-
Verfahren zum Herstellen von Kautschukschläuchen mit Verstärkungseinlagen
Die Erfindung. bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Kautschukschläuchen
mit Verstärkungseinlagen, bei welchem die Schlauchseele für den Aufbau des Schlauches
als Dorn dient und für das Aufbringen der Verstärkungseinlagen sowie der Schlauchdecke
mit einem Druckmittel gefüllt wird.
-
Bei dem üblichen Verfahren zum Herstellen technischer Kautschukschläuche
wind der innere Schlauch auf einen Dorn aus Metall, aus Kautschuk,oder anderem plastischen
Stoff gebracht und mit einer gewickelten Einlage aus Gewebe oder Kordfäden, mit
oder ohne Schußfäden, zusammen mit anderen Wandverstärkungsmitteln in der Weise
versehen, daß die Einlage auf ihrer ganzen Länge an Flächen, insbesondere den Rollen
eines Dreirollers, anliegend senkrecht zur Schlauchachse umgelegt wird. Beim Vulkanisieren
verbleibt der Schlauch auf dem Dorn; damit die zwischen .den Schichten des Schlauches
befindliche Luft bei der Vulkanisation nicht schädigend wirkt, wird der Schlauch
vorher mit Stoff eingewickelt. . -Man hat auch schon .den Dorn beim Wikkelnder Einlagen
und beim Vulkanisieren durch eine Füllung mit Gas oder Flüssigkeit unter Verschließen
der Schlauchenden ersetzt. Diese bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß nur
Schläuche in einer begrenzten Länge entsprechend der Länge des Domes oder der Länge
der Maschine hergestellt werden können. Die Erfindung zielt darauf ab, das Herstellen
solcher Schläuche in unbegrenzten Längen zu ermöglichen. Die Erfindung besteht darin,
daß auf einem die Schlauchseele bildenden Kautschukschlauch, der für den Aufbau
des Schlauches als Dorn dient, achsparallele Fäden in Abständen voneinander aufgebracht
werden, wodurch dieser Schlauch bei seiner Verwendung als mit einen) Druckmittel
gefüllter Dorn für das Aufbringen der Verstärkungseinlagen und der Schlauchdecke
gegen Längsdehnung gesichert ist, worauf der Schlauch, gegebenenfalls nach Aufbringen
einer oder mehrerer solcher Verstärkungseialagen und Kautschuklagen, in üblicher
Weise vulkanisiert wird. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird eine Schlauchseele
benutzt, die eine genügende Druck- und Zugfestigkeit hat, daß sie bei ihrer Verwendung
als Dorn allen Druck- und Zugbeanspruchungen standhalten kann und so für die Weiterbearbeitung
befähigt ist. Die Druckfestigkeit kann schon durch Verwendung einer auch im urvulkanisierten
Zustand genügend widerstandsfähigen Kautschukmischung @ter durch Vorvulka:nisieren
einer weniger festen Mischung erreicht werden, während die Zugfestigkeit durch Verwendung
von achsparallelen Fäden aus Faserstoff, Metall o'. idgl.erreicht wird, die um die
Schlauchseele
herum innerhalb der Schlauchwand oder an deren Oberfläche
gleichmäßig verteilt in solcher Anzahl angebracht werden, daß sie in ihrer Summe
gerade eine ausreichende Festigkeit ergeben, um diese so vorbereitete Seele mit
den Verstärkungseinlagen und der Kautschukdeckschicht versehen zu können, ohne daß
durch Verlängerung der an sich leicht dehnbaren Schlauchseele die Weiterarbeit ers
c 'hivert oder unmöglich Z, gemacht wird.
-
Das Herstellen der Schläuche nach dem Verfahren der Erfindung geschieht
in folgender Weise Die Schlauchseele wird nach irgendeinem bekannten Verfahren,
in der Regel mit Hilfe der Schlauchspritzmaschine, hergestellt und nötigenfalls
in bekannter Weise vorvulkanisiert. Die Längsfäden können schon bei dem Herstellen
der Schlauchseele, z. B. auf der Schlauchmaschine, nach Verlassen des Spritzkopfes
oder -einfacher erst nachträglich gelegentlich der --%.nbringung der Verstärkungseinlagen
angebracht werden. Diese Schlauchseele wird mit einem gasförmigen Mittel, z. B.
Luft, oder mit einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, mit einem bestimmten Druck, der
von der Wandstärke und der Lichtweite der Schlauchseele abhängt und 0,5 bis
i Atrn. betragen kann, gefüllt, und in diesem Zustand werden eine oder mehrere Verstärkungseinlagen
aufgebracht, wobei evtl. zugleich z. B. auf der Flechtmaschine als Einlauffäden
die Streckfäden mit auf der Außenwand der Schlauchseele befestigt werden. Diese
Verstärkungseinlagen können in bekannter Art hergestellt werden, z. B. durch Umflechten
oder Umspinnen mit zwei in entgegengesetzter Richtung spiralig verlaufenden Fäden-
oder Bandlagen. Es ist zur Erreichung einer guten Verbindung zwischen der Seele
und den darüber befindlichen Kautschuklagen vorteilhaft, die Verstärkungseinlagen
so herzustellen, daß sie die darunter befindliche Kautschukfläche nur teilweise
verdecken, z. B. die verstärkte Schlauchseele mit Fäden, Bändern a. dgl. nur schütter
zu umflechten oder zu umspinnen.
-
Die so verstärkte Schlauchseele wird nun zur Erzielung einer guten
Verbindung mit der darüber aufzubringenden Kautschuklage, wie an sich bekannt, mit
Kautschuklösung ein-oder mehrmals bestrichen, oder man läßt die Schlauchseele schon
vor AufbringungderLTmflechtung oder Umspinnung durch ein Bad mit Kautschuklösung
laufen, so daß das Flecht-oder Spinnmaterial meinem Arbeitsgang auf die noch lösungsfeuchte
Kautschukoberfläche aufgebracht wird, und schließlich kann man auch die einzelnen
Fäden oder Bänder vor dem Umflechten oder Umspinnen durch die Kautschuklösung und
noch feucht auf die Schlauchseele auflaufen lassen. Die mit .den Streckfäden und
der Verstärkung versehene Schlauchseele wird nach dem Trocknen der Kautschuklösung
mit einer Kautschukschicht bedeckt, was in bekannter Weise auf der Schlauchmaschine
oder mit Kautschukplatten zwischen Kaliberwalzen geschehen kann. Diese Kautschukschicht
bildet entweder die Außenlage des Schlauches, oder es werden darüber in bekannter
Weise eine oder mehrere Verstärkungseinlagen abwechselnd mit Kautschuklagen in der
angegebenen Art aufgebracht, wobei als letztes immer eine Kautschukschicht als Schlauchdecke
kommen muß. Die äußere Kautschukdecke kann auch, wie üblich, z. B. gerieft hergestellt
werden, dadurch, daß man beim Spritzen derselben ein entsprechend geformtes Mundstück
verwendet.
-
Der fertig aufgebaute Schlauch wird dann vulkanisiert, wobei er zum
Verhindern des Zusammenfallens, wie ebenfalls bekannt, mit einem gasförmigen oder
flüssigen Druckmittel bei einem je nach Art und Größe des Schlauches verschiedenem
Druck von i bis ¢ Atm. gefüllt wird. Die Verstärkungseinlagen, welche der Verwendung
des Schlauches entsprechend für einen bedeutend höheren Druck berechnet sind, halten
diesen Innendruck ohne weiteres aus und verhindern daher eine unzulässige Vergrößerung
des Schlauchdurchmessers oder ein Platzen der Schlauchwand. Die Vulkanisation erfolgt
in bekannter Weise. Das zur Erzielung des Innendruckes im Schlauch während des Vulkanisierens
erforderliche Druckmittel kann mittels durch die Kesselwand geführter Rohranschlüsse
den im Kessel befindlichen Schläuchen zugeführt werden, wobei der Schlauch ständig
an die Druckquelle angeschlossen bleibt und die Druckhöhe im Schlauch sowohl gemessen
wie auch gegebenenfalls geregelt werden kann.
-
Nach der Vulkanisation wird der Innendruck abgelassen und die evtl.
verwendete AußenbewickIung abgenommen oder bei in der Pfanne geheizten Schläuchen
der anhaftende Einbettungsstoff, wie Talkum, Magnesia o. dgl., entfernt.