DE802725C

DE802725C - Verfahren zum Vulkanisieren zylindrischer oder annaehernd zylindrischer Gegenstaendeaus Kautschuk o. dgl. formbaren, elastischen oder plastischen Massen, insbesondere Schlaeuche

Info

Publication number: DE802725C
Application number: DEP34034A
Authority: DE
Original assignee: ZWEIGNIEDERLASSUNG MANNHEIM; Hutchinson Compagnie National du Cautchouc
Current assignee: ZWEIGNIEDERLASSUNG MANNHEIM; Hutchinson Compagnie National du Cautchouc
Priority date: 1949-02-13
Filing date: 1949-02-13
Publication date: 1951-02-22

Description

Verfahren zum Vulkanisieren zylindrischer oder annähernd zylindrischer Gegenstände aus Kautschuk o. dgl. formbaren, elastischen oder plastischen Massen, insbesondere Schläuche Gegenstände von zylindrischer oder annähernd zylindrischer Form, insbesondere Schläuche, aus Kautschuk o. dgl. formbaren, elastischen oder plastischen Massen, die gegebenenfalls durch Textil-oder Metalleinlagen, wie Gewebe, Geflecht, Gespinst, Wendel o. dgl., verstärkt sind, müssen nach dem Aufbau zur Herbeiführung des erforderlichen Zusammenhaltes unter Druck vulkanisiert werden.
Dies erfolgt entweder durch äußere Druckanwendung, wenn der Gegenstand auf einem starren oder biegsamen Dorn aufgebaut wird, oder durch inneren Ausdehnungsdruck, wenn hohle Gegenstände in einer Preßform in Form gebracht werden sollen.
Diese äußere Druckanwendung erfolgt namentlich bei der Herstellung von Schläuchen durch straffes, wendelförmiges Umwickeln mit einem Gewebe- oder Stoffstreifen. Diese Maßnahme führt aber zu einem erheblichen Aufwand an Einwickeltüchern, da diese nur eine beschränkte Anzahl von Heizungen aushalten. Außerdem bedingen sie einen erheblichen Einsatz an Arbeitskräften und machen vielfach eine Zwischenlage von fadengerecht verlaufenden Stoffeinlagen oder solchen Wendeleinlagen nur geringer Steigung erforderlich, um den Abdruck des Gewebemusters der Hülltücher auf den Schlauch zu vermeiden.
Bei der Anwendung von innerem Überdruck wird der Gegenstand entweder mit einer Bleihülle mittels einer Ziehpresse bedeckt oder in eine Metallform gebracht, die unter hydraulischem Druck steht.
Beim Arbeiten mit der Bleipresse erfolgt die Herstellung im allgemeinen ohne Dorn und das Heizen auf Rollen. Dies hat jedoch den Mangel, daß der Gegenstand nicht geradlinig verläuft, sondern die ihm während der Heizung erteilte Biegung beibehält, während die Fabrikation unter hydraulischem Druck, die nur eine kleine Fertigung zuläßt, auf dem fertigen Gegenstand an der Stelle der Verschlußlinie der Form einen Austrieb hinterläßt und außerdem die Stoffumhüllung an dieser Stelle leicht geklemmt oder verschoben wird. Dieses Verfahren erfordert zudem einen erheblichen Aufwand an Maschineneinrichtung, wobei im Fall der Fertigung ohne Dorn eine genaue Einhaltung des Innendurchmessers und der sonstigen Abmessungen vielfach nicht gewährleistet ist.
Die Erfindung betrifft ebenfalls dasVulkanisieren dieser zylindrischen oder nahezu zylindrischen Gegenstände, insbesondere Schläuche, das jedoch zum Unterschied vom Bekannten ohne wesentlichen Aufwand an Hilfsmitteln durchführbar ist, dem Gegenstand ein gutes Aussehen und eine gleichmäßige Festigkeit verleiht sowie in gleicher Weise als Außen- oder Innendruckpressung angewendet werden kann.
Erfindungsgemäß besteht das Verfahren zum Vulkanisieren zylindrischer oder annähernd zylindrischer Gegenstände aus Kautschuk o. dgl. formbaren, elastischen oder plastischen Massen, insbesondere Schläuche, unter Anwendung von innerem und/oder äußerem Druck darin, daß dieser innere und/oder äußere Druck durch axialen Zug durch ein auf den zu formenden Gegenstand umhüllen des bzw. ihn aufnehmendes Rundgeflecht herbeigeführt wird. Hierbei wird bei ohne Dorn aufgebauten Gegenständen dieser in ein Rundgeflecht eingeschoben und dann unter inneren Druck gesetzt, während bei auf einem Dorn aufgebauten Gegenständen diese in ein Geflecht eingeschoben, an dem einen Ende mit diesem verankert werden, worauf das Rundgeflecht, von dem Verankerungsende ausgehend, einem axialen Zug unterworfen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht in der Anwendung der an sich bekannten Tatsache, daß ein Rundgeflecht aus gegenläufigen Wendeln von an sich undehnbaren Stoffen, etwa Drähten oder Metallbändern, bei axialem Zug oder Druck zufolge der hierdurch eintretenden Änderung des Steigungswinkels eine Verminderung bzw. Vergrößerung des Durchmessers erfährt, wobei der hierdurch von dem Rundgeflecht auf einen von ihm aufgenommenen bzw. es umgebenden Körper ausgeübte Druck radial gerichtet und nach allen Seiten hin gleichmäßig ist. Die Größe dieses Preßdruckes kann durch entsprechende Bemessung des axialen Zuges oder Druckes auf das Rundgeflecht bestimmt werden.
Das bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung auf die Außenseite oder Innenseite des betreffenden Körpers durch axialen Zug oder Druck einwirkende Rundgeflecht hinterläßt dabei je nach seiner Ausführung ein charakteristisches Muster auf dem Körper, wobei durch Zwischenlage von glatten oder profilierten Folien, wie an sich bekannt, zwischen den Körpern und das Rundgeflecht der Musterung jedes beliebige Gepräge gegeben werden kann bzw. das Einpressen von Fabrik- oder Handelsmarken, Größenangaben usw. leicht vorgenorrzmen werden kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung beschränkt sich dabei nicht in seiner Anwendung auf die Vulkanisation streng zylindrischer Körper. Insbesondere bei der Vulkanisation solcher Hohlkörper, die in einer sie aufnehmenden Form durch inneren Druck gegen die Wandung der Form gedrückt werden, lassen sich auch Körper mit Ausbauchungen, Auswölbungen 0. dgl. herstellen, da das in den Körper eingelegte Rundgeflecht bei entsprechender Bemessung der es bildenden Drähte o. dgl. und angepaßtem axialemDruck sich auch unter Anpassung an diese Auswölbungen dehnt und den Körper fest in die Form drückt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so angewendet werden, daß der hohlzylindrische Körper auf ein Rundgeflecht geschoben und mit diesem in ein ihn einhüllendes zweites Rundgeflecht geschoben wird, wobei dann das innere Rundgeflecht einem axialen Druck und das äußere Rundgeflecht einem axialen Zug unterworfen wird, wie es auch genügt, das äußere Rundgeflecht usw. als Formhülle zu verwenden und das Formen des Schlauches o. dgl. nur durch innere Druckanwendung herbeizuführen.

Claims

PATENTANSpRÜCHE: I. Verfahren zum Vulkanisieren zylindrischer oder annähernd zylindrischer Gegenstände aus Kautschuk o. dgl. formbaren, elastischen oder plastischen Massen, insbesondere Schläuche, unter Anwendung von innerem und/oder äußerem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Innen- oder Außendruck durch axialen Zug oder Druck auf ein den zu formenden Gegenstand umhüllendes bzw. aufnehmendes Rundgeflecht herbeigeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei ohne Dorn aufgebauten Gegenständen dieser in ein Rundgeflecht eingeschoben und dann unter inneren Überdruck gesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei auf einem Dorn aufgebauten Gegenständen diese in ein Rundgeflecht eingeschoben, an dem einen Ende mit diesem verankert werden und dann das Rohrgeflecht von dem Verankerungsende ausgehend einem axialen Zug unterworfen wird.
4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Druck- oder Zuganwendung auf das Rundgeflecht zwischen diesen und den Gegenstand in an sich bekannter Weise Prägefolien eingelegt werden.