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oder auf Dorne gezogen und dann erhitzt. Zur Herstellung von aussen beliebig gemusterten Schläuchen wurde auch schon ein Verfahren in Vorschlag gebracht, das darin besteht, dass die Gummischläuche auf mit stark hervortretenden Gravüren versehene Dorne gezogen und dann durch äusseren Druck, besonders Dampfdruck,-so gegen den Dorn gepresst werden, dass sich die Musterung nach aussen durchdrückt. Dieses Verfahren ist nur anwendbar bei Gummischläuchen mit dünner Wandung und im Verhältnis zur Wandstärke sehr grossen Durchmessern.
Ausserdem ist noch ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem Fahrrad-und Autosehläuche hergestellt werden, das darin besteht, dass gespritzte Schläuche auf einen glatten Dorn gezogen werden und unter äusserem Druck, entweder durch Dampfdruck oder durch Wickelbinden, vulkanisiert werden. Die aus vulkanisierten Schläuche werden unter Wenden vom Dorn abgezogen, so dass die glatte Fläche nach aussen kommt. Dies ist ohne weiteres möglich, weil bei derartigen Schläuchen die Wandstärke im Ver- hältnis zum Durchmesser sehr gering ist, so dass der Schlauch keine merkbare Strukturänderung aufweist, wenn die Innenwand zur Aussenwand wird.
Die Erfindung bezieht sich nun besonders auf Schläuche geringen Durchmessers und verhältnis- mässig dicker Wandung, wie dies bei Gas- und Irrigatorschläuchen der Fall ist. Bei derartigen Sc1J1äurhen ist eine sehr übliche Grösse, z. B. ein Innendurchmesser von 8 mm und ein Aussendurchmesser von 12 mm.
Diese Schläuche werden gespritzt, auf einen gravierten Dorn gezogen, einem äusseren Druck unterworfen, vulkanisiert und dann unter Wenden abgezogen. Dieses Verfahren scheint auf den ersten Blick nichts wesentlich Neues zu enthalten, aber das genaue Studium der Materie hat eine Reihe von technischen
Schwierigkeiten ergeben, die alle der Reihe nach erst zu lösen waren, um zu dem gewünschten Ergebnis zu gelangen. Die Überwindung dieser Reihe von Schwierigkeiten war das Ziel der Erfindung und ist durch das neue Verfahren erreicht.
Die erste Schwierigkeit, die sich ergibt, ist die, dass die Luft zwischen dem Dorn und der Innenseite des Schlauches sehr schlecht entweicht. Man kann durch starke Wickel derart vorgehen, dass man von der Mitte ausgehend nach beiden Seiten hin fortschreitend die Luft verdrängt, was aber gar nicht leicht ist, da ja der noch nicht erwärmte Gummi sich nur unvollkommen der gravierten Oberfläche des Dornes anpasst, so dass praktisch eine Gewähr für das vollkommene Entweichen der Luft nicht gegeben ist. Man kann auch durch äusseren Dampfdruck im Kessel dieselbe Wirkung hervorrufen, aber dann besteht die Gefahr, dass auch der Dampf an beiden Seiten des Dornes unter den Gummi tritt, so dass dies Verfahren in der Praxis nur bei völlig glatten Dornen möglich ist.
Eine weitere Schwierigkeit entsteht, wenn der vulkanisierte, zunächst innen gemusterte Schlauch durch Stülpen vom Dorn abgezogen ist. Der gestülpte Schlauch befindet sich dann in einer unnatürlichen Spannung, denn die innere Wandung, die bei einem Schlauch von 8 mrn Innendurchmesser etwa 25 mm Umfang hat, ist zur äusseren Wandung geworden, die normalerweise etwa 36 mm Umfang hat, und umgekehrt, der 36 mm messende äussere Wandumfang ist zum inneren geworden. Ein derartiger Schlauch hat natürlich das starke Bestreben, sich aussen zusammenzuziehen und innen zu dehnen, wodurch bei den geringsten Verletzungen sofort sich selbsttätig erweiternde Risse entstehen würden. Bei den
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Schläuchen, dies bislang gestülpt wurden, wie z.
B. Luftsc1J1äuchen für Reifen, kommt dies nicht in Frage, da bei den dünnen Wandungen die auftretenden Spannungen keine Rolle spielen.
Diese Schwierigkeiten werden nach der Erfindung dadurch beseitigt, dass während des Vorvulkanisierens des über einen geriffelten Dorn lose aufgezogenen Schlauches für eine Ableitung der Luft aus dem Zwischenraum zwischen Dorn und Schlauch gesorgt wird und das vor dem Fertigvulkanisieren durchzuführende Umstülpen durch ein Druckmittel unter Sicherung durch ein am Austrittsende eines Pressluftbehälters sich anschliessendes starres Rohrstück gegen ein zu weites Aufblähen des umgestülpten Schlauches durchgeführt wird.
Man kann zur Durchführung dieses Verfahrens beim Vor vulkanisieren starre Luftbehälter anwenden, die auf eine oder beide Seiten des geriffelten Dornes aufgesehraubt sind und durch einen Kanal unmittelbar mit dem Zwischenraum zwischen dem Gummisehlaueh und dem Dorn in Verbindung stellen. Weiter kann man zum Umstülpen des Schlauches einen Pressluftbehälter in Form eines langen, einseitig geschlossenen Rohres verwenden, in dessen Inneres der Dorn mit dem vorvulkanisierten Gummischlauch derart gelegt wird, dass ein Ende des Schlauches um den Mund der Öffnung des Behälters gestülpt wird, während sieh vor der Öffnung des Pressluftbehälters ein starres Rohrstück anschliesst, gegen dessen Innenseite sich der Gummisehlaueh durch die Pressluft abrollt.
Unter Gummisehläuchen gemäss der Erfindung werden alle diejenigen Schläuche verstanden, die aus irgendeiner Mischung hergestellt werden, welche neben Kautschuk auch die üblichen Zusatzstoffe, wie Vulkanisationsmittel, Vulkanisationsbeschleuniger, Alterungsschutzmittel, Farbstoffe und Füllstoffe, enthalten. Unter Musterung im Sinne der Erfindung wird jede Art von Mustern verstanden,
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können, sondern notwendig durch eine gravierte. form hervorgerufen werden müssen.
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Dornende, auf das ein Luftbehälter aufgebracht ist, Fig. 2 ist derselbe Schnitt wie Fig. 1 und veranschaulicht den Zustand, nachdem der Dampf auf den Gummi-
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stadium des Wendens, Fig. 4 ist eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung im fortgeschrittenen Stadium des Stülpen.
1 ist der vulkanisierte Gummise. hlauch, 2 der gravierte Dorn, 3 die auf den Dorn mittels Ver- schraubung 4 aufgebrachte Luftkammer. Auf die äussere Seite der Luftkammer wird das Ende des Schlauches gesteckt und mittels eines unvulkanisierten Gummiringes 5 festgedrückt. Die Verschraubung 4 ist mit Luftkanälen 6 derart versehen, dass die Luft zwischen dem Dorn und dem Schlauch bei äusserem Dampfdruck in die Luftkammer entweichen kann. Wenn der Dorn mit seinen Luftkammern an den Enden in den Kessel kommt und der Dampfdruck darauf wirken kann, so nimmt der unvulkanisierte Gummischlauch die in Fig. 2 gezeichnete Lage ein, erweicht während der ersten Phase der Heizung,
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Struktur des vulkanisierten Gummis an.
Bevor dies jedoch ganz erfolgt, wird die Vulkanisierung unterbrochen und der Schlauch durch Stülpen vom Dorn abmontiert. Dies geschieht folgendermassen :
Der Dorn wird ohne die beiden Luftkammern in einen langen Behälter 7 gelegt und ein Ende 9 des Gummischlauches um den Rand der offenen Seite 8 dieses Behälters gestülpt. Dann lässt man durch das Ventil 10 Druckluft herein, die im Sinne der in Fig. 4 gezeichneten Pfeile wirkt, den ganzen Schlauch umstülpt und den Dorn heraustreibt. Beim Stülpen von Reliefschläuchen benötigt man wegen der grossen Haftung des Gummis am Dorn einen höheren Druck als wie etwa bei glatten Schläuchen.
Dieser Druck würde beim Austritt aus dem Behälter 7 den Schlauch ballonähnlich aufblähen.
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schicht 12, die eine gegenseitige Reibung vollkommen verhindert. Auf diese Weise ist der Vorgang des Stülpens eine Frage von Sekunden. Bei langen Schläuchen von über 10 m Länge kann, besonders wenn es sich ausserdem auch noch um Schläuche grösseren Durchmessers handelt, die schwere Dorne erfordern, die austreibende Tätigkeit der Luft durch ein Ziehen an der Vorderseite des Dornes unterstützt werden. Das Dornende kann hiebei zweckmässig geführt werden, damit der austretende gravierte Dorn nicht an der Innenseite des Rohres 11 verschrammt werden kann.
Selbstverständlich kann als Druckmittel neben Pressluft auch ein anderes Gas oder eine Flüssigkeit verwendet werden, wenn besondere Umstände dies als ratsam erscheinen lassen, denn die drei Faktoren, die beim Stülpen eine Rolle spielen, sind der Druck des Druckmittels, das Verhältnis der Durchmesser vom Gummischlauch zum Rohr 11 und die Qualität des Gummis, der dabei natürlich vor- übergehend sehr hoch beansprucht wird.
Anschliessend daran wird dann der Schlauch, wie bereits oben beschrieben, auf einem glatten Dorn
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