-
Elektrisch beheizter Samowar Der bekannte Samowar ist eine Teemaschine
mit Holzkohlenbeheizung, die mittels eines Ofenrohres in der Regel an einen Kamin
angeschlossen wird. Der Samowar wurde bisher hauptsächlich in Rußland benutzt, wo
die Holzkohle aus den Öfen, die dort meistens mit Holz beheizt werden, gewonnen
und dazu verwendet wird. Außerdem ist -der Tee auch ein Nationalgetränk .des russischen
Volkes. In den anderen, insbesondere in den westlichen Ländern sowie in Deutschland
hat sich der Samowar schon der Kohlenheizung wegen nicht eingeführt. Deshalb kennt
man in diesen Ländern auch nicht, wie der Tee eigentlich richtig und mit Aroma zubereitet
werden muß. Der Wohlgeschmack des Tees oder einer Teesorte hängt durchaus von der
richtigen Zubereitung ab. Diese besteht darin, daß der Tee nicht zu einem trinkfertigen
Getränk in einem ganzen Behälter angebrüht wird, wie es in Unkenntnis der Teezubereitung
vielfach geschieht, sondern wie ein Konzentrat in kleiner Menge Wasser gehaltreich
und stark angerichtet wird. Der Tee muß mit siedendem Wasser in einer kleinen Teekanne
angebrüht und .gleich darauf zum Ziehen gebracht werden. Dadurch bleibt das Aroma
des Tees erhalten;, auch wenn er beim Ausschenken je nach Bedarf mit heißem Wasser
verdünnt wird. Diese Art Teezubereitung ist bisher nur mit einem Samowar möglich
gewesen, weil das Wasser durch die Kohlenbeheizung von der glühenden Kohle noch
eine Zeitlang kochendheiß bleibt und der angebrühte Tee in der Teekanne auf dem
Aufsatz des Samowars von der Hitze des Kohlenfeuers zum Ziehen gebracht wird. Auf
dieselbe Art kann auch er Kaffee mit dem Samowar zubereitet werden. Um die
gleiche
Wirkung mit anderen Heizmitteln zu erzielen, konnte eine solche Zubereitung bisher
nur sehr umständlich und wärmetechnisch höchst unpraktisch und unwirtschaftlich
erfolgen.
-
Die Erfindung hat zur Aufgabe, mit bekannten elektrischen Heizmitteln
einen elektrisch beheizbaren Samowar zu schaffen, .der die Vorteile der bisherigen
Kohlenbeheizung voll und ganz ersetzen und eine dementsprechende Teezubereitung
ermöglichen soll.
-
Der erfindungsgemäße elektrisch beheizte Samowar besteht aus einem
Wasserbehälter mit einem in der Mitte sowie durch den Deckeldurchgehenden und oben
durch Heizplatte geschlossenen Heizrohr, in welchem zwei elektrische Heizkörper
bekannter Art so angeordnet sind, daß der untere Heizkörper mit Hilfe des Heizrohres
zur Erhitzung des Wassers und der obere Heizkörper mit Hilfe der Heizplatte zum
Erhitzen der Teekanne dient, wobei Über dem Deckel noch eine Rosette auf dem Rohrende
aufgesetzt ist, durch welche die Tee- oder Kaffeekanne auf der Heizplatte gehalten
wird.
-
Erfindungsgemäß kann der Samowar an Stelle der Heizkörper auch mit
einer an sich bekannten tellerförmigen Heizplatte, die nach Art eines elektrischen
Kochtopfes am Boden des Wasserbehälters angeordnet wird, versehen werden, was aber
nicht .der Wärmefläche des Rohrumfanges entspricht und daher etwas mehr Zeit zur
Erhitzung,des Wassers brauchen wird.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in ,der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
-
Abb. i zeigt den Samowar mit elektrischer Heizabordnung im Schnitt;
Abb. 2 zeigt eine Rosette des Samowars; Abb. 3 zeigt einen Deckel des Samowars;
Abb. q. zeigt den Wasserbehälter ohne Heizkörper, jedoch mit in der Mitte angeordnetem
Heizrohr, welches oben durch eine Heizplatte geschlossen ist; Abb. 5 zeigt :die
obere und untere Anordnung 'der Heizkörper des Samowars.
-
Gemäß -der Anordnung der Erfindung besteht der Samowar aus einem Wasserbehälter
i -auf Füßen 2, der vorn einen Ablaßhahn 3 und an den Seiten je einen Handgriff
hat sowie mit einem Deckel q. und einer Rosette 5 versehen ist. In der Mitte,des
Wasserbehälters i befindet sich ein Heizrohr 6, welches mit dem offenen Ende nach
unten am Fuß 2 befestigt wird und oben durch eine Heizplatte 7 geschlossen ist.
In dem Heizrohr 6 sind zwei Heizkörper 8, 9 so angeordnet, daß der- untere Heizkörper
8 mit seinem z. B. durch Perlen io isolierten Heizdraht ii dicht am inneren Umfang
des Heizrohres 6 anliegt, während der obere Heizkörper 9 in gleicher Weise an die
Heizplatte 7 anstößt. Beide Heizkörper 8, 9 sind durch ein Rohr 13 miteinander
verbunden und können für 'den Fall, daß ein Heizdraht 11, 12 erneuert werden ruß,
sehr leicht von unten aus -dem Heizrohr 6 herausgezogen und wieder eingesetzt werden,
ohne den Steckkontaktanschluß 1q. lösen zu müssen. Der Steckkontaktanschluß 1q.
dient für ;die Zuführung des elektrischen Stromes und ist außerdem mit einem Schalthebel
15 verbunden,durch welchen der eine Heizkörper ein- und der andere ausgeschaltet
werden kann.
-
Sowohl der Wasserbehälter i als auch derDeckel d. können aus Metall
oder aus Porzellan od. dgl. Material ausgeführt sein. Zum Abheben des Deckels q.
sind auf demselben zwei Knopfgriffe 16 angeordnet, und zum Entweichen des Dampfes
ist im Deckel 4. eine Öffnung vorgesehen, die entweder mit einer aufklappbaren Kappe
oder mit einer Pfeife versehen werden kann.
-
Unter Ausnutzung des Heizrohres 6 gestattet die Erfindung mit denkbar
einfachen technischen Mitteln -die unmittelbare Erhitzung,des Wassers, indem ,das
Heizrohr 6 in direkter Verbindung mit dem darin eingesetzten Heizkörper 8 sämtliche
Wärmeenergien ausnutzt und auf -das Wasser überträgt, wodurch mit dem Heizrohr 6
die Wirkung eines großen elektrischen Tauchsieders erreicht wird.
-
Die Inbetriebnahme des neuen Samowars für die Zubereitung von Tee
oder Kaffee ist folgende: Das im Wasserbehälter i bis oben gefüllte Wasser wird
zuerst durch den unteren Heizkörper 8 zum Kochen gebracht. Bei dem Heizvorgang wirkt
sich die Erhitzung auf das ganze Heizrohr 6 aus, wodurch auch die Heizplatte 7 gleichzeitig
mitgeheizt wird. Wird der Tee in der Teekanne angebrüht, dann stellt man sie auf
die bereits erwärmte Heizplatte 7 und schaltet den Schalthebel 15 um, wodurch der
untere Heizkörper B aus- und der obere 9 eingeschaltet wird. Nun wird der Tee in
der Teekanne durch die Heizplatte 7 so angewärmt,daß er ohne zu kochen wirksam ziehen
kann. Sinngemäß verfährt man auch mit der Zubereitung des Kaffeegetränks. Da die
Beheizung .der Heizplatte 7 sich nicht weiterhin ausdehnen kann, sondern im Heizrohr
6 verbleibt, so wird während der Zubereitung auch eine Abkühlung des Wassers im
Wasserbehälter r vermieden.
-
Der erfindungsgemäße Vorteil in der Zubereitung von Tee oder Kaffee
besteht darin, daß der abgebrühte Tee einen Extrakt bildet, den man zum Trinken
nur ein wenig einschenkt und dann mit dem Wasser aus dem Wasserbehälter i nachfüllt.
Auf diese Weise wird nicht nur ein sehr sparsamer Teeverbrauch, sondern auch ein
aromatischer Wohlgeschmack sowohl beim schwachen als auch beim starken Awsschenken
erreicht. Vermöge dieser Erfindung wird -der Samowar in seinem Ursprung erhalten
und kann mit seinen Vorteilen der Tee-und Kaffeezubereitung allen den Ländern zugänglich
gemacht werden, wo er bisher wegen der Kohlenbeheizung nichtverwendet werden konnte.