-
Presse, z. B. zum Ausschneiden oder Ausstanzen Die Erfindung betrifft
eine Sicherheitsvorrichtung, insbesondere für Pressen zum Ausstanzen, deren Stößel.
die folgende zweistufige Wirkungsweise hat: z. den Vorschub, währenddessen der Schlagkörper
bis zu einem bestimmten Abstand vom Stanzwerkstück herabgesenkt wird.
-
2. den eigentlichen Arbeitsgang, -bei dessen Beginn der Schlagkörper
in Eingriff gebracht wird. In dem besonderen Fall, wo, der Schlagkörper durch die
obere Platte der Presse gebildet wird, welche das Schnittwerkzeug wie ein Locheisen
wirken läßt, führt die Bann .des Vorschubes die obere Platte bis zu einem solchen
Abstand von der oberen Fläche des, Locheisens, daß diesem nur ein kleinster Arbeitsweg
gelassen wird. Grundsätzlich soll dabei dieser Abstand derart bemessen sein., daß
sich die Bedienungsperson nicht mit ihren Fingern in dem Zwischenraum zu schaffen
machen kann, dessen größte Öffnungsweite 13 mm beträgt.
-
Dennoch kann: es infolge falscher Justierung dazu kommen, .daß sich
die Einstellung des Tisches um einige Millimeter ändert und hierdurch den Mi,ßstand,
noch verschlimmert. Andererseits genügt der Zwischenraum noch, um die Finger einen
Teil hineinzuführen, insbesondere wenn die Bedienung durch eine Frau erfolgt.
-
Die Erfindung zielt nun darauf ab, auch diejenigen Unfälle zu verhüten,
die noch trotz aller dieser Sicherheitsmaßnahmen unvermutet auftreten können.
-
Die Presse nach der Erfindung, z. B. eine Schneidepresse, weist zu
diesem Zweck eine Sicherheitsvorrichtung aus einer bewegbaren Scheibe auf, die unter
dem Stößel .derart angeordnet ist, daß sie
mit dem Werkzeug oder
dem Werkstück in Berührung kommt, wenn sich der Stößel am Ende seines Vorschubes
befindet, so daß jeglicher Zwischenraum zwischen dem Stößel und dem Werkzeug oder
Werkstück verhindert und demgemäß jegliche Unfallmöglichkeit während des, eigentlichen
Arbeitsganges ausgeschlossen wird.
-
Bei einer abgewandelten Ausführungsform wird der Stößel durch die
obere Scheibe oder Platte der Presse gebildet, die während -des. Arbeitsganges im
Innern der bewegbaren Scheibe gleiten kann.
-
In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung wird nach der Erfindung
die bewegbare Scheibe der Sicherheitsvorrichtung durch federnd nachgiebige Rückstellorgane
belastet.
-
Wie ferner gefunden wurde, kann die Sicherheitsvorrichtung auch derart
ausgestaltet sein, daß sich die b-wwegbare Scheibe derVorrichtung in einen Kranz
fortsetzt, der mit Bezug auf die Scheibe oder Platte- der Presse derart verschiebbar.
ist, daß der Kranz mit dem Werkstück in Berührung kommt, wenn sich der Stößel am
Ende seines Vorschubes befindet, so .daß der Kranz in diesem Augenblick das Werkzeug
vollständig umgibt und hierdurch den Händen der Bewegungsperson das Hineingelangen
in den Schneid- oder Stanzbereich verwehrt.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsformen, die in den Figuren schematisch dargestellt sind, zu entnehmen.
-
Die Erfindung ist auf diese Ausführungsformen nichtbeschränkt.
-
Fig. i stellt eine Gesamtansicht einer Stanze gemäß der Erfindung
dar; Fi:g.2 gibt einen teilweise im Schnitt veranschaulichten Aufri@ß der Sicherheitsvorrichtung
an der Stanze nach der Fig. i wieder; Fi:g. 3 .ist eine zugehörige Ansicht von unten;
Fig. q. veranschaulicht eine Gesamtansicht einer anderen Ausführungsform der Stanze
gemäß der Erfindung; Fig. 5 stellt wieder einen teilweise im Schnitt veranschaulichten
Aufriß der Sicherheitsvorrichtung an der Stanze nach der Fig. 4. dar; Fig. 6 schließlich
gibt eine zugehörige Ansicht von. unten: wieder.
-
Die als, Anwendungsbeispiele für die Sicherheitsvorrichtung dargestellten
Stanzen sind zum Ausschneiden von Werkstoff, wie Lederscheibchen oder -plättchen
5, - mittels eines Locheisens q. geeignet. Das auszuschneidende Scheibchen 5 ruht
auf einer Unterlage 6 auf einem Tisch 7. Die Einstellung dieses Tisches wird mit
Hilfe des Handrades 9 und der Spindel 8 bewirkt und muß so vorgenommen werden, daß
das Locheisen nur einige zehntel Millimeter in die Unterlage eindringt.
-
Bei dieser Stanze wird der Schlagkörper von der oberen Scheibe io
gebildet, und der Stößel arbeitet in folgenden zwei Stufen: i. Vorschub: die Scheibe
io wird um eine bestimmte Höhenstrecke herabgesenkt, ohne daß sie dabei zum Eingriff
gelangt; Schnittvorgang: die innere Pleuelstange i i schwenkt aus, und das Ende
dies Hebels 12 hakt am Anschlag 13 des Stempels an, die Pleuelstange befindet sich
dann im Scheitel ,des Exzenters 1d.; der Schlaghub beträgt 13 mm.
-
Die in dieser Weise ausgebildete Sicherheitsvorrichtung hat den Zweck,
die Bedienungsperson davor zu bewahren, daß sie sich durch Ungeschicklichkeit oder
dadurch verletzt, .daß die Finger in den Bereich des Stanzwerkzeugs geraten zur
Beseitigung einer falschen Einstellung des Stanztisches zur Stempelplatte.
-
Bei der Ausführung nach den Fig. i bis 3 besteht diese Einrichtung
aus einem Kranz i, dessen oberer Teil eine einwärts vorspringende Schulter 15 trägt,
die sich auf dem Rand 16 der Scheibe io abstützen kann und den Weg des Kranzes
nach abwärts begrenzt; auf der unteren Stirnseite des Kranzes ist eine weitere Scheibe
2 aus Stahlblech oder Gußei;sen fest angebracht.
-
Die Scheibe .des Stempels io ist an der unteren Fläche mit vier um
9o'°' gegeneinander versetzten Stecklöchern 17 mit flachem Boden versehen, die je
eine Schraubenfeder 3 aufnehmen, deren anderes Ende auf der inneren Fläche der Scheibe
2 abgestützt ist.
-
Der Rand der Scheibe io dies Stempels ist nach Maßgabe .ihres Radius
abgerundet, um auf diese Weise zu vermeiden, daß sich die Sicherheitsvorrichtung
während des Hereinschlagens: der Scheibe 2 klemmt, wenn es sich ergeben hat, daß
die Vorrichtung mit Bezug auf die innere Fläche der Scheibe io schräg liegt.
-
Die beiden Scheiben haben einen Abstand von io mm.
-
Im folgenden sei ein Beispiel Ader Anwendung mit und ohne Sicherheitsvorrichtung
gegeben.: 'a) ohne Sicherheitsvorrichtung: zum Ausschneiden von q.mm starkem Leder
wird die Scheibe io beim ersten Arbeitsgang vor dem Einschalten bis .auf 9 mm an
das Locheisen q. herabgesenkt, und dieser Abstand genügt, um die Fingerspitzen hineInzustecken
und sich zu verletzen; b) mit Sicherheitsvorrichtung: sobald die Scheibe io bis
auf dieselbe Höhe herabgesenkt ist, kommt die Scheibe 2 mit der oberen Fläche des
Locheisens q. in Berührung und drückt hierbei die Federn 3 leicht zusammen. Wenn
die Presse eingerückt wird, verläuft die Arbeitsbahn der Scheibe io im Innern des
Kranzes i der Vorrichtung.
-
Während des Rückwärtsganges der Stempelkulisse wirken,die Federn mit,
indem sie sich ausdehnen, die Scheibe 2 kehrt dabei in ihre Ausgangsstellung zurück.
-
Demgemäß kann die Bedienungsperson dank der Sicherheitsworrichtung
ihre Finger nicht in den Bereich- oberhalb des Locheisens 4 -geben, da vor ,dem
Einschalten des Arbeitsganges leinerlei Zwischenraum vorhanden ist. Wenn die Bedienungsperson
während des mit verminderter Geschwindigkeit ablaufenden: Vorschubes ihr-, Finger
zwischen das Locheisen und die Scheibe 2 gebracht hat, ist es ihr leicht möglich,
sie zu entfernen, bevor
der Arl.Jtsgang eingerückt wird. So ist
cs nicht möglich, sich zu verletz@cn.
-
Die Sicherheitsvorrichtung weist im übrigen die Vorzüge :des sehr
einfachen Auf- und Zusammenbaues auf; die Durchführung der Arbeitsverrichtungen
wird nicht beeinträchtigt.
-
Die Erfindung läßt sich selbstverständlich im einzeln-en auch in abgewandelten,
Ausführungsformen verwirklichen.
-
Sie kann gleicherweise bei Pressen oder Stanzen anderer Typen entsprechend
Anwendung finden, z. B. bei Pressen zum Ausschneiden oder Ausstanzen, bei «-elchen
.das Werkzeug und das Schlagorgan fest miteinander verbunden sind. In diesem Fall
kommt die Scheibe z am Ende des Vorschubes mit dem Wverkstück in Berührung, wobei
die Scheibe 2 selbstverständlich ausgespart sein muß, um dem Werkzeug den Durchtritt
zu lassen.
-
Die bei der Presse nach der Fig. 4. angewandte Sich-°rhtitsvorrichtun,g
weist lediglich den Kranz i auf, dessen oberer Teil eine nach einwärts vorspring2nde
Randleiste 15 besitzt, die sich auf dem Rand 16 der Scheibe io abstützen kann. An
seinem unteren Teil trägt :der Kranz i nach innen vorspringende Ohren 18, welche
der Abstützung der Federn 3 dienen.
-
Das gegenüberliegende Ende dieser Federn stützt sich am Grund von
vier an der inneren Oberfläche der Scheibe io angebrachten Stecklöchern 17 ab.
-
Wie in der weiter oben beschriebenen Presse oder Stanze ist der Rand
der Scheibe io nach Maßgabe ihres Radius abgerundet, um auf diese Weise zu vermeiden,
daß sich dlie Sicherheitsvorrichtung infolge des Hereinschl.agens des Kranzes beim
Arbeitsvorgang klemmt, wenn sich dieser mit Bezug auf die innere Fläche der Scheibe
io neigen sollte. Die Höhe .des Kranzes i wird so groß gewählt, daß -er mit dem
Werkstück zum Ausschneiden in Berührung kommt, wenn: sich die Scheibe io am Ende
des Vorschubes befindet.
-
Der Kranz umgibt auf diese Weise das Werkstück' vollständig und verwehrt
hierdurch den Händen der Bedienungsperson den Zugang in dlie Stanz- oder Schnittzone.
Die Bedienungsperson ist demgemäß außerstande, sich zu verletzen, .da es ihr leicht
sein würde, ihre Finger zu entfernen., wenn, sie in die Gefahr geraten würden, während
des sich langsamer abspielenden Vorschubes ergriffen zu werden. Die Ohren 18, auf
denen sich die Federn 3 abstützen, können z. B. am Kranz i verstellbar angebracht
sein, statt daß sie, wie dargestellt, mit ihm ein Stück bilden.