DE892225C - Verfahren zur Erhoehung der Klopffestigkeit von Benzin-kohlenwasserstoffen sowie zur Entfernung der darin enthaltenen Harzbildner - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erhöhung der Klopffestigkeit von Benzinkohlenwasserstoffen sowie zur Entfernung der darin enthaltenen Harzbildner Es isst bekannt, Ben@zinkohl,einwasserstoffe mittels hochaktiver Bleicherden von den zur Harzbildung neigenden Stoffen zu befreien. Dieser Reinigungsproze.ß wird im allgemeinen bei niedrigen Temperaturen, z. B. zwischen i2o und i,6o°, durchgeführt, weil die Anwendung höherer Temperaturen zu einem baldigen Nachlassen der Reinigungswirkung der Erde führt. Hierbei hat man auch mit stufenförmiger Hintereinanderschaltung von mehreren Bleicherdebehältern gearbeitet, um mit der Reinigung eine adsorptive Rektifikation des verarbeitenden Kohlenwasserstoffgemisches zu verbinden. Paraffinische Kohlenwasserstoffe sind auch bereits bei weit höheren Temperaturen mit Bleicherde behandelt worden, um die vorhandenen Schwefelverbindungen zu entfernen. Es wurde nun gefunden, daß sich mit kapillaraktiven Stoffen, insbesondere mit aktivierten Bleicher-den, besonders vorteilhafte Wirkungen, erzielen lassen, wenn man die gleiche Bleicherdemenge zunächst bei 25o bis 40o° und nach entsp-rechentder Extraktion bei etwa 2oo° nochmals auf Kohlenwasserstoffgemische einwirken läßt. In der ersten Stufe findet hierbei eine Verbesserung des Klopf--wertes und in der zweiten Stufe die erforderliche Reinigung statt.
• Der Oktanwert eines Spaltbenzins, das 700/0 Olefine enthielt und ein Siedeende von 2@oo° hatte, lir.onnte beispielsweise mit einer Bleicherde, die durch Schwefelsäure ajktiviert war, von 65 auf 77 verbessert werden, wenn diese Behandlung bei etwa 25o° stattfand. Nach einiger Zeit ließ jedoch die Wirksamkeit der Bleicherle hinsichtlich der Erhöhung der Oktanzahl wesentlich nach.,So wurde nach einem Durchsatz von ioo kg Benzin -auf i kg Bleicherde das obenerwähnte Ausgangsbenzin in seinem Oktanwert nur noch von 65 auf 7o verbessert.
• Das 'Nachlassen der oktanzahlerhöhenden tVirlcsamkeit der verwendeten Bleicherden konnte durch Anwendung entsprechend höherer Temperaturen ausgeglichen werden. Bei längerem Gebrauch der Erden arbeitet man daher vornehmlich* im Temperaturgebiet zwischen 300 und q!olo°. Es ist zweckmäßig, die infolge des Nachlassens der oktanzahlverbessernden Wirkung der Erde notwendige Temperatursteigerung nur allmählich vorzunehmen, In .diesem Fall treten keine nennenswerte Spaltung und auch kein erheblicher Gasverlust eire. Wird die Temperatursteigerung zu schnell vorgenommen, so hat die Bleicherde in den einzelnen Behandlungsstufen eine derart hohe Aktivität, daß mit hohem Anfall an normalgasförmigen Kohlen, Wasserstoffen zu rechnen ist.
• Trotz vorsichtiger Steigerung .der Bleicherdetemperatur bei der - Oktanzahlerhöhung läßt sich jedoch eine gewisse Verfärbung der erhaltenen Benzine nicht ganz vermeiden, so da.ß eine nachträgliche Raffination erforderlich ist.
• Hierzu eignet sich in hervorragender Weise die Bleicherde, die in der ersten Stufe des Verfahrens bei erhöhterTemperatur zur Oktanzahlverbesserung Verwendung fand. Man extrahiert mit geeigneten Lösungsmitteln die in den bei erhöhter Temperatur zur Kohlenwasserstoffbehandlung vorbenutzten Bleicherden niedergeschlagenen Feststoffe (Harze) und bringt,die Erden sodann in der üblichen Weise bei Temperaturen von etwa 8o- biss 16o° auf die in der ersten Verfahrensstufe gewonnenen Benzine zur Anwendung. Das Endergebnis ist ein wasserhelles Benzin von hohem Klopfwert bei sparsamstem Bleicherdeverbrauch.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Klopffestigkeit von Benzinkohlenwasserstoffen sowie zur Entfernung der darin enthaltenen Harzbildner unter Verwendung von :kapillaraktiven anorganischen Stoffen, insbesondere aktivierten Bleicherden, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in zwei Stufen erfolgt, wobei das Benzin zunächst in einer ersten Stufe mit Bleicherde bei Temperaturen von 25o bis 400° behandelt wird, worauf -las verbesserte Benzin bei Temperaturen unterhalb 2oo° zwecks Herausnahme der noch vorhandenen Harzbildner mit einer in der ersten Stufe benutzten und anschließend extrahierten Bleichende behandelt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 427 805, 475 2237; USA.-Patentschriften Nr. 1895 o81, z o82 8oi, 2 i27 654, 2 i23 194,':2 oi9 184, Reissued Patentschriften Nr. -20 703, 1965 i o5, 2 o16 271; britische Patentschrift Nr. 475 125; französische Patentschriften Nr. 797584, 865 623; Auszug aus der canadisehen Patentschrift Nr. 258 226; W a 1 t h e r , Motortreilbmittel, d937, S. 86/87, S. 87, Abs. 5; Petro@leum-Engineer., 1938, S.722; Kolloid-Zeitschrift, Bd. 38, 1:926, S. 247/248; Journal Soc. Chem. Ind., Bd.43, 1924, Trans., S. 1811,182; Kalichenski and Stagner Chemical Refining of Petroleum, New York, i1933, S. 218, Albs. 4.