DE312239C - - Google Patents

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DE312239C
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anhydrite
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B11/00Calcium sulfate cements
    • C04B11/28Mixtures thereof with other inorganic cementitious materials

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

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In den Gipslagern finden sich in gewaltigen Mengen Anhydritvorkommen, die bisher für Mörtelzwecke nicht aufgearbeitet werden konnten. Für sich allein gibt Anhydrit, also die wasserfreie Modifikation des Gipses, selbst bei feinster Mahlung, keinen befriedigend abbindenden und erhärtenden Stoff. Wird feines Anhydritmehl mit Wasser angemacht, so tritt erst nach 30 Stunden ein schwaches, im wesentlichen auch noch auf ■ einem Austrocknungsvorgang beruhendes Anziehen ein. Die selbst bei Abarbeitung durch Schlagen'oder*Stampfen zu ecreichendeFestigkeit ist so gering, daß jede bautechnische Verwendung von Anhydrit für Mörtelbildner ausgeschlossen ist.
Man hat zwar schon verschiedene A^ersuche gemacht, dem Anhydrit durch Zusätze Erhärtungsfähigkeit zu verleihen, bisher jedoch
ao ohne praktischen Erfolg. Der Erfinder hat nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß fein gemahlener Anhydrit durch alkalische Substanzen in einen Mörtelbildner verwandelt wird. Mahlt man das Anhydritgestein mit alkalisch reagierenden Stoffen zusammen, und zwar genügen ganz geringe Mengen, so wird aus dem toten Produkt ein in wenigen Stunden abbindender und gut erhärtender Mörtelstoff.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß, Anhydrit durch Zusammenmahlen mit alkalischen Substanzen in einen Mörtelbildncr überzuführen. Als solche kommen die Alkaliuhd insbesondere die Erdalkalioxydc bzw. -hydroxyde in Betracht. In erster Linie sind Kalzium- und Magnesiumoxyd bzw. KaIkhydrat und Magnesiumhydroxyd zu nennen.
Beispielsweise veranlaßten bereits 2,5 Prozent Kalziumhydroxyd, daß die Abbindezeit des Anhydritmehles auf 4 bis höchstens 7 Stunden ' berabgedrückt wurde, und daß der entstandene Mörtelbildner bereits nach 24 Stunden 7 bis 8 kg/qcm Zugfestigkeit, nach 3 Tagen 12 kg/qcm, nach 7 Tagen schon über 20 kg/qcm und nach 28 Tagen fast 30 kg/qcm aufwies. Dabei beziehen sich diese Werte auf durch Eingießen gefertigte Versuchsstücke. Bei Verarbeitung durch Einschlagen lieferte selbst eine Mischung mit 3Teilen Sand nach 7Tagen bereits 200kg/qcm Druckfestigkeit.
Die Menge. des Kalkhydratzusatzes kann auch auf 5 und mehr Prozent gesteigert werden. Die Festigkeitsergebnisse ändern sich dann allerdings nicht wesentlich. Um so überraschender ist, daß bereits der geringe ' Zusatz des bequem zu erhaltenden Stoffes aus dem unbrauchbaren Anhydrit ein hochwertiges Bindemittel erzeugt.
An Stelle von Ätzkalk bzw. Kalkhyd'rat kann auch jeglicher diesen Stoff abspaltende Körper treten, wie Portlandzement, mit Kalk oder Portlandzement hergestellte Schlackenzemente, überbrannter Kalk und sogar kalkhaltiger Bau- oder Baustcinabfall. Für letz- tere sind zu nennen Putz- und Mörtelschutt, Betonabfall, Kalksandsteinabfall, vorausgesetzt, daß sie eben noch freies Kalkhydrat abzugeben vermögen. Damit wird also auch . eine Verwertung für diese Abfallstoffe der
(2. Auflage, ausgegeben am 20. Mai 192η.)
Bauindustrie geschaffen, die bisher in der Kegel Ballast waren. ;
Ganz eigenartig ist übrigens die Wirkung des überbrannten Kaikos. Bekanntlich entstehen beim Kalkbrennen vielfach verrauchte oder versinterle Stücke, die aus dem Löschkalk ausschalten werden müssen und auf die Halden wanderten, wenn das betreffende Kalkwerk nicht über wirkungsvolle Mahlanlagen verfügte. Dieser völlig wertlose Abfall von der Kalkbrennerei ist nun gerade ein vorzüglicher Erreger für die Erhärtungsfähigkeit des Anhydrits. Weil er anscheinend nur nach und nach Ätzkalk hergibt, hat er sich als besonders nachhaltiger Zusatz erwiesen, beugt er Ablagern vor.
Die Herstellung des neuen Mörtelbildners geschieht in einfachster Weise durch Zusammcnmahlen des Anhydrits mit dem Erregerstoff. Es ist zweckmäßig, die Feinheiten anzuwenden, die in der Portlandzemcntindustrie jetzt üblich sind. Man kommt aber auch zum Ziel, wenn bereits für sich allein gemahlener Anhydrit sehr sorgfältig mit dem allein gefeinten Erregungsmittel vermischt wird.
Wie beim eigentlichen Gips ist es auch möglich, diese Anhydritmörtelbildner durch gewisse Salzzusätze im Abbindeverhalten zu beeinflussen.
Die Verarbeitung des neuen Mörtcibildners geschieht mit und ohne Magerungsmittel, ganz wie beim Gips, entweder durch Gießen, durch Schlagen oder Stampfen. · ■

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines ". .-Mörtelbildncrs aus Anhydrit, dadurch gekennzeichnet, daß der Anhydrit mit alkalischen Substanzen zusammengcmahlen wird.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anhydrit mit Kalk abspaltenden Körpern bzw. Gemengen, wie .Portland-
. zement, zusammengemahlcn wird.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anhydrit mit ätzkalkhaltigen oder mit. kalkhydrathaltigen Bau- oder Bausteinabfällen zusammcngemahien ; v
wird. ■ ■ ..■■■...'· , :.;. '.■·.;'.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2241232A1 (de) * 1972-08-22 1974-03-07 Buettner Schilde Haas Ag Verfahren zur herstellung von branntgipsen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2241232A1 (de) * 1972-08-22 1974-03-07 Buettner Schilde Haas Ag Verfahren zur herstellung von branntgipsen

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