CH402138A - Schaltungsanordnung zum Schutz elektrischer Anlagen - Google Patents
Schaltungsanordnung zum Schutz elektrischer AnlagenInfo
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Description
Schaltungsanordnung zum Schutz elektrischer Anlagen Die Erfindung bezieht sich auf Schaltungsanord nungen zum Schutz elektrischer Anlagen, bei denen Fehlerströme mit Hilfe eines Differentialwandlers er- fasst werden, d. h. eines Wandlers, der auf Abweichun gen anspricht, bei denen die Summe der Ströme, die zum Verbraucher hin und von ihm zurückfliessen, ver schieden ist. Beim Auftreten von Fehlerströmen, ins besondere wenn diese Ströme plötzlich in ihrer vollen Grösse auftreten, ist es erforderlich, zum Schutz von Mensch und Tier die spannungführenden Masseteile möglichst schnell spannungslos zu machen. Es sind bereits elektrische Schutzschalter mit einem eine magnetisch auslenkbare Zunge aufweisenden Aus löser zur Überwachung elektrischer Anlagen bekannt, die ansprechen, wenn durch irgendwelche Mängel in der Leiterisolierung Fehlerströme auftreten. Die Ab schaltung der Anlage erfolgt dabei in der Weise, dass eine schwingend ausgebildete Zunge des Auslösers auf die Verklinkung des Schutzschalters einwirkt. Da zur Steuerung Wechselstrom Verwendung findet, schwingt diese Zunge hin und her und speichert dabei ein be achtliches Arbeitsvermögen. Wesentlich hierbei ist, dass die Zunge bei plötzlich auftretendem Fehlerstrom erst einige freie Schwingungen ausführt, bevor sie das Auslöseglied betätigt Derartige magnetische Anordnungen ohne Nach verstärkung mittels üblicher Verstärkeranordnungen besitzen eine zu geringe Ansprechempfindlichkeit und Ansprechgeschwindigkeit, da die Schaltkraft etwa quadratisch mit dem sekundärseitig vom Wandler ge lieferten Strom zu- oder abnimmt, und sowohl Massen beschleunigung als auch hohe Induktivität der Erreger spule sich nachteilig auswirken. Weiter sind bereits Schutzrelais mit z. B. elektrodynamischen Auslöse- systemen bekannt geworden, deren bewegliche Teile auf einer Mittellage bewegt werden können, wodurch die Auslösung eines Schalters veranlasst wird. Der artige Anordnungen haben jedoch den Nachteil, dass der Wirkungsgrad verhältnismässig gering ist. Gemäss der Erfindung werden die vorgenannten Nachteile dadurch beseitigt, dass der dem Differential- wandler entnommene Fehlerstrom einem elektrodyna mischen Tauchspulsystem zugeführt wird. Unter einem derartigen elektrodynamischen Tauchspulsystem wird dazei z. B. ein solches System verstanden, bei dem ein stromdurchflossener Leiter als Auslöseorgan eine Be wegung ausführt, insbesondere ein Tauchspulsystem nach Art eines Lautsprechersystems. Ein elektrodynamisches Tauchspulsystem hat eine wesentlich grössere Ansprechgeschwindigkeit als be kannte Anordnungen, da es mit .geringerer Induktivität und kleinerer Masse aufgebaut werden kann. Beispiels weise benötigen die bekannten magnetischen Schal tungsanordnungen zum Abschalten der Anlage bei vol ler Höhe des auftretenden Fehlerstromes etwa 0,1 sec. Dies entspricht bei einer Netzfrequenz von 50 Hz 5 Pe rioden. Wird ein dynamisches Tauchspulsystem ver wendet, so lassen sich für Wechselstromschaltungen Auslösezeiten von weniger als 0,01 sec. erzielen, was maximal einer halben Periode entspricht. Hat der Fehlerstrom hierbei das richtige Vorzeichen, so erfolgt ein Ansprechen also bereits nach einer halben Periode; bei umgekehrten Vorzeichen steigt die Auslösezeit auf 0,02 sec, also eine Pediode an. Um innerhalb einer hal ben Periode bei vollem Fehlerstrom den Schutzschalter stets zur Auslösung zu bringen, kann das dynamische Tauchspulsystem z. B. über einen Doppelweg-Gleich- richter an den Fehlerstromwandler angeschlossen wer- den, wodurch unabhängig von der Phasenlage des er regenden Fehlerstromes die Auslenkung bei jeder Halb welle in der Auslöserichtung erfolgen kann. Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemässen Anordnung gegenüber dem Bekannten besteht also darin, dass sie ermöglicht, die Beziehung zwischen Strom und auslenkender Kraft bei dem elektrodynami schen Tauchspulsystem linear zu machen und die Aus lösekraft somit bei abnehmendem Strom wesentlich weniger abnimmt, als dies bei bekannten Ausführungen der Fall ist. Bei richtiger Dimensionierung von Spalt feldstärke und Windungszahl und bei spezieller An passung des dynamischen Tauchspulsystems in Bezug auf den Differentialwandler besitzt das Tauchspul- systems in Bezug auf den Differentialwandler besitzt das Tauchspul-Auslösesystem einen wesentlich besse ren elektromechanischen Wirkungsgrad als bei bisher bekannten Ausführungsformen. Hieraus ergibt sich, dass bei der Zuführung der vom Differentialwandler abgegebenen Energie zum dynamischen Tauchspul- system ohne Zwischenschaltung von Verstärkerelemen- ten wie z. B. Transistoren, Thyratrons etc. eine Ab schaltung des Fehlerstromschutzschalters auch bei sehr kleinen Fehlerströmen, z. B. kleiner als 0,3 A erzielbar ist. Abgesehen von der hohen Ansprechgeschwindig- keit zeichnet sich ein Beispiel des Gegenstands der Er findung durch seine Einfachheit im Aufbau und seine Unempfindlichkeit hinsichtlich auftretender Störungen gegenüber bekannten Schutzschalteranordnungen aus. Letztere benötigen im allgemeinen zur Erzielung niedrigerer Auslösestromstärken als z. B. 0,3 A Ver stärkungen zwischen Wandler und Auslöseorgan. Wer den z. B. Thyratrons zur Verstärkung eingesetzt, so treten häufig Störungen infolge Nichtzündens beim Auftreten von vollen Fehlerströmen bzw. durch Selbst zünden bei kapazitiven Schaltvorgängen im Netz auf. Sehr häufig führt auch eine thermische Beanspruchung zum Versagen des Schutzschalters. Bei einer Tauchspulanordnung ist es in Bezug auf die entsprechende Kraftwirkung nicht kritisch an wel cher Stelle im Magnetfeld die Tauchspule liegt, solange die Spule im homogenen Feld bleibt. Diese Tatsache ist bei Schutzschaltern von Bedeutung, da bei diesen we gen der empfindlichen Auslösemechanismen eine Justierung erforderlich sein kann. Für eine derartige Justierung wird daher die Ansprechempfindlichkeit im Gegensatz zu bekannten Anordnungen nicht beein- flusst. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt, in der Figur 1 eine Schaltung der erfindungsgemässen An ordnung zeigt, Figur 2 eine weitere Ausführung der Auslöseanord- nung, insbesondere des Tauchspulsystems nach Figur 1 dargestellt. Figur 3, 4, 5 in verschiedenen Skizzen verschiedene Schaltungsanordnungen im Zusammenhang mit der Erfindung zeigen, und Figur 6 eine mechanische Gleichrichtung über ein Hebelsystem zeigt. In Figur 1 liegt der Schutzschalter 1 mit seinen Phasen RST und dem Mittelpunktleiter Mp im Zuge der Leitung. Ein in dieser Leitung auftretender Fehler strom wird über den Differentialwandler 2 mit den Anschlüssen 12, 13, 14 einer Auslösespule 4 zugeführt, die in den Spalt eines Magneten 3 eintaucht. Tritt in der Anlage kein Fehlerstrom auf, so ist keine Ab weichung zwischen den zum Verbraucher 20 hinflies- senden und von ihm zurückfliessenden Strömen vor handen. Es entsteht dann kein Strom in der Sekundar- wicklung des Differentialwandlers 2. Tritt dagegen ein Fehlerstrom auf, z. B. durch einen Isolationsfehler am Verbraucher 20, so tritt eine Abweichung zwischen den zum Verbraucher hin und von ihm zurückfliessenden Strömen auf. Diese Abweichung ergibt den Fehler strom, der als Steuergrösse dem Differentialwandler 2 entnommen wird. Die mit der Auslösespule verbunde ne Schubstange 5 steht über einen Hebelarm 6 mit der Auslösesperre 7 des Schutzschalters 1 in Verbindung. Die Schubstange 5 wird zusammen mit der Auslöse spule 4 durch eine Zentrierspinne 8 in ihrer Lage ge halten und ist nur in axialer Richtung bewegbar. P stellt eine Prüfvorrichtung dar, mit deren Hilfe die Funktion des Fehlerstrom-Schutzschalters jederzeit überprüft werden kann. In Figur 2 ist eine ähnliche Anordnung dargestellt, bei der der mittlere Schenkel des Magneten 3 eine Boh rung 10 aufweist, in die ein Stift 9, der die Verlänge rung der Schubstange 5 darstellt, eingreift und in ihr geführt wird. Auf dem Auslösespulenkörper der Aus lösespule 4 ist ein Eisenring 11 angebracht, der an stelle der Zentrierung 8 aus Figur 1 die Rückführung in die Ruhelage gewährleistet. Der Eisenring 11 bildet ein Rückstellsystem mit stabiler Anfangslage, dessen Rücktellkraft mit zunehmender Auslenkung abnimmt. Durch den magnetischen Streufluss des dynami schen Tauchspulsystems wird dieser Ring 11 angezo gen und bewirkt damit die Ruhelage der Auslösespule. Hierbei erfährt der Anker gleichzeitig die grösste An ziehungskraft durch den Streufluss des Systems. Bei einer Auslenkung der Auslösespule durch einen Fehler strom nimmt die Anziehungskraft auf den Ring schnell mit der Entfernung ab. Die Fläche des Ringes wird dabei so abgestimmt, dass in der Nähe des Maximums der Hubbewegung der Auslösespule des Tauchspul- systems eine geringe Anziehungskraft im Verhältnis zur auslenkenden Kraft vorhanden ist. Praktisch steht somit eine grosse Auslösekraft in dem Bereich, in dem die Auslösesperre anspricht, zur Verfügung. Figur 3 zeigt, wie vor ein System nach Figur 1 bezw. Figur 2 ein Gleichrichter geschaltet ist, der un abhängig von der Phasenlage die richtige Polarität gewährleistet. Zur Einstellung der Ansprechgrenze ist nach Figur 4 ein Potentiometer 15 in Serie zur Aus lösespule 4 bezw. ein Potentiometer 16 parallel zur Auslösespule geschaltet. Die Potentiometer sind von aussen am Gehäuse einstellbar. So ist es möglich, eine gewünschte grössere Auslösestromstärke einzustellen. Für kleinere Auslösestromstärken, etwa 0,3 A, lassen sich vorschriftsmässige Erdungswiderstände leicht er zielen und unterliegen nur geringen Schwankungen. Nur bei Auslösestromstärken bis 0,3 A ist ein sicherer Brandschutz gewährleistet, da die Stromstärken im all gemeinen nur Funken oder Lichtbögen verursachen, deren Energie für eine Brandentwicklung nicht aus reicht. Figur 5 stellt eine Gleichrichterschaltung mit Mittel abgriff 14 des Differentialwandlers 2 dar. Entsprechend ist eine Ausführung mit Brückenschaltung möglich. In Figur 6 ist eine Anordnung skizziert, bei der zur Betätigung der Auslösesperre über ein Hebel system 17, 18, 19 eine mechanische Gleichrichtung er zielt wird. Es ist auch möglich, die an sich bekannte Zentrier vorrichtung zu verwenden, wie sie z. B. bei Laut sprechersystemen verwendet wird. Durch Änderung der beweglichen Masse und der Federung der Zen trierung kann die mechanische Resonanz des elek trodynamischen Tauchspulsystems auf Netzfrequenz abgestimmt werden. Um die Empfindlichkeit der Anordnung zu er höhen, kann die Auslösespule bezw. die Schubstange und damit das zugehörige Auslöseorgan ferner eine mechanische Vorspannung in Richtung der Auslöse kraft erhalten, die jedoch kleiner als die Auslösekraft selbst ist. Die Rückstellung der Auslösespule kann auch in der Weise erzielt werden, dass ein mechanisches Schnappelement, wie es z. B. in Kipp- oder Schnapp schaltern Verwendung findet, und das zwei stabile Stellungen einnehmen kann, auf den Auslösespulen- körper oder die Schubstange einwirkt. Eine der beiden Stellungen legt dabei die Anfangslage fest. Es sei noch erwähnt, dass bei einer Speisung mit Wechselstrom eine Ausl_enkung der Auslösespule ent gegen der Auslöserichtung, z. B. durch einen An schlag, verhindert wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Schaltungsanordnung zum Schutz elektrischer An lagen, in denen Fehlerströme mittels eines Differen- tialwandlers erfasst werden, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Differentialwandler (2) entnommene Fehlerstrom einem elektrodynamischen Tauchspul- system (3, 4, 5, 6) zugeführt wird. UNTERANSPRÜCHE 1.Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass der dem Differentialwandler (2) ent nommene Fehlerstrom der Auslösespule (4) des elek trodynamischen Tauchspulsystemes die auf die Aus lösesperre (7) eines Schutzschalters einwirkt und damit die Anlage abschaltet, zugeführt wird. 2. Anordnung nach Patentanspruch und Unteran spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöse spule (4) und eine mit der Auslösesperre (7) verbun dene Schubstange (5) durch eine Zentrierung (8) auf dem Kern des dynamischen Systems in axialer Rich tung geführt sind. 3. Anordnung nach Unteranspruch 3, dadurch ge- kennzeichnet, dass eine Zentrierung mittels einer Zen trierspinne vorgesehen ist. 4.Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass Mittel zur Änderung der beweg lichen Masse und der Federung der Zentrierung (8) vorgesehen sind, um die mechanische Resonanz des elektrodynamischen Tauchspulsystems (3, 4, 5, 6) auf Netzfrequenz abzustimmen. 5. Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Ehöhung der Empfindlichkeit der Anordnung die Auslösespule (4) bzw. die Schub stange (5) und damit das zugehörige Auslöseorgan (6) eine mechanische Vorspannung in Richtung einer Un terstützung der Auslösekraft besitzt.6. Anordntwg nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Zentrierung ein mit der Aus lösespule (4) verbundenes Glied (9) in einer im elek trodynamischen Tauchspulsystem vorgesehenen zen trischen Führung (10) in axialer Richtung verschieb bar gelagert ist. 7. Anordnung nach Patentanspruch, gekennzeich net durch ein Rückstellsystem mit stabiler Anfangs lage, dessen Rückstellkraft mit zunehmender Auslen- kung abnimmt. B.Anordnung nach Unteranspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Fixierung der Anfangslage der Auslösespule (4) auf dem Auslösespulenkörper ein Anker (11) ausferromagnetischem Material angebracht ist. 9. Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Rückstellung der Auslösespule (4) in die Ruhelage auf dem Auslösespulenkörper ein mechanisches Schnappelement mit zwei stabilen Stel lungen, deren eine die Anfangslage darstellt, ange bracht ist. 10. Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Speisung des dynamischen Systems (3, 4, 5, 6) mit gleichgerichtetem Fehlerstrom erfolgt. 11.Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Einstellung verschiedener Aus- lösestromstä-rken Vor- oder Nebenwiderstände in den Stromkreis der Auslösespule gelegt sind. 12. Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass zur Einstellung verschiedener Aus lösestromstärken Beeinflussungsmittel für den magne tischen Kreis. z. B. verstellbare Kurzschlussbügel, vor gesehen sind. 13. Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass bei Speisung des dynamischen Systems mit Wechselstrom eine mechanische Gleich richtung der positiven und negativen Auslenkung mit tels eines Hebelsystems (17, 18, 19) erfolgt. 14.Anordnung nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass bei Speisung mit Wechselstrom eine Auslenkung der Auslösespule entgegen der Auslöse richtung, z. B. durch einen Anschlag, verhindert ist.
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