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Schalteinrichtung für den entlasteten .Anlauf elektrisch angetriebener
Kompressoren Es ist bekannt, daß Kompressoren zur Erzeugung von Druckluft u. dgl.
während des Anlaßvorganges durch Öffnen eines Entlastungsventils mit geringem Drehmoment
auf Betriebsdrehzahl -gebracht werden können. Bei Kleinkompressoren, insbesondereAutoluftpumpen,
macht man von dieser Möglichkeit eines leichten Anlaufes Gebrauch, um bei Anschluß
an Lichtnetze mit Einphasenwechselstrom billige Induktionskurzschlußmotoren anwenden
zu können, die den zusätzlichen. Vorteil haben, daß sie keinen Kollektor und keine
Bürsten benötigen, praktisch keiner Wartung bedürfen und für Dauerbetrieb am besten
geeignet sind. Für die Bedienung haben sie jedoch den Nachteil, daß während des
Anlass.ens das Entlastungsventil am Kompressor unbedingt geöffnet werden muß und
daß bei Netzausfall der Motor unbedingt abgeschaltet werden muß. Werden diese Punkte
nicht beachtet, so kann die Motorwicklung durch Netzspeisung der Hauptphase im Stillstand
verbrennen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalteinrichtung für den entlasteten
Anlauf elektrisch angetriebener Kompressoren, bei der während des Anlaufvorganges
ein Entlastungsventil des Kompressors geöffnet wird. Die Erfindung besteht im wesentlichen
darin, daß ein band- oder fußbedienter Anlaßschalter des Antriebsmotors derart kraftschlüssig
mit dem Entlastungsventil des Kompressors verbunden ist, daß das Ventil beim Einschalte..
des Anlaßschalters zwangsläufig geöffnet und beim Ausschalten desselben zwangsläufig
geschlossen wird. Bei Verwendung einer Anlaufbilfswicklung im Antriebsmotor kann
mit dem Einschalten des Anlaßschalters nicht nur das Entlastungsventil
geöffnet,
'sondern gleichzeitig auch die Anläufhilfswicklung eingeschaltet werden. Umgekehrt
.kann mit d em Ausschalten des Anlaßschalters 'nicht nur das Entlastungsventil geschlossen,
sondern gleichzeitig auch die Anlaufhilfswicklung abgeschaltet werden.
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Nach einem weiteren. Vorschlag der Erfindung ist ein Relais vorgesehen,
das bei der Einschaltung des Anlaßschalters an Spannung gelegt wird, das bei der
Abschaltung desselben den Stromkreis für den Antriebsmotor aufrechterhält. und das
beim Ausbleiben der Netzspannung erst durch erneutes Wiedereinschalten des Anlaßschalters
wirksam wird. Vorzugsweise ist dabei das Relais- so angeschlossen, daß es nur von
einer Teilspannung der Hauptphase des Antriebsmotors gespeist wird.
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Eine solch.. Ausbildung der Schälteinrichtüng für den entlasteten
Anlauf elektrisch angetriebener Kompressoren läßt folgernde Vorteile erzielen: i.
Es kann, ein Induktiornswechselstrommotor mit dem unempfindlichen und für Dauerbetrieb
geeigneten Kurzschlußanker angewendet werden, und es kann für die Anlaufhilfswicklung
sogar der Fliehkraftschalter eingespart werden, so daß: die billigste, .einfachste.
und zuverlässigste Motortype zur Anwendurng kommen kann, 2. Es. ist eine ' zwangsläufige
Kupplung des Anlaßschalters mit dem Entlastungsventil vorhanden, so daß beim Anlauf
das Entlastungsventil mit Sicherheit betätigt wird. 3. Bei Netzausfall wird der
Motor zwangsläufig so ausgeschaltet, daß er bei Wiederkehr der Spannung nur durch
den Anlaßschalter wieder eingeschaltet werden kann. Der Motor kann daher keinen
Schaden erleiden, und es wird eine weitgehende Narrensicherheit erreicht. 4. Die
Schalteinrichtung kann für 22o und iio V Netzspannung bzw. für andere Spannungen,
die im Verhältnis i : 2 stehen, ohne Änderung, insbesondere ohne Spulenaustausch,
verwendet werden. Nur die Motorwicklungen -sind am Klemmenbrett in bekannter Weise
umzuschalten.
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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In Fig. i bezeichnet io den: Ständer des zum Antrieb eines Kolbenkompressors,
z. B. einer Autoluftpumpe, dienenden Einphaseninduktionskurzschlußmotors mit den
unterteilten Hauptwicklungen i i und 12 und Amlaufhilfswicklungen 13 und 14. Die
Steckdose 15 führt normale Einphasenwechselstromspannung. 16 ist der zum Ansc hluß
an die Steckdose 15 dienende Stecker der Schalfeimrichtung.
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Der nicht gezeigte Kompressor- ist mit einem Entlastungsventil 17
versehen, das durch eine Druckfeder 18 in der Schließstellung gehaltem wird. i9
ist ein als Druckknopfsdhalter ausgebildeter Anlaßschalter mit den Schaltkontakten
2o, 21 und 22, tler isoliert angebrachten. Kontaktbrücke 23 und dem Schalthebel
24. Der Anlaßschal.ter i9 drückt auf das freie Ende des Schalthebels 24, der seinerseits
auf ,den. Stift des Ventils 17 drückt, Das Ventil 17 benötigt nur einen geringen.
Betätigungsweg. Die Übersetzung des Schalthebels 24 kann daher so gewählt werden,
daß der Kraftaufwand nur sehr. gering zu sein braucht und so das Ventil i,^ ohne
Schwierigkeiten selbst durch Fingerdruck betätigt werden kann: Außer dem Anlaßschalter
ig ist ein gleichfalls hand- und fußbedienter Ausschalter 25 mit Schaltkontakten
26 und 27 sowie Schaltbrücke 28 vorgesehen. Ferner ist noch ein Relais 29 vorhanden,
das .einen Arbeitskontakt 3o betätigt und eine Wechselstromwicklung 31 aufweist,
die von einer Motorteilspannung, z. B.. iio V, von der halben Hauptphase gespeist
wird, Die. Einrichtung arbeitet wie folgt: Nach Herstellung des Netzanschlusses
15, 16 wird der Anlaßschalter-i9, betätigt. Die Kontaktbrücke verbindet jetzt ,den,
spannungsführenden Kontakt 22 mit den Kontakten 2o und 21. Vom Kontakt 21 erhält
die Relaiswiclelung 3r: mit ihrem einen. Ende Spannung, während das zweite Ende
über den Kontakt 26, die Kontaktbrücke 28 und den Kontakt 27 an die Hauptphase geführt
ist. Das Relais 29 zieht an. und schließt seinen Arbeitskontakt 3a.
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Durch Schließen des An.laßschalters i9 sind die Hauptwicklungen ii
und 12 sowie die Anlaufhilfswickl'ungen 13 und 14 des Ständers io ebenfalls. an
Spannung gelegt. Gleichzeitig ist hierbei über den Schalthebel 24 das Entlastungsventil
17 geöffnet worden. Der Motor läuft entlastet an. Ist der Motoranlauf beendet, so
wird der Amlaßschal`ter i9 freigegeben, so daß dieser unter der Wirkung der Feder
18 in. seine Ausgangsstellung zurückgehen kann. Die nicht mehr benötigten Anlaufhilfswicklungen
13 und 14 werden abgeschaltet, während die Hauptwic@dungen ii und i2 durch dem Arbeitskontakt
-des Relais 29 eingeschaltetbleiben.Das En.tlastungsventil 17 ist geschlossen.,
und die Nutzförderung des Kompressors kann einsetzen.
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Das Ausschalten @geschieht durch Betätigen des Ausschalters 25, indem
dieser durch Unterbrechung der Kontakte 26 und 27 die Wicklung 31 des Relais 29
spannungslos macht und damit den Arbeitskontakt 3o zum Abfall bringt. Ein Wegbleibender
Netzspannung führt ebenfalls zum Abfall des Relais 29. In beiden Fällen. ist eine,
Wiedereinschaltung ausschließlich dadurch möglich, daß erneut der Anfaßschalter
i9 betätigt wird. Der Motor ist also gegen. versehentliches Einschalten. weitgehend
geschützt und kann nicht durch unvorhergesehene Zwischenfälle in, seiner Wicklung
beschädigt werden.
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Die vorgesehene Unterteilung der Ständerwicklungen ii, i2 und 13,
r4 in. je zwei Teile gibt die Möglichkeit, den Motor an eine hohe Netzspannung und
eine um 50.% niedrigere Netzspannung anzuschließen. In ersten Fall sind die Wicklungen
i I-bis 14 .gemäß Fig. i in Serie geschaltet; während sie im zweitens Fall gemäß
Fig. 2 parallel geschaltet sind. Die Wicklung 31 des Relais 29 ist zwischen den
beiden Hauptwicklungen. i i und 12 angeschlossen. Dieser Anschluß wird beim Umschalten
des Motors auf eine niedrigere Netzs'pan'nung nicht gelöst.- Daher kann die Schalteinrichtung
beim Umschaltn des Motorklemmbrettes auf eine zweite
Netzspannung
ungeändert bleiben, was beim Verkauf des Kompressors, namentlich im Ausland, sehr
vorteilhaft ist.