DE887264C - Verfahren zum Einpressen von Einlagen mit Muttergewinden in Kunstharzpressteilen - Google Patents

Description

• Aus Kunstharz gepreßte Teile müssen häufig mit eingepreßten Gewindemuttern versehen werden, um Schrauben darin lösbar befestigen zu können. Hierzu wird in der Preßform ein Gewindedorn angebracht, auf dem die Einpreßmutter vor dem Füllen der Form aufgeschraubt wird; nach dem Pressen und Erkalten des Preßteiles wird der Gewindedorn aus der Mutter herausgeschraubt.
• Zur Ersparnis des für die Mutter erforderlichen Metalls sowie der Arbeitsgänge für Bohren, Gewindescbneiden usw. wird nach dem Verfahren. der Erfindung ein solcher Gewindedorn vor dem Füllen mit einer Manschette aus nichtmetallischem, unter Druck verformbarem Werkstoff überzogen, der unter dem Preßdruck der ihn umgebenden Preßmasse in die Gewindegänge des Dornes hineingepreßt wird und nach dem Erkalten diese Form beibehält, so daß nach Herausschrauben des Gewindedornes die verformte Manschette in Verbindung mit der sie haltenden Preßmasse das Muttergewinde für die einzuschraubenden Teile bildet.
• Als Werkstoff für diese Manschette sind alle organischen und anorganischen Gewebe, Geflechte oder' geschichteten Stoffe geeignet, die entweder von der Preßmasse bei dem Preßvorgang in Verbindung mit der angewandten Erwärmung so durchdrungen werden, daß sie mit ihr zusammen einen Körper genügender Festigkeit bilden, oder aber mit der Prefimasse sich an den Außenwänden verbinden, jedoch von sidh aus nach dem Preßvorgang genügend Festigkeit haben, um ein wiederholtes Ein- und Ausschrauben von Gewindeteilen ohne Bleschädigung der Gewindegänge auszuhalten.
• Im allgemeinen sind die Anforderungen an die Häufigkeit des Ein- und Ausschraubens bei derartigen Teilen verhältnismäßig gering, so daß die Dauerhaftigkeit von Metallgewinden ohnedies auch nicht annäherungsweise ausgenutzt wird. Als Werkstoff für die Manschette sind z. B. geeignet Gewebe und Geflechte aus Textilfasern, aus Glasseite, Glaswolle, Schlackenwolle, Papierfasern od. dgl., ferner Schlauch oder Rohr aus Papiermassen usw. Die Manschette kann an den beiden Enden offen oder auch an einem Ende geschlossen sein.
• In Fig. I ist ein Gewindedorn a dargestellt, der vor dem Füllen und Pressen der Form mit einer Manschette, bestehend aus einem offenen Schlauch b, überzogen ist. Das obere Ende des Schlauches wird nach unten umgelegt, um das Eindringen der Preßmasse von oben in das Innere des Schlauches zu verhindern. Nach dem Pressen ist, wie Fig. 2 zeigt, der Schlauch in die Gewindegänge hineingepreßt und wird durch die ihn umgebende, gegebenenfalls ihn durchdringende Preßmasse auch nach dem Erkalten in seiner Form erhalten, so daß diese nach dem Herausschrauben des Gewindedornes ein Muttergewinde von genügender Haltbarkeit bildet.
• Bei der Verwendung des Verfahrens beim Pressen elektrischer Isolierteile hat das Verfahren außer der Metall- und Zeitersparnis den weiteren Vorteil, daß die Kriechwege zwischen den Gewindelöchern nicht, wie das bei metallisdhen Einpreßmuttern der Fall ist, vergrößert zu werden brauchen, woraus sich kleinere Gesamtabmessungen, insbesondere für Grundplatten mehrpoliger Geräte und ähnliche Teile ergeben.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Einpressen von Einlagen mit Muttergewinden in Kunstharzpreßteilen, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter nach dem Pressen herauszuschraubender Gewindedorn vor dem Füllen und Pressen wider Form mit einer Manschette aus nichtmetallischem, unter Druck verformbarem Werkstoff uberzogen wird, der unter dem Preßdruck der ihn umgebenden Preßmasse in das Schraubengewinde des Dornes hineingepreßt wird und nach dem Erkalten diese Form beibehält.