DE889438C - Verfahren zur Herstellung von gefaelltem Calciumcarbonat mit besonders hohem Schwemmvolumen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gefaelltem Calciumcarbonat mit besonders hohem SchwemmvolumenInfo
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- DE889438C DE889438C DESCH2861D DESC002861D DE889438C DE 889438 C DE889438 C DE 889438C DE SCH2861 D DESCH2861 D DE SCH2861D DE SC002861 D DESC002861 D DE SC002861D DE 889438 C DE889438 C DE 889438C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/18—Carbonates
- C01F11/181—Preparation of calcium carbonate by carbonation of aqueous solutions and characterised by control of the carbonation conditions
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Description
- Verfahren zur Herstellung von gefälltem Calciumcarbonat mit besonders hohem Schwemmvolumen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines Calciumcarbonats von besonders hohem Schwemmvolumen. Unter Schwemmvolumen versteht man dasjenige Volumen an abgesetztem Calciumcarbonat, ausgedrückt in Kubikzentimeter, welches sich nach 5stündigem Stehen aus ioo ccm einer io/oigen wäßrigen Suspension von Calciumcarbonat ermitteln läßt. Dabei ist die Regel: je feinteiliger das Calciumcarbonat, desto höher das Schwemmvolumen.
- Es war bisher großtechnisch nicht möglich, Calciumcarbonat mit einem höheren Schwemmvolumen als 6 zu fabrizieren. Es sind wohl Verfahren bekanntgeworden (amerikanische Patentschrift 1654 ogg), nach denen es gelingen soll, Calciumcarbonat in kolloidaler Beschaffenheit herzustellen. Die in diesem Verfahren geschilderten Fabrikationsbedingungen gestatten jedoch keine großtechnische und wirtschaftliche Herstellung, so daß über eine solche nichts bekanntgeworden ist. Insbesondere erschwert die zu diesem Verfahren erforderliche reine oder hochprozentige Kohlensäure und der Zusatz großer Mengen eines Schutzkolloids die praktische Verwertbarkeit.
- Die nachstehende Erfindung ermöglicht, nunmehr großtechnisch und in wirtschaftlicher Weise gefälltes Calciumcarbonat je nach Wunsch von 'Schwemmvolumen 8, io und darüber in nahezu kolloidaler Beschaffenheit herzustellen. Wider Erwarten hat sich nämlich gezeigt, daß Calciumcarbonat beim Ausfällen mittels Kohlensäure aus verdünnter Kalkmilch dann besonders feinkörnig und in nahezu kolloidaler Beschaffenheit anfällt, 'twenn zu Beginn der Ausfällung einige Zeit bis zu etwa 1o Stunden mit besonders verdünnter Kohlensäure einer Konzentration bis zu höchstens 21/o gearbeitet wird. Dies war nicht zu erwarten, da man in der chemischen Praxis beim Arbeiten mit verdünnten Fällungsreagentien oft besonders grobteilige Niederschläge erhält, in der Hauptsache dann, wenn diese kristalliner Natur sind. Überraschenderweise hat sich ergeben, daß trotz der Anwendung von Kohlensäure unter 21/o bereits nach 1o Stunden nahezu die Hälfte des angewandten CaO umgesetzt war, wie aus dem Diagramm der Zeichnung hervorgeht.
- Weiterhin hat sich ergeben, daß unter den gleichen Bedingungen danach der Umsetzungsprozeß so . verlangsamt wird, daß ein Fertigcarbonisieren praktisch unmöglich wird. Das restlose Carbonisieren tritt jedoch dann in bekannter Weise rasch ein, wenn man mit höherprozentiger Kohlensäure, gegebenenfalls unter Druck von über 2 Atm. arbeitet. Erfindungsgemäß zeigt sich, daß nur anfangs bei Beginn der Ausfällung von Calciumcarbonat die Verwemdung von stark verdünnter Kohlensäure von unter 2 % zur Erzielung von nahezu kolloidalem Caleiumcarbonat erforderlich ist, so daß später zwecks Zeitersparnis wieder mit normaler hochprozentiger Kohlensäure, gegebenenfalls unter Druck von über 2 Atm., gearbeitet werden kann, ohne daß die Feinkörnigkeit des Produkts leidet.
- Man kann sich die Bildung des nahezu kolloidalen Calciumcarbonats erklären nach folgenden Beobachtungen: Bei Einleiten von 1,8%iger Kohlensäure in frisch gelöschte Kalkmilch entweicht noch etwa o,2%ige C02, beim Einleiten von 1,5%iger Kohlensäure sogar noch o,4%ige CO2, während beim Einleiten von 3%iger Kohlensäure diese restlos aufgenommen wird. Daraus wird geschlossen, daß sich beim Arbeiten mit C02 bis zu einer Konzentration von :2% lediglich der in Lösung befindliche Anteil des Ätzkalks unter Bildung von Bicarbonat reagiert. Das auf dem Umweg über das leichter lösliche Bicarbonat beim weiteren Einleiten dann ausfallende Ca CO, scheint kolloidaler Natur zu sein. In der deutschen Patentschrift 267 543 ist ein ähnlicher Vorgang beschrieben, der jedoch von anderen. Voraussetzungen ausgeht. Bei dem späteren Einleiten von höher konzentrierter Kohlensäure scheint dann das anfangs gebildete kolloidähnliche Ca CO" als eine Art Schutzkolloid, ähnlich den in obenerwähnter amerikanischer Patentschrift verwendeten Schutzkolloiden, zu wirken.
- Die .Feinkörnigkeit des hergestellten Produkts kann mittels dieser Maßnahme in einfacher Weise von Schwemmvolumen 6 aufwärts reguliert werden bis zur nahezu völligen kolloidalen Beschaffen heit, d. h. bis sich nach 5stündigem Stehen einer 1o/oigen Suspension keine deutliche Grenze zwischen abgesetztem Calciumcarbonat und Wasser mehr feststellen läßt. Das Verfahren nach vorliegender Erfindung führt' zu einem für verschiedene Industrien besonders wertvollen Produkt, dessen Herstellung großtechnisch in bekannter Weise gegebenenfalls durch Hintereinanderschaltung mehrerer Fällgefäße sich ermöglichen läßt. Eine andere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß zur Sättigung bestimmte Kalkmilch mit besonders feinkörnigem, nach vorliegendem Verfahren erhaltenem Calciumcarbonat angeimpft wird. Eine weitere Ausführungsform ist, die Fertigcarbonisation unter erhöhtem- Druck von über 2 Atm. vorzunehmen.
- Beispiel I Verdünnte Kalkmilch wird während 1o Stunden mit einem Kohlensäure-Luft-Gemisch, das bis zu höchstens 2% C02 enthält, geblasen; nach 1o Stunden wird der Kohlensäuregehalt allmählich bis auf 6 bis 15% erhöht. Es ergibt sich ein gefälltes Calciumcarbonat mit Schwemmvolumen von über B.
- Beispiel II Mehrere mit Kalkmilch gefüllte Fällgefäße werden hintereinandergeschaltet, und der nacheinander durch die einzelnen Fällgefäße geführte Kohlensäurestrom wird in seinem Kohlensäuregehalt so einreguliert, daß das letztgehende Fällgefäß nur bis zu höchstens 2% Kohlensäure enthält. Durch eine geeignete Schaltungsmöglichkeit zwischen den einzelnen Gefäßen wird erreicht, daß der Kohlensäurestrom allmählich hochprozentiger wird. Es ergibt sich gefälltes Calciumcarbonat mit Schwemmvolumen von über B.
- BeispielIII Kalkmilch wird vor Beginn der Sättigung mit Kohlensäure mit besonders feinkörnigem und fast kolloidalem Calciumcarbonat zweckmäßigerweise in Form einer wäßrigen Suspension versetzt und sofort mit ' höherprozentiger Kohlensäure von etwa 4% geblasen. Auch hier wird ein Calciumcarbonat mit höherem Schwemmvolumen gewonnen als ohne Animpfung.
- Beispiel IV Bei der Fertigcarbonisation mit hochprozentiger Kohlensäure wird mit einem Druck von über 2 Atm. gearbeitet. Es -ergibt sich ein gefälltes Calciumcarbonat mit einem Schwemmvolumen von über B.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von gefälltem Calciumcarbonat mit besonders hohem Schwemmvolumen von über 6 in nahezu kolloidaler Beschaffenheit durch Fällung von Kalkmilch mittels Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß in ihrer Anfangsphase die Fällung mit besonders verdünnter Kohlensäure erfolgt und hierdurch feines kolloidales Calciumcarbonat gebildet wird, in dessen Gegenwart nunmehr die weitere Ausfällung durch höherprozentige Kohlensäure erfolgt. ?. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Phase verdünnte Kohlensäure mit einem Gehalt bis höchstens 2'/o verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die anfangs niedrigprozentige Kohlensäure aus höherprozentiger Kohlensäure durch Hintereinanderschalten mehrerei'Fällgefäße erhalten wird. 4.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fertigcarbonisieren unter erhöhtem Druck von über 2 Atm. vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH2861D DE889438C (de) | 1937-10-30 | 1937-10-30 | Verfahren zur Herstellung von gefaelltem Calciumcarbonat mit besonders hohem Schwemmvolumen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH2861D DE889438C (de) | 1937-10-30 | 1937-10-30 | Verfahren zur Herstellung von gefaelltem Calciumcarbonat mit besonders hohem Schwemmvolumen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE889438C true DE889438C (de) | 1953-09-10 |
Family
ID=7423486
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DESCH2861D Expired DE889438C (de) | 1937-10-30 | 1937-10-30 | Verfahren zur Herstellung von gefaelltem Calciumcarbonat mit besonders hohem Schwemmvolumen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE889438C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2824086B1 (de) | 2013-07-12 | 2016-11-09 | Xella Baustoffe GmbH | Hydrothermal gehärtetes Poren- oder Schaumbetonmaterial sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
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1937
- 1937-10-30 DE DESCH2861D patent/DE889438C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2824086B1 (de) | 2013-07-12 | 2016-11-09 | Xella Baustoffe GmbH | Hydrothermal gehärtetes Poren- oder Schaumbetonmaterial sowie Verfahren zu dessen Herstellung |
EP3100991B1 (de) | 2013-07-12 | 2017-09-13 | Xella Baustoffe GmbH | Verfahren zur herstellung eines hydrothermal gehärteten poren- oder schaumbetonformkörpers |
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