DE884215C - Einrichtung zur Betaetigung eines Schalt-, Steuer- oder Messgeraetes - Google Patents

Einrichtung zur Betaetigung eines Schalt-, Steuer- oder Messgeraetes

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DE884215C
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DE
Germany
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windings
current
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rectifier circuit
flow
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DES10044D
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English (en)
Inventor
Walter Dr-Ing Hartel
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Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H71/00Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
    • H01H71/10Operating or release mechanisms
    • H01H71/12Automatic release mechanisms with or without manual release
    • H01H71/24Electromagnetic mechanisms
    • H01H71/26Electromagnetic mechanisms with windings acting in opposition

Description

  • Einrichtung zur Betätigung eines Schalt-, Steuer- oder Meßgerätes Die Erfindung betrifft eine Einrichtung ;zur Betätigung von Schalt-, Steuer- oder Meßgeräten und ist von besonderer Bedeutung für die Betätigung dieser Geräte in Abhängigkeit von .der Größe eines einen elektrischen Leiter durchfließenden Gleichstromes. Die Erfindung 'kann jedoch auch zur Betätigung der Geräte in Abhängigkeit von anderen sich betriebsmäßig ändernden Größen, insbesondere in Abhängigkeit einer elektrischen Wechselspannung, verwendet werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mechanischen Gleicbstromschnellschalter in anderer Weise zu betätigen, als .dies bisher üblich war, und dadurch gegenüber bekannten Schnellschaltern betriebstechnische Vorteile zu erreichen. Die prinzipielle Wirkungsweise :der üblichen Gleichstromschnellscbalter ergibt sich aus Fig. r und Fig. z a. Sie beruht darauf, daß der konstante, von einem Hilfsstrom JH erzeugte Haltefluß durch einen vom Hauptstrom J erzeugten Fluß $ kompensiert wird. Dabei ist 0 proportional zu JO (Fig. z a) und unterstützt oder kompensiert je nach der Stromrichtung J den Haltefluß 0H und liefert den resultierenden Fluß OR. Beim Durchschreiten des Auslösestromes - JA bzw. J'A, je nach der Polarität des Halteflusses, überwiegt die Federkraft, und die Auslösung wird eingeleitet. Es sind verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen worden, um den Rückwärtsauslösestrom kleiner zu halten als den Vorwärtsauslösestrom. Die Aufgabe der vollständig voneinander unabhängigen Einstellung der Vor- und Rückstromaüslösung konnte jedoch bisher noch nicht zufriedenstellend gelöst werden.
  • Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil. Ein nach dem Grundgedanken der Erfindung arbeitender Schnellschalter hat im Gegensatz zu .den bisher bekanntgewordenen Schnellschaltern die Eigenschaft, daß er bereits bei .ganz kleinen Rückströmen, etwa i 0!a des Nennstromes, oder sogar bei Stromlosigkcit auslöst und daß es dabei gleichgültig ist, auf welchen Wert die Vorwärtsauslösung eingestellt wird.
  • Die Erfindung löst -die gestellte Aufgabe .durch Anwendung eines kippfähigen Drosselspulen-Systems, dessen Aufbau und Wirkungsweise an Hand von Fig. 2@ und a a erläutert werden soll.
  • Die Kippanordnung bzw. das Drösselspulensystem besteht, wie aus der Schaltung von Fig. a hervorgeht, aus zwei Drosselspulen bzw: zwei Magnetkreisen A1 und A2 mit je drei Wicklungen I, II und III. Die den Gleichstrom J führende Schiene wirkt als vierte Wicklung.
  • Wenn in dieser Anordnung der Gleichstrom J von einem genügend großen positiven Wert bis auf einen genügend großen negativen Wert abnimmt und nachher wieder zu großen positiven Werten ansteigt, ändert sieh der Fluß 0 in .der durch Fig. 2 a dargestellten Form. Wie die eingezeichneten Pfeile erkennen lassen, nimmt der Fluß von großen positiven Werten des Gleichstromes J ausgehend mit abnehmenden Werten dieses Stromes etwa nach einer Geraden allmählich ab, bis er bei dem Stromwert J1 von dem Punkt r nach dem Punkt 2, d. h. von einem kleinen Flußwert auf einen verhältnismäßig sehr viel größeren Flußwert kippt. Bei weiterer Abnähme bzw. Änderung ins Negative nimmt der Fluß langsam zu: Wenn in rückwärtiger Richtung der Gleichstrom J sich von großen negativen Werten allmählich in Richtung zum Wert Null und dann- in positiver Ric'ht'ung ändert, so kippt der Fluß 0 bei einem positiven Wert J2 des Gleichstromes von dem Punkt 3 nach dem Punkt 4 bzw. von einem hohen Flußwert auf einen wesentlich niedrigeren Flußwert. Mit Hilfe eines Vorsättigängsstromes -I- i" oder -i , der durch die Wicklung III fließt (Figg. 2'), kann .den beiden Kernen der Magnetkreise A1 und A2 ein Vorwärtsstrom J,, oder ein Rückwärtsstrom -J'" vorgetäuscht werden, so daß im ersteren Fall, iv, das Kippen bei einem 'kleinen negativen Strom J, im anderen Fall, - i", bei einem verhältnismäßig großen Vorwärtsstrom J erfolgt.
  • Die kippfähige Drosselspulenanordnung nach Fig.2 kann zur Betätigung eines Gleichstromschnellschalters verwendet werden. Der die Magnetkreise der beiden Drosselspülen durchsetzende Fluß 0 kann unmittelbar als Haltefluß für den Schnellschalter im Sinne der Anordnung nach Fig. z verwendet werden. Da sich der Fluß entsprechend dem Diagramm nach Fig. 2 ä bei bestimmten Werten des Gleichstromes J plötzlich erheblich ändert, kann diese Änderung verwendet werden, um den Schalter bei dem Wert des Gleichstromes J .zum Auslösen zu bringen, der dem Kipp-Punkt des Diagramms in Fig. z entspricht. Durch Einstellung eines bestimmten Vormagnetisierüngsstromes der Wicklung III gelingt es, den Ansprechwert des Gleichstromes J, insbesondere den Wert des Rückstromes, beliebig einzustellen.
  • Von dem gleichen Erfindungsgedanken ausgehend kann der Schnellschalter jedoch auch in anderer Weise betätigt werden; .denn nicht nur der die beiden Drosselspulen durchsetzende Fluß 0, sondern auch der der Wechselstromquelle entnommene Ström, d.h. der die Wicklung I oder II in Fig. 2 durchfließende Strom, hat die Eigenschaft, daß er sich entsprechend dem Diagramm der Fig. a a bei bestimmten Werten des Gleichstromes J plötzlich erheblich ändert. Diese Änderung des Stromes in den Wicklungen II kann indirekt zur Änderung des Halteflusses des Schnellschalters verwendet werden.
  • Die für die Erfindung wesentlichen Merkmale der Drosselspulenanordnung besteht in folgendem: Das Drösselspulensystem wird von zwei verschiedenen Strömen erregt. Die Erregung ist zumTeil von Gleichströmen abhängig. Beider Anordnung nach Fig. 2 sind dies der für die Auslösung maßgebende Strom J in der Sammelschiene und der Vormagnetisierungsstromi",welcher .die Wicklungen III durchfließt. Das Drosselspulensystem wird weiterhin erregt von Erregerströmen, welche durch Gleichrichtung einem Wechselstromnetz entnommen werden. Hier handelt es sich somit um pulsierende Gleichströme bzw. Ströme, welche zwar gleichbleibende Richtung haben, deren Augenblickswerte sich jedoch periodisch ändern. Anders ausgedrückt handelt es sich bei den Strömen; welche in Fig.2 die Wicklungen I und II durchfließen, um Gleichströme, denen eine Wechselstromkomponente überlagert ist, bzw. umgekehrt um Wechselströme, die eine Gleichstromkomponente besitzen. Eine weitere Eigenschaft der durch Gleichrichtung gewonnene Erregungen besteht darin, daß die Ströme der Wicklungen I je in einer Phasenleitung einer Vollweggleichrichterschaltung liegen, während die beiden Wicklungen 1I in den Nulleiter der gleichen Gleichrcbteranordnung geschaltet sind. Die beiden Erregerströme der Wicklungen I und II unterscheiden sich somit dadurch, daß die Ströme der Wicklungen I eine relativ kleinere Gleichstromkomponente besitzen als die Ströme der Wicklungen 1I. Die Kippfähigkeit der Drosselspulenanordnung nach Fig. 2 besteht darin, daß sich der Fluß in den beiden Kernen der Drosselspulen Al und Az nach Fig. 2 a mit dem Strom der Sammelschiene J bzw. mit dem Wert der Erregung durch konstanten Gleichstrom ändert. In gleicher Weise ändert sich jedoch auch, wie bereits angegeben, der Ström; welcher von der Gleichrichterschaltüng der Erregerwicklungen I und II der speisenden Wechselstromduelle entnommen wird. Weiterhin ändern sich auch die Spannungen, welche in den Wicklungen I und II der beiden Drosselkerne A1 und A2 induziert werden. Jede dieser Größen hat die Eigenschaft, daß bei ,zwei bestimmten Werten des Gleichstromes J bzw. der resultierenden Gleichstromerregung Kippen eintritt. Jede dieser Größen kann somit zurBetätigung eines elektrischenGerätes verwendet werden, welches von der Größe eines Gleichstromes abhängig sein soll. Ein solches Gerät kann, wie oben angegeben, in einem Gleichstromsc'hnellschalter bestehen, die Erfindung kann jedoch auch für die Betätigung anderer elektrischer Geräte, also anderer Schalt-, Steuer- oder Meßgeräte, verwendet werden, die von der Größe eines in °iner Leitung fließenden Gleichstromes abhängig sein sollen. Dieser Gleichstrom kann dabei seinerseits auch von anderen für die Betätigung maßgebenden Größen durch entsprechende Umformung abgeleitet werden. In jedem Fall erhält man eine kräftige Betätigung des betreffenden Gerätes bei ganz bestimmten Werten der resultierenden Gleichstromerregung bz-w. der Größe, von der diese Erregung abgeleitet ist.
  • Es sei noch darauf hingewiesen, daß das Kippen der Drosselspulenanordnung nicht nur bei einer Änderung der resultierenden Gleichstromerregung, sondern auch bei einer Änderung der Wechselspannung eintritt, «-elche die von pulsierendem Strom durchflossenen Erregerwicklungen der Drosselspulenanordnung speist. Auch von dieser U'.ec'hselspannung kann entweder für sich oder zusätzlich die Betätigung der elektrischen Schalt-, Steuer- oder Meßgeräte abhängig gemacht werden.
  • Die Schaltung nach Fig. 2 läßt sich, ohne an dem Erfindungsgedanken etwas zu ändern, noch in der U'eise abwandeln, daß jeder Magnetkreis zwei Wicklungen I trägt und daß diese beiden Wicklungen in je einer Phasenleitung einer Vollwellengleichrichterschaltung bzw. einer sogenannten Graetz-Schaltung liegen, während die Wicklungen II in den gemeinsamen Rückweg .der Gleichrichterschaltung geschaltet sind. Auch in diesem Fall werden die Wicklungen I von pulsierenden, durch Gleichrichtung gewonnenen Wechselströmen durchflossen, und die Ströme in den Wicklungen I und II unterscheiden sich voneinander in der Weise, daß das Verhältnis zwischen den Gleichstromkomponenten und Wechselstromkomponenten verschieden ist. Durch die Wicklungen II kann auch ein Gleichstrom geleitet «erden, der praktisch gleichbleibende Augenblickswerte besitzt, der jedoch dem der speisenden Wechselstromquelle entnommenen Strom verhältnisgleich ist.
  • Die Kippanordnung nach Fig.2 ist besonders dann mit Vorteil anwendbar, wenn bei einem bestimmten für die Betätigung des elektrischen Gerätes maßgebenden Wert irgendein Schalt-, Steuer-oder Meßvorgang ausgelöst werden soll. Wenn also beispielsweise ein Schnellschalter nur in Abhängigkeit von einem Rückstrom bestimmter Größe betätigt «-erden soll. Ein wichtiges Anwendungsbeispiel ist die Vorstrommessung und Rückstromanzeige bei einem Stromrichter, insbesondere einem Gleichrichter. Nimmt man an, daß die Gleichstromkomponente des Anodenstromes eines Stromrichters die `'Wirkung des Steuerstromes, also des Stromes J in Fig. 2, übernimmt, so arbeitet die Kippanordnung bei hohen positiven Strömen im Bereich de.-unteren rechten Astes der in Fig. 2 a dargestellten Kurve. Hier steigt die von dem Strom J abhängige Größe, also beispielsweise der Fluß (I) oder der in den Wicklungen II fließende Strom, allmählich mit dem Strom Jan und kann .daher in diesem Bereich gemessen werden. Sobald jedoch ein Rückstrom in der betreffenden Anodenleitung auftritt, kippt das Anzeigeinstrument entsprechend der Kurve in Fig. 2 a auf einen hohen Wert, wenn der Vormagnetisierungsstrom in der Wicklung III so eingestellt ist, wie es in Fig. 2 a für den Strom JV eing Y.-ezeichnet ist. Der beim Kippen von Punkt i auf Punkt 2 in Fig. 2 a erreichte 'hohe Wert bleibt auch dann bestehen, wenn der Steuerstrom weggenommen wird. Die Rückholung kann durch Unterbrechung der speisenden Wechselspannung der Schaltung nach Fig. 2 oder durch kurzzeitige sehr starke Erhöhung des Steuerstromes erreicht werden. Auf diese Weise gelingt es, bei einem mehranodigen Stromrichter nach einer Rückzündung festzustellen, in welcher Entladungsstrecke die Rückzündung aufgetreten war.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, die insbesondere für das Gebiet der Schnellschalter von Bedeutung ist, besteht darin, daß zwei der in Fig. dargestellten Drossels.pulensysteme miteinander vereinigt werden und daß jeweils die Flüsse zweier solcher Kippanordnungen in ihrer Wirkung subtrahiert werden. In Fig.3 ist dies schematisch dargestellt. Die eine Kippanordnung besteht aus den Drosseln Al und A" und ist mit +i" vorgesättigt. Die zweite Anordnung besteht aus zwei gleichen Drosselspulen Bi und B., die indessen durch einen anderen Strom-i, vorgesättigt sind. Der Flußverlauf OA in der Drossel Al und der Flußverlauf OB in der Drossel Bi kann ähnlich wie in Fig. 2 a in Abhängigkeit von: dem Steuergleichstrom J aufgetragen werden und ergibt die Diagramme der Fig. 3 a und 3 b. Die Differenzen der beiden Flüsse OD = OA = OH liefert den Flußverlauf in Fig. 3 c. Beim Unterschreiten eines negativen Wertes -J1 kippt der Fluß $D von einem großen Wert i nach einem kleinen Wert z. Beim Überschreiten des positiven Wertes J, kippt der Fluß ebenfalls von einem höhen Wert 3 auf einen niedrigeren Wert ,I. Das Verschwinden des Flusses OD bei den Werten-J1 und +J, kann zur Aus-Lösung des Schnellschalters verwendet werden. Dabei kann entweder der Fluß $D selbst als Haltefluß in dem Magnetsystem :des Schnellschalters entsprechend Fig. i verwendet werden, oder es wird eine der anderen, ebenfalls dem Kippvorgang unterworfenen Größen der beiden Drosselsysteme benutzt, um das System des Schnellschalters so zu betätigen, daß bei den beiden Werten -J1 und +J2 die gewünschten Schaltvorgänge, nämlich das Öffnen der Konta'hte des Schnellschalters, ausgelöst «-erden.
  • Diese Anwendung einer Doppelanordnung nach der Erfindung ergibt für das Gebiet des Gleichstromschnellschalters eine Reihe wesentlicher Vorteile: Während bei dem bekannten Schnellschalter der auslösende Fluß proportional mit dem Überstroin bzw. Rückstrom zunimmt und demnach die Haltekraft des Magneten im gleichen Maß proportional mit dem Strom geschwächt wird, führt bei dem Sehälter nach der Erfindung das Überschreiten der Auslösestromstärken, die mit Hilfe der veränderlichen Vorsättigungen beliebig eingestellt werden können, zu sprungartig auftretenden Flußänderungen, welche je nach der Dimensionierung außerordentlich groß sein 'können. Daraus ergibt sich eine Beschleunigung des Schaltvorganges, wenigstens ,soweit dieser von den elektrischen Vorgängen abhängt. Da man durch zweckmäßige Dimensionierung erreichen kann, daß der Sprung des Flusses sehr groß ist, besteht die Möglichkeit, einen großen Haltefluß und damit starke Schaltfedern zu verwenden, was auch für. den mechanischen Teil der Auslösung eine Beschleunigung zur Folge hat.
  • Die Differenzbildung des Flusses ist in Fig.3 schematisch dargestellt. Eine Drossel Al, Bi :besitzt einen gemeinsamen Schenkel, dessen Luftspalt vom Anker des Schnellschalters überbrückt wird. Die Wicklungen sind so angeordnet, .daß die Flüsse OA und eB entgegengesetzt gerichtet sind. Der gemeinsame Schenkel, der .die Haltekraft auf den Anker ausübt, führt somit den Differenzfluß: Der zweite zu der Anordnung gehörende Teil, nämlich die Drosseln A2 und B2, können je nach den gegebenen Raumverhältnissen beliebig weit entfernt vom Schnellschalter irgendwo auf der zugehörigen Stromschiene « angeordnet werden; wenn zwei Schnellschalter parallel zur Bewältigung großer Stromstärken verwendet werden, kann dieser zweite Teil direkt als Schaltmechanismus des ,zweiten Schalters Verwendung finden. Schaltungsmäßig muß dabei berücksichtigt werden, @daß die Speisung der Anordnung über einen durch den Schalter zu betätigenden Hilfskontakt geführt wird, der beim SchaItvorgang kurzzeitig unterbrochen wird. Anderenfalls würde nämlich bei einer vorangegangenen Rückstromauslösung der resultierende Fluß OD im Punkt c von Fig. 3 c im gekippten Zustand bleiben, und der Anker würde infolge des fehlenden Halteflusses nach Betätigung des Einschaltmechanismus sofort wieder auslösen. Durch das Öffnen des Hilfskontaktes wird die Anordnung selbsttätig nach jeder Abschaltung zurückgeholt, und es wird der durch den Kippvorgang vernichtete Haltefluß wieder hergestellt. Für die konstruktive Ausbildung der Schaltanordnung bestehen verschiedene Möglichkeiten. Magnetisch besonders günstig ist eine dreischenklige Drosselspule entsprechend Fig: 3. Konstruktiv besser durchführbar ist jedoch eine Anordnung, wie sie in Fig, q. angedeutet ist und sieh der vorhandenen Form des Schnellschalters verhältnismäßig gut anpaßt. Die beiden Drosseln Ä1 und B1 werden durch ein gemeinsames Joch gekoppelt, in .dem die Bildung des Differenzflusses vor sich geht. Die beiden Drosseln Al und Bi sind dabei nicht wie im ersten Fall spiegelbildlich zueinander angeordnet, sondern befinden sich nebeneinander. In Fig. 4 ist -dementsprechend hinter,dem dort gezeichneten U-förmigen Eisenkern ein zweiter U-förmiger Eisenkern für die Drossel Bi zu denken. Die beiden oberen Schenkel sind miteinander verbunden, und zwischen diesen Verbindungsbrücken der beiden U-förmigen Eisenkerne befindet sich der in Fig. q, sichtbare Luftspalt, der durch das gemeinsame Joch und den Anker überbrückt ist.
  • Ein besonders wichtiger Vorteil der Doppelanordnung nach Fig. 3 besteht darin, @daß .die Größe des Rückstromes und .die Größe des Vorwärtsstromes, d. h. die beiden Stromwerte, bei denen die Anordnung kippt, voneinander vollkommen unabhängig sind, weil diese beiden Größen nur von der Größe der Vormägnetisierung der Drosselspulen-Anordnungen abhängig ist. Der Schnellschalter, welcher nach dem Prinzip der Erfindung aufgebaut ist, hat somit die Eigenschaft, daß er nicht nur vor-und rückstromab'hängig auslöst, sondern daß außerdem auch noch die Stromwerte in den beiden Auslösebereichen voneinander unabhängig sind und auch unabhängig voneinander eingestellt werden können.
  • Ebenso wie dies bereits für die Drosselanordnung nach Fig. 2 angegeben wurde, kann auch die Doppelanordnung nach Fig. 3 nicht nur für das Gebiet derGleiehstromschnellschalter, sondern auch für die verschiedensten anderen Schalt- und Steuerzwecke angewendet werden. Ähnlich wie bei dem Gleichstromschnellschalter kann beispielsweise bei einem Relais eines der beiden Magnetsysteme in Fig.3 unmittelbar das Magnetsystem des Relais darstellen.
  • Für den Kippvorgang bei der Drosselspulenanordnung nach der Erfindung ist Voraussetzung, ,daß der Magnetkreis der Drosselspulen im wesentlichen eisengeschlossen ist. Besonders vorteilhafte Wirkungen ergeben sich dann; wenn eine Eisensorte mit besonders scharfem Knick in der Magnetisierungskurve verwendet wird.
  • Von wesentlicher Bedeutung für den Kippvorgang ist außerdem das Verhältnis der Windungszahlen der beiden Wicklungen I und II. Es läßt sich nachweisen, daß dieses Verhältnis nicht beliebig klein und nicht beliebig groß sein darf, sondern in einem bestimmten Intervall bleiben muß. Im einzelnen hängt dieser Bereich von. der Art des verwendeten Eisens ab. Außerdem ist das Eintreten des Kippens von,der speisenden Wechselspannung der Wicklungen I und II abhängig. Bei sonst gleichgehaltenen Bedingungen der Drosselspulen werden die Kippsprünge um so größer, je größer diese Spannung ist. Die Höhe der Kippsprünge läßt sich außerdem noch durch deren Ohmschen Widerstand der Wicklungen I und II, insbesondere der Wicklung II, ändern, wenn die übrigen Bedingungen konstant gehalten werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Betätigung eines Schält-, Steuer- oder Meßgerätes, insbesondere zur Auslösung von Schnellschaltern, gekennzeichnet durch ein kippfähiges Drosselspulensystern, dessen im wesentlichen eisengeschlossener Magnetkreis von Gleichströmen und von über Gleichrichter einem Wechselstromnetz entnommenen Strömen erregt wird.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichgerichteten Erregerströme zum Teil den Phasenleitungen, zum Teil der gemeinsamen Leitung einer mehrphasigen bzw. mehrwelligen Gleichrichterschaltung entnommen sind.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselspulensystem aus zwei Magnetkernen besteht, deren Gleichstromerregungen zweckmäßig .durch Reihenschaltung der zugehörigen Erregerwicklungen einander gleich sind, während je eine Erregerwicklung jedes Magnetkernes in eine der beiden Phasenleitungen einer Zweiwellengleichrichterschaltung liegt. q..
  4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Magnetkern eine zusätzliche Erregerwicklung trägt, und daß diese Wicklungen in Reihenschaltung in dem Nullleiter einer Zweiwellengleichrichterschaltung liegen.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, .daß das Drosselspulensystem aus zwei Magnetkernen .besteht, deren Gleichstromerregungen zweckmäßig durch Reihenschaltung der zugehörigen Erregerwicklungen einander gleich sind, während je zwei Erregerwicklungen jedes Magnetkernes in den Phasenleitungen einer Vollwellengleichrichterschaltung (Graetz-Schaltung) liegen.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Magnetkern eine zusätzliche Erregerwicklung trägt und daß diese Wicklungen in Reihenschaltung in der gemeinsamen Rückleitung der Gleichrichterschaltung liegen.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch z oder folgenden, gekennzeichnet durch zwei Drosselspulensysteme, die durch unterschiedlicheVormagnetisierung bei verschiedenen Größen der Gleichstromerregung kippen, wobei die Differenz der Flüsse zweier zugehöriger Drosselspulen oder die Differenz von zwei anderen diesen Spulen zugehörigen elektrischenGrößen zur Betätigung des elektrischen Gerätes dient.
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