig an dem Punkte des Werkstückes arbeitet, der der Stellung der Spitze des Zeichenstiftes in Bezug auf das Muster entspricht. Bewegt man nun den Abschrägeeinsteller nach aufwärts, so wird die Spitze des Zeichenstiftes immer näher an das Muster geschoben, welches in demselben Mafse die Neigung der Zeichenstange ändert, als die Entfernung der Spitze des Zeichenstiftes von dem Muster verringert wird. Eine weitere Aufwärtsbewegung des Abschrägeeinstellers ist nicht möglich. In dieser Stellung mufs die Spitze des Zeichenstiftes der Umrifslinie des Buchstabens bezw. der Darstellung folgen, wobei die Oberfläche des Buchstabens oder der Darstellung durch die Spatel hergestellt wird. Die Ueberwurfsmutter V ist derartig mit Gradeinstellung versehen, dafs sie in geeigneten Entfernungen und gleichmäfsig nach aufwärts bewegt werden kann, um die gewünschte Abschrägung zu erreichen. Die Tiefe der durch den Spatel hervorgebrachten Einschnitte wird unabhängig von dem Abschrägeeinsteller geregelt. Die hierzu dienende Einrichtung wird weiter unten beschrieben werden.
Im allgemeinen wird zuerst ein grober Spatel bei bestimmten Arten von Arbeitsstücken, wie z. B. beim Einschneiden von Buchstaben in Platten verwendet, in welchem Falle dieser Spatel das Ende des Typenschaftes reducirt oder das Material von dem Ort, wo der Buchstabe im Relief auf der Platte ausgeschnitten werden soll, etwas entfernt. Dies wird dadurch erreicht, dafs man den Zeichenstift über die Fläche der Platte /8 aufserhalb der Nuth /10 (Fig. 2 und 7) herumlaufen läfst. Wenn der Zeichenstift in der Nuth /10 herumgeführt wird, so bildet sich die Basis des Buchstabens. An Stelle der Nuth /10 kann auch ein Ansatz vorgesehen sein. Es wird dann ein feinerer Schneider oder Spatel an Stelle des vorigen groben Schneiders verwendet und der Buchstabe oder die sonstige Darstellung wird ausgeschnitten, wobei die Abschrägung und Oberfläche, wie oben beschrieben, hergestellt wird. Wenn die Spitze des Zeichenstiftes in oder aufserhalb der Nuth /10 ist, so wird die Seiten-■ fläche des Zeichenstiftes das Muster L nicht berühren. '
Beim Graviren des Buchstabens L wird die Spitze des Zeichenstiftes auf die Platte /8 innerhalb der Nuth gelegt und die Seitenfläche des Zeichenstiftes mufs dann den Rand des Musters berühren. Die Abschrägung wird von der Basis nach aufwärts geschnitten, und während des Schneidprocesses wird die Schraube S (Fig. ι und 2) allmälig nach aufwärts dadurch bewegt, dafs man die Scala s auf Null dreht. Hierbei werden die Spatel allmälig gehoben, wodurch eine glatte und genaue Abschrägung erzeugt wird.
In den Zeichnungen sind drei Spatel I in rotirenden Köpfen gelagert, deren Spindeln mittelst Schnurräder I1 angetrieben werden. Die Spindeln drehen sich in Lagern i, welche von den Ständern il hervorragen. Diese Ständer sind auf verticalen Wellen z'2 montirt, die auf einer Querstange ia befestigt sind.
Diese Querstange ist mittelst der Säulen z'4 mit der vertical beweglichen Platte z'5 verbunden. Die letztere gleitet auf einer schwalbenschwanzförmigen Rippe z'e auf der vorderen Seite des Ständers B. Die Zahnstange z7 ist durch Schrauben mit der inneren Seite der Platte z'5 verbunden und gleitet in einem Schlitz z8 der Rippe z6 des Ständers B. In dem letzteren ist eine Spindel z'10 horizontal gelagert, welche ein Zahnrad P trägt, das in die Zahnstange F eingreift. Die Spindel ist mit einem Handgriff z'11 versehen, durch welchen das Zahnrad gedreht wird. Durch das Drehen des Zahnrades z'9 wird die Platte z'5 und folglich auch die Ständer i1 gehoben oder gesenkt, je nachdem das Zahnrad gedreht wird. Der Zweck dieser Bewegung besteht darin, die Spatel / gleichzeitig in oder aufser Berührung mit dem zu gravirenden Stück zu bringen. Um die Spatel in gehobener Stellung zu halten, ist eine Klinke z'12 vorgesehen, welche unter eine mit der Platte z5 verbundene Nase ζ'13 greift (Fig. ι und 8). Durch diese Anordnung ist ermöglicht, dafs die Spatel sich während der Schneidarbeit frei nach unten in das Arbeitsstück hineinbewegen können.
Die Tiefe des Schnittes der drei Spatel wird gleichmäfsig mit Hülfe einer Schraube S geregelt, welche mit einer Schraube S1 conaxial liegt, die in das untere Ende der Platte z'5 eingeschraubt ist; der Kopf dieser Schraube schlägt gegen die Schraube S, wodurch sowohl die Abwärtsbewegung der Platte ih begrenzt, als auch natürlich der Niedergang der Spatel begrenzt und die Tiefe des Schnittes geregelt wird. Diese Schraube S wird mit Hülfe einer Kreisscala 5 eingestellt, welche fest mit derselben verbunden ist. Die Scala ist graduirt und wird hinter einem Zeiger s1 gedreht, dessen Rand in die Nuthen s2 auf der Peripherie der Scalä eintreten kann, wodurch dieselbe in jeder gewünschten Stellung festgehalten wird.
Die Spatel sind ferner mit Scalen t versehen, die auf Schrauben t1 montirt sind. Letztere greifen durch Schraubenmuttern i2, die in den Verlängerungen t3 der Ständer z1 vorgesehen sind, hindurch. Die Enden der Schrauben t1 reichen bis in die Bohrungen der Wellen z'2 hinein. Auf dem oberen Theil jeder Verlängerung ist eine Muffe i4 gelagert, die mit einem Zeiger tb versehen ist, dessen Rand in die Eintheilungsschlitze der Scalen t eingreifen. Die Verlängerungen t3 sind geschlitzt, so dafs durch Anziehen der Stellschrauben i6 die Muffen i4 fest auf den Verlängerungen gehalten werden können und die Schraubenmuttern ^festgeklemmt werden können. Schraubt man eine Mutter £2 innerhalb der Verlängerungen nach aufwärts oder abwärts, so wird der zugehörige Ständer i1 gehoben oder gesenkt, so dafs der Spatel mit dem zu gravirenden Stück aufser bezwl in Berührung kommt. Eine derartige Verstellvorrichtung ist für jeden Ständer vorgesehen, so dafs sämmtliche Spatel unabhängig von einander mit dem Arbeitsstück in Berührung gebracht werden können, ehe die Schraube S1 eingestellt wird. .Wenn die Ständer z1 durch die Muttern f2 eingestellt sind, so wird die Schraube Sx so weit gedreht, dafs ihr Kopf die Schraube S berührt, wobei natürlich der Zeiger s2 auf dem Nullpunkt der Scala s stehen mufs. Die Tiefe des Schnittes wird nun durch die Verstellung der Scala 51 bestimmt, wodurch die Schraube >S sich nach unten bewegt und einen Zwischenraum zwischen sich und dem Kopfe der Schraube S1 läfst, der gleich der Tiefe, bis zu welcher geschnitten werden soll, ist; auch kann die Scala ganz allmälig während des Schneidprocesses auf die gewünschte Tiefe eingestellt werden. Wenn die gewünschte Einstellung beendet und der Gravirprocefs begonnen wird, so bohren sich die Spatel allmälig so weit in das Arbeitsstück ein, bis der Kopf der Schraube S1 gegen die Schraube S schlägt, wodurch der Niedergang der Spatel begrenzt wird.
Es geht hieraus hervor, dafs vermittelst der Scala s die Tiefe des Schnittes bis auf das Genaueste bestimmt werden kann und dafs unter Vermittelung der Muttern i2 und der Schraube S1 der verschiedenen Dicke des zu gravirenden Materials Rechnung getragen werden kann.
Um die Schraube S1 in ihrer Stellung zu sichern, sind Klemmbacken s3 vorgesehen, zwischen welchen sich die Schraube befindet. Diese Klemmbacken werden in Ausschnitten der Platte z'5 gehalten, und wenn dieselben auf die Schraube S1 unter Vermittelung der Stellschraube s4 festgeklemmt sind; so wird die Schraube S1 gehindert, sich zu drehen. Die Spatel können unabhängig von einander durch Drehen der Scalen t eingestellt werden, wodurch die Schrauben i1 durch die Muttern i2 aufwärts oder abwärts gehen, so dafs die Ständer i1 auf ihren verticalen Wellen z'2 sich auf- oder abwärts bewegen müssen. Durch diese Verstellung können die Spatel so eingestellt werden, dafs sie verschieden tief schneiden, ohne die gemeinsame Verstellung der Scala s zu verändern. Wenn z. B. die Scala s so eingestellt ist, dafs die Spatel Y50P0 Zoll tief eindringt, so können die einzelnen Scalen t so eingestellt werden, dafs ihre zugehörigen Spatel verschieden tief in das Material eindringen.
Ein Bolzen f, welcher auf der Querstange z3 befestigt ist, geht durch ein Loch ts des Ständers z'1 hindurch; an dem oberen Theile dieses Bolzens befindet sich eine Scheibe f9, die durch eine Schraube t10 gehalten wird. Zwischen dieser Scheibe und dem Anschlag i11
innerhalb des Loches i8 ist eine Feder i12, welche den Ständer V nach abwärts pressen und so die Spatel auf dem Arbeitsstück hält. Die Bolzen f dienen dazu, die Ständer V gegen seitliche Bewegungen zu sichern.
Das Arbeitsstück w (Fig. i) kann durch jeden passenden Halter, welcher abnehmbar mit dem hin-und hergehenden Schlitten E1 verbunden ist, gehalten werden. Die Zeichnungen stellen einen Schraubstock dar, welcher jedoch durch jede beliebige Vorrichtung ersetzt werden kann.

Claims (6)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Gravirmaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bewegungen einer Zeichenstange, deren Spitze über das Muster geführt wird, mittelst Gelenkstangen zwei rechtwinklig über einander laufenden Schlitten übertragen werden, von denen der oberste das Werkstück trägt und dasselbe unter einem oder mehreren Werkzeugen (Spatel) den Bewegungen der Zeichenstange entsprechend bewegt.
2. Eine Gravirmaschine nach Anspruch i, bei welcher die Zeichenstangenspitze als Konus ausgebildet ist, der durch ein offenes Muster hindurchgeführt ist und mit seiner Spitze auf einem Abschrägeeinsteller (L1) aufruht, so dafs bei der Höher- oder Tieferstellung des Abschrä'geeinstellers (L1) die Schlitten gezwungen werden, beim nochmaligen Umfahren des Randes des offenen Musters eine gröfsere bezw. kleinere Bewegung als die vorhergehende auszuführen, wodurch man geneigte oder abgeschrägte Seitenflächen erhält.
3. Eine Gravirmaschine nach Anspruch 1, bei welcher die Zeichenstange (D) ihren Drehpunkt in einem Universalgelenk des ArmesfC1,) hat, so dafs durch Höher- oder Tieferstellen dieses Armes auf der verticalen Säule (C) die Bewegung der Zeichenstangenspitze im vergröfserten bezw. verkleinerten Mafsstabe den Schlitten (E und E1)- übertragen wird.
4. Eine Gravirmaschine nach Anspruch 1, bei welcher die kreuzförmig gestalteten Gelenkstangen (K und K}) derartig geschlitzt sind, dafs eine Bewegung der durch diese Schlitze hindurchgeführten Zeichenstange (D) in Richtung einer Gelenkstange mittelst der letzteren und der an dem Support (H1) drehbaren Hebel (G und G1) dem in derselben Richtung gleitenden Schlitten übertragen wird, so dafs eine Wiedergabe des Originals in von letzterem abweichenden Verhältnifs von Länge zu Breite durch Verstellen der in den mit Graduirung 'versehenen Schlitzen (Q und Q.1,) der Hebel (G und Gy gleitenden Klötzchen (R und R1), die mit auf dem Schlitten (E1) gleitenden Klötzchen (P und P1) verbunden sind, erreicht werden kann. '
5. Eine Gravirmaschine nach Anspruch 2, bei welcher durch Drehen der Ueberwurfmutter (P) die Platte (Is). und die auf letzterer ruhende und als Konus ausgebildete Zeichenstangenspitze gehoben oder gesenkt werden kann, wodurch beim nochmaligen Umfahren des auf den Bolzen (P) ruhenden offenen Musters (L) eine gröfsere bezw. kleinere Bewegung als die vorhergehende hervorgebracht und ein Muster mit abgeschrägten Rändern erhalten wird.
6. Eine Gravirmaschine nach Anspruch 1, bei welcher die Einstellung der Spatel dadurch geschieht, dafs der Zwischenraum zwischen der Schraube (S), die durch eine Kreisscala (s) bewegt werden kann, und der mit der vertical beweglichen Platte (i°), auf der die Spatel mittelst der Arme 2) befestigt sind, verbundenen Schraube (S1) gleich der gewünschten Schnitttiefe gemacht wird und wobei die Spatel unabhängig von der gemeinsamen Einstellung durch die Kreisscala (s) durch · je eine mit einer Scala (t) versehene Schraube (t1) so eingestellt werden können, dafs die auf den verticalen Armen . (V2) sitzenden und die Spatel tragenden Gestelle gehoben oder gesenkt werden können und somit die Spatel verschieden tief schneiden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1294272B (de) * 1963-06-14 1969-04-30 Heller Peter Mechanische Nachfuehrvorrichtung
EP0087529A2 (de) * 1982-02-26 1983-09-07 Philip L. Samis Apparat zum Gravieren von Zeichen auf kleinen Werkstücken
US4687390A (en) * 1980-09-22 1987-08-18 Samis Philip L Engraving apparatus having improved bearing and pattern

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