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Publication number: DE88886C
Application number: DENDAT88886D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zum Entkörnen von Mais bediente man sich bisher besonderer Maschinen, die sich der Landwirth neben der Dampfdreschmaschine unter Aufwendung gro'fser Kosten anschaffen mufste und die aufserdem auch noch andere Unbequemlichkeiten zur Folge hatten.

Dies zu verhindern, ist der Zweck der auf beiliegender Zeichnung durch die Fig. 1 und 2 in einem praktischen Ausführungsbeispiele zur Veranschaulichung gebrachten Maistrommel, welche, nachdem der Dreschcylinder aus der Dreschmaschine entfernt worden ist, einfach an Stelle dieses in letztere eingelegt und so mit Leichtigkeit die Dampfdreschmaschine in einen Dampf-Mais-Entkörner verwandelt werden kann.

Fig. ι zeigt den Querschnitt der Maistrommel, sowie gleichzeitig, wie dieselbe in die Dampfdreschmaschine eingelegt ist, und Fig. 2 ist ein Längsschnitt der Trommel.

Die Menge der auf der Dampfdreschmaschine mit der Maistrommel doppeltgereinigten Maiskörner kommt nach Angabe des Erfinders dem mit dem besten Dampf-Mais-Entkörner erzielten mindestens gleich, und der letztere wird von der neuen Maschine in Bezug auf Leistungsfähigkeit noch dadurch übertroffen, dafs die vorliegende Maistrommel enthülste wie unenthülste Maiskolben, also auch solche, welche noch fest von den Blättern eingeschlossen sind, gleich gut entkörnt.

Die Trommel selbst besteht, wie aus der Zeichnung ersichtlich, aus einem eigenthümlich geformten Blechmantel c, welcher durch seine Stirnwände f mit der Trommelwelle b verbunden ist.

Durch Drehung der Trommel in der Pfeilrichtung (Fig. 1) gelangen die Maiskolben aus dem Aufgabetrichter α zwischen Dreschkorb d und Maistrommel, indem sie sich in die Vertiefungen des Trommelmantels legen und nun von den Schienen e des Dreschkorbes d gefafst werden. Hierdurch gehen die Maiskolben durch den Dreschkorb unter fortwährender Drehung und Reibung zwischen den Korbschienen e und dem eigenthümlich geformten Trommelmantel c, so dafs die Maiskörner vollkommen und unverletzt von ihren Kolben abgeschlagen werden. Dieser Vorgang erklärt sich in folgender Weise:

Die vollen Maiskolben legen sich zuerst in die tiefsten Stellen des Trommelmantels c, klemmen sich an den Korbschienen e, wodurch sich erst ein Theil der Maiskörner unter Drehung ablöst. Hierdurch ist der theilweise entkörnte Maiskolben in seinem Durchmesser schwächer geworden und wird nun.durch die Berührung der Korbschienen e leicht an den sanft ansteigenden Flächen des Trommelmantels aufwärts geführt, und zwar so weit, bis' sich der Maiskolben leicht zwischen Korbschiene e und einer höher gelegenen Stelle des Trommelmantels c klemmt. Dann tritt weitere Drehung und erneuter Körnerabschlag ein, und dieses Spiel setzt sich so lange fort, bis die Maiskolben ganz entkörnt sind. Die Maiskörner selbst fallen bereits zwischen den Korbschienen e hindurch auf den Siebboden g der

Claims

Dreschmaschine, während die entkörnten Kolben erst nach Durchlaufen des ganzen Dreschkorbes d dem genannten Siebboden übergeben und hier abgesiebt werden. Nun gelangen die Maiskörner, befreit von den Kolben und Blättern, nach der ersten Putzerei der Dampfdreschmaschine, von wo sie durch einen Elevator der zweiten Putzerei zugeführt und schliefslich als marktfertig gereinigte Frucht in die Säcke gefüllt werden.

Pateντ-AnSpruch:

Eine in Dreschmaschinen einzusetzende Trommel zum Entkörnen von Mais und ähnlichen Früchten, deren Mantel Längsrinnen mit einer steil abfallenden und einer allmählich ansteigenden Begrenzungsfläche besitzt, so dafs die in die Rinnen sich einlegenden Maiskolben u. dergl. bei Drehung der Trommel an den Dreschkorbschienen sich klemmen und dadurch ein Ablösen der Körner eintritt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.