DE2615556C2 - Verfahren zur elektrischen Leitungsdistanzmessung für Distanzschutzeinrichtungen - Google Patents

Verfahren zur elektrischen Leitungsdistanzmessung für Distanzschutzeinrichtungen

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DE2615556C2 DE19762615556 DE2615556A DE2615556C2 DE 2615556 C2 DE2615556 C2 DE 2615556C2 DE 19762615556 DE19762615556 DE 19762615556 DE 2615556 A DE2615556 A DE 2615556A DE 2615556 C2 DE2615556 C2 DE 2615556C2
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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/38Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current
    • H02H3/382Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to both voltage and current; responsive to phase angle between voltage and current involving phase comparison between current and voltage or between values derived from current and voltage

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektrischen Leitungsdistanzmessung für Distanzschutzeinrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Distanzschutzeinrichtungen dienen zum richtungsabhängigen Ermitteln von Fehlern auf einem bestimmten zu überwachenden Leitungsabschnitt eines elektrischen Energieversorgungsnetzes, und zwar mittels aus Leitungsspannung und Leitungsstrom abgeleiteter Größen.
Bei Distanzschutzeinrichtungen müssen somit ein Entfernungs- und ein Richtungskriterium hergeleitet werden. Zum Herleiten des Richtungskriteriums sind eine Reihe von Vorschlägen zur Richtungserfassung bekanntgeworden, z.B. DE-AS 24 12 792, auf die hier nicht näher eingegangen zu werden braucht.
Zum Herleiten des Entferungskriteriums ist es bekannt, eine polygonale Auslösecharakteristik vorzu- <,<, sehen (Siemens-Zeitschrift 45 [19711 Seite 266-268). Anhand der Fig. 1 soll diese Charakteristik näher erläutert werden. Diese F i g. 1 zeigt ein ΛΧ-Diagramm, bei dem in Abzissenrichtung die durch den Sekundärstrom / eines in eine Energieversorgungsleitung fi> geschalteten Stromwandlers an einem ohmschen Widerstand abfallende Spannung Ur aulgetragen ist. Der Koordinatenursprung A stellt den Ort einer Überwachungsstation bzw, einer Meßstelle dar. Aus dem Leitungs- bzw. Sekundärstrom wird an einem Leitungsabbild, z. B. an einem widerstandsbeschalteten Transaktor, einem induktiven Shunt oder dergleichen, eine Abbiidspannung Uz gewonnen, die bei unverzerrtem Sekundärstrom diesem um den Winkel # voreüt. In dem Diagramm ist weiterhin eine der Leitungsspannung Ul proportionale Grüße eingetragen, der der Leitungsbzw. Kurzschlußwinkel γ zugeordnet ist Im Falle eines Lichtbogenkurzschlusses addiert sich zu dieser Spannung die Lichtbogenspannung. Durch den Vektor der Abbildspannung Uz ist der Eckpunkt B des Auslösegebietes bestimmt. Zwei Auslösegrenzen sind in bekannter Weise durch Vektoren VJ, V2 vorgegeben. Die Entfernung A B entspricht der zu schützenden Leitungsstrecke.
Zwischen der Abbildspannung Uz und der Leitungsspannung Ul wird eine vektorielle Differenzspannung AU gebildet Das Auslösekriterium wird von einem Winkel«' zwischen A t/und Uzabgeleitet Überschreitet «' den durch Vl festgelegten Grenzwinkel <x, d. h. den sogenannten Kippunkt, so erfolgt keine Auslösung. Unterschreitet dagegen «' den Grenzwinkel cc, dann wird ausgelöst Da sich eine Winkelvergrößerung in der Praxis besser bestimmen läßt werden zweckmäßig die Komplementärwinkel ß, ß', also (180° -α) und (180°-«') verwendet
Schaltungstechnisch wird der Auslösewinkel bestimmt indem man die Überdeckungszeiten bzw. die Nichtüberdeckungszeiten der sinusförmigen, gegebenenfalls in Rechteckkurven umgewandelten Größen der Differenzspannung AU und der Abbildspannung Uz mißt, und zwar z. B. dadurch, daß ihre Phasendifferenz in eine sägezahnförmige Spannung umgesetzt wird, deren Höhe ausgewertet wird, d. h. indem das Nichtüberdekkungs- bzw. Überdeckungszeitintegral erfaßt wird, weshalb die vorliegende Methode auch als integrierendes PhasenvergleichsmeÄprinzo bezeichnet wird. Es wird also jeweils am Ende der Nichtüberdeckungszeit der Integrationsvorgang abgebrochen und die Spannung auf Null zurückgebracht, wobei die Spannung, die vor dem Rückführen vorhanden ist, in einem Schwellwertglied verglichen wird, das dann den Distanzentscheid auslöst, falls die Spannung eine bestimmte Schwelle überschreitet.
Das vorstehend erläuterte Distanzmeßverfahren mit polygonalem Auslösegebiet arbeitet nur einwandfrei, wenn die von den Netzwandlern zugeführten Meßgrößen — Strom und Spannung — sinusförmig sind. Da der Distanzentscheid aus einer Zeitmessung zwischen den Nulldurchgängen der aufbereiteten Meßgrößen gebildet wird, wird die Phasenlage der Nulldurchgänge verschoben, wenn die Meßgrößen von periodisch nicht sinusförmigen Größen überlagert werden. Es können sogar bei ausreichender Amplitude dieser Größen zusätzliche Nulldurchgänge hervorgerufen werden. In solchen Fällen ist durch da.« verwendete Meßverfahren die genaue Distanzbestimmung nicht möglich. Die einfache Messung der Nichtüberdeckungszeit führt hier immer, unabhängig vom Fehlerort, zur Sperrung des Distanzmeßgliedes, da diese Zeit einem Winkel ß, der kleiner als der Grenzwinkel ist, entspricht. Dieser falsche Entscheid kann zur unselektiven Abschaltung führen.
Eine periodisch nicht sinusförmige Meßgröße wird z. B. vom Lichtbogen verursacht. Aufgrund der nichtlinearen Widerstandscharakteristik des Lichtbogens ist die Spannung bei sinusförmigem Kurzschlußstrom
annähernd rechteekförmig. Bei Lichtbogenfehlern tritt daher eine Überlagerung der sinusförmigen Leitungsspannung, die dem Abfall auf der Leitungsimpedanz entspricht, mit der rechteckförmigen Lichtbogenspannung auf. Dieser gestörte Spannungsverlauf wird also dem Distanzmeßglied zugeführt
Wenn der Kurzschlußstrom auf der Leitung sehr groß ist, kann der Netzstromwandler gesättigt werden. Der Sekundärstrom wird entsprechend der Magnetisierungskennlinie stark verformt Der Verlauf der dem Distanzmeßglied zugeführten Stromgröße ist daher nicht mehr sinusförmig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Distanzmeßglied gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches so auszubilden, daß die u. a. aufgrund der obengenannten Effekte fehlerhafte Distanzbestimmung kompensiert werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches.
Durch den Aufsatz »STATIC DOUBLE-PHASE COMPARATOR FOR DISTANCE PROTECTION« aus der Zeitschrift PROC. IEE. Vol. 116. No. 6, Juni 1969, S. 1046/1047, ist ein Verfahren zur elektrischen Leitungsdistanzmessung für Distanzschutzeinrichtungen nach dem integrierenden Phasenvergleichsprinzip mit einer mho-Kennlinie bekanntgeworden, bei dem die Differenzspannung aus einer aus der Leitungsspannung abgeleiteten Größe und einer aus dem Leitungsstrom abgeleiteten Größe (Abbildungsgröße) gebildet wird, und die Überdeckungszeiten zwischen der von der Leitungsspannung abgeleiteten Größe und der Differenzspannung ermittelt und zum Distanzentscheid durch Vergleich mit einem Schwellwert ausgewertet werden. Bei dem bekannten Verfahren werden für eine ganze Periode der Differenzspannung die Überdeckungen in der positiven und in der negativen Halbwelle ermittelt und die Summe zum Distanzentscheid ausgewertet.
Mit diesem bekannten Verfahren können diejenigen Verzerrungen der Eingangsgrößen kompensiert werden, die sich innerhalb einer Periode der verzerrten Spannung, der Differenzspannung, gerade aufheben, weile eine Zunahme der Überdeckung in der einen Halbwelle einer entsprechenden Abnahme in der anderen Halbwolle gegenübersteht. Solche Verzerrungen sind beispielsweise Verzerrungen, die aufgrund eines Gleichstromgliedes hervorgerufen werden, die durch das bekannte Verfahren mit doppeltem Aufwand und verdoppelter Auslöse??it kompensiert werden können. Verzerrungen, die zu Mehrfach-Nulldurchgängen der Differrnzspannung führen, d. h. die Periode dieser Spannung ändern, was bei Verzerrungen der Eingangsgrößen aufgrund von Lichtbogenkurzschlüssen und Stromwandlcnättigung der Fall ist, können dagegen nicht kompensiert werden, weil dann die Summe der Überdeckungszeiten innerhalb der gestörten Periode der Differenzspannung so klein ist, daß keine Auslösung erfolgt, d. h. das Distanzmeßglicd spricht dann in fehlerhafter Weise nicht an und gibt die Auslösung nicht frei, obwohl ein Fehler in dem ihm zugeordneten Bereich aufgetreten ist.
Die bekannte Schaltung b/w. das bekannte Verfahren vermag daher nicht die Aufgabe, die der Erfindung /ligrunde liegt, /u lösen.
Im Fall der Erfindung werden, ausgehend von der Betrachtung der Nichtübcrdcckung anderer Groben, gemäß einer anderen Auslöscchuraktcristik die NuII-durchgängc der gestörten Differen/spannung innerhalb der Halbschwingung einer von der Verformung unabhängigen Größe ermittelt und die entsprechenden Nichtüberdeckungen aufsummiert, wodurch die Mehrfach-Nulldurchgänge der gestörten Größe der Differenzspannung keinen ungünstigen Einfluß auf den Auslösebefehl haben.
Die Erfindung wird anhand der Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert Es zeigt
ίο F i g. 2 ein schematisches Blockschaltbild einer Schaltung gemäß der Erfindung,
F i g. 3 ein Ersatzschaltbild der Spannungseingangsschaltung nach F i g. 2,
Fig.4 ein Ersatzschaltbild des Stromwandlers in ■ 5 Fig.2,
Fig.4a das Zeigerdiagramm der Schaltung nach Fig. 4,
F i g. 5 den Wandler-Stromverlauf bei sinusförmigen Größer,
F i g. 6 den Stromverlauf bei gr. iittigtem Stromwandler,
F i g. 7 ein Spannungsdiagramm zur Erläuterung der Nichtüberdeckungszeit,
F i g. 8 und 8a den Verlauf der Spannungen und die Einbeziehung der Lichtbogenspannung,
F i g. 9 und 9a den Einfluß der Lichtbogenspannung auf den Distanzentscheid,
Fig. 10 und 10a den Einfluß der Ströme bei gesättigtem Wandler auf den Distanzentscheid. Die Spannungseingangsschaltung 1 in F i g. 2 besteht aus einer induktiven Spannungswandlergruppe. Damit wird die Meßgröße aus dem Netzspannungswandler zur weiteren Verarbeitung im Distanzmeßglied noch einmal heruntertransformiert In F i g. J ist das Ersatzschaltbild zusehen.
Die Hauptinduktivität wird durch Lh und die Bürde auf der Sekundärseite durch Rb nachgebildet Zur Vereinfachung der Betrachtung wird ein Ube?'tragungsverhältnis
gewählt wobei U\ und Ui die Spannungen auf der Primär- und Sekundärseite bedeuten. Die Streuinduktivitäten und Kupferverluste werden im Ersatzschaltbild durch Ls und Rv erfaßt Um die Eisenverluste zu berücksichtigen, wird parallel zu der Hauptinduktivität Lh ein Widerstand Rfe geschaltet der wegen der geringen Verluste hochohmig ist
Dem Ersatzschaltbild ist zu entnehmen, daß schnelle Spannungsänderungen durch die Anstiegszeitkonstante
2 L5
verzögert übertragen werden. Da aber das Verhältnis der Streuinduktivität zu den Widerständen sehr klein ist kann die Anstiegzeitkonstante als nahezu Null angenommen werden. Es werden also schnelle Spannungsinderungen auf das Distanzmeßglied fehlerfrei übertragen. Die Amplitude einer rechteckförmigen Spannung bei Netzfrequenz wird ungedämpft übertragen, da die AbfallzeitkonsHnte
11 f- Ls R1
in der Größenordnung von einigen Sekunden liegt.
Für die Stromeingangsschaltung 2 werden widerstandsbeschaltete Transaktoren verwendet, mit denen der eingeprägte Strom Jw aus dem Netzstromwandler in eine stromproportionale Abbildspannung Uz umgewandelt wird. Die vereinfachte Ersatzschaltung ist in F i g. 4 dargestellt. Hier werden die Streuinduktivitäten und Kupferverluste vernachlässigt. Die stromproportionale Abbildspannung Uz ist mit dem Spannungsabfall am Widerstand Rb identisch. Daneben ist in Fig.4a das Zeigerdiagramm der Ströme bei sinusförmigen Eingangsgrößen zu sehen. Der Strom über den Widerstand flebeträgt
•'att ·'u
COS Λ
und der Magnetisierungsstrom Jmder Hauptinduktivität '5 L11
./„ ^- ./„ · sinrt.
Für Schwelle 3ΐ!*ΟΓΠΗΠί!£ΓϋΓ!σρΓί di** hi»i SiilliffiiniJ fies
Netzstromwandlers auftreten, ist die Änderung der stromproportionalen Abbildspannung Uzder Änderung des Stromes hs proportional. Nach dem Kirchhoff-Satz ist die allgemeine Form des Widerstandsstromes
Wenn der Netzstromwandler gesättigt ist, springt zum Zeitpunkt der Sättigung der Strom Jw zu kleinen Stromwerten, die nahezu Null sind. Folglich wird sich der Widerstandsstrom vom stationären Wert auf den negativen Wert des Magnetisierungsstromes ändern. Danach klingt der Widerstandsstrom mit der Zeitkonstanten
I
H tan λ
35
ab, bis der Zeitpunkt der EntSättigung zu Beginn der nächsten Kurzschlußstromhalbwelle erreicht wird. An dieser Stelle nimmt der Widerstandsstrom mit der gleichen Zeitkonstanten auf den stationären Wert wieder zu.
In F i g. 5 sind die Verläufe der Ströme Jw, Jrb und des Magnetisierungsstromes Ju bei sinusförmigen Größen zu sehen. Dabei wird der Magnetisieningsstrorri mit negativem Vorzeichen dargestellt. In F i g. 6 sind die Verläufe der Ströme Jw und Jrb bei Sättigung des Netzstromwandlers gezeigt.
Zum Zeitpunkt Ts 1 wird der Stromwandler gesättigt Die EntSättigung wird bei Ts 2 erreicht Der Einfluß dieses Stromverlaufes auf den Distanzentscheid wird weiter unten behandelt.
Zurück zu Fig. 2. Die Abbildspannung Uz der Stromeingangsschaltung 2 wird einer Stufe 3 zugeführt, die Rechtecksignale entsprechend den Nulldurchgängen der Abbildspannung i/zerzeugt Weiterhin gelangt die Abbildspannung Uz an eine Summierungsstelle 5, an der sie von der ebenfalls anliegenden Leitungsspannung Ul vektoriell subtrahiert wird. Die Differenz AU (vergleiche F i g. 1) gelangt auf eine Stufe 4, die ebenfalls Rechtecksignale erzeugt In F i g. 7 sind bei sinusförmigen Meßgrößen die Verläufe der zum Distanzentscheid notwendigen Größen (Leitungsspannung Ul und Abbildspannung Uz) für den Fehlerort im Kippbereich bei einem Leitungswinkel von etwa 60° dargestellt Darunter sind in Fig.7a die in Rechteckgrößen umgeformten Meßgrößen der Abbildspannung Uz und der Differenzspannung A U gezeigt AU entsteht aus der Differenz von UL und Uz- Die Nulldurchgänge von AU sind daher zeitlich mit den Schnittpunkten der Kurven von Ul und U/. identisch. Der als Kriterium für den Distanzentscheid verwendete Winkel ß= 180° -α entspricht der Nichtüberdeckungszeit Tint der Rechtecksignale der Abbildspannung U/ und der Differenzspannung Ua. Für eine Ja-Entscheidung = Auslösen muß die Integrationszeit des Distanzmeßgliedes größer als Tint sein, und für eine Nein-Entscheidung = Sperren muß sie kleiner sein.
Es soll nun gezeigt werden, wie sich ein Lichtbogen auf die Kurven nach F i g. 7,7a auswirkt. In F i g. 8 ist der Spannungsverlauf bei Lichtbogenfehlern dargestellt. Die obere Kurve zeigt den Verlauf des Stromes Jw aus dem Netzstromwandler. Die Lichtbogenspannung Ub ist mit dem Kurzschlußstrom phasengleich und, wie Messungen gezeigt haben, in der Amplitude vom Strom unabhängig. Die Kurve von Ui.+ Ub nach F i g. 8a ist die Oberlagerung der Leitungsspannung Ui. mit der Lichtbogenspannung Ub.
r>a Hip Amplitude der Lichtbogenspannung Ub vom Strom unabhängig ist, liegt daher der ungünstigste Fall bei stromschwachen Leitungsfehlern vor, weil der Spannungsabfall auf der Leitungsimpedanz dem Kurzschlußstrom entsprechend gering wird. Damit erreicht die Lichtbogenspannung die Größenordnung der Leitungsspannung. Im Fehlerfall, in dem die Lichtbogenspannung auf den Distanzentscheid Einfluß ausübt, kommt daher keine Sättigung des Netzstromwandlers vor.
In Fig.9 sind die Verläufe der für den Distanzentscheid interessanten Meßgrößen von l/zund Ui. bzw. Ui und Ub für Fehlerort im Kippbereich dargestellt. Die Differenzgröße der Differenzspannung
AU=(Ul+Ub)-Uz
geht aufgrund der zugeführten Größen von Ub+ Ui mehrmals durch Null. Die Nichtüberdeckungszeiten Γι oder Γ2 allein reichen nicht aus zur Freigabe des Distanzentscheides. In diesem Fall würde bei Lichtbogenfehlern, bei denen in der Differenzgröße zusätzliche Nulldurchgänge hervorgerufen werden, die Abschaltung erst in der zweiten Zeitstufe des Distanzmeßgliedes erfolgen.
Da das DistanzmeUgneä eigentlich nur eine ju-Ncin-Entscheidung zu treffen hat kann hier durch Manipulation der Zeitmessung der Einfluß von Lichtbogenspannung auf den Distanzentscheid kompensiert werden. Dazu sind gemäß der Erfindung bei der Zeitmessung die Summen von Γι und T2 zu bilden. Damit kann bei Lichtbogenfehlern bis zum Kippbereich eine Freigabe erreicht werden. Ein falscher Entscheid für Lichtbogenfehler außerhalb des Kippbereiches tritt nicht auf da die Summe dieser Zeiten stets kleiner als die Zeit Tint ist. Zur Summenbildung dienen zunächst ein Exklusives-ODER-Gatter, eine Antivalenzschaltung, das die Nicht-Überdeckungszeiten Tu T2 der Größen von Uzund AU erfaßt wenn also nur ein Eingang ein Signal führt Auf diese Stufe 6 folgt ein Integrator 7, der die den Nichtüberdeckungszeiten 71 und T2 entsprechenden Signale aufsummiert Der Integrator 7 wird vorzugsweise bei jedem Nulldurchgang der Größe von Uz oder bei einer gleiche Vorteile bringenden Zeit zurückgestellt Hierzu gibt ein Impulsformer 10 bei jedem Nulldurchgang der Größe von Uz einen Nadelimpuls ab, mit dem der Integrator 7 wieder auf Null zurückgestellt wird. Auf den Integrator 7 folgt ein Schwellwertglied 8, das die Ja/Nein-Entscheidung trifft, d. h. den Disianzentscheiu freigibt, wenn die im Integrator ermittelte Summe die eingestellte Schwelle überschreitet
Es soll nun dargestelllt werden, inwieweit sich die Wandlersättigung auf die Schaltung nach Fig. 2 auswirkt.
Stromwandlersättigung tritt bei stromstarken Leitungsfehlern oder bei Überbürdungen der Netzstromwandler auf. Der Zeitpunkt des Sättigungsbeginns tritt je iher auf, um so größer das Verhältnis von Kurzschlußstrom und Wandlernennstrom ist. Der Zeitpunkt 7"si für den Sättigungseintritt kann nach folgender Beziehung abgeschätzt werdrr
7,
J. arc-cos (l
Dabei bedeutet rij die tatsächliche Überstromziffer des Netzstromwandlers, die von der Höhe der Bürde abhängig ist.
In Fig. 10 sind die Größen von U/ und Ui. für den Distanzentscheid im Kippbereich bei einem Leitungswinkel von etwa 60° dargestellt. Hier ist zunächst zu erkennen, daß bei der bekannten Einrichtung ein Distanzentscheid gegeben wird, wenn der Fehlerort sich weiter vom Kippbereich entfernt. Bei einem Entfernungsverhältnis des Fehlerortes zum Kippbereich kleiner als 60% erfolgt erst mit dem erfindungsgemäßen Distanzmeßglied der Distanzentscheid. Für größere Verhältnisse gibt das Distanzmeßglied ein Sperrsignal, d» die Differenzgröße zusätzliche Nulldurchgänge aufweist. Je kürzer die Zeit bis zur Sättigung ist, um so kleiner wird das für den Distanzentscheid zulässige
Entfernungsverhältnis des Fehlerortes zum Kippbereich.
Die Addition der Nichtiiberdeckungszeiten Γι und Tj führt hier zwar nicht zur Erreichung des Entfernungs Verhältnisses von I, aber die Verkürzung des Meßbereiches läßt sich weitgehend kompensieren. Diese Addition der Zeiten bringt auf jeden Fall eine Verbesserung des Distanzentscheides.
Dem Fachmann stehen zahlreiche Methoden zur Verfügung, die Nichtüberdeckungszeiten technisch zu erfassen und sie in eine Größe umzusetzen, die zum Distanzentscheid verwendet werden kann. So ist es beispielsweise, wie bereits eingangs schon erwähnt, denkbar, für die Zeit der Nichtüberdeckung eine Spannung linear hochlaufen zu lassen. Neben diesem analogen Meßprinzip ist es im Prinzip auch vorsteilbar, die Phasendifferenz digital zu erfassen, indem man Impulse während der Nichtüberdeckung in einen Zähler einzahlt und gegebenenfalls dieses Fehlergebnis auch analog ausdrückt. Hier sind also dem Fachmann zahlreiche Möglichkeiten zur technischen Realisierung möglich.
In den Zeichnungen ist eine Integrationsperiode dargestellt, die gleich der Halbwellendauer der Abbildspannung Uz ist. Diese Maßnahme ist unter anderem deshalb sehr zweckmäßig, weil sich technisch der Nulldurchgang verhältnismäßig einfach erfassen läßt. Im Prinzip sind jedoch auch von der Halbwellendauer abweichende Integrationsperioden denkbar, die jedoch immer so gewählt werden müssen, daß Vieldeutigkeiten nicht auftreten und Mehrfach-Nichtüberdeckungszeiten, die einzeln nicht auslösen, aufsummiert werden.
Hier/u 6 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur elektrischen Leitungsdistanzmessung für Distanzschutzeinrichtungen nach dem s integrierenden Phasenvergleichsmeßprinzip mit polygonalem Auslösegebiet, bei dem die Differenzspannung aus einer aus der Leitungsspannung abgeleiteten Größe und einer aus dem Leitungsstrom abgeleiteten Größe (Abbildungsgröße) gebildet wird |0 und die Nichtüberdeckungszeit zwischen der Abbildungsgröße und der Differenzspannung ermittelt und zum Distanzentscheid durch Vergleich mit einem Schwellwert ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, daß alle Nichtüberdekkungszeiten, die während einer Halbwellendauer der Abbildungsgröße auftreten, aufsummiert werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Wandlern zur Ableitung der der Leitungsspannung proportionalen Größe und der Abbildungsgröße, mit einem Differenzglied zur Bildung einer Differenzspannung, mit Rechteckgeneratoren zur Erzeugung von mit der Differenzspannung und der Abbildungsgröße nulldurchgangsgleichen Rechteckspannunjen, mit einem Glied zur Erfassung der Nichtüberdeckungszeiten beider Rechteckspannungen und einem Integrator zur Erzeugung einer der Nichtüberdeckungszeiten proportionalen Spannung und einem Schwellwertglied zur Auswertung der Integratorspannung, dadurch gekennzeichnet ds3 der Integrator (7) eine Integrationsperiode von einer Halbwellendauer der Abbildungsgröße (Abbildspanr-ung Uz) besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Impulsformer (10) vorgesehen ist, der bei jedem Nulldurchgang der Abbildungsgröße (Abbildspannung Uz) einen Impuls erzeugt, der auf den Integrator (7) schaltbar ist.
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