DE912016C

DE912016C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von birnenfoermigen Kautschukhohlkoerpern, insbesondere Ohrenspritzen

Info

Publication number: DE912016C
Application number: DER7842A
Authority: DE
Inventors: Willy Ruesch
Original assignee: Willy Ruesch GmbH
Current assignee: Willy Ruesch GmbH
Priority date: 1951-12-12
Filing date: 1951-12-12
Publication date: 1954-05-24

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von birnenförmigen Kautschukhohlkörpern, insbesondere Ohrenspritzen Durch das Hauptpatent ist ein Verfahren zum Herstellen von ball- oder birnenförmigen Hohlkörpern aus Kautschuk, wie Druckbällen, Birnenspritzen od. dgl., geschützt, bei welchem die Hohlkörper in einer zweiteiligen Form als Ganzes über einem einteiligen Kern gepreßt und nach Entfernung aus der Form mittels einer in Richtung der Achse des Hohlkörpers wirkenden Greifvorrichtung über den Kern abgezogen werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung des Erfindungsgedankens des Hauptpatents in der Richtung, daß auch Hohlkörper mit sehr kleiner Bohrung, durch welche der Kern nicht entfernt werden kann, insbesondere Ohrenspritzen und ähnliche Kautschukkörper, im wesentlichen nach dem gleichen Verfahren hergestellt werden können. Der zu bildende Hohlkörper mit einer Spitzenbohrung von etwa 3 mm wird zu diesem Zwecke zunächst mit einer kleinen Öffnung im Boden gepreßt und vorvulkanisiert, sodann mit Hilfe dieser Öffnung mittels der im Hauptpatent beschriebenen Greifvorrichtung über den Kern abgezogen; daran anschließend wird die Bodenöffnung durch eine kleine Einsatzplatte aus Kautschuk abgeschlossen und der ganze Körper nochmals in die Form eingesetzt und fertigvulkanisiert. Die Bodenöffnung kann hierbei so klein gehalten werden, daß ihr nachträglicher Verschluß keine Schwierigkeiten bietet.
Zweckmäßig wird während des zweiten Arbeitsganges durch die Spitzenbohrung über ein entsprechendes Anschlußstück nach dem Schließen der Form Preßluft in den Hohlkörper geleitet, welche das Bestreben hat, dessen Wandungen an die Formwand anzupressen. Da die Form gleichzeitig beheizt wird, erfolgt zwangsläufig neben dem Fertigvulkanisieren des Bodeneinsatzstückes auch das Fertigvulkanisieren des ganzen Hohlkörpers. Die Kautschukmischung des Einsatzstückes wird vorteilhaft so zusammengesetzt, daß dessen Vulkanisation etwa die halbe Zeit erfordert, wie jene des Hohlkörpers.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht u. a. auch darin, daß das Bohren des engen Loches von etwa 3 mm Durchmesser im Hals der Ohrenspritze, das bisher erhebliche Schwierigkeiten bereitete, hierbei in Wegfall kommt.
Das Verfahren nach der Erfindung und eine zu dessen Durchführung geeignete Preßform sind nachstehend an Hand der Zeichnung noch kurz beschrieben. In letzterer stellt in schematischer Form Fig. i einen axialen Schnitt durch Form und Kern während des Formvorganges dar; Fig.2 einen ebensolchen Schnitt während des zweiten Formvorganges.
Mit i ist, wie im Hauptpatent, der zu formende Hohlkörper aus Kautschuk bezeichnet, mit 2 der obere und mit 3 der untere Formteil; die beiden Formteile stoßen längs der größten Durchmesserebene des Balles aneinander.
Der Stahlkern besteht aus dem die Bohrung der Spritze bildenden, sich nach oben verjüngenden Teil 16 mit anschließendem zylindrischem oder stangenförmigem Teil 17 und einem die Gestalt einer abgeplatteten Kugel aufweisenden Teil 18, welcher den Teil 17 umschließt und zur Bildung des ballförmigen Hohlraumes dient. Der Teil 16 ist mit seinem Ende, das einen Durchmesser von etwa 3 mm besitzt, im Formoberteil e geführt; der Teil 17 durchsetzt die zur Bildung des Balles dienende Kugel und ist in einer Bohrung des unteren Formteiles 3 geführt. Letzterer ist auf der dem Formhohlraum zugekehrten Seite mit einer ringförmigen Erhöhung ig versehen, durch welche im Boden des Hohlkörpers i eine Vertiefung 2o entsteht, in welche die Einsatzplatte 21 eingebracht wird. _ Der Hohlkörper wird nach der Vorvulkanisation aus der Form entfernt und mit Hilfe der Greifvorrichtung nach dem Hauptpatent von dem Kern abgezogen. Dann wird die Einsatzplatte 21 in die Vertiefung 2o gesetzt und dadurch die Bodenöffnung verschlossen. Hierauf wird der Hohlkörper erneut in die Preßform 2 (Formteil 3 ohne Bohrung) gebracht und auf den oberen Formteil das Anschlußstück 22 aufgesetzt, das mit einem Anschlußstutzen 23 und Kanälen 24, 25 zur Zuführung von Preßluft in das Innere des Hohlkörpers versehen ist. Durch die Spitzenbohrung wird zu diesem Zwecke ein mit dem Anschlußstück verbundenes Röhrchen 26 eingeführt; durch eine Dichtung 27 wird das -Austreten von Preßluft zwischen Anschlußstück und Formoberteil verhindert.
Durch Einblasen von Preßluft bei gleichzeitiger Erhitzung der Form wird nunmehr der ganze Hohlkörper mit dem Bodenverschluß fertigvulkanisiert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von birnenförmigen Kautschukhohlkörpern, insbesondere Ohrenspritzen oder ähnlichen Körpern mit kleiner Bohrung, durch Pressen in einer zweiteiligen Form und Abziehen über den Kern gemäß Patent 866 847, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (i) zunächst mit einer zusätzlichen Öffnung im Boden gepreßt und vorvulkanisiert, dann durch Ansetzen der Greifvorrichtung an den Rändern dieser Öffnung über den Kern (16, 17, i8) abgezogen und daran anschließend die Bodenöffnung durch eine Einsatzplatte (21) aus Kautschuk verschlossen und schließlich der ganze Körper in der Form fertigvulkanisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während des zweiten Arbeitsganges Preßluft durch die Spitzenbohrung eingeblasen wird, durch welche der Hohlkörper an die Wand der beheizten Form gepreßt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Herstellen von Ohrenspritzen nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer zweiteiligen Form (2, 3) und einem Stahlkern (16, 17) besteht, der durch die Stahlkugel (18) mit einem zylindrischen Ansatz (17) hindurchgeführt und in einer Bohrung des das Bodenstück formenden Formteiles (3) geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus einer Spitze (16) mit anschließender- zylindrischer Stange (17) und einem auf letztere im Anschluß an den Übergang zwischen Spitze und Verlängerungsstange aufgesetzten, die ballförmige Höhlung bildenden, die Gestalt einer abgeplatteten Kugel aufweisenden Teil (18) besteht.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Oberteil (2) der Form ein Anschlußstück (22) mit Luftzuführungskanälen (24, 25) aufgesetzt werden kann, das mit einem Luftröhrchen (26) zum Einführen in die Spitze der Ohrenspritze versehen ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Formteil (3) so gestaltet ist, daß er an der Stelle der Bodenöffnung ringförmig etwas vorsteht, so daß beim Pressen des Hohlkörpers eine schwache Vertiefung (22) gebildet wird, in welcher die Einsatzplatte (21) einvulkanisiert werden kann.