DE1089151B

DE1089151B - Verfahren zur Herstellung von Schlauchkruemmern

Info

Publication number: DE1089151B
Application number: DEC19968A
Authority: DE
Inventors: Armin Goerke
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1959-10-14
Filing date: 1959-10-14
Publication date: 1960-09-15

Description

Verfahren zur Herstellung von Schlauchkrümmern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schlauchkrümmern aus Gummi od. dgl. mit Gewebeeinlagen, insbesondere Kühlerschlauchkrümmern für Kraftfahrzeuge, wo sie zur elastischen Verbindung des starr im Fahrgestell eingebauten Kühlers mit dem Wassermantel des tiefer gelegenen, federnd aufgehängten Motorblocks eingesetzt werden.
Um höhere Drücke des durchgeleiteten Mediums betriebssicher aufnehmen zu können, müssen die Schlauchkrümmer mit Verstärkungseinlagen aus Gewebe od. dgl. versehen werden. Mit solchen durch Gewebeeinlagen verstärkten Rohlingen erwies sich jedoch das unumgängliche Aufziehen der Rohlinge auf den gekrümmten Kern als äußerst kritischer Verfahrensschritt; denn die einzelnen Werkstofflagen des Schlauches hängen nur lose miteinander zusammen, so daß sie sich beim Aufziehen der Rohlinge auf die Kerne gegeneinander verschieben und weitgehend deformieren. Die Herstellung einwandfreier Schlauchkrümmer war daher ohne zeitraubendes und umständliches Nacharbeiten der Rohlinge vor dem Vulkanisieren nicht möglich, und es mußte ein unverhältnismäßig hoher Ausschußanteil in Kauf genommen werden.
Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Erfindung gemäß werden bei Verfahren zur Herstellung von Schlauchkrümmern aus Gummi od. dgl. mit Gewebeeinlagen, insbesondere Kühlerschlauchkrümmern für Kraftfahrzeuge, wobei die Schlauchrohlinge auf einen gekrümmten Kern aufgezogen und fertigvulkanisiert werden, die Schlauchrohlinge vor dem Aufziehen auf den gekrümmten Kern einem von innen nach außen wirkenden Druckgefälle in einer Außenform ausgesetzt. Mit einer solchen Druckbehandlung der Schlauchrohlinge wird erreicht, daß die einzelnen Gummischichten durch die Maschen der Gewebelagen hindurchtreten und sich innig miteinander verbinden.
Infolgedessen lassen sich die Rohlinge als praktisch einheitliche Körper leicht auf die gekrümmten Kerne aufziehen, wobei unerwünschte Verformungen nicht mehr eintreten.
In Ausführung des Erfindungsgedankens werden die Schlauchrohlinge in ein Rohr von dem Außendurchmesser der fertigen Schlauchkrümmer entsprechender lichter Weite eingezogen, an beiden Enden abgedichtet und von innen mit einem Druckmittel beaufschlagt. Als Druckmittel kann Druckwasser, Dampf, Drucköl oder ein Druckgas, vorzugsweise Druckluft, verwendet werden.
Die Höhe des Druckes und die Dauer der Druckeinwirkung sind für den Erfindungsgedanken nicht ausschlaggebend, sondern können von Fall zu Fall je nach den vorliegenden Gummimischungen variiert werden. Für die Herstellung von Kühlerschlauchkrümmern hat sich eine Vorbehandlung der Rohlinge mit Druckluft in der Größenordnung von 10 atü über eine Zeitdauer von einigen Minuten als zweckmäßig herausgestellt.
Mit der Druckeinwirkung auf den Rohling kann gleichzeitig auch eine Teilvulkanisation verbunden sein. Wesentlich ist jedoch, daß dieFertigvulkanisation erst nach dem Aufziehen auf den gekrümmten Kern erfolgt.
Bei der Herstellung von Schläuchen für hydraulische Bremsanlagen ist es bekannt, den Gummikern vor dem Aufbringen der inneren Gewebelage teilweise zu vulkanisieren, um einem Durchtreten des Gummis durch die Gewebemaschen im Verlauf der Fertigvulkanisation vorzubeugen. Das bekannte Verfahren setzt aber voraus, daß die Teilvulkanisation bereits an den noch völlig von Gewebelagen freien Gummikernen und daß die Fertigvulkanisation im gestreckten Zustand der Schlauchrohlinge unter der Wirkung eines im Innern der Rohlinge vorhandenen Druckmittels durchgeführt wird. Demgegenüber schlägt die Erfindung eine Teilvulkanisation der fertigbewickelten Schlauchrohlinge zum Festlegen der einzelnen Gewebelagen gegeneinander vor, wobei die anschließende Fertigvulkanisation der auf einen gekrümmten Kern aufgezogenen Rohlinge in Gegenwart eines von außen einwirkenden Druckmittels erfolgt.
Für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird vorteilhaft der Außendurchmesser der Schlauchrohlinge um etwa das durch das nachfolgende Vulkanisieren verursachte Schrumpfmaß kleiner als der Innendurchmesser des Rohres bemessen. Der Maßunterschied kann sich in der Größenordnung von 1/2 bis 1 mm auf den Durchmesser bewegen. Die Rohlinge lassen sich dann leicht in das Rohr einziehen, und es wird einem möglichen plastischen Abzeichnen des Gewebemusters beim Schrumpfen der Rohlinge auf dem Kern vorgebeugt. Da die Schlauchrohlinge unter der Druckeinwirkung von innen etwas aufgeweitet werden, empfiehlt es sich, sie im Innendurchmesser höchstens gleich dem Außendurchmesser des gekrümmten Kernes entsprechend zu bemessen.
Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung ein Kühlerschlauchkrümmer dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 den Schlauchrohling während der Druckbehandlung in einer geraden Außenform im Schnitt und Fig. 2 den auf einen gekrümmten Kern aufgezogenen Schlauchrohling im Teilschnitt.
Die Außenform besteht gemäß Fig. 1 aus einem geraden Rohr 1, das an beiden Enden durch aufgeschraubte oder mittels Bajonettfassung aufgesteckte Verschlußkappen 2, 3 abgeschlossen ist. Der Schlauchrohling 4 mit dem Verstärkungsgewebe 4' wird in das Rohr 1 eingelegt und zwischen konischen Dichtflächen 5 an den Verschlußkappen 2, 3 so eingeklemmt, daß er gleichzeitig nach außen abgedichtet ist. Die Verschlußkappe 3 ist mit einem Anschlußstutzen 6 versehen, durch den das Druckmittel, beispielsweise Druckluft, zugeführt wird.
Nach abgeschlossener Druckbehandlung sind die vorher durch das Verstärkungsgewebe 4' getrennten Gummischichten innig miteinander verbunden, so daß der Schlauchrohling gemäß Fig. 2 ohne nachteilige Verformungen leicht auf den gekrümmten Kern 7 aufgeschoben werden kann.
Die Außenform ist in der Zeichnung als gerades Rohr 1 dargestellt. Sie kann statt dessen aber auch Krümmungen von vergleichsweise großen Radien aufweisen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Schlauchkrümmern aus Gummi od. dgl. mit Gewebeeinlagen, insbesondere Kühlerschlauchkrümmern für Kraftfahrzeuge, wobei die Schlauchrohlinge auf einen gekrümmten Kern aufgezogen und vulkanisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchrohlinge vor dem Aufziehen auf den gekrümmten Kern einem von innen nach außen wirkenden Druckgefälle in einer Außenform ausgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchrohlinge in ein Rohr von dem Außendurchmesser der fertigen Schlauchkrümmer entsprechender lichter Weise eingezogen, an beiden Enden abgedichtet und von innen mit einem Druckmittel beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Druckbeaufschlagung gleichzeitig eine Teilvulkanisation bewirkt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Schlauchrohlinge um etwa das durch das nachfolgende Vulkanisieren verursachte Schrumpfmaß kleiner als der Innendurchmesser des Rohres bemessen wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Schlauchrohlinge höchstens gleich dem Außendurchmesser des gekrümmten Kernes bemessen wird. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 1 798 798.