DE885719C - Steuerung eines Anfahrvorganges nach einem vorbestimmten Plan - Google Patents

Description

• Steuerung eines Anfahrvorganges nach einem vorbestimmten Plan Jede Servosteuerung, wie sie auch immer aussehen mag, bietet keine Gewähr .gegen Bedienungsfehler. Sollen Bedienungsfehler vermieden oder verwickelte Steuerungsaufgaben dem Menschen abgenommen werden, so sind Zusatzeinrichtungen notwendig. Solche Zusatzeinrichtungen gestatten es beispielsweise, daß in elektrisch angetriebenen Triebfahrzeugen die Motoren nicht überlastet werden, gleichzeitig aber mit den höchstzulässigen Zugkräften, die je bekanntlich geschwindigkeitsabhängig sind, angefahren wird. Da sich die Verhältnisse während der Beschleunigung ständig ändern, bedürfte es der ganzen Aufmerksamkeit des Lokomotivführers, ständig den günstigsten Zugkraftwert einzustellen. Auf diese Weise würde er jedoch von seiner vornehmsten Tätigkeit, die Strecke zu beobachten, abgelenkt. Aus diesen Gründen erscheint die Einführung einer Zusatzeinrichtung gerechtfertigt zu sein. Erfindungsgemäß wird durch eine Einrichtung, die einem wattmetrischen Relais ähnlich ist, die Steuerung so beeinflußt, daß ein beliebig festzulegendes Fahrprogramm (Zugkraft abhängig von der Geschwindigkeit) selbsttätig gefahren wird. Als wattmetrisches Relais verwendet man vorteilhaft einen fremderregten Motor. Der Anker dieses Motors wird beispielsweise von einem Teil des Fahrmotorstromes durchflossen. Der Ständer wird von einer Spannung gespeist, die für jede Fahrstufe beliebig wählbar ist (kleines Hilfsschaltwerk oder Spannungsgeber), Der Anker wird mittels einer einstellbaren Rückstellfeder gegen einen Anschlag am Ständer gedrückt. Erst wenn das elektrische Drehmoment größer wird als das von der Rückstellfeder herrührende Drehmoment, wird der Anker des fremderregten Motors anfangen, sich zu drehen. Diese Drehbewegung wird nun dazu benutzt, die Steuerung so lange abwärts laufen zu lassen, z. B. dadurch, daß der Anker des Steuermotors beim Ansprechen der Zusatzeinrichtung an eine Fremdspannung gelegt wird, die den Motor auf alle Fälle abwärts laufen - läßt, bis der Strom der Fahrmotoren auf sein vorgeschriebenes Maß zurückgeht.
• Für den erwähnten Spannungsgeber eignet sich besonders gut ein unter Spannung stehender Kommutator, der von der Hauptwelle des Schaltwerkes gedreht wird. Die Spannungsverteilung auf dem Kollektor Ula ist so gewählt, daß das Fahrprogramm Z = f i(v) auf alle Fälle eingehalten wird. Trotz dieser Zusatzeinrichtung wird die vom Lokomotivführer vorgewählte Fahrstufe nicht überschritten, so daß die Zusatzeinrichtung auch dort voll eingesetzt werden kann, wo die Ausfahrt aus einem Bahnhof einer Geschwindigkeitsbegrenzung unterliegt.

Claims (1)

1. .iATENTANSPRÜCH: Steuerung eines Anfahrvorganges nach einem vorbestimmten Plan, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer wattmetrischen Einrichtung die Stromspule von einem Teil des zu überwachenden Fahrmotorstromes durchflossen wird, während der Spannungsspule eine Spannung jeweils in solcher Höhe zugeführt wird, daß eine Überlastung der zu schützenden Einrichtung nicht stattfindet.