DE2555255B2 - Einrichtung zur Erfassung von Fehlerströmen - Google Patents
Einrichtung zur Erfassung von FehlerströmenInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erfassung von Fehlerströmen einer beliebigen Stromart, z. B.
Gleich-, Wechsel- und Impuls-Gleichstrom-Fehlerströmen, mit mindestens einem Summenstromwandler, *>5
dessen Primärwicklungen durch die Leiter einer Netzleitung gebildet sind und der mindestens eine
Vormagnetisierungswicklung und mindestens eine Sekundärwicklung aufweist, wobei der Ausgang der
Sekundärwicklung gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Verstärker- oder Auswerteeinrichtung mii
einem Auslöser verbunden ist, welch letzterer auf ein Schaltschloß zur Betätigung von in den Netzleitern
liegenden Kontaktstellen einwirkt.
Nach den heutigen Vorschriften wird bei vieien elektrischen Installationen gefordert, daß die Ströme,
die von einem Verbraucher direkt zur Erde abfließen oder einen anderen Rückweg als über einen Außenoder
Mittelpunktsleiter nehmen, eine bestimmte Schwelle nicht überschreiten dürfen, da sonst ein
Mensch oder Tier gefährdet werden kann. Diese Schwelle liegt im Bereich von einigen Milliampere.
Zur Erfassung solcher Fehlerströme ist es im Falle von Fehlerwechselströmen allgemein bekannt, die
Außenleiter und den Mittelpunktsleiter durch einen Summenstromwandler hindurchzuführen. Da in jedem
Augenblick die Summe aller Ströme gleich Null ist, die den Summenstromwandler durchsetzen, wird im Kern
des Wandlers kein magnetischer Fluß induziert, so daß an der Sekundärwicklung des Wandlers auch keine
Spannung induziert werden kann.
Tritt nun ein Fehlerstrom auf, so ist die Summe aller Ströme, die den Wandler durchsetzen, ungleich Null,
und es tritt in der Sekundärwicklung des Wandlers eine Spannung bzw. ein Strom auf, mit dem, eventuell nach
entsprechender Verstärkung, ein Auslöser für einen Schutzschalter betätigt werden kann (DE-AS 10 82 337).
In diesem Falle arbeitet der Summenstromwandler als Transformator. Für die Erfassung von Fehlergleichströmen
sind solche Systeme nur wenig geeignet.
Es ist weiterhin eine Fehlerstromschutzschaltung bekanntgeworden (DE-AS 19 04 394), mit der zusätzlich
auch Gleichfehlerströme erfaßt werden können. Dabei wird auf einen Summenstromwandler eine Vormagnetisierungswicklung
angebracht, welche aus einer Hüfsspannung gespeist ist. Am Summenstromwandler wird
eine Sekundärspannung über eine Sekundärwicklung abgenommen und deren Änderung infolge von Fehlerströmen
durch ein Auswertegerät ausgewertet. Dabei befindet sich parallel zu der Sekundärwicklung, an
welcher die Sekundärspannung abgenommen werden kann, ein Gleichrichter, dessen Gleichstromausgang auf
das Auswertegerät geschaltet ist Es ist allerdings festzustellen, daß die angegebene Schaltung bei
verschiedenen Fehlerstromarten verschiedene Arten von Signalen abgibt, nämlich bei Fehlergleichstrom eine
kleinere, bei Fehlerwechselstrom eine höhere Ausgangsspannung. Das angeschlossene Auswertegerät
wurde daher kompliziert, weil es zwei Schwellwerte erhalten mußte. Wegen dieses besonderen Auswertegerätes
ist die Fehlerstromschutzschaltung gemäß der DE-AS 19 04 394 nicht realisiert worden. Der Vormagnetisierungsstrom
schwingt offensichtlich mit einer Frequenz von 50 Hz, da der Vormagnetisierungsstrom
direkt dem Netz entnommen ist. Ein weiterer Nachteil ergibt sich dadurch, daß eine Wechselstrom-Fehlerstrom-Erfassung
nur in einer ganz bestimmten Phasenlage korrekt erfolgt. Für Mehrphasenstrom ist diese
Einrichtung nicht geeignet.
In der zu der genannten DE-AS 19 04 394 zugehörigen Zusatzanmeldung (DE-OS 21 06 878) ist vorgeschlagen
worden, zwei Summenstromwandler mit je einer Meßwicklung und je einer Vormagnetisierungswicklung
vorzusehen, wobei die beiden Vormagnetisierungswicklungen der beiden Wandler gegensinnig und die
Meßwicklungen der beiden Wandler gleichsinnig in
Reihe geschaltet sind und der Auslöser von beiden Meßwicklungen angesteuert ist. Eine ähnliche Schaltung
ist durch die DE-AS 19 05 505 bekanntgeworden, bei welcher auch eine Vormagnetisierung mit einem
besonderen Generator und einer von dei Netzfrequenz abweichenden Frequenz vorgeschlagen wird. Dabei ist
die Vormagnetisierungsfrequenz beispielsweise mehrere Male so hoch wie die Netzfrequenz. Allerdings wird
gemäß der DE-AS 19 05 505 und der DE-OS 21 06 878 offensichtlich bereits durch die Vormagnetisierung die
für den Auslöser benötigte Energie geliefert. Daher läßt
sich die angegebene Schaltung auch niciit für verschiedene Arten von Fehlerströmen mit annähernd gleicher
Empfindlichkeit verwirklichen.
Es ist weiterhin eine Einrichtung zur Stromdurchflutungserfassung
mit einem stromdurchflossenen Summenstromwandler und mindestens einer mit dem Summenstromwandler verketteten Stromschleife vorgeschlagen
worden (DE-Patent-Anmeldung P 25 13 653.2). Dabei ist der Summenstromwandler in
einen Oszillator integriert, der mit gegen 50 Hz sehr großer Frequenz schwingt und dessen Frequenz durch
Fehlerströme gesteuert wird, wobei die Frequenzänderung über Bandfilter zur Auslösung benutzt wird.
Zunächst muß bei dieser Einrichtung dafür gesorgt werden, daß die Konstanz des Oszillators sehr hoch ist,
da jede unbeabsichtigte Frequenzänderung die Empfindlichkeitsgrenze verändert. Diese Konstanthaltung
des Oszillators ist mit verhältnismäßig großem Aufwand verbunden. Darüber hinaus müssen infolge der gespei- jo
cherten Energie immer gewisse Schaltzeiten in Kauf genommen werden, so daß die Erfassung von Fehlerstromimpulsen
mit z. B. nur einer Millisekunde Dauer mit Schwierigkeiten verbunden ist. Insgesamt erscheint
der Aufwand verhältnismäßig hoch.
Es ist weiterhin eine Fehlerstromschutzschaltung vorgeschlagen worden (DE-Patentanmeldung
P 25 55 303.1), mit welcher nicht nur Wechselfehlerströme, sondern auch Gleichfehlerströme jeder Art, auch
Impuls-Gleichfehlerströme, ohne weiteres erfaßt werden können.
Diese Ausführung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Wechselstrom-Vormagnetisierung
groß ist gegenüber der Netzfrequenz, daß parallel zu dem Gleichrichter ein RC-GWed, dessen Zeitkonstante
etwa der Periodendauer der Vormagnetisierungsschwingung entspricht, angeordnet ist und daß parallel
zu dem ÄC-Glied eine Diskriminatorschaltung angeschlossen
ist, welche bei Absinken der Spannung am WC-Glied unter einen Grenzwert, d. h. bei Auftreten
eines Gleich-, Wechsel- bzw. Stoßfehlerstromes, einen Auslöseimpuls abgibt.
Nun ist bei dieser Anordnung das Problem gegeben, daß der Summenstromwandler durch große Stromstöße,
die die Magnetisierung des Summenstromwandler weit in die Sättigung treiben, eine Remanenz-Magnetisierung
erhält, so daß der Arbeitspunkt nicht wieder genau zum Nullpunkt der Magnetisierungskurve zurückkehrt.
Um dieses Problem zu beseitigen ist vorgeschlagen worden (DE-Patentanmeldung P 25 55 221.0), daß der Fehlerstrom vom Auswertegerät
als Kurvenformänderung des Meßsignals an der Sekundärwicklung erfaßt wird, wobei das Auswertegerät
im fehlerstromfreien Zustand abgeglichen ist, so daß der Auslöser nicht von einem Auslöseimpuls beauf- b5
schlagt wird.
Alle diese Schaltungsanordnungen sind zum Teil aufwendig und darum nicht in sehr kleinen Schaltgeräten
unterzubringen unu zum Teil verhältnismäßig teuer. Darüber hinaus sind Prinzipien verwirklicht, bei denen
Temperatur- oder Alterungseinflüsse vergleichsweise große Änderungen der Ansprechwerte ergeben.
FehJerstromerfassungseinrichtungen für kleine Fehlerströme,
z. B. 5 mA, stellen ein besonderes Problem dar. Die Erfassung dieser Fehlerströme muß, da sie als
Differenz vor. verschieden großen Strömen auftreten, mittels Summenstromwandlern erfoigen; die besten
bekannten weichmagnetischen Werkstoffe besitzen noch immer Koerzitivfeldstärken von mehr als
5 mA/cm. Da die Summenstromwandler mit Rücksicht auf die stromführenden Leitungen eines Niederspannungsschalters
Bohrungen von mindestens 10 mm Durchmesser besitzen müssen, ergeben sich für die
Summenstromwandler Eisenwege von mindestens 4 cm. Die der Koerzitivfeldstärke entsprechende Durchflutung
beträgt demnach mehr als 20 mA, d h. ein Mehrfaches der Fehler-Nennströme, die man eigentlich
erfassen möchte.
Aus dieser Tatsache ergibt sich bei vielen Erfassungseinrichtungen bereits ein gewisser Nachteil dadurch,
daß der Wandlerkern nach Stromstößen, die beispielsweise bei Schaltvorgängen oder Kurzschlüssen auftreten,
nicht in den Nullpunkt, d. h. den entmagnetisierten Zustand, zurückgeht. Infolge der Restmagnetisierung
bleibt der Wandlerkern in einem Arbeitspunkt, der andere Übertragungsverhältnisse ergibt. Die Reproduzierbarkeit
einer solchen Einrichtung ist dann — bei sehr kleinen Fehler-Nennströmen — zumeist nicht
genügend.
Zur Einstellung des richtigen Arbeitspunktes ist schon vorgeschlagen worden, den Wandlerkern nach einer
Auslösung wieder durch eine besondere Vorrichtung zu entmagnetisieren (DE-Patentanmeldung
P 25 12 753.1). Eine solche vorgeschlagene Ausführung ist jedoch ebenfalls verhältnismäßig aufwendig.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Erfassung von Fehlerströmen verschiedener Stromarten,
z. B. Wechselstrom, Gleichstrom oder Strömen beliebiger Kurvenform, z. B. Phasenanschnittsteuerung
für sehr kleine Fehlerströme, beispielsweise 5 mA, der eingangs genannten Art mit einfachem Aufbau zu
schaffen, wobei auch gute Konstanz und etwa gleiche Ansprechempfindlichkeit erzielt werden sollen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die durch die Vormagnetisierungswicklung erzeugte
Vormagnetisierung eine Wechselstrom- und eine Gleichstromkomponente aufweist, so daß im fehlerstromfreien
Zustand die Vormagnetisierung nur zwischen einem Sättigungswert und einem Wert pendelt,
der unterhalb der Remanenz-Induktion liegt und eine große Steilheit zwischen Induktion und Feldstärke
aufweist.
Der wesentliche Inhalt der Erfindung besteht darin, daß die steilste Flanke der Magnetisierungskennlinie
zur Erzeugung eines Signals bei Auftreten eines Fehlerstromes ausgenutzt wird. Dieser stei'ste Teil der
Kennlinie wird jeweils durchlaufen, wenn nach der Umpolung der Durchflutung die Koerzitivfeldstärke
erreicht wird. Daher wird die Vormagnetisierung so eingestellt, daß im fehlerstromfreien Zustand die
Magnetisierung oder der Kraftfluß nur zwischen einem Sättigungswert und einem Wert pendelt, der etwas
unterhalb der Remanenz-Induktion liegt und eine große Steilheit zwischen Induktion und Feldstärke aufweist.
Ein Gleichstrom-Fehlerstrom, der einen Summenstromwandler in entgegengesetzter Richtung wie der
Gleichstrom-Vormagnetisierungsstroin durchfließt, ergibt
für die Magnetisierung dieses Summenstromwandlers bei Durchlaufen des Wechselstromvormagnetisierungshöchstwertes
eine starke Veränderung, so daß die Sekundärspannung in der Meßwicklung eine erhebliche
Steigerung erfährt, die von dem nachgeschalteten Verstärker ausgewertet werden kann. Genauere Messungen
zeigen allerdings, daß die größte relative Spannungsänderung dann erreicht wird, wenn die
kombinierte Vormagnetisierungsfeldstärke ungefähr zwischen einem Sättigungswert und einem Wert etwa
der Koerzitivfeldstärke wechselt.
Zwei Summenstromwandler sind dann zu verwenden, wenn die Fehlerstromerfassung für Gleichströme
beliebiger Polarität ausgeführt werden soll, wobei die Gleichstrom-Vormagnetisierung jeweils eine andere
Polung aufweist. Dadurch wird sichergestellt, daß bei einem Gleichstrom-Fehlerstrom je nach Stromrichtung
der eine oder der andere Summenstromwandler in seiner Sekundärwicklung eine Spannungserhöhung
erfährt. Vorteilhaft ist es, wenn die Spannung jeder Meßwicklung oder Sekundärwicklung in einem gesonderten
Verstärker ausgewertet und bei Überschreiten der normalen Meßspannung (ohne Fehlerstrom) die
Auslösung eines gemeinsamen Auslösemagneten veranlaßt wird. Selbstverständlich kann ein solcher Auslösemagnet
entweder als Arbeitsstromauslöser oder Ruhestromauslöser ausgebildet sein. Ein Ruhestromauslöser
hat dabei den Vorteil, daß auch bei Störung der Verstärkereinrichtung oder einem sonstigen Unwirksamwerden
der Erfassungsvorrichtung der Fehlerstromschutzschalter auslöst, so daß eine Gefährdung
von Personen in jedem Falle ausgeschlossen ist.
Die Erfindung besitzt den Vorteil, daß keine sogenannte »Vorgeschichten-Abhängigkeit« der Summenstromwandler
vorhanden ist, weil jeder Summenstromwandler dauernd einseitig in den Sättigungsbereich
gesteuert wird.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist außerdem der Temperatureinfluß auf die magnetischen Eigenschaften
des Wandlerwerkstoffes sehr gering, da die Höhe der magnetischen Induktionswerte keine besonders
große Rolle spielt, wenn sich die Magnetisierungswerte bei Nichtvorhandensein eines Fehlerstromes nur
in einem Teilbereich der Magnetisierungskurve bewegen. Bei Auftreten eines Fehlerstromes wird infolge
Durchfahren des mittleren Bereiches der Magnetisierungskurve stets eine Zunahme der Sekundärspannung
in den Meßwicklungen auftreten, die zum Ansprechen des Verstärkers bzw. des Fehlerstromauslösers führt
Bei Wechselstrom-Fehlerströmen ist die Wirkungsweise sehr einfach, sofern die Wechselstrom-Fehlerströme
ungefähr die gleiche Phasenlage haben wie der Vormagnetisierungs-Wechselstrom. In diesem Fall
addiert sich der Fehlerstrom zum Vormagnetisierungs-Wechselstrom und bewirkt im Wandler eine Erhöhung
der Sekundär-Meßspannung. Eine solche Wirkungsweise ist bei einpoligen Geräten sehr günstig zu verwenden.
Sie besitzt außerdem den Vorteil, daß gegenüber kapazitiven Ableitströmen die Empfindlichkeit der
Einrichtung verringert ist Anderenfalls, wenn unterschiedliche Phasenlage erwartet wird, muß die Vormagnetisierungsfrequenz anders als die Netzfrequenz sein.
Bei mehrphasigen Fehlerstromschutzschaltern (Drehstrom) darf deshalb die Vormagnetisierung nicht
in dieser Weise aus dem Wechselstromnetz entnommen werden, da bei entgegengesetzter Phasenlage des
Fehlerstromes zur Vormagnetisierung die Sekundär-Meßspannung lediglich verkleinert werden würde. Für
solche Schalter muß deshalb eine andere Frequenz für den Vormagnetisierungsstrom gewählt werden, wie dies
an sich schon bekannt ist. Diese Frequenz kann, wie ■> vorn genannt, entweder nur wenig über 50 Hz liegen,
aus praktischen Gründen aus der dritten Oberwelle der Netzfrequenz gebildet werden, oder auch zur Erfassung
sehr kurzer Fehlerstromimpulse ein Mehrfaches der Netzfrequenz, z. B. 1000 Hz, betragen.
ίο Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung im Prinzip, Fig.2 und Fig.3 die Magnetisierungskurven der
beiden Summenstromwandler sowie den Kurvenverlauf der Vormagnetisierungs-Durchflutung (ohne und mit
Fehlerstrom) und den Verlauf des Kraftflusses,
F i g. 4 den Spannungsverlauf an den beiden Sekundär-Meßwicklungen
der Wandler (ohne Fehlerstrtom),
F i g. 5 den entsprechenden Spannungsverlauf bei Auftreten eines Gleichstrom-Fehlerstromes in positiver Richtung,
F i g. 5 den entsprechenden Spannungsverlauf bei Auftreten eines Gleichstrom-Fehlerstromes in positiver Richtung,
Fig.6 die Meßspannungen bei einem Gleichstrom-Fehlerstrom
in entgegengesetzter Richtung,
F i g. 7 den Verlauf der Meßspannungen bei einer Anordnung mit einer Vormagnetisierungsfrequenz von
70 Hz und einem Wechselstrom-Fehlerstrom von 50 Hz und
F i g. 8 eine Anordnung für nur eine Gleichstrom-Fehlerstromrichtung.
Die F i g. 1 zeigt die Fehlerstrom-Erfassungseinrichtung gemäß der Erfindung. Sie besitzt zwei Summenstromwandler
1 und 2, durch welche die Leiter 3 und 4 einer Netzleitung als Primärwicklungen hindurchgeführt
sind. In den Leitern 3 und 4 sind Trennkontakte 5 vorgesehen, welche von einem Schaltschloß 6 betätigt
werden; auf das Schaltschloß 6 wirkt ein elektromagnetischer Auslöser 7 ein.
Auf die Summenstromwandler 1 und 2 sind Vormagnetisierungswicklungen 9 und 10 bzw. 11 und 12
aufgebracht, wobei die Wicklungen 9 und 11 und die Wicklungen 10 und 12 jeweils mit einem Generator 13
verbunden sind, dessen Ausgangsklemmen 14 einen Gleichstrom und dessen Ausgangsklemmen 15 einen
Wechselstrom erzeugen. Damit wird der Summenstromwandler 1 über die Wicklung 9 mit Wechselstrom
und über die Wicklung 10 mit Gleichstrom vormagnetisiert; gleiches gilt für den Summenstromwandler 2.
Darüber hinaus besitzt der Summenstromwandler 1 eine Meß- oder Sekundärwicklung 16 und der
Summenstromwandler 2 eine Meß- oder Sekundärwicklung 17. Die Sekundärwicklungen 16 und 17 sind an
einen Verstärker 18 geschaltet, der die Auswertung der
in den Meßwicklungen 16 und 17 induzierten Spannun gen übernimmt, d. h. bei Erhöhung der Spannung über
den Normalwert den Auslöser 7 zum Ansprechen bringt Dabei wird der Verstärker 18 über Leitungen 19
ebenso wie der Generator 13 über Leitungen 20 aus dem
Wicklungen — in Reihe und sind dabei auch gleichsinnig um die Summenstromwandler 1 bzw. 2 gewickelt Die
Gleichstrom-Magnetisierungswicklungen 10 und 12 liegen insoweit ebenfalls in Reihe, sind aber gegensinnig
gewickelt Dabei ist die Wicklungsrichtung der Wech
selstrom-Vormagnetisierungswicklungen 9 und 11
gleichsinnig mit der »Wicklungs«-Richtung der Netzleitungen 3 und 4. Die Wechselstrom-Vormagnetisierung
ist bei beiden Wicklungen gleich, während die
Gleichstrom-Vormagnetisierung gegensinnig ist.
Die Wirkungsweise der Anordnung wird anhand der Fig. 2 bis 7 erläutert.
Die Fig. 2 zeigt ebenso wie die Fig. 3 Magnetisierungskurven,
d. h. Kurven, bei denen der Magnetfluß Φι bzw. Φ2 über der Feldstärke H aufgetragen ist. Es
handelt sich um magnetisch weiche Materialien mit einer sehr schmalen Schleife. Weiterhin zeigen die
Fig.2 und 3 unterhalb der Magnetisierungskurven-Darstellung den Verlauf einer Vormagnetisierungs-Durchflutunge*
über der Zeit /(Ablauf nach unten), und zwar bei der Fig.2 θν\ und bei der Fig.3 θν2-Zusätzlich
ist außerdem noch der Verlauf der Magnetflüsse aufgetragen; die folgenden Bezugsziffern bezeichnen
die entsprechenden Kurven:
A\ — die Magnetisierungskurve des Summenstromwandlers
I,
A-i = die des Summenstromwandler 2;
die ausgezogenen Linien werden ohne Vorhandensein von Fehlerstrom durchlaufen.
B\ = der Verlauf der Magnetisierungs-Durchflutung
bzw. der Feldstärke des Summenstromwandlers 1 über der Zeit und
B2 = der Verlauf der Magnetisierungs-Durchflutung
bzw. der Feldstärke für den Summenstromwandler 2.
C\ = der durch Projektion an der Magnetisierungskurve ermittelte Magnetfluß-Verlauf im Summenstromwandler
1 und
Ci = der durch Projektion an der Magnetisierungskurve ermittelte Magnetfluß-Verlauf im Summenstromwandler
2.
Wie man aus den Fig.2 und 3 erkennt, ist die
Vormagnetisierung so eingestellt, daß sie im Bereich zwischen Sättigung und entgegengesetzter Koerzitivfeldstärke
schwingt: Der Summenstromwandler 1 hat eine Vormagnetisierung zwischen dem Wert D\ und Ei,
während der Summenstromwandler 2 zwischen Di und
E2 schwingt. Die Magnetflüsse haben einen zeitlichen
Verlauf nach den Kurven Ci und C2.
Tritt nun beispielsweise ein Gleichfehlerstrom auf, so
ergibt sich der gestrichelte Verlauf. Dann verlagert sich die Mittellinie der Kurve B\ um den Wert F, so daß die
Durchflutung nunmehr in dem Bereich zwischen Dn und Em schwingt Der Kurvenverlauf der Durchflutung im
Summenstromwandler ist nun nicht mehr B\, sondern Btu Man erkennt, daß hierbei der Magnetfluß im
Bereich E, d. h. an der steilsten Flanke der Kurve Au eine erhebliche Spitze aufweist, die durch die Kurve Cu
dargestellt ist Im Summenstromwandler 2 verschiebt sich die Durchflutungs-Kurve B2 auf die gestrichelte
Kurve B2W der Punkt E2 verschiebt sich zu einem Punkt
£21, was, wie man erkennt, auf den Magnetfluß nach
Kurve C2 praktisch keinen Einfluß hat Der Ausschlag
der Kurve Q1 beträgt G.
Tritt ein Gleichstrom-Fehlerstrom in entgegengesetzter Polarität auf, dann tritt das Phänomen, das
vorher am Summenstromwandler 1 beobachtet wird, am Summenstromwandler 2 auf, wobei dann die Kurve
C2 (nicht dargestellt) eine nach unten verlaufende Spitze
aufweist. Aus den verschiedenen Magnetflußkurven ergeben sich in den Meßwicklungen 16 und 17
entsprechende Induktionsspannungen. Diese sind bei Auftreten eines Fehlerstromes, z. B. im Betrag von F,
infolge der größeren Magnetflußänderung nach Kurve Cn erheblich größer und reichen dann jeweils zur
Auslösung aus, indem die Spannungsspitzen innerhalb des Verstärkers 18 so weit verstärkt werden, daß der
Auslösemagnet 7 anspricht.
Die Fig.4, 5 und 6 zeigen dies noch einmal ausführlicher: Fig.4 zeigt den aus den Magnetflußkurven
Ci und C2 durch Induktion entstehenden Spannungsverlauf im fehlerstromfreien Zustand: die Fig.5 zeigt
die entsprechenden Kurven bei Gleichstrom-Fehlerstrom in einer Polarität gemäß Cn und die Fig.6 die
Kurven bei einem Gleichstrom-Fehlerstrom anderer Polarität. Diese Spannungserhöhungen ergeben sich
auch bei kurzen Fehlerstromimpulsen, sofern diese nur etwa die Dauer einer Vormagnetisierungshalbwelle
haben. Bei einer Vormagnetisierungsfrequenz von 500 Hz ist dies 1 ms. Für die Erfassung eines
Wechselfehlerstromes mit beliebiger Phasenlage ist grundsätzlich nötig, daß die Wechselstrom-Vormagnetisierung
eine von der Netzfrequenz verschiedene Frequenz aufweist. Sofern sich die Vormagnetisierungsfrequenz
nur in geringem Maß von der Netzfrequenz unterscheidet, treten Schwebungskurven auf, wie sie in
der F i g. 7 dargestellt sind. Dabei zeigt die obere, dick ausgezogene Kurve Ci den Verlauf der Spannung in der
Netzwicklung des Summenstromwandlers 1 und die untere Kurve G2 den Verlauf der Spannung der
Sekundärwicklung am Summenstromwandler 2. Die Hüllkurven CWi und CH2 liegen so, daß bei einer
Ausbauchung am Summenstromwandler 1 eine Verengung am Summenstromwandler 2 auftritt.
Die Form der Hüllkurve ist dabei im wesentlichen abhängig von der Höhe des Fehlerstroms und von dem Frequenzunterschied von Netzfrequenz und Fehlerstromfrequenz.
Die Form der Hüllkurve ist dabei im wesentlichen abhängig von der Höhe des Fehlerstroms und von dem Frequenzunterschied von Netzfrequenz und Fehlerstromfrequenz.
Es hat sich herausgestellt, daß mittels der erfindungsgemäßen Vormagnetisierung, welche zwei voneinander
unabhängige Summenstromwandler sowohl mit einer Wechsel- als auch mit einer Gleichstrom-Vormagnetisierung
beaufschlagt, eine ausreichende Empfindlichkeit erzielt wird, wobei Wechselfehlerströme bis herunter
auf 5 mA ohne weiteres gemessen werden können. Die Anordnung ist, wie sich ebenfalls herausgestellt hat
nicht »vorgeschichten-abhängig«; dies ist auf die Art der Vormagnetisierung zurückzuführen.
F i g. 8 zeigt eine vereinfachte Ausführung mit nur einem Summenstromwandler, die ausreicht, sofern nur
eine bestimmte Gleichstrom-Polung eines Fehlerstromes zu erwarten ist Es gelten die gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1; die magnetischen Verhältnisse entsprechen denen von F i g. 2.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Einrichtung zur Erfassung von Fehlerströmen einer beliebigen Stromart, z. B. deich-, Wechsel-
und Impuls-Gleichstrom-Fehlerströmen, mit mindestens einem Summenstromwandler, dessen Primärwicklungen
durch die Leiter einer Netzleitung gebildet sind und der mindestens eine Vormagnetisierungswicklung
und mindestens eine Sekundärwicklung aufweist, wobei der Ausgang der Sekundärwicklung
gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Verstärker- oder Auswerteeinrichtung
mit einem Auslöser verbunden ist, welch letzterer auf ein Schaltschloß zur Betätigung von in den
Netzleitera liegenden Kontaktstellen einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die
Vormagnetisierungswicklung (9,10,11,12) eizeugte
Vormagnetisierung eine Wechselstrom- und eine Gleichstromkomponente aufweist, so daß im fehlerstromfreien
Zustand die Vormagnetisierung nur zwischen einem Sättigungswert und einem Wert pendelt, der unterhalb der Remanenz-Induktion liegt
und eine große Steilheit zwischen Induktion und Feldstärke aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Summenstromwandler (1, 2)
vorgesehen sind, wobei die durch die Vormagnetisierungswicklungen (9,10,11,12) erzeugte Magnetisierung
des einen Summenstromwandlers gleichsinnig jo und des anderen Summenstromwandlers gegensinnig
zu den jeweiligen Primärwicklungen ausgeführt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormagnetisierungsfeldstärke
bei NichtVorhandensein von Fehlerströmen solche Werte durchläuft, daß der Magnetfluß in
jedem Wandler stets gleiche Feldrichtung hat.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vormagnetisierungsfeldstärke im
fehlerstromfreien Zustand solche Werte durchläuft, daß der Magnetfluß zwischen einem Sättigungswert
und einem sehr kleinen Wert gleicher Richtung schwingt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der
Wechselstrom-Vormagnetisierungskomponente
von der Netzfrequenz verschieden ist.
von der Netzfrequenz verschieden ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die Gleich- so
Stromkomponente der Vormagnetisierung in einem Wandler eine gleichsinnige und in dem anderen
Wandler eine gegensinnige Magnetisierung zu den Primärwicklungen erzeugt, während die Wechselstromkomponente
der Vormagnetisierung in beiden Wandlern jeweils eine gleichsinnige Magnetisierung
zu den Hauptwicklungen erzeugt.
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DE19752555255 DE2555255C3 (de) | 1975-12-09 | 1975-12-09 | Einrichtung zur Erfassung von Fehlerströmen |
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DE2555255B2 true DE2555255B2 (de) | 1979-02-15 |
DE2555255C3 DE2555255C3 (de) | 1979-09-27 |
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Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2555255C3 (de) |
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