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Vorrichtung zum Schneiden von Drahtseilen Das Patent 884615 betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von Drahtseilen unter Erweichung
der Schnittstelle durch Ausglühen infolge Durchleitens eines elektrischen Stromes
durch das Seil, der beiderseits der Schnittstelle zugeführt wird, wobei das Seil
verdreht wird. Das Neue besteht dabei darin, daß das Verdrehen des Drahtseiles,
ohne dasselbe auseinanderzuziehen, bis zur völligen Trennung fortgesetzt wird. Die
Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens wird von zwei nach Art eines Spannfutters
ausgebildeten Stromzuführungsklemmen gebildet, die mit einem Transformator geringer
Sekundärspannung und hoher Sekundärstromstärke in Verbindung stehen. Das eine Spannfutter
ist um seine Achse drehbar gelagert und mit einem Antriebsrad, z. B. Sternrad, verbunden,
während das zweite Spannfutter längs verschieblich gelagert ist. Das zu schneidende
Drahtseil muß hierbei von der Seite in die Spannfutter eingeführt bzw. eingefädelt
werden, was bei einer großen Anzahl abzuschneidender Längen einen erheblichen Zeitaufwand
verursacht.
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In weiterer Ausbildung der Vorrichtung nach dem Patent 884615 werden
daher zur Vermeidung dieses Übelstandes nach der Erfindung .die beiden Spannfutter
an ihrer vorderen Längsseite mit einem bis zur Mittelbohrung durchgehenden Schlitz
versehen, um das zu schneidende Drahtseil von der Vorderseite der Vorrichtung einlegen
zu können.
Die zum Festspannen des eingelegten Drahtseiles dienenden
Spannhebel greifen dabei zweckmäßig über Lenker an je einem einseitig offenen Schubring
an, der in einer Ringnut .des zugehörigen, ebenfalls einseitig offenen Spannringes
geführt ist. Die durch den. Spannring zusammendrückbaren Spannbacken sind nach Zurückziehen
der Spannhebel und Ausschwenken einer Klappersicherung auswechselbar, um sie den
verschiedenen Drahtseilstärken anpassen zu können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem anschließenden
Transformatorgehäuse im Horizontalschnitt, Fig.2 einen. senkrechten Längsschnitt
nach der Linie II-II der Abb. i, Fig.3 eine Vorder- und Seitenansicht eines Spannringes,
Fig.4 eine Vorder- und Seitenansicht eines Schubringes, Fig.5 eine Vorderansicht
der Haltescheibe für die Klemmbacken und Fig.6 eine Vorder- und Seitenansicht sowie
Schnitt der Sicherungshülse.-Nach Fig. i und 2 ist die Vorrichtung zum Schneiden
von Drahtseilen auf einer senkrecht stehenden Platte i aus Isolierstoff, z. B. Oboholz,
befestigt, die die vordere Abschlußwand des zugehörigen Transformatorengehäuses
2 bildet. Die Schneidevorrichtung selbst besteht aus zwei Spannfuttern 3, 4, die
in auf der Platte i befestigten Lagern 4, 5 gelagert sind. Das Spannfutter 3 ist
feststehend und das Spannfutter 4 drehbar. Die zweckmäßig aus Messing bestehenden
Spannfutter haben je eine durchgehende, dem größten Dra'htseildurchmesser entsprechende
Bohrung 6, 7, die an der einen Längsseite des Spannfutters, der Vorderseite der
Vorrichtung, in einen sich nach vorn erweiternden Schlitz 8, 9 übergeht.
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Den Spannfuttern 3, 4 wird .der zum Erhitzen des Drahtseiles an der
Schnittstelle notwendige Strom von den Transformatoren io, ii, die ähnlich wie die
für Widerstand-sschweißung oder für elektrische Nieterwärmung üblichen Transformatoren
einen Strom von geringer Spannung und hoher Stromstärke liefern, der durch den Stufenschalter
12 geregelt werden kann, über federnde, gekühlte Stromschienen 13, 14 zugeführt.
Die Stromschiene 13 ist winkelförmig und über eine Schraube 15 verschiebbar mit
dem nach dem Transformator io führendenZwischenstück 16 verbunden. Die Stromschiene
14 ist über das Zwischenstück 17 an den Transformator i i angeschlossen. Die Kühlung
der Stromschienen erfolgt durch in ihnen befindliche Bohrungen 18, die zu den Schlauchanschlußstücken
i9 führen. Die Kühlung der Zwischenstücke 16, 17 wird durch :die Schlauchansehlußstücke
2o vermittelt Die Zu- und Abführung des Kühlwassers erfolgt durch die Anschlußstücke
2-i.
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Das Spannfutter 3 kann nach Art eines Reitstockes auf der Platte i
verschoben werden, um die auszuglühende Länge nach- Bedarf, entsprechend dem Seildurchmesser,
zu verstellen. Zu diesem Zweck wird die Schraube 15 und die Kordelmutter 22 der
Spannschraube 23, die zur Befestigung des linken Lagers 5 an .der Platte i dient,
gelöst. Nach-Einstellung der Glühlänge werden. die Schraube 15 und die Kordelmutter
22 wieder angezogen. In der gleichen Weise wie die Spannfutter 3, 4 sind auch .die
Lager 4, 5 und die Stromschienen 13, 14 an der Vorderseite der Vorrichtung mit einem
Schlitz versehen, der die Fortsetzung des in den Spannfuttern befindlichen Schlitzes
ist.
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Die Spannfutter 3, 4 sind an der einander zugekehrten Seite mit je
einem Paar Spannbacken 24, 2-5 versehen, die im je eine senkrechte Einfräsung 26
(Fig. 2) an der Stirnseite der Spannfutter eingesetzt sind. Jedes Paar Spannbacken
wird durch je zwei Federn 27 auseinandergedrückt. Gegen Herausfallen sind die Spannbacken
.durch je eine an der Stirnseite der Spannfutter befestigte Haltescheibe 28 gesichert.
Diese Haltescheiben dienen gleichzeitig als Führung beim Zusammendrücken der Spannbacken.
Zu diesem Zweck sind dieSpannbacken an ihren vorderen senkrechten Querseiten bei
29 (Fig. i) abgesetzt, während die Haltescheiben einen :dementsprechenden Schlitz
30 aufweisen (Fig.5). Senkrecht zu diesem Schlitz besitzen .die Haltescheiben
auch einen sich nach vorn erweiternden Schlitz 31 zum Einlegen des Drahtseiles.
Um die Spannbackenpaare 24, 25 den verschiedenen Drahtseil-stärken anpassen @zu
können, sind sie auswechselbar angeordnet. Hierfür ist jede Haltescheibe 28 oben
mit einer Klappersicherung 32 versehen, die durch leicht zurück.drückbare Federn
33 mit den Haltescheiben verbunden ist.
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Die Spannbacken 24, 25 werden nach dem Einlegen des zu schneidenden
Drahtseiles von der Vorderseite der Vorrichtung von. zwei Spannhebeln 34, 35 zusammengepreßt.
Der Hebel 34 ist an dem linken Lager 5 und der Hebel 35 an der Platte i gelagert.
Die Bewegungen der Spannhebel 34, 35 werden durch mit ihnen verbundene Wellen 36,
37 auf Lenkerpaare 38, 39 übertragen, die über und unter den Spanrnfuttern 3, 4
angeordnet sind. Die beiden Lenkerpaare 38, 39 sind gelenkig mit je einem einseitig
offenen Schubring 4o (Fig. 4) verbunden, die in einer Ringnut 4i je eines ebenfalls
einseitig offenen Spannringes. 42 (Fig. 5) geführt sind. Jeder Spannring besitzt
an zwei einander gegenüberliegenden Stellen Einfräsungen 43, die der Breite der
Spannbacken 24, 25 und ihrer schrägen Außenfläche 44 entsprechen. Zur Führung der
Spannringe 42 sind -die Spannfutter 3, 4 mit Paß.federn 45 versehen, die in eine
entsprechende Nut 46 der Spannringe eingreifen. Beim Auswechseln der Spannbacken
24, 25 müssen ;die Spannringe 42 von den Spannhebeln 34, 35 so weit zurückgeschobenwerden,
daß die auszuwechselnden Spannbacken nach Zurückdrücken der Klappersicherung 32
nach oben herausgenommen werden können. Die neuen Spannbacken werden ebenfalls von
oben. wieder eingesetzt.
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Zum Drehen des Spannfutters 4 ist dieses an seinem freien Ende mit
einem Sterngriff 47 versehen,
dessen vier Arme an einer mit dem
Spannfutter verbundenen Nabe 48 befestigt sind. Um bei der Drehung des Spannfutters
4 ein Herausfallen des eingelegten Drahtseiles zu verhindern, ist in die Bohrung
7 des Spannfutters eine Sicherungshälse 49 (Fig.1, 2 und 6) eingesetzt, derenBohrung
5o ebenfalls nach vorn offen ist. Diese Sicherungshülse wird durch eine Schraube
51, die in eine-Nut 52 der Sicherungshülse eingreift, in der Bohrung 7 gehalten.
Nach dem Einlegen des Drahtseiles wird diese Sicherungshülse um i8o° gedreht, so
daß der Schlitz 9 der Spannfutterbohrung 7 um die Länge der Hülse nach außen abgedeckt
wird. Für ganz dünne Drahtseile kann außerdem in die Bohrung 7 ein außen mit einem
Knopf versehenes Rohr eingeführt werden, in welchem das Drahtseil gehalten wird.
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Beim Schneiden der Drahtseile werden vorher das Spannfutter 3 auf
die richtige Glühlänge an den Schrauben 15, 22 eingestellt und die dem Drahtseildurchmesser
entsprechenden Spannbacken 2-4,2,5 eingesetzt. Die Spannhebel 34, 35 sind dabei
nach außen geschoben worden. Nach Einlegen des Drahtseiles von der Vorderseite der
Vorrichtung werden die Sicherungshülse49 um i8o° gedreht und die Spannhebel nach
innen gedrückt, wobei sie die Spannbacken 24, 25 fest an das Seil pressen. Jetzt
wird der Strom durch den Schalter 53 eingeschaltet und mit Hilfedes Stufenschalters
12 geregelt. Nach Erreichen der richtigen Glühtemperatur an der Schnittstelle des
Seiles wird das rechte Ende desselben durch Drehen des Spannfutters 4 an dem Sterngriff
47 gedreht, bis das Seil an der Schnittstelle zu Bruch geht. Die sich entwickelnden
Brenngase können durch einen über der Schnittstelle angeordneten Ventilator, der
durch einen Motor angetrieben wird, abgesaugt werden.