-
Es ist bekannt, elektrische Leitungen und Kabel gegen mechanische,
thermische und chemische Einflüsse durch eine Metallhülle zu schützen. Wird der
schützende Mantel aus Blei hergestellt, so besteht der Nachteil, daß die Leitungen
oder Kabel, wenn sie nicht auf ihrer ganzen Länge aufliegen, zwischen den Unterstützungspunkten
bereits kurze Zeit nach .der Verlegung durchhängen. Bei der besonders bei Leitungen
üblichen Verwendung, eines vorgefalzten Blechbandes (von o,i bis 0,2 mm Stärke)
als Schutzhülle besteht der Nachteil,- daß bereits bei geringen Biegungen die Falze
sich lösen können und die im Metallmantel kegendenisolierten Adern den beschädigenden
Einflüssen von Feuchtigkeit in erhöhtem Ausmaße ausgesetzt sind.
-
Ferner sind elektrische Leitungen bekannt, bei denen um den Leiter
eine Hülle aus einem sehr dünnen Blech herumgebogen -ist, dessen Ränder verschweißt
sind und einen radial abstehenden Steg bilden. Für diese Metallhülle wurde die Verwendung
eines besonders dünnen Bleches gefordert, um eine gute Biegsamkeit der Leitung zu
gewährleisten. Für den Fall merklicher mechanischer Beanspruchung ist bei dieser
Leitung über der. geschlossenen, aus sehr dünnem Blech bestehenden Hülle noch eine
äußere Schutzschicht zur Aufnahme der mechanischen Beanspruchungen angeordnet.
-
Bisher hatte ein Metallmantel aus einem v erfalzten Blechband üblicherweise
eine Stärke von o,i bis o,2 mm, höchstens von 0,3 mm, .und bei der erwähnten
Leitung mit einer einen radial wegstehenden Steg aufweisenden Hülle hatte diese
Hülle aus einem besonders dünnen Blech also eine noch geringere Stärke. Es ist auch
bereits vorgeschlagen worden, den Mantel eines Rohrdrahtes mindestens
0,5 mm stark oder noch stärker zu machen und hierfür korrosionsfreie Werkstoffe
zu verwenden. Zur Erhöhung der Biegsamkeit ist dieser Mantel mit Rillen versehen.
-
Im Gegensatz hierzu schafft die Erfindung eine elektrische isolierte
ein- oder mehradrige Leitung mit einem glatten Mantel aus Metallband, dessen zusammengeschweißte
Ränder einen nach außen radial abstehenden in Achsrichtung der Leitung verlaufenden
Steg bilden. Der Mantel ist vollständig wasserdicht und zugfest und gestattet dabei
trotzdem ein Biegen der Leitung ohne die Gefahr eines Einknickens des Metallbandes
gemäß der Erfindung dadurch, daß das Metallband so dick gewählt wird, daß der Mantel
der Leitung beim Biegen glatt bleibt und nicht einknickt.
-
Diese knickfeste Biegsamkeit ist durchaus überraschend, denn ein Wasserleitungs-
oder Gasrohr läßt sich bekanntlich entweder nur warm oder im kalten Zustand mit
einer Sandfüllung biegen. Trotz dieser guten Biegsamkeit besitzt die Leitung gemäß
der Erfindung eine so große Festigkeit, daß sich eine Bewehrung oder ein Druckschutz
auch bei größeren mechanischen Beanspruchungen erübrigt.
-
In der Zeichnung, die eine gemäß der Erfindung ausgebildete Leitung
darstellt, sind die isolierten elektrischen Leiter i; - die von beliebiger Anzahl
sein können, von einem Metallband 2 umschlossen, das in kaltem Zustande um die Leiter
herumgebogen ist und dessen Ränder q. einen radial vom Kabel abstehenden Steg bilden;
dessen äußere Kanten miteinander verschweißt sind. Bei einem derartigen Kabel erübrigt
sich die Verwendung ;einer Füllmasse, da die metallische Hülle die Leitungsdrähte
i auch bei mechanischen Beanspruchungen vollständig schützt und auch beim Biegen
des Kabels od. dgl. eine Lagenänderung der Leitungsdrähte r zueinander nicht zu
befürchten ist.
-
Eine Leitung gemäß der Erfindung hat den besonderen Vorteil; daß einerseits
durch den radial wegstehenden Steg die Steifigkeit der Leitung bedeutend erhöht
und eine Verwendung derselben bei größeren Entfernungen der Stützpunkte, z. B. als
Luftkabel, ermöglicht wird und trotzdem eine gute Biegsamkeit gewährleistet ist.
Dabei ist besonders hervorzuheben, daß ein Biegen der Leitung auch ohne Verwendung
von Füllmasse und Werkzeugen, ohne einzuknicken, über genügend kleine Radien möglich
ist.
-
Die für die Herstellung des Mantelverschlusses durch Schweißung nötigen
Temperaturen wirken sich auf die Isolation der Leiter in viel geringerem Maße aus,
als das bei der Herstellung von Bleikabeln der Fall ist, weshalb man als Isolierstoff
Leinewand und Firnis verwenden kann und nicht an die Verwendung - von Gummi als
Isolationsmittel gebunden ist; dadurch wird die Herstellung elektrischer Leitungen
gemäß der Erfindung nicht unwesentlich vereinfacht und verbilligt.
-
Als ein weiterer Vorteil einer Leitung gemäß der Erfindung ist die
Tatsache anzusehen, daß sie sich in aufgehängtem Zustand, z. B. als Luftkabel, nicht
um seine Längsachse verdreht, wie dies z. B. bei Kabeln -mit einer verseilten Panzerung
der Fall sein kann. Ferner kann eine Leitung gemäß der Erfindung in Anbetracht ihrer
Zugfestigkeit und guten Biegsamkeit vom Ring aus, also ohne Verwendung von Trommeln,
verlegt werden,- wodurch sich eine bedeutende Vereinfachung sowohl beim Transport
als auch bei der Verlegung ergibt.