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Fernschreibhandvermittlungsanlage mit Sammelschaltung In Fernschreibhandvermittlungsanlagen
werden häufig Sammelschaltungen angewendet, um eine Mehrzahl von Teilnehmern am
Nachrichtenaustausch beteiligen zu können. Derartige Sammelschaltungen sind entweder
Konferenzschaltungen, bei denen jeder Teilnehmer senden und empfangen kann, oder
Rundschreibschaltungen, bei denen eine Stelle sendet und alle anderen empfangen.
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In Handvermittlungsanlagen wurden derartige Sammelschaltungen bisher
in der Weise ausgeführt, daß die Klinken der Teilnehmer der Sammelschaltung mit
Hilfe von besonderen Stöpseln und Schnüren, den sogenannten Sammelschaltungsschnüren,
mit den Relais der Sammelschaltung verbunden werden. Sobald die Teilnehmerzahl der
Netze größer wird, lassen die Vermittlungsschränke eine größere Anzahl zusätzlicher
Schnüre nicht zu, weil der Raum des Vermittlungsschrankes an sich schon durch die
von der Vermittlungsperson zu bedienende Abfragemaschine beschränkt ist.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, Sammelschaltungen in der Weise
herzustellen, daß die Schnüre der Schnurpaare, die für die Vermittlung zwischen
zwei Teilnehmern benutzt werden, von den Schnurpaarrelais abgetrennt und mit den
Ausgängen der Sammelschaltung durch Kippschalter verbunden werden. Dann werden zwar
die besonderen Sammelschaltungsschnüre gespart, jedoch sind an deren Stelle
besondere
Kippschalter nötig, durch die sich auch eine feste Zuordnung zwischen j e zwei Ausgängen
der Sammelschaltung und einem Schnurpaar zwingend ergibt. Bei größeren Schränken,
bei denen viele Teilnehmer als Konferenzteilnehmer auftreten können, muß daher die
Sammelschaltung für alle möglichen Konferenzteilnehmer ausgebaut sein.
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Gemäß der Erfindung werden derartige Anlagen dadurch verbessert, daß
die Verbindung zwischen den Ausgängen der Sammelschaltung und der Schnur des Schnurpaares
durch Wähler hergestellt wird, die je dem Sammelschaltungsausgang zugeordnet sind
und die durch den Schnüren zugeordnete Schaltmittel zum Aufprüfen auf die betreffende
Schnur gebracht werden.
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Dadurch ergibt sich gegenüber dem Bekannten und gegenüber dem obenerwähnten
Vorschlag der Vorteil, daß die Sammelschaltung nur mit Rücksicht auf die Höchstanzahl
der vorkommenden Sammelschaltungsteilnehmer bemessen zu werden braucht. Handelt
es sich beispielsweise um einen Schrank mit zwanzig Schnurpaaren und sollen im Höchstfall
zehn beliebige Teilnehmer zu einer Sammelschaltung zusammengefaßt werden, so braucht
die Sammelschaltung nur zehn Ausgänge zu besitzen. Bei dem obenerwähnten Vorschlag
müssen dagegen vierzig Ausgänge vorhanden sein, die durch zwanzig Kippschalter mit
den vierzig Schnüren der zwanzig Schnurpaare verbunden werden.
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Gemäß weiterer Erfindung wird zweckmäßig je Schnurpaar ein Anrufsucher
als Wähler verwendet, bei dem die Schnüre des Schnurpaares über verschiedene Arme
geführt werden.
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Macht man gemäß weiterer Erfindung das Merkmal für das Aufprüfen des
Anrufsuchers von einem Kontakt des normalen Abfrageschalters abhängig, so lassen
sich alle besonderen Schalter vermeiden, bis auf eine einzige Auslösetaste je Schrank.
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Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus dem nachstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel hervor. Dabei sei besonders auf die beschriebene Überwachung
der Sammelschaltung durch - besondere Signale hingewiesen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Rechts oben enden in dem Schrank, der durch die strichpunktierten Linien begrenzt
wird und mit Sch bezeichnet ist, in den Stöpseln St i und St
2 mit den Adern a, b, c bzw. a', b', c' die Schnüre. Diese
sind im Ruhestand und bei normaler Verbindung zwischen zwei Teilnehmern über Kontakte
u ii, u 12, u 13 bzw. u 2i, ZL 22,u 23 mit den in an sich bekannter
Weise geschalteten Schnurpaarrelais SchR und SchR' verbunden. Die
Schnurpaarrelais sind nur schematisch angedeutet, da sie für die vorliegende Erfindung
ohne besondere Bedeutung sind.
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Die normale Vermittlung zwischen zwei Teilnehmern geht also in an
sich bekannter Weise so vor sich, daß beispielsweise der Stöpsel St i des Schnurpaares
in die Klinke eines rufenden Teilnehmers eingeführt wird. Der Stöpsel St 2 des gleichen
Schnurpaares wird nach Abfragen in die Klinke des gerufenen Teilnehmers eingeführt.
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Es sei nun angenommen, daß ein Teilnehmer, der bereits über ein anderes
Schnürpaar abgefragt wurde, eine Konferenz mit mehreren anderen Teilnehmern wünscht.
Diesen Wunsch nimmt die Vermittlungsperson auf der Abfragemaschine entgegen. Den
zweiten Stöpsel des Schnurpaares, mit dem der rufende Teilnehmer abgefragt wurde,
führt die Bedienungsperson in an sich bekannter Weise in eine Klinke ein, die mit
der Sammelleitung der Sammelschaltung verbunden ist und an der die Senderrelais
für die Ausgänge der Sammelschaltung liegen. Dann werden die zur Konferenz zusammenzuschaltenden
Teilnehmer durch die Stöpsel beliebiger Schnurpaare untereinander verbunden. Es
sind also durch je ein Schnurpaar je zwei Teilnehmer der noch herzustellenden Sammelverbindung
miteinander verbunden. Um zu verhindern, daß die Teilnehmer, die diesen Ruf empfangen,
einen telegrafischen Verkehr miteinander beginnen, ohne zu wissen, daß eine Sammelverbindung
hergestellt werden soll, kann beispielsweise abhängig von dem weiter unten beschriebenen
Umlegen des Schalters K ein an sich bel@annter Zentralsender ausgelöst werden, der
an die Teilnehmer ein bestimmtes Zeichen, z. B. den Buchstaben K, mehrere Male aussendet.
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Nunmehr legt die Bedienungsperson bei all den Schnurpaaren, die bei
Teilnehmern der Konferenz gesteckt sind, den zugehörigen Abfrageschalter um. Neben
dem an sich bekannten Schaltvorgang werden dabei die zusätzlichen Kontakte
Ab i, Ab 2 des Abfrageschalters geschlossen. Durch den Kontakt Ab
i wird der Prüfstromkreis für das Aufprüfen des Wählers auf das Schnurpaar gekennzeichnet
und durch den Kontakt Ab 2 wird der Anlaßstromkreis des Wählers vorbereitet.
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Für alle Schnurpaare gemeinsam ist ein Schalter K vorgesehen, der
nunmehr von der Bedienungsperson geschlossen wird. Dadurch wird der Anlaßstromkreis
für den Anrufsucher AS i geschlossen: Erde, K, Ab 2, u24, u14, ph r,
An I, -OB. Das Anlaßrelais An zieht an und bildet über den Kontakt
an i einen Kurzschlußstromkreis für die Wicklung An II, so daß es abfallverzögert
wird. Der Kontakt ayZ 4 wird geschlossen und bildet einen Haltestromkreis für das
Relais An über die Wicklung I, so daß der Schalter K nur kurzzeitig gedrückt
zu werden braucht. Im Prüfstromkreis, in dem bereits der Schalter AB i geschlossen
wurde, schließt auch der Kontakt an 2.
Über den Kontakt an 3 und den
Fortschaltekontaktmz des Motorwählers werden die Wicklungen M I und M II des Motorwählers
in an sich bekannter Weise abwechselnd erregt, so daß der Motorwähler mit denArmen
ma, mb, mc, md, me; mf, mg, mh, mi, mk seinen Umlauf beginnt.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist j e Schnurpaar ein Motorwähler
vorgesehen und sind die Telegrafieradern einer jeden Schnur über getrennte Arme
des Motorwählers zu den Ausgangsklemmen a i, b i bzw. a 2, b 2 der Sammelschaltung
SA geführt. Auf diese Weise läßt sich eine Ersparnis an Wählern erreichen, weil
statt je Schnur nur je Schnurpaar ein Wähler vorgesehen sein muß. Der Motorwähler,
der im vorliegenden Beispiel als Anrufsucher geschaltet ist, muß also mindestens
so viele Kontakte besitzen, v, ie Sohnurpaare vorhanden sind.
Sobald
der durch den Schalter Ab i gekennzeichnete Prüfstromkreis erreicht ist,
spricht das Relais P an: - OB, Ph 2, an 2, P, mk, W,
Ab i, Erde. Das ansprechende Relais P setzt mit dem Kontakt P i den Wähler
still, bringt mit dem Kontakt P 2 das Relais PH
über die Wicklung
PH I zum Ansprechen. Über den Kontakt Ph 2 wird das Relais P kurzgeschlossen.
Der Kontakt ph i öffnet. Die Wicklung I des Relais An
wird stromlos, so daß
es verzögert durch die Wicklung A n II abfällt. Nachdem das Relais An abgefallen
ist, fällt auch das kurzgeschlossene und durch den Kontakt an 2 abgetrennte
Relais P ab. Nach dem Abfall von P hält sich das Relais PH über die Wicklung
II und den umgelegten Kontakt Ph 2. In an sich bekannter Weise ist die Wicklung
PH II verhältnismäßig niederohmig, so daß die P-Relais etwa auf den gleichen
Schritt aufprüfender anderer Anrufsucher nicht ansprechen können.
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Über den Kontakt Ph 3 und den Arm mi sprechen die Relais Ui
und U2, die dem hier dargestellten Schnurpaar SchP zugeordnet sind, über
ihre Wicklungen I an. Die Kontakte u ii bis u 13 bzw. u 21
bis
u 23 schalten die Adern a, b, c bzw. a', b', c' von den Schnurpaarrelais
Sch R bzw. Sch R' ab und auf die Arme ma, mb, mc bzw. ne,
m f, mg des Wählers um. Über die c-Ader und die Wicklungen U i II
und U 2 1I werden Haltestromkreise für die Relais U i und
U 2
gebildet.
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Durch die Kontakte u 15 und u 25 wird ein Stromkreis
für die Schlußlampen S i und S 2 vorbereitet. Die Kontakte za 16 und u
26 bringen den Relaisunterbrecher L U zur Wirkung, der das Relais
J impulsmäßig speist. Dessen Kontakte i i und i 2 bringen die
Schlußlampen S i und S 2, die den Stöpseln des Schnurpaares zugeordnet sind, zum
Flackern, um anzuzeigen, daß diese beiden Teilnehmer über diesen Stöpsel nunmehr
an einer Konferenz bzw. Sammelschaltung beteiligt sind.
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Beim Ansprechen des Relais PH hat auch der Kontakt pla i umgelegt,
der beim Anrufsucher AS 2 die Wicklung An I des Anlaßrelais zum Ansprechen
bringt, so daß unmittelbar nach dem Aufprüfen des ersten Anrufsuchers der nächste
angelassen und in der gleichen Weise zum Aufprüfen auf ein Schnurpaar gebracht wird.
Der Vorgang wiederholt sich, bis über die letzte an der Konferenz beteiligte Schnur,
die durch den umgelegten Abfrageschalter Ab i und Ab 2 gekennzeichnet ist,
ein Anrufsucher angelassen ist.
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Nunmehr kann in der üblichen Weise der Konferenz-oder Rundschreibverkehr
vor sich gehen. Wünscht ein Teilnehmer eine dringende Nachricht abzusetzen oder
aus der Konferenz auszuscheiden, so kann er dies in an sich bekannter Weise durch
Gegenschreiben kenntlich machen. Dieses Gegenschreiben bewirkt in der Sammelschaltung
das Anziehen oder Abfallen eines Relais, dessen Kontakt in der d-Ader der angeschlossenen
Sammelschaltung SA ein Relais SÜ i bzw. SÜ 2 zum Ansprechen bringt. Der Kontakt
sü i bzw. Sü 2 ist parallel zu dem Kontakt i i bzw. i 2 geschaltet
und überlagert nunmehr die durch das Zwischenschreiben des Teilnehmers erzeugten
impulsmäßigen Vorgänge denen des Relais J, so daß die Schlußlampen S i bzw. S 2
in einem anderen Rhythmus flackern und die Bedienungsperson dadurch aufgefordert
wird, den Teilnehmer von der Konferenz abzutrennen und ihn gesondert abzufragen.
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Die Sammelschaltung wird beendet durch Herausziehen der Stöpsel, nachdem
in an sich bekannterWeise, z. B. durch den sendenden Teilnehmer, über das zuerst
zur Abfrage benutzte Schnurpaar das Schlußzeichen gegeben worden ist. Nach dem Entfernen
der Stöpsel fallen die U-Relais, die über die c-Ader gehalten wurden, ab, und die
Adern a, b, c werden wieder in der üblichen Schaltung zur Herstellung von
Verbindungen zwischen zwei Teilnehmern betrieben. Alle anderen Relais waren vorher
schon in die Ruhelage zurückgekehrt, oder sie kehren zurück, sobald die Abfrageschalter
in die Ruhelage zurückgelegt werden.