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Biegemaschine für Stab- und Profileisen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Biegemaschine für Stab- und Profileisen. Die früher benutzten Eintellerbiegemaschinen
sind bereits vereinzelt zwecks Anpassung an den Kraftbedarf mit einem Wechselgetriebe
ausgerüstet, so daß die Maschinen wahlweise durch Kraft- oder Handantrieb betätigt
werden können. Diese Maschinen dienten zur Verarbeitung von Stabeisen gleicher Festigkeit.
Die. wachsenden Anforderungen führten dabei zur Verwendung immer größerer Eisenstärken,
und zwar bis 70 mm Durchmesser und mehr. Um nun auch beim Verarbeiten solcher
Eisen ein ordnungsmäßiges Biegen, insbesondere die Vermeidung gefährlicher Spannungen,
sicherzustellen, ist in bekannter Weise die Biegemaschine mit mehreren verschieden
großen und verschieden schnell angetriebenen, wahlweise benutzbaren und ständig
betriebsbereiten Biegetellern ausgerüstet. Eine solche Maschine eignet sich insbesondere
zum Biegen verschieden starker Betoneisen; ohne daß diese oder die Maschine schädlich
beansprucht werden und ohne daß es eines umständlichen und langwierigen Umbaues
der Maschine bedarf. Der besondere Vorteil besteht darin, daß der die Maschine Beidienende,
es handelt stich hierbei durchweg um nur angelernte Kräfte, von selbst angehalten
wird, für verschiedene Stärken den schon rein äußerlich angepaßten, geeigneten Teller
zu benutzen. Damit ist die Aufgabe der Herstellung einwandfreier Biegungen hervorragend
gelöst, solange
Baustahl gleicher Festigkeit und nur unterschiedlicher
Stärke verarbeitet wird.
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Mit den weiterhin wachsenden Anforderungen reichen jedoch die vorhandenen
Stärken nicht mehr aus, da einerseits der zwischen den Baustählen für eine ausreichende
Haft- und Füllgewähr erforderliche Abstand nicht mehr eingehalten werden kann und
andererseits das Eigengewicht der Bauten zu groß wird. Um diesem Bedürfnis abzuhelfen
ist die Verwendung von Baustählen besonderer Formgebung vorgeschlagen worden, die
jedoch gewisse Mängel im !Gefolge hat, z. B. einen erhöhten Aufwand in der Herstellung
oder fehlende Sicherheit gegen Druckbelastungen. Es sind deshalb Versuche mit Baustählen
höherer Festigkeit, und zwar bis 7o kg/mm2 und mehr gemacht worden.
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Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß bei Baustählen
unterschiedlicher Festigkeit die Verwendung größerer Biegeradien nicht ausreicht,
um die Gefahr von Brüchen an den Biegestellen auszuschließen, sondern im Gegenteil
die (Gefahr noch erhöht wird, weil infolge der vergrößerten Biegegeschwindigkeit
das Gefüge durch die Stauchung mangels Zeit zum Ausgleich zerstört wird. Die Zeit,
in der der Baustahl gebogen wird, ist demnach von entscheidendem Einfluß auf die
Festigkeit der gebogenen Stellen. Ausgehend von dieser Erkenntnis ist gemäß. der
Erfindung die Biegemaschine nicht nur mit mehreren verschieden großen und verschieden
schnell umlaufenden Biegetellern, sondern außerdem noch mit einer in den gemeinsamen
Antriebsteil für die Biegeteller eingeschalteten, veränderlichen Übersetzung; z.
B. in Form eines Stufenvorgeleges, versehen. Auf diese Weise ist eine Biegemaschine
geschaffen, die einerseits für verschiedene Stahlstärken unterschiedliche Teller
und andererseits für die Verarbeitung von Baustählen verschiedener Festigkeit wechselnde
Tellerantriebe aufweist. Das bedeutet für den rauhen Baubetrieb mit seinen nur angelernten
Arbeitskräften an den Maschinen einen zusätzlichen Fortschritt, da es bei der häufig
wechselnden Verarbeitung verschieden starker Stähle keiner Umschaltung mehr bedarf,
während dem selteneren Übergang auf Baustähle anderer Festigkeit durch die Umschaltung
der Teller auf die günstigste Biegegeschwindigkeit Rechnung getragen werden kann.
Dadurch läßt sich auch die bei einwandfreier Biegung durch die Kaltverformung erzielte
höhere Festigkeit voll ausnutzen. Es wird eine Steigerung der Zugfestigkeit, Elastizitätsgrenze
und Streckgrenze bei annähernd konstant bleibender Reißfestigkeit und noch genügendem
Dehnvermögen und somit eine Verbesserung der Dauerhaltbarkeit erreicht. Außerdem
wird durch die ermöglichte beste Ausnutzung der Maschine die Wirtschaftlichkeit
gesteigert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen Fig. i eine Biegemaschine mit zwei Biegetellern in Draufsicht, Fig,
2 einen Längsschnitt nach der Linie A-A der
Fig. i, Fig. 3 und 4 eine schematische
Darstellung des Tellerantriebes..
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Im dargestellten Beispiel ist i die Tischplatte der Biegemaschine.
In der Tischplatte i versenkt sind im Abstand nebeneinander zwei Biegeteller 2,
3 verschiedenen Durchmessers angeordnet, die je auf einer senkrechten Welle 5 undrehbar
gehalten sind. Die Sechskante 6 an den oberen Enden der Wellen 5, auf die die Biegeteller
2, 3 aufgesteckt sind, sind je mit einer Mittelbohrung 7 zur Aufnahme des Zapfens
einer Biegerolle 8 versehen, um die das Betoneisen herumgebogen wird. Außerdem sind
in jedem Teller noch eine Anzahl wahlweise zum Einstecken eines Biegezapfens io
benutzbare Löcher 9 vorgesehen. Durch den Biegezapfen io wird das Betoneisen bei
der Drehung des Tellers 2 um den mittleren Zapfen 8 herumgebogen. In der Tischplatte
i sind noch Löcher i i zur Aufnahme von Auslöserollen i2 für auf die Biegeteller
aufgesetzte Mitnehmer 28 vorgesehen. Ferner sind in der Tischplatte noch Löcher
13 zum Einstecken von Festhaltern 14 vorgesehen, die zur Abstützung des Betoneisens
hinter der Biegestelle dienen.
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Die versenkte Anordnung der Biegeteller und die Erhöhung der Tellerzahl
ermöglichen es, Betoneisen von verschiedener Stärke auf ein und derselben Maschine
zu biegen, ohne daß ein Umbau oder ein Auswechseln der für die verschiedenen Betoneisen
vorgesehenen Werkzeuge erforderlich wäre, Beim Biegen brauchen lediglich, ebenso
wie bei der Maschine mit nur einem Biegeteller, die in den exzentrischen Löchern
9 sitzenden Zapfen, die Auslöserollen 12 und die Festhalter 14 in die entsprechenden
Löcher eingesetzt und außerdem die mittlere Biegerolle 8 beim Tellerwechsel herausgenommen
und in den anderen Teller neu eingesetzt zu werden.
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Der Antrieb der Biegeteller 2, 3 erfolgt von einem Motor 29 aus über
ein Wechselgetriebe mit zwei wahlweise einschaltbaren,Zahnräderpaaren 30, 31 und
32, 33. Die durch einen nicht dargestellten Handhebel axial verschiebbaren Wechselräder
31,
33 des Wechselgetriebes sind in der Mittelstellung beide ohne Eingriff.
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Im weiteren Zuge der Wellenleitung ist ein Wendegetriebe vorgesehen,
das einmal mittels des einen Stirnrades 34 und das andere Mal mittels eines Stirnrades
35 und Zwischenrades 36 die Bewegung auf ein mittels Umsteuerhebels verschiebbares
Zahnrad 37 überträgt.
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Auf der Welle des Zahnrades 3,7 ist ein axial verschiebbares Schaltrad
38 vorgesehen, das in der Mittelstellung ohne Eingriff ist und durch Verschieben
nach links oder rechts mit der Innenverzahnung je eines Zahnkranzes 39 bzw.
40 in Eingriff gebracht werden kann und dadurch entweder ein großes oder ein kleines
Kegelrad 41 bzw. 42 antreibt. Die beiden Kegelräder 41, 43 treiben über je ein (Kegelrad
43 bzw. 44 die senkrechten Tellerwellen 5, 5 an.
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Das selbsttätige Stillsetzen bzw. Umsteuern der Teller vermittels
der Auslöserollen 12 und Mitnehmer 28 kann über den Zweiwegeschalter 38, 39,
4o,
das Schaltrad 37 des Wendegetriebes oder die Schalträder 31, 33 des Wechselgetriebes
erfolgen.
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Vermittels des beschriebenen Antriebes ist es möglich, jeden der beiden
Biegeteller mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten anzutreiben, so daß insgesamt
mit vier verschiedenen Biegegeschwindigkeiten gearbeitet werden kann. Dadurch ist
die Möglichkeit gegeben, die Biegegeschwindigkeit der jeweiligen Stärke und Festigkeit
des Eisens und dem gewünschten Biegeradius anzupassen.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte $eispiel beschränkt,
vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen und auch andere Ausführungen möglich.
Insbesondere kann zweckmäßig ein Wechselgetriebe vorgesehen sein, das noch mehr
Stufen besitzt. Ferner kann die Biegemaschine anstatt mit zwei auch mit drei Biegetellern
ausgerüstet sein.