DE890621C - Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes aus Ton und Zement - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes aus Ton und ZementInfo
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- DE890621C DE890621C DEO1934A DEO0001934A DE890621C DE 890621 C DE890621 C DE 890621C DE O1934 A DEO1934 A DE O1934A DE O0001934 A DEO0001934 A DE O0001934A DE 890621 C DE890621 C DE 890621C
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- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes aus Ton und Zement Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines homogenen druck- und wasserfesten Baustoffes aus Ton und Zement für die Verw2ndung in Schüttbauweise oder als Formstein. Das Verfahren besteht darin, daß einer Mischung von Ton und Zement Holzdestillate zugegeben werden,' welche den wässerig aufbereiteten Ton samt den in ihm enthaltenen natürlichen Beimengungen mit Zement bindefähig machen.
- Eine Mischung von Ton und Beton ohne Zusätze war bisher verpönt. Ton verbindet sich nicht mit Zement und ist auch als eingeschlossenes Magerungsmittel wegen seiner hohen Schwindung ungeeignet. Tonhärtungsmittel, wie Steinkohlenteer, Schwefelsäure mit Eisenchlorid oder Salzsäure waren praktisch nicht zu verwenden. Im ersten Fall gab es keine homogene Bindung, in den anderen Fällen war die Gefährlichkeit der stark ätzenden Säuren, mit denen auf dem Bauplatz zu arbeiten wäre, das Hindernis. Ton mit Wasserglas gemischt ergibt zwar eine druckfeste, aber keine wasserfeste Masse. So hat man bisher auf den billigsten Baustoff, den ungebrannten Ton (Lehm), verzichten müssen.
- Die Erfindung ermöglicht es nun, Ton mit Zement zu binden und mit einem Baustoff zu bauen, der das teuere Ziegelmauerwerk für Wohnbauten zu ersetzen vermag. Der Baustoff ist wasserfest und gegen S 02 auch säurefest und weist eine Druckfestigkeit von durchschnittlich 5o kg/cm2 auf. Für die physikalischen Eigenschaften, so das Gewicht, das Verhalten bei Durchnässung, bei Frost und mechanischer Beanspruchung ist das Mischungsverhältnis maßgebend. Das durchschnittliche Raumgewieht beträgt i 5oo kg/m3, ist also geringer als das des Ziegelmauerwerkes. Es kann noch durch Zugabe von gemahlener Hochofenschlacke, Schaumschlacke oder auch gewöhnlicher Kohlenschlacke herabgesetzt werden. Die Wärmedämmung ist um ungefähr :2o % höher als bei Ziegelmiauerwerk agleicher Stärke. Die Wasserfestigkeit dieses Baustoffes erwiesen Probewürfel, die q. bis 8 Wochen im Wasser gelegen hatten und nachher keine Verminderung der Druckfestigkeit zeigten oder Korrosionserscheinungen wahrnehmen ließen.
- Die der Mischung zugesetzten Holzdestillate, welche bei fetten Lehmen in reinerer Form (niedrig--siedende Fraktion mit höherem Holzessiggehalt), bei weniger fetten in dunklerer Form (höhersiedende Fraktion mit höherem Phenol- und Uergehalt) beigegeben werden, zerlegen sich in wasserlösliche Acetate und Phen@ole, @die mit .den Aluminaten und Silicaten des Zements eine wasserunlösliche Verbindung eingehen. Der genaue chemische Vorgang ist bis heute nicht erforscht.
- Durch die Einwirkung der Essigsäure des Holzdestillates auf den Kalk des Tons entsteht Kohlensäuregas, das die ganze Mischung schaumig macht und gleichmäßig verteilte Poren nach dem Abbinden im Laufe von 2 bis 3 Tagen entstehen lMt. Durch Zusatz von Formaldehyd kann, offenbar infolge einer geringen Verharzung, die Festigkeit noch gesteigert werden.
- Beispiele der Mischung: i. I2oo g Ton, 2oo@ g Portlandzement, 2o g Holzdestillat, 36 g Wasser; 2. 8oo g Ton, 400 g Hochofenschlacke, Hüttenbims oder Schaumschlacke, Zoo g Portlandzement, 20 g Holzdestillat, 36 g Wasser; 3. 1200 g Ton, 150 g Portländzement, ioo g Traßzement, 2o g Holzdestillat, 36 g Wasser; q.. i20o g Ton, Zoo g Portlandzement, 2o g Holzdestillat, 5 g Formaldehyd, 36 g Wasser. Statt Portlandzement kann . auch je nach dem besonderen Verwendungszweck jeder Sonderzement, z. B. Sorelzement, verwendet werden.
- Welche Destillationsfraktion des Holzdestillates verwendet wird, bestimmt das Untersuchungsergebnis des jeweils vorhandenen Lehms oder Tones auf Grund empirischer Versuchsreihen, die, in Diagrammen dargestellt, Aufschluß geben.
- Der Baustoff kann vielseitig verwendet werden, nämlich zu Gußmauerwerk, dann als Form- oder Hohlstein, ferner zu- (dünnen) Isolierungswänden und schließlich als Zusatz zu Betondachziegeln oder, mit Sorelzement versetzt, zu Holzsteinböden. Verwendet man an Stelle der Schalung (ein- oder beidseitig) Leichtbauplatten oder Holzfaserdämmplatten, so haften diese nach dem Abbinden der Schüttbaumasse fest. Die Wandstärke kann sehr dünn gehalten werden, was sich beim Baracken-oder Kioskbau überaus vorteilhaft auswirkt. Auch zum Aufspritzen ist dieser Baustoff geeignet; er schafft also die Möglichkeit, das Spritzverfahren, bei welchem bisher hauptsächlich Beton oder Gips als Spritzmasse verwendet wurde, weitergehend anzuwenden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHR: i. Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Ton und Zement bestehenden Baustoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe unter Zusatz von Wasser mit flüssigen Holzdestillaten vermischt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß i bis 2 Gewichtsprozent Holzdestillate, bezogen auf die Gesamtmenge der übrigen Stoffe, zugesetzt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch einen weiteren Zusatz von Formaldehyd.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT890621X | 1951-06-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE890621C true DE890621C (de) | 1953-09-21 |
Family
ID=3682812
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO1934A Expired DE890621C (de) | 1951-06-01 | 1951-11-13 | Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes aus Ton und Zement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE890621C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1060771B (de) * | 1956-09-01 | 1959-07-02 | Basf Ag | Herstellung von Gasbeton |
-
1951
- 1951-11-13 DE DEO1934A patent/DE890621C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1060771B (de) * | 1956-09-01 | 1959-07-02 | Basf Ag | Herstellung von Gasbeton |
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