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Zweischrittschaltwerk für Schreibmaschinen Die Erfindung betrifft
ein Zweischrittschaltwerk für Schreibmaschinen.
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Bei bekannten Schaltwerken dieser Art ist ein Schaltrad mittels Zahnstange
vom Papierwagen angetrieben. In das Schaltrad greifen wahlweise eine feste und eine
lose, gegen Federkraft schwenkbare Klinke, die an einer Schwinge um deren ortsfest
gelagerte Achse quer zur Schaltradebene hin und her bewegbar sind. Die Klinken gestatten
ein Weiterdrehen des Schaltrades um eine Zahnteilung oder zwei, je nach der Stellung
eines an der Schwinge gelagerten Anschlagkörpers zum Begrenzen des Schwenkweges
der losen Klinke. Der Anschlagkörper wird mittels Gestänges gesteuert, um einen
ein- bzw. zweischrittigen Wagenlauf zu erzielen.
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Solche Schaltwerke haben bekanntlich folgende Nachteile: Der Wagen
neigt zum Springen, zu Störungen besonders beim Tabulieren. Das Getriebe ist infolge
seiner vielen Bestandteile, Gelenke und Federchen kostspielig und empfindlich. Getriebe
und Zähne leiden, besonders bei Anordnung einer aus dem Schaltradritzel auszuhebenden
Zahnstange. Es erwachsen Geräusche und Zahnschäden, die ohne wesentlichen Erfolg
bei einer bekannten Ausführung durch Anordnen schräg geneigter Zähne an Ritzel und
Zahnstange zu beheben versucht wurde. Im Betrieb besteht u. a. besonders die Schwierigkeit,
.daß die .Rückstelltaste den Wagen nur um einen einfachen Schritt zurülckschiebt.
Bei eingestellter Zweischrittschaltung muß daher diese Taste zweimal angeschlagen
werden, um den Anschluß der Schriftzeichen zu wahren. Das erfordert beim Schreiben
Aufmerksamkeit und stört.
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Diese Schwierigkeiten und Nachteile werden nach der Erfindung vermieden
durch eine in zwei Arbeitsstellungen um ihre Längsachse schwenkbare Zahnstange mit
zwei Reihen von Zähnen gleicher Teilung gegenüber zwei am Schaltrad befestigten
ungleichen Zahnrädern vom Durchmesserverhältnis i : 2, Zähnezahlverhädtnis z. B,
16 : 32, wobei
die Zahnstange in der einen -Stellung mit dem großen.
Zahnrad, in der anderen mit dem kleinen und während des Umstellens mit beiden Zahnrädern
im Eingriff steht. Wenn ihre eine Zahnreihe in :das. größere Zahnrad eingreift,
so ist bei stets gleichbleibendem Schaltwinkel des Schaltrades der Wagenweg doppelt
so groß als beim Eingreifen in das kleine.
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Da nun aber für die gleichbleibende Wagenzugkraft der wirksame Hebelarm
am großen Zahnrad doppelt so groß ist wie am kleinen, so ist. zum Dämpfen des größeren
Drehmomentes nach der Erfindung eine mit dem Schaltrad vereinigte Bremsscheibe samt
einer vom Schaltradgehäuse gehaltenen einstellbaren Bremshebeleinrichtüng od. dgl.
angeordnet, die beim Einschalten des großen Ganges zur Wirkung gelangt. Beim Rückschalten.
auf den kleinen Gang löst die zurückschwenkende Zahnstange die Bremse. Sie wirkt
ausgleichend,- so daß der Wagen für beide Gangarten gleich schwach anschlägt zugunsten
einer Geräuschmilderung.
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Nach der Erfindung sind ferner ein neben dem achsenfesten@ Schaltrad
angeordnetes gleichgestaltetes loses Schaltrad und ein mit diesem starr verbundenes
Zurückschaltrad vorgesehen, die sich gegenüber dem achsenfesten Schaltrad um die
gemeinsame Achse gegen die Kraft einer Feder für die Breite eines Sperrzahnes drehen
können. Zwischen dem festen und losen Schaltrad ist eine Anschlagbegrenzung mittels
mehrerer in Schlitzen des losen Schaltrades geführter, am festen ortsfesten Stifte
oder in gleichen Schlitzen beider Schalträder unverlierbar gleitender kleiner Anschlagklötze
vorgesehen: Diesen Maßnahmen zufolge führt das Schaltrad stets den gleichen Schwenkweg
durch, und es ist nur eine einzige Schaltklinke an der Schwinge erforderlich. Diese
ist zum Ermöglichen des Wagenaufzuges an der Schwinge um einen Bolzen gegen Federkraft
üblicherweise schwenkbar angelenkt.
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Das Verstellen der Zahnstange erfolgt nach der Erfindung durch einen
an ihr befestigten Bedienungshebel und zwei am Wagen ortsfesten Rasten für die beiden
Arbeitsstellungen.
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Die Zahnstange ist am Wagengestell an beiden Enden mit Zapfen drehbar
gelagert. Dort können nach der Erfindung Federscheiben oder andere Stoßdämpfer angeordnet
sein.
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Sämtliche Zähne der Schalträder und die Klinken sind geradeflankig
zugunsten einer einfachen Herstellbarkeit.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Seitenansicht teilweise im Schnitt, Abb. 2 die
Schwinge und Abb. 3 die Bremseinrichtung in halber Größe. Im Schaltradgestell 7
der Schreibmaschine ist ein Schaltradaggregat zwischen Spitzen drehbar gelagert.
Es besteht aus einem kleinen Zahnrad i, einem doppelt so großen Zahnrad 2 mit Distanzmuffe
211, einer Bremsscheibe 3 und einem Schaltrad d., die sämtlich miteinander starr
vereinigt sind, und zwar so, daß die Zähne des kleinen Zahnrades i mit jedem zweiten
Zahn des Zahnrades 2 radial fluchten. Links (Abb. i) neben dem Schaltrad 4. befindet
-sich .ein -etwas dünneres gleichprofiliertes loses Schaltrad 5 und, mit,diesem
starr vernietet, ein Rücktastenschaltrad 6.
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- ?Eine Zahnstange 8 enthält zwei Reihen a und b miteinander übereinstimmender
Zähne. Sie kann in ihre andere gestrichelt dargestellte Schwenkstellung 811 und
zurückgebracht werden durch Drehen um Endzapfen g: mittels eines an dem einen Stangenende
befestigten Handhebels io. Dieser kann in zwei Rasten einschnappen zwischen am Wagengestell
ortsfesten Führungsklötzen i i.
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Die Bremsscheibe 3 wirkt zusammen mit einem Bremshebel i2, der mit
Hilfe seines Ansatzes 12" um .einen- am Schaltradgehäuse 7 ortsfesten Bolzen 13
gegen die Kraft einer an seinem freien Ende angreifenden Zugfeder 14 mittels der
Zahnstange 8 ein wenig schwenkbar ist, zum Freilassen der Bremsscheibe.
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Im losen Schaltrad 5 (Abb.2) befinden sich Schlitze 511. In diese
greifen Anschlagstifte 15 am festen Schaltrad und begrenzen. ein gegenseitiges Verschwenken
der Schalträder q. und 5 gegen die Kraft einer nicht mitgezeichneten, linksherum
drängenden Feder um einen Schaltzahn.
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Nach Abb. i und 2 besteht die Schwinge aus einem zwischen zwei am
Schaltradgehäuse ortsfesten Spitzen 21 drehbaren Rahmen, der aus einzelnen Teilen
zusammengenietet ist. Diese sind ein Anschlagklotz tob, zwei Lagerbolzen 20 mit
Abflachungen 2o11 und ein Arm 22 für das Bewegen der Schwinge. Zwischen den beiden
diese Teile zusammenhaltenden gleichen Wänden i9 und iga ist eine Sperrklinke 16
um einen Bolzen 18 gegen die Kraft einer Drehfeder 17 schwenkbar gelagert. In der
gezeichneten Arbeitsstellung liegt die Klinke oben ain Anschlagklotz tob und unten
am abgeflachten Schaft 2o11 des linken Lagerbolzens an; da-durch ist der Bolzen
18 entlastet.
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Die Schwenkbarkeit der Klinke wird nur beim Wagenaufzug benutzt. Im
übrigen kann exwÜnschtenfalls eine nicht mitgezeichnete Feder vorgesehen sein, welche
den Handhebel 1o ständig nach der Normalstellungsraste drängt und das Umschalten
selbsttätig bewirkt.
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Im Betrieb der Maschine braucht lediglich die Zahnstange für den gewünschten
Schritt eingestellt zu werden. Bei jedem Tasten- und Leertastenanschlag dreht das
Schaltrad nur um einen Schaltzahn, ebenso beim Anschlagen der Rücktaste. Beim Wagenauslösen
wird die Sperrklinke 16 aus den Schalträdern .4 und 5 herausgeschwungen, ebenso
beim Tabulieren.
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Durch das neue Zweischrittschaltwerk sind somit Bauart und Bedienbarkeit
der Schreibmaschine vereinfacht und verbessert.