DE887645C - Verfahren zur Herstellung endstaendig durch Halogen oder Hydroxylgruppen substituierter Monocarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung endstaendig durch Halogen oder Hydroxylgruppen substituierter Monocarbonsaeuren

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DE887645C
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acid
monocarboxylic acids
halogen
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DEF6700A
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Erwin Dr Mueller
Gunther Dr Nischk
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/06Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from carboxylic acid amides

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Pyrrole Compounds (AREA)
  • Hydrogenated Pyridines (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung endständig durch Halogen oder Hydroxylgruppen substituierter Monocarbonsäuren Es ist bekannt, daß Carbonsäureamide unter der Einwirkung von nitrosierend wirkenden Mitteln im neutralen oder sauren Medium zu den entsprechenden Nitrosoamiden umgesetzt werden. Das gilt auch für cyclische Carbonsäureamide, zu denen beispielsweise die Lactame, z. B. Pyrrolidon und bicyclische Carbonamide, wie beispielsweise das Phthalimidin, gehören.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise endständig durch Halogen der Hydroxylgruppen substituierte Monocarbonsäuren erhält, wenn man auf monocyclische Verbindungen, die die Gruppierung - C O - N H -ein- oder mehrmals im Molekül enthalten, in mineralsaurer Lösung nitrosierende Mittel einwirken läßt.
  • Es ist überraschend, daß die Nitrosierung monocyclischer Carbonsäureamide bei der Einwirkung von nitrosierenden Mitteln in stark saurer Lösung zu endständig substituierten Monocarbonsäuren führt, nachdem es bekannt ist, daß aliphatische und bicyclische Nitrosoamide, z. B. Nitrosoisohexyl-N-acetamid und Nitrosophthalimidin, in schwach mineralsaurer Lösung beständige Verbindungen sind, die in stark saurer Lösung unter Abspaltung der Nitrosogruppe wieder in das ursprüngliche Säureamid übergehen. Es war daher keinesfalls zu erwarten, daß man endständig substituierte Monocarbonsäuren erhält, wenn man die an sich bekannte Reaktion auf monocyclische Carbonsäureamide wie Pyrrolidon, Caprolactam, Diketopiperazin oder ihre C-Alkylderivate in stark saurer Lösung anwendet.
  • Die Durchführung der Reaktion kann auf die verschiedenste Weise erfolgen. So kann man z. B. in die wäßrige mineralsaure Lösung eine wäßrige Natriumnitritlösung einfließen lassen oder aber nitrose Gase einleiten. Als nitrosierende Mittel können aber auch die leicht verseifbaren Ester der salpetrigen Säure, wie z. B. Salpetrigsäureäthylester und Salpetrigsäureamylester, angewandt werden. Man führt die Reaktion vorteilhafterweise bei Temperaturen zwischen - io und -!-- 6o° durch, wobei man häufig direkt die endständig substituierte Monocarbonsäure erhält.
  • Eine Abänderung des Verfahrens besteht darin, daß man die intermediär entstehenden Nitrosoverbindungen abtrennt und diese in mineralsaurer Lösung.. in die endständig substituierte Monocarbonsäure überführt. Der letzte Weg empfiehlt sich z. B. bei der Umsetzung von Pyrrolidon nach vorliegendem Verfahren. '.
  • Welcher Substituent in die erhaltene Monocärbonsäure eintritt, hängt davon ab, welche Mineralsäure man für die Durchführung der Reaktion anwendet. Wendet man z. B. Chlorwasserstoffsäure an, so erhält man die entsprechenden chlorsubstituierten Monocarbonsäuren. Mit Bromwasserstoffsäure bzw. Fluorwasserstoffsäure erhält man die entsprechenden brom=-bzw. fluorsubstituierten Monocärbonsäuren. Bei Anwendung von Schwefelsäure erhält man die entsprechenden endständig durch eine Oxygruppe sub-. stituierten Säuren. Als Nebenprodukt fallen bei der vorliegenden Reaktion meist noch geringe Mengen der entsprechenden endständig ungesättigten Monocarbonsäuren an.
  • Die Art und Weise, wie die Spaltung der Carbonsäureamide verläuft, hängt von deren Konstitution ab. So erhält man beispielsweise bei der Spaltung von nitrosiertem Caprolactam die endständig substituierten Capronsäuren und aus Butyrolactam die entsprechende Buttersäure, während aus Diketopiperazin substituierte Essigsäuren entstehen.
  • Die Gewinnung der nach dem Verfahren gewonnenen endständig substituierten Monocarbonsäuren kann in bekannter Weise erfolgen und richtet sich nach den Eigenschaften der erhaltenen Säure. Die in geringer Menge entstandenen bzw. mitentstandenen ungesättigten Säuren können durch Destillation abgetrennt werden. Das Verfahren bietet erstmals die Möglichkeit, in einfacher Weise endständig substituierte Monocarbonsäuren herzustellen. Die gewonnenen Verbindungen besitzen Interesse zur Herstellung linearer Polykondensate, zur Synthese verzweigter Fettsäuren, zum Aufbau hochgliedriger Ringsysteme und zur Herstellung von Riechstoffen. Beispiel T Zu einer Lösung von 339 Gewichtsteilen Caprolactam in 5oo Gewichtsteilen Wasser gibt man nach dem Abkühlen auf o° io6o Gewichtsteile konzentrierter Salzsäure und läßt dazu unter Rühren eine Lösung von 22o Gewichtsteilen Natriumnitrit in 45o Gewichtsteilen Wasser zutropfen. Die Temperatur soll dabei o° nicht wesentlich übersteigen. Sobald das gesamte Nitrit zugegeben ist, entfernt man die Eiskühlung und läßt die Temperatur auf 6o° ansteigen. Nach dem Aufhören der Stickstoffentwicklung kühlt man auf Zimmertemperatur und äthert aus. Der Ätherrückstand wird im Hochvakuum destilliert.
  • i. Fraktion: Kp, = 78 bis 79°, enthält 4o Gewichtsteile Penten-4-carbonsäure; 2. Fraktion: Kp1,3 = 116 bis i17°, enthält 2iö Gewichtsteile co-Clorcapronsäure = 47 °/o Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Caprolactam. Beispiel 2 In eine Lösung von i2o Gewichtsteilen Piperidon in 6oo Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure läßt man nach dem Abkühlen auf o° eine Lösung von ioo Gewichtsteilen Natriumnitrit in 25o Gewichtsteilen Wasser zutropfen. Man arbeitet das Reaktionsgemisch nach der im Beispiel r gegebenen Vorschrift auf und destilliert im Hochvakuum.
  • i. Fraktion: Kp, = 58°, enthält 25 Gewichtsteile Buten-3-carbonsäure; 2. Fraktion: Kp, = io2°, enthält 7o Gewichtsteile d-Chlorvaleriansäure = 40,5 °/n Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Piperidon.
  • . _ . ., _ Beispiel 3 Man löst 17o Gewichtsteile Pyrrolidon in 35o Gewichtsteile konzentrierter Salzsäure bei o° und läßt bei- dieser Temperatur 17o Gewichtsteile Natriumnitrit in 3oo Gewichtsteilen Wasser zutropfen. Man arbeitet das Reaktionsgemisch nach der im Beispiel i gegebenen Vorschrift auf und destilliert im Hochvakuum.
  • i. Fraktion: Kp, = 34°, enthält 36 Gewichtsteile Vinylessigsä.ure; 2. Fraktion: Kpg = 84 bis 85°, enthält io7 Gewichtsteile y-Chlorbuttersäure. Beispiel 4 In 25o Gewichtsteilen konzentrierte Salzsäure tropft man bei 6o° unter Rühren 4o Gewichtsteile Nitroso-Pyrrolidon ' ein. Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung kühlt man auf Zimmertemperatur ab, äthert mehrmals aus und wäscht den Extralot mit Wasser.
  • Nach dem Verdampfen des Äthers erhält man bei der Hochvakuumdestillation i. Fraktion: Kp1,2 = 37°, enthaltend 7 Gewichtsteile Vinylessigsäure; 2. Fraktion: KP, = 84 bis 85°, enthaltend i8 Gewichtsteile y-Chlorbuttersäure = 45 °/o Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Nitrosopyrrolidon. Beispiel 5 Man löst 113 Gewichtsteile Caprolactam in 56o Gewichtsteilen 4o°/oiger Fluorwasserstoffsäure, kühlt auf o° ab und läßt unter gutem Rühren 72 Gewichtsteile Natriumnitrit, in Zoo Gewichtsteilen Wasser gelöst, langsam zulaufen. Wenn alles Nitrit zugegeben ist, läßt man die Temperatur allmählich auf 5o° ansteigen. Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung äthert man aus, trocknet mit Natriumsulfat und destilliert im Hochvakuum.
  • i. Fraktion: KP", = 58°, enthält 25 Gewichtsteile Penten-4-carbonsäure; 2. Fraktion: Kpo,s = 67 bis 68°, enthält 35 Gewichtsteile o,)-Fluorcapronsäure.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung endständig durch Halogen oder Hydroxylgruppen substituierter Monocarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man auf monocyclische Verbindungen, die die Gruppierung - C O -N H- ein- oder mehrmals im Molekül enthalten, in mineralsaurer Lösung nitrosierende Mittel, vorteilhaft bei - io bis + 6o°, einwirken läßt.
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