DE892827C - Thermoplastische Massen und deren Herstellung - Google Patents

Thermoplastische Massen und deren Herstellung

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DE892827C
DE892827C DEU144A DEU0000144A DE892827C DE 892827 C DE892827 C DE 892827C DE U144 A DEU144 A DE U144A DE U0000144 A DEU0000144 A DE U0000144A DE 892827 C DE892827 C DE 892827C
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Description

  • Thermoplastische Massen und deren Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf thermoplastische Formkompositionen, insbesondere auf zähe, hornige Kompositionen, welche aus kautschukartigen Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisaten, gemischt mit harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisaten, hergestellt worden sind. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Elastomer-Harz-Kompositionen der vorerwähnten Art, welche verbesserte Tieftemperatureigenschaften haben.
  • Die Herstellung von zähen, hornigen Kompositionen aus kautschukartigen Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisaten, gemischt mit harten, normalerweise unelastischen polymeren Styrol-Acrylnitril-Harzen, und eine Beschreibung der sich ergebenden Mischungen ist in der USA.-Patentschrift 2 439 2o2 zu finden. Diese zähen, harten Kompositionen wurden für viele Verwendungszwecke als nützlich ermittelt; wenn sie jedoch mit einem flüssigen, plastischen Plastifizierungsmittel hergestellt werden, so sind sie nicht geeignet für Anwendungen, welche bei niedrigen Temperaturen Widerstandsfähigkeit gegen Stoß benötigen, z. B. bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes von Wasser, beispielsweise in der Gegend von -7° und darunter. Bei solchen niedrigen Temperaturen läßt jeder scharfe Stoß die Gegenstände, welche aus diesen Kompositionen geformt worden sind, zerbrechen oder zersplittern. Auch wenn solche zähen, hornigen Kompositionen unter sehr sorgfältig kontrollierten Bedingungen hergestellt wurden, und zwar aus besonders dargestellten Ausgangsmaterialien, so lagen die besten zu erhaltenden Kerbschlagwerte in der Größenordnung von 16,34 cmkg/cm Charpy-Kerbe bei -18°', und dieser Wert beträgt ungefähr 2o %- der Kerbschlagwerte bei Zimmertemperatur.
  • Das Charpy-Verfahren ist im BulletinD-256-43T beschrieben, welches von der American Society for Testing Materials in Baltimore, Maryland, veröffentlicht wurde.
  • Im allgemeinen liegt die Lösung des Problems der schlechten physikalischen Tieftemperatureigenschaften von thermoplastischen, harzigen Kompositionen bei niedriger Temperatur in der Zugabe von Flüssigkeit hohen Siedepunktes als Plastifizierungsmittel. Dies ist aber nur eine Teillösung, weil der Erweichungspunkt thermoplastischer Materialien bei erhöhten Temperaturen dadurch reduziert wird, und zwar im direkten Verhältnis zu der Reduktion des Zersplitterungspunktes. So werden diese Kompositionen für Anwendungen unbefriedigend, wo sie bei Temperaturen über 71° hart bleiben sollen. Außerdem sind flüssige Plastifizierungsmittel erheblich flüchtig, und nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit ist das Plastifizierungsmittel nicht mehr wirksam.
  • Das Ziel der Erfindung ist, eine harte, zähe, thermoplastische Formkomposition zu schaffen, und zwar der beschriebenen Art, welche im wesentlichen ihre besonderen Stoßfestigkeiten in dem Temperaturbereich von - 18 bis - 23° ohne die Hilfe eines flüssigen Plastifizierungsmittels beibehält. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, dieses Ergebnis zu erreichen, ohne die Eigenschaften der Elastomer-Harz-Komposition bei Zimmertemperatur und bei erhöhter Temperatur schädlich zu beeinflussen. Andere Ziele der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Folgenden.
  • Beider Herstellung von harten, zähen und hornigen Elastomer-Harz-Kompositionen gemäß der vorerwähnten USA.-Patentschrift hatte der Butadien-Acrylsäurenitril-Kautschulc einen verhältnismäßig hohen Anteil an Acrylsäurenitril. Der Acrylsäurenitrilgehalt des verwendeten synthetischen Kautschuks lag in der Größenordnung von 35 bis 48%, der des Butadiens entsprechend zwischen 65 bis 52%.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß eben diese Ziele dadurch erreicht werden können, daß man einen Teil der verhältnismäßig starken Acrylsäurenitrilkomponente durch einen verhältnismäßig geringen Anteil an Acrylsäurenitril ersetzt, d. h. ein kautschukartiges Mischpolymerisat von 18 bis .261/o, Acrylsäurenitril und entsprechend von 82 bis 74% 1, 3-Butadien anwendet. Dies ergibt eine wesentlich erhöhte Stoßfestigkeit bei Temperaturen der Größenordnung von -18 bis -23a.
  • Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise zunächst .den kautschukartigen Mischpolymerisaten ein in Toluol unlöslicher B-Gelgehalt von mindestens 3o, aber weniger als 5o% erteilt. Durch ein Arbeiten in dieser Weise wird das Aussehen der erhaltenen Elastomer-Harz-Komposition und ebenso ihre Festigkeit wesentlich verbessert. Außerdem wird das Mischen und die Herstellung von Platten aus der Elastomer-Harz-Komposition wesentlich vereinfacht.
  • Die Erfindung besteht in einer harten, zähen, thermoplastischen, homogenen Mischung aus: A einem kautschukartigen Mischpolymerisat von 35 bis 481/o Acrylsäurenitrilgehalt und 65 bis 521/o 1; 3-Butadiengehalt, B einem kautschukartigen Mischpolymerisat von 18 bis 26 %, Acrylsäurenitrilgehalt und 82, bis 74% 1, 3-Butadiengehalt und C einem harten, normalerweise unelastischen, harzartigen, thermoplastischen Mischpolymerisat, in der Hauptsache aus 5o bis 85 % Styrol und 5o bis 15 % Acrylsäurenitril.
  • Die harten, zähen, thermoplastischen Kompositionen nach der Erfindung enthalten 5o bis 9o Gewichtsprozent Styrol-Acrylsäurenitril-Harz, bezogen auf das Gesamtgewicht des Harzes, ferner kautschukähnliche Mischpolymerisate hohen und niedrigen Acrylsäurenitrilgehaltes. Der Elastomergehalt der Komposition, welcher entsprechend zwischen 5o und lo Gewichtsprozent des -Gesamtgewichtes der Kautschuk - Harz - Komposition schwankt, wird hergestellt aus einer Mischung des Kautschuks mit hohem Acrylsäurenitrilgehalt und des Kautschuks mit niedrigem Acrylsäurenitrilgehalt in einem Verhältnis von 1 : 3 bis 3 : 1. Mit anderen Worten: der synthetische Kautschuk niedrigen Acrylsäurenitrilgehaltes kann 25 bis 75 % der synthetischen Kautschukkomponenten betragen. Wenn weniger als 2:5 0/a des Kautschuks mit niedrigem Acrylsäurenitrilgehalt verwendet werden, ist die Wirkung auf die Stoßfestigkeit bei niedriger Temperatur zu gering, um beachtlich zu sein. Wenn man versucht, mehr.als 75% des Kautschuks mit niedrigem Acrylsäurenitrilgehalt zu verwenden, so wird die Mischbarkeit der kautschukartigen Masse mit dem Styrol-Acrylsäurenitril-Harz verringert, und sie besitzt keine Homogenität.
  • Die kautschukartigen Mischpolymeren von Butadien und Acrylsäurenitril, welche bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen, sind wohlbekannte Handelsprodukte und werden in bekannter Weise hergestellt, -gewöhnlich durch Emulsionspolymerisation, z. B. gemäß der USA.-Patentschrift 1 973 ooo. Das harzartige Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat, welches gemäß der Erfindung verwendet wird, ist gleichfalls ein wohlbekanntes Material; seine Herstellung ist im einzelnen in der USA.-Patentschrift 2 439 2o2 beschrieben.
  • Bei der Ausführung der Erfindung wird ein Styrol-Acrylsäurenitril-Harz bevorzugt, welches eine spezifische Viskosität, gemessen in Dimethyl-Formämid, von 1 bis 2-- besitzt und einen Acrylsäurenitrilgehalt von 2o bis 30°/o und einen Styrolgehalt von 8o bis 700/0- aufweist. Wenn die spezifische Viskosität und der Acrylsäurenitrilgehalt des Harzes über diese Werte steigen, so ist das Harr. härter und spröder, «-as Elastorner-Harz-hompositionen ergibt, welche unerwünscht niedrige Stoßwerte bei Temperaturen unter -7) besitzen. Harze, welche eine spezifische Viskosität unter i,o und von o,5 bis i,o haben, können verwendet werden, ergeben aber im allgemeinen Kompositionen, welche geringere Wärmevprforinungswerte besitzen und nicht die gewünschte Festigkeit aufweisen.
  • Ein harzartiges Styrol Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat mit einem Acrylsäurenitrilgehalt von 2o bis 30% und einer spezifischen Viskosität von i,o bis 2,o kann nach den Angaben der USA.-Patentschrift 2 439:2o:2 hergestellt werden. Wie bekannt ist, bestimmen die Verhältnisse von Styrol und Acry lsäurenitril in der monomeren Charge den Prozentgehalt an Acrylsäurenitril in dem fertiggestellten Polymerisat. Der Gehalt an Acrylsäureilitril in dem fertiggestellten Polymerisat ist ,iedoch nicht der gleiche wie in der Charge. Zum Beispiel ergibt eine 5o: 5o-Charge einen Acrylsäurenitrilgehalt in dem Polymerisat in der Größenordnung von 45, während eine Charge mit 15 % Acrylsäurenitril und 850/0 Sty rol ein Polymerisat ergibt, das einen Acrylsäurenitrilgehalt in der Größenordnung von 12 bis 13% besitzt. Jeder Fachmann kann schnell eine monomere Charge auswählen, welche ein Polymerisat ergibt, das 2o bis 30% an gebundenem Acrylsäurenitril enthält. Was die spezifische Viskosität betrifft, so wird diese von der Natur und der Menge des verwendeten 1lodifizierungsmittels beeinflußt. Wenn die Menge des Modifizierungsmittels, z. B. Dodecylmercaptan, vergrößert wird, so ergibt dies eine Verringerung der spezifischen Viskosität des Polymerisats. So kann ein Fachmann schnell das @Iodifizierungsmittel und die von diesem anzuwendende Menge auswählen, um ein Polymerisat zu erzeugen, welches eine spezifische Viskosität innerhalb der. obigen Grenzen besitzt. Außerdem stehen im Handel verschiedene harzartige Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisate zur Verfügung, und inan kann durch Standardverfahren der Analyse aus diesen Harzen solche auswählen, welche den bevorzugten Acrylsäurenitrilgelialt besitzen und die oben angegebene spezifische Viskosität aufweisen.
  • In den meisten weitaus bevorzugten Fällen bei der Ausführung der Erfindung wird ein harzartiges Styrol-Acrylsäurenitril-Misclipolymerisat benutzt, welches 2o bis 30% Acrylsäurenitril enthält und eine spezifische Viskosität voll i bis 2 hat. Dieses wird mit einer Mischung von kautschukartigen Blitadien-Acrylsäurenitril-1Zisclipolymerisaten gemischt, welche einen Gehalt all in Tol_uol unlöslichem B-Gel voll mindestens 3o, aber weniger als 5o % aufweist und aus im wesentlichen gleichen Teilen kautschukartiger Butadieil Acrylsäurenitril-Mischpolymerisate, welche 35 bzw. 26% Acrylsäurenitril enthalten, zusammengesetzt ist. Die Verhältnisanteile des harzartigen und des kautschukartigen Mischpoly merisats sind dabei.derart, daß das harzartige L#Iischpolymerisat in einer Menge von 6o bis 70'/o anwesend ist und die kautschukartigen Mischpolymerisate -.o bis 30% betragen. Eine solche Komposition hat ausnehmend gute Widerstandsfähigkeit gegen Stoß bei Temperaturen herunter bis zu-23°.
  • Die bevorzugte Ausführungsweise, um den gewünschten in Toluol unlöslichen B-Gelgehalt von mindestens 30, aber weniger als 5o % für die kautschukartigen Mischpolymerisate zu erreichen, besteht darin, daß man diese kautschukartigen Mischpolymerisate bei erhöhter Temperatur längere Zeit mastiziert. Temperaturen in der Größenordnung voll 138 bis 171° werden bei dieser Mastizierung allgemein angewandt, wobei Temperaturen von 1d19 bis 16o° der Vorzug gegeben wird. Die Zeit der Mastizierung hängt von der Temperatur ab, die verwendet wird, und beläuft sich im allgemeinen zwischen 3o bis 9o Minuten. Zwecks Erreichung eines in Toluol unlöslichen B-Gelgelialtes bis zu 30% werden grundsätzlich 3o bis 6o 1,Tinuten bei 1d.9 bis 16o° benötigt, während die Erreichung eines in Toluol unlöslichen B-Gelgehaltes von ungefähr 45 0/a eine Mastizierzeit von ungefähr 9o Minuten bei 1.I9 bis 16o° erfordert. Die Mastizierung kann in einem Banburymischer ausgeführt werden oder auf einem offenen Mischwalzwerk der üblichen Art. Das heißeMastizieren erzeugt das. was man unter B-Gel verstellt und welches den Anteil des behandelten Kautschuks darstellt, der unlöslich in Toluol oder Benzol ist. B-Gel kann nicht in ein lösliches Gel, sei es durch heiße oder kalte Mastizierung, umgewandelt werden. Bei Ausführung der vorliegenden ;Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das unlösliche B-Gel in dem angewandten kautschukartigen Mischpolymerisat bis zu 30 und weniger als 5o% zu bilden. Wenn die polymeren synthetischen Kautschuke mit dem Harz vermischt werden, ohne daß in ihnen zuerst der Gelgehalt in der erwähnten Art gebildet worden ist, so wird die erhaltene Komposition vom Kalander in sehr rauhen Platten abreißen.
  • Der Prozentgehalt an in Toluol unlöslichem B-Gel bei den verwendeten Elastomeren gemäß der vorliegenden Erfindung kann durch Standardverfahren bestimmt werden, z. B. durch Extrahieren eines o,2 g starken Musters des mastizierten 1, 3-Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisats in Toluol bei Zimmertemperatur während mindestens 24 Stunden, Trocknen des Musters über einem Dampfbad und Bestimmung der Menge des unlöslichen Gels. Der B-Gelgehalt ist das Gewichtsverhältnis des unlöslichen, getrockneten Musters zu dem Gewicht des ursprünglichen Musters.
  • Während der in Toluol unlösliche B-Gelgehalt durch Mastizieren der beiden kautschukartigen Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisate, und zwar getrennt gebildet wird, kann man es vorziehen, die M;4stizierung nach vorangegangener Mischung der kautschukartigen Mischpolymerisate durchzuführen. Dieses hat den Vorteil der Einfachheit, und außerdem kann die erhaltene heiße kautschukartige Mischung der Mischpolymerisate direkt mit dem harzartigen Mischpolymerisat vermischt werden, während bei vorangegangener getrennter Gelisierung der kautschukartigen Mischpolymerisate es nötig sein würde, zwei Mastiziervorrichtungen zu verwenden oder das kautschukartige Polymerisat, welches zuerst mastiziert worden ist, zu dem Zeitpunkt der Zugabe zu den anderen Mischpolymerisaten wieder zu erhitzen. Außerdem wird die Leistungsfähigkeit der Anlage wesentlich erhöht, wenn man die kautschukartigen Mischpolymerisate zusammen mastiziert.
  • Während oder nach dem Ende der Mastizierung der kautschukartigen Polymerisate ist es zweckmäßig, einen Wärmestabilisator zuzugeben und innig mit den kautschukartigen Polymerisaten zu vermischen, um die Geschwindigkeit der Gelatinierung zu steuern und zu verhindern, daß die Gelatinierung die Zahl von 5o% an in Toluol unlöslichem Gel erreicht. Der bevorzugte Wärmestabilisator ist eine Mischung von Mono- und Diheptyldiphenylaminen. Andere Wärmestabilisatoren können angewendet werden, z. !B.. 2,5 ditert.--Butyl-p-kresol und Phenyl-ß-naphthylamin. Während man den Wärmestabilisator den kautschukartigen Mischpolymerisaten vor der Mastizierung zugeben kann (in diesem Fall dient er dazu, die zu schnelle Bildung des in Toluol unlöslichen Gelgehaltes zu verhindern), ist es häufig vorzuziehen, ihn gegen Ende der Mastizierungsperiode einzuarbeiten, z. B. bei einem Punkt, welcher genügend vor dem Ende der Mastizierung liegt, um eine innige, homogene Mischung zu gewährleisten. Die Menge des angewandten Wärmestabilisators kann innerhalb weiter Grenzen variieren, z. B. zwischen o,5 und io %, bezogen auf die kautschukartigen Polymerisate, aber es ist häufig vorzuziehen, i bis 21/o anzuwenden.
  • Die vorgelatinierten kautschukartigen Polymerisate und das harzartige Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat können miteinander in jeder beliebigen Weise vermischt werden, wodurch sich die Bildung einer innigen, homogenen Mischung ergibt. Dies kann z. B. in einem Banburymischer oder einem Mischwalzwerk oder in einer anderen Mischvorrichtung erfolgen. Wenn die Menge des harzartigen Polymerisats vergrößert wird, so steigt die Härte, Zähigkeit und Zugfestigkeit der erhaltenen Komposition. Die homogene Mischung wird in der üblichen Weise in eine fortlaufende dünne Platte auf einem üblichen Kautschukkalander ausgezogen, worauf mehrere Lagen der dünnen kalandrierten Platte zu einer Platte von genügender Stärke dubliert werden, indem man sie Hitze und Druck unterwirft, z. B. in einer hydraulischen Presse mit Drücken in der Größenordnung von 14 bis 70 kg/cm2 und bei einer Plattentemperatur von 149 bis i680. Die Platten der Presse werden dann gekühlt, um die Temperatur der Komposition auf ungefähr 66 bis 820 herunterzubringen, worauf sie von der Presse entfernt wird. Statt in einer Plattenpresse zu formen, können die kalandrierten Platten nebeneinandergestellt und unter mechanischem Druck in einer Kammer mit Frischdampf erhitzt und anschließend gekühlt werden.
  • Das Harz und die kautschukartigen Polymerisate werden gewöhnlich bei einer Temperatur zugegeben, welche in derselben Größenordnung liegt wie diejenige, welche bei der Vorgelatinierung der kautschukartigen Mischpolymerisate zur Anwendung gelangt, obwohl dies nicht unbedingt wesentlich ist, wenn ein Hitzestabilisator, wie oben beschrieben, hinzugefügt wird, weil ein solcher Hitzestabilisator die Bildung des Gelgehaltes während der Zugabe des Harzes zu den kautschukartigen Mischpolymerisaten verhindert, auch wenn eine solche Zugabe bei Temperaturen über i710 durchgeführt wird.
  • Bei der Zusammensetzung der Elastomer-Harz-Mischung gemäß der vorliegenden Erfindung werden zusätzliche Bestandteile, wie z. B. färbende Stoffe, Füller und, falls gewünscht, Vulkanisationsmittel für die kautschukartigen Polymerisate zugegeben. Vorzugsweise werden keine Vulkanisationsmittel verwendet, weil dann der Abfall wieder verwendet werden kann. Wenn man eine Vulkanisation anwenden will, so wird als Vulkanisator gewöhnlich Schwefel in einer Menge verwendet, die genügt, um den Elastomergehalt der Mischung bis zu einem weichvulkanisierten Zustand zu vulkanisieren, als ob er allein vulkanisiert worden wäre.
  • Zu den Kompositionen gemäß der vorliegenden Erfindung können auch Plastifizierungsmittel gegeben werden, wie Dibutylsebacat oderDioctylphthalat. Zum Beispiel verbessern 5 Teile Dibutylsebacat je Zoo Teile Elastomer-Harz-Mischung die Tieftemperaturstoßwiderstandsfähigkeit der Kompositionen gemäß der Erfindung; jedoch, wie oben angegeben, wird die strukturelle Festigkeit des sich ergebenden Materials bei Temperaturen über 71' ungünstig beeinflußt. Aus diesem Grund bevorzugt man, solche flüssigen Plastifizierungsmittel im allgemeinen nicht zu benutzen. Eine der charakteristischen Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ist, daß die Verwendung solcher Plastifizierungsmittel mit den ihnen anhängenden Nachteilen völlig überflüssig wird. Beispiele i bis io 4o Teile Butadien - Acrylsäurenitril - Kautschuk-MischpoJymerisat (vgl. Zusammensetzung gemäß Tabelle) werden ungefähr go Minuten bei 149 bis i6o° in einem Banburymischer mastiziert, um den in Toluol unlöslichen B-Gelgehalt auf etwa 45% zu bringen und den Kautschuk zu erweichen. 5 Minuten vor dem Ende des Mastizierens wurden o,8 Teile einer Mischung von Mono- und Diheptyldiphenylaminen dem Kautschuk zugegeben, um die weitere Bildung von in Toluol unlöslichem B-Gel darin während der folgenden Behandlungsoperation zu vermeiden. 7o Teile polymeres Styrol-Acrylsäurenitril-Harz, enthaltend 27,6 Gewichtsprozent Acrylsäurenitril von einer spezifischen Viskosität von 1,78, wurden in denBanburymischer zusammen mit dem Acrylsäurenitril-Kautschuk gegeben. Diese Materialien wurden dann bei Temperaturen von 14.9 bis 16o° gemischt. Nach dieser Mischperiode wurde eine homogeneElastomer-Harz-Komposition erhalten. Diese wurde herausgenommen und dann zu einer fortlaufenden dünnen Platte kalandriert, worauf mehrere Platten zu einer 3,r8 mm dicken Platte in einer hydraulischen Presse mit Plattentemperaturen von 16o° geformt wurden.
  • Die folgende Tabelle I gibt die Daten für das Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat an, welches angewandt wurde, und zwar zusammen mit den Charpy-Kerbe-Stoßwerten bei verschiedenen Temperaturen, ferner die Zugfestigkeit und endlich die Dehnbarkeit der erhaltenen Mischung. Wie schon früher ausgeführt wurde, ist das Charpy-Verfahren im Bulletin D-256-43 T beschrieben, welches von der American Society for Testing Materials in Baltimore, Maryland, veröffentlicht wurde.
    Tabelle I
    Beispiel Nr. 3 4 5 7 8 I 9 I 10
    Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
    (39°!'o Acrylsäurenitril).....:............ 7o 7o 70 70 70 70 70 70 70 70
    Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
    (35 0;1o Acrylsäurenitril) .................. 40 25 20 10 - 30 25 - 30 30
    Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
    (26 (';'o Acrylsäurenitril) .................. - 15 20 30 40 - - - 1o 1o
    Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
    (18 0,'o Acrylsäurenitril) .................. - - - - - 10 15 40 - -
    Dibutylsebacat........................... - - - - - - - - - 5
    Charpy-Kerbschlagwerte cmkg/cm Kerbe
    - - bei 27............ 79,o 71,g 76,8 61,5 65,9 86,8 76,8 55,6 71,3 76,8
    _ _ _ 40 ........... 87,1 81,1 83,9 70,3 58,8 1o8,9 78,4 46,8 - 87,7
    _ _ _ -70 .......... 59,g 86,6 8g,9 75,5 55,0 1o6,8 8o,1 35,4 78,4 92,6
    _ _ _ -12. .......... 27,3 83,3 85,0 70,8 39,2 100,8 81,2 22,3 76,2 g2,6
    _ _ _ -18. .......... 16,3 87,1 78,4 79,0 25,1 1o9,2 66,4 9,3 67,5 89,9
    _ _ _ -230 .......... 4,g 53,9 735 65,8 17,4 ' 5,99 5,99 6,5 24,5 70,8
    Zugfestigkeit kg'cm° ...................... Zog 167 188 205 264 168 170 228 - -
    Dehnbarkeit (9,/o) ......................... 71 68 61 37 27 76 65 1g - -
    Aus Tabelle I ersieht man, daß der Gebrauch von 1o Teilen des Kautschuks mit niedrigem Acrylsäurenitrilgehalt mit 3o Teilen des Kautschuks mit hohem (3514) Acrylsäurenitrilgehalt die Tieftemperaturcharakteristiken des Kautschuks beachtlich verbessert, wobei die Verwendung von 2o Teilen eine bemerkenswerte Verbesserung bedingt, und bei 3,o Teilen beginnt der Stoßwert wieder abzufallen. Es ist festzustellen, daß die Komposition, welche 2o Teile des Kautschuks mit niedrigem Acrylsäurenitrilgehalt enthält, eine Stoßwiderstandsfestigkeit bei - 12° hat, die von der gleichen Größenordnung ist wie die Stoßwiderstandsfestigkeit bei Zimmertemperatur. Man sieht auch, daß der 26o/oige Acryisäurenitril-Kautschuk die größere Verbesserung der Stoßfestigkeit bei -23° zeigt, obwohl der 18o/oige Acrylsäurenitril-Kautschuk eine bemerkenswerte Verbesserung in der Tieftemperaturstoßfestigkeit bei -18° ergibt. Ein Vergleich von Beispiel 1o mit Beispiel 9 zeigt, daß die Verbesserung der Tieftemperaturstoßwiderstandsfestigkeit sich aus der Verwendung eines Plastifizierungsmittels ergibt. Die Beispiele 1, 5 und 8, bei welchen nur ein einziges Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat verwendet wird, fallen nicht in denUmfang der vorliegenden Erfindung und sind nur zu Vergleichszwecken erwähnt. " -Beispiel 11 Das folgende Beispiel zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, wobei die kautschukartigen Mischpolymeren kein B-Gel enthalten.
  • Das obenerwähnte Beispiel 3 wird nochmals ausgeführt, jedoch die kautschukartigen Polymerisate nicht mastiziert, um ihnen einen B;Gelgehalt vor der Vermischung mit dem harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat zu verleihen. Die sich ergebende Elastomer-Harz-Mischung hat nach dem Kalandrieren und Dublieren auf die oben beschriebene Art zwecks Bildung einer Platte von 3,18 mm die folgenden Charpy-Kerbschlagwerte in cmkg/cm Kerbe:
    Temperaturen Werte
    270 16,2
    4° 16,o
    - 7° 17,0
    _i20 16,2
    -18o 15,0
    Die Zugfestigkeit liegt bei 18o kg/cm2 und die Dehnbarkeit bei ungefähr 7o '/o. Die folgende Tabelle II zeigt in Wiederholung die unteren und oberen Grenzen für jedes verwendete Ausgangsmaterial in 'den Elastomer-Haxz-Kompositionen gemäß der Erfindung.
    Tabelle II
    Anteile der Monomeren Anteile in Elastomer-
    - I in den Mischpolymerisaten I Harz-Kompositionen
    Harz..................................... Styrol 85 bis 50 Acrylsäurenitril 15 50 5o bis 90
    Kautschuk mit hohem Acrylsäurenitrilgehalt { Äu@aäurenitril 65 35 - 48 } 75 bis 25 50 - zo
    Kautschuk mit niedrigem Acrylsäurenitrilgehalt Butadien 82 - 741 25 - 75`
    Acrylsäurenitril 18 - 26j
    In dieser Beschreibung sind alle Prozentanteile, Verhältnisse und Teile in Gewichten angegeben.
  • Zum Begriff der spezifischen Viskosität wird auf Kurt H. Meyer, »Die hochpolymeren Verbindungen« (19q.0), Leipzig, Akademische Verlagsgesellschaft, S. 21/22, verwiesen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Thermoplastische Massen, gekennzeichnet durch den Gehalt eines kautschukartigen Mischpolymerisats A mit ' 35 bis 48% Acrylsäurenitril und 65 bis 520/a i, 3-Butadien, eines kautschukartigen Mischpolymerisats B mit i8 bis 26% Acrylsäurenitril und 82 bis 74.% 1, 3-i0utadien, wobei die verhältnismäßigen Anteile von A und B derart sind, daß jedes in einer Menge zwischen 25 bis 75 % der Summe von A und B anwesend ist, und eines harten, thermoplastischen Mischpolymerisats C mit So bis 85 % Styrol und So bis 15% Acrylsäurenitrril; wobei die verhältnismäßigen Anteile von A, B und C derart sind, daß C in einer Menge zwischen 5ö bis 90°/o der Summe von A, B und C anwesend ist.
  2. 2. Thermoplastische Mässen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß C eine spezifische Viskosität von i bis 2 hat.
  3. 3. Thermoplastische Massen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß A und B einen Gehalt von 3o bis 50°/o an in Toluol un-..löslichem B-Gel aufweisen.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung von harten, zähen, thermoplastischen Elastomer-Harz-Mischungen nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kautschukartigen Mischpolymerisate A und B bei Temperaturen von 138 bis' 171' etwa 3o bis 9o Minuten auf mindestens 3o bis höchstens 50% in Toluol unlöslichem B-Gehalt mastiziert werden und anschließend dem Mischpolymerisat C homogen einverleibt werden, wobei die relativen Anteile derart sind, daß sowohl A- als auch B in einer Menge zwischen 25 und 75 % der Summe von A und B anwesend sind und C in einer Menge, welche zwischen So und 9o % der Summe A und B und C liegt.
DEU144A 1948-11-12 1950-02-28 Thermoplastische Massen und deren Herstellung Expired DE892827C (de)

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