DE3543985A1 - Anordnung zum erfassen von fehlerstroemen - Google Patents
Anordnung zum erfassen von fehlerstroemenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum
Erfassen von Fehlerströmen mit einem Summenstromwand
ler, dessen Primärwicklungen durch Netzleiter gebildet
sind und der mindestens zwei Wandlerkerne mit geringer
Koerzitivfeldstärke enthält, die mit gegeneinanderge
schalteten Erregerwicklungen und hintereinandergeschal
teten Sekundärwicklungen versehen sind.
Bei der Installation von elektrischen Anlagen wird ge
fordert, daß Ströme, die von einem Verbraucher zur Erde
abfließen, einen vorbestimmten Grenzwert nicht über
schreiten dürfen, da sonst Menschen oder Tiere ge
fährdet werden können. Diese Schwelle liegt im Bereich
von einigen mA.
Zur Anzeige von Fehlerwechselströmen können die Primär
leiter durch einen Summenstromwandler hindurchgeführt
werden, dessen Sekundärwicklung in einem Anzeige- oder
Auslösestromkreis angeordnet ist. Solange kein Fehler
strom fließt, ist die Summe der Primärströme Null. Im
Kern des Wandlers wird kein magnetischer Fluß erzeugt
und an der Sekundärwicklung somit auch keine Spannung
induziert. Tritt ein Fehlerstrom auf, so wird die Summe
der Ströme ungleich Null und im Ausgangskreis des Wand
lers fließt ein Strom, mit dem ein Auslöser für einen
Schutzschalter betätigt werden kann. In dieser Anord
nung arbeitet der Summenstromwandler als Transformator
und die Anordnung ist geeignet für Fehlerwechselströme.
Eine bekannte Anordnung, die zum Erfassen von Fehler
strömen beliebiger Stromart geeignet ist, enthält einen
Summenstromwandler mit zwei Kernen, die jeweils mit
zwei Vormagnetisierungswicklungen und einer Sekundär
wicklung versehen sind. Die Vormagnetisierung enthält
eine Wechsel- und eine Gleichstromkomponente, so daß im
fehlerfreien Zustand die Vormagnetisierung nur zwischen
einem Sättigungswert und einem Wert pendelt, der unter
halb der Remanenz-Induktion liegt. Die erzeugte Vormag
netisierung in einem Kern ist gleichsinnig und die im
anderen Kern gegensinnig zu den jeweiligen Primär
wicklungen gerichtet. Die Kerne bestehen aus einem
Material mit einer sogenannten Z-Schleife. Beim Auf
treten des Fehlerstromes wird der steilste Teil der
Hystereseschleife zur Erzeugung eines Signals ausge
nutzt. Hierbei wird durch die gleichzeitige Wirkung von
Fehlerstrom und Vormagnetisierungsstrom der steilste
Teil der Hystereseschleife teilweise oder ganz durch
laufen, was zu einer entsprechenden Änderung des Mag
netflusses im Summenstromwandler führt und ein ent
sprechendes Spannungssignal in der Meß- oder Sekundär
wicklung erzeugt. Eine derartige Anordnung erfordert
jedoch eine Justierung der Vormagnetisierung, um den
steilsten Teil der Hystereseschleife ausnutzen zu
können (DE-AS 25 55 255).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese
Einrichtung zu vereinfachen und zu verbessern, insbe
sondere soll der Aufwand für die Verarbeitung der ge
lieferten Auslöseimpulse vermindert werden und die
Einrichtung soll auf geringe Fehlerströme ansprechen.
Ferner soll eine spannungsabhängige und eine span
nungsunabhängige Arbeitsweise möglich sein. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Anspruchs 1. Mit der angegebenen
Beschaltung des Erregerstromkreises in Verbindung mit
mehreren Primärwindungen erhält man einen Fehlerstrom
schutzschalter, der empfindlich ist sowohl für Wechsel
fehlerstrom als auch für pulsierenden Gleichfehler
strom, und dessen Empfindlichkeit für diese Fehler
stromformen gleich bleibt sowohl mit als auch ohne
Versorgungsspannung des Erregerstromkreises und ohne
Lücke in der Schutzwirkung, und der mit Versorgungs
spannung allstromsensitiv ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist
für den Erregerstromkreis eine spannungsstabilisierte
Erregerspannungsquelle vorgesehen. Ein RC-Glied aus der
Parallelschaltung eines Widerstandes mit einer Kapazi
tät, die in Reihe mit den Erregerwicklungen angeordnet
ist, kann vorzugsweise als Phasenschieber und zugleich
als Stromformer vorgesehen sein.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die
Zeichnung Bezug genommen, in der ein Ausführungsbei
spiel einer Anordnung zum Erfassen von Fehlerströmen
nach der Erfindung schematisch veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt die Schaltung der Anordnung und in den
Fig. 2 bis 4 sind verschiedene Stromformen des
Erregerstromes jeweils in einem Diagramm veranschau
licht. Der Einfluß eines Fehlergleichstromes auf das
Spannungssignal im Sekundärkreis wird anhand verschie
dener Diagramme gemäß den Fig. 5 bis 11 erläutert.
In der Ausführungsform der Anordnung zum Erfassen von
Fehlerströmen gemäß Fig. 1 ist ein Summenstromwandler
2 mit zwei Kernen 3 und 4 vorgesehen, durch die zwei
Primärleiter L und N mit jeweils mehreren Windungen,
beispielsweise jeweils drei Windungen, hindurchgeführt
sind. Die Kerne 3 und 4 sind ferner mit jeweils einer
Erregerwicklung 5 bzw. 6 und jeweils mit einer Sekun
därwicklung 7 bzw. 8 versehen. Die Sekundärwicklungen 7
und 8 sind gleichsinnig in Reihe geschaltet. Die bei
den Erregerwicklungen 5 und 6 sind gegensinnig in Reihe
geschaltet, so daß die von der Erregerwicklung 5
erzeugte Vormagnetisierung zu der Magnetisierung der
Primärwindungen beispielsweise gleichsinnig und die von
der Erregerwicklung 6 erzeugte Vormagnetisierung zu den
Primärwindungen gegensinnig verläuft. Die Primärleiter
L und N sind durch einen Netzschalter 9 vom Netz ab
trennbar.
Die Kerne 3 und 4 können auch mit einer gemeinsamen
Sekundärwicklung versehen sein. Den Erregerwicklungen 5
und 6 ist eine Erregerspannung U e zugeordnet, die in
der dargestellten Anordnung eines zweipoligen Fehler
stromschutzschalters vorzugsweise die Netzspannung mit
50 Hz sein kann und den Erregerwicklungen 5 und 6 als
Erregerspannung eine reine Wechselspannung liefert. Der
Erregerstromkreis 10 enthält als Phasenschieber und
Stromformer ein RC-Glied 12 mit einem Widerstand 13 und
einer Kapazität 14. Das RC-Glied 12 ist mit den Erre
gerwicklungen 5 und 6 in Reihe geschaltet.
Parallel zur Erregerspannung U e ist ein Spannungsstabi
lisator 15 angeordnet, der ein RC-Glied mit einem
Widerstand 16 und einer Kapazität 17 sowie zwei gegen
einandergeschaltete Zenerdioden 18 und 19 enthält. Das
RC-Glied und die Zenerdioden bilden einen Spannungs
teiler, an den die Erregerwicklung 6 mittelbar über das
RC-Glied 12 angeschlossen ist.
Der Ausgangskreis enthält ein RC-Glied mit einem Wider
stand 20 und einer Kapazität 22 und einen Doppelweg
gleichrichter 24. Das gleichgerichtete Spannungssignal
wird mit einem Spannungsbegrenzungselement, das eine
Diode 26 sein kann, begrenzt und über einen Widerstand
28 an den Ausgang A der Anordnung angeschlossen. An den
Ausgang A der Anordnung ist ein Auslöserelement ange
schlossen, das vorzugsweise ein Haltemagnet 32 für das
Schaltschloß des Netzschalters 9 sein kann.
An den Ausgang A kann ferner ein unempfindlicher
elektromechanischer Auslöser angeschlossen sein, dem
ein elektronischer Verstärker zugeordnet ist.
Im Ausgangskreis ist ferner eine Entstörschaltung 30
vorgesehen, die durch eine nicht näher bezeichnete
Spannungsversorgung gespeist wird. Sie ist eingangs
seitig an die Sekundärwicklung 7, 8 angeschlossen und
wird durch ausreichend hohe Spannungssignale der Sekun
därwicklung betätigt. Durch diese Entstörschaltung 30
wird im Falle kurzzeitiger Fehlereinstreuung der Aus
löser blockiert. Es wird somit die Anordnung unempfind
lich gegen solche kurzzeitigen Fehlereinstreuungen.
Die beiden Kerne 3 und 4 des Summenstromwandlers 2 be
stehen aus Ringkernen, vorzugsweise Ringbandkernen. Die
Kerne bestehen vorzugsweise zum Teil aus amorphem,
ferromagnetischem Werkstoff einer Legierung mit metal
lischen Eigenschaften, aber ohne Kristallgitter, der
deshalb auch allgemein als metallisches Glas bezeich
net wird. Seine Hauptbestandteile können Eisen, Nickel
und Kobalt sein mit kristallisationsverzögernden Zu
sätzen, insbesondere Silicium und Bor, sowie gegebenen
falls Molybdän und Mangan (VITROVAC). Ferner sind auch
hochpermeable Nickel-Eisen-Legierungen mit kleiner
Koerzitivfeldstärke geeignet (Ultraperm).
Solange kein Fehlerstrom fließt, ist die Summe der
Ströme in der Primärwicklung Null. Die Erregerspan
nung U e treibt als Erregerstrom einen symmetrischen
Wechselstrom durch die Erregerwicklungen 5 und 6. Da
die beiden Erregerwicklungen 5 und 6 elektrisch
gegeneinandergeschaltet sind, haben die magnetischen
Flüsse in den Kernen 3 und 4, solange kein Fehlerstrom
fließt, gleiche Größe, aber entgegengesetztes Vor
zeichen, und im Sekundärkreis wird keine Spannung
induziert.
In einer besonders einfachen Ausführungsform der Anord
nung kann die Erregerspannung U e einen Erregerstrom I e 1
liefern, der ein wenigstens annähernd reiner Wechsel
strom sein kann, wie es im Diagramm gemäß Fig. 2 veran
schaulicht ist, in dem der Erregerstrom I e über der
Zeit t aufgetragen ist. Ferner ist ein trapezförmiger
Erregerstrom I e 2 geeignet, der im Diagramm gemäß Fig.
3 dargestellt ist. Der Erregerstrom kann außerdem bei
spielsweise auch aus Impulsen I e 3 wechselnder Richtung
bestehen.
Fließt in den Erregerwicklungen 5 und 6 ein sinusför
miger Erregerstrom I e 1 gemäß dem Diagramm der Fig. 2,
so wird jeweils in der Nähe der Stromnulldurchgänge des
Erregerstromes I e in den Sekundärwicklungen 7 und 8 ein
Spannungsimpuls erzeugt. Diese Spannungsimpulse haben
eine Form gemäß dem Diagramm der Fig. 5, in dem die
Sekundärspannung U s in Abhängigkeit von der Zeit t
aufgetragen ist. Da die Spannungsimpulse U 5 jeweils in
den Nulldurchgängen des Erregerstromes I e gemäß Fig. 2
entstehen, haben sie alle den gleichen Abstand. Tritt
nun gemäß dem Diagramm der Fig. 6, in dem der Erre
gerstrom I e 5 in der Erregerwicklung 5 über der Zeit t
aufgetragen ist, ein im wesentlichen glatter Gleich
fehlerstrom I F 1 auf, so bewirkt dieser eine Verschie
bung der Nullinie, wie es im Diagramm strichpunktiert
angedeutet ist. Damit ändern sich die zeitlichen
Abstände der Spannungsimpulse, die in der Sekundär
wicklung 7 gebildet werden, wie es im Diagramm gemäß
Fig. 7 dargestellt ist, in dem die Sekundärspannung
U S 7 in der Sekundärwicklung 7 über der Zeit t aufgetra
gen ist. Der Abstand zwischen dem Impuls U S 71 und dem
Impuls U S 72 ist geringer als der Abstand zwischen diesem
Impuls U S 72 und dem folgenden Impuls U S 73.
Der Erregerstrom I e 6 in der Erregerwicklung 6 ist dem
Erregerstrom I e 5 entgegengerichtet. Man erhält somit
durch den Fehlerstrom I F 1 gemäß dem Diagramm der Fig. 8,
in dem der Erregerstrom I e 6 in Abhängigkeit von der
Zeit t aufgetragen ist, eine Verschiebung der Null
durchgänge in entgegengesetzter Richtung und es werden
somit in der Sekundärwicklung 8 Spannungsimpulse U S 8 zu
entsprechend abweichenden Zeiten gebildet, wie dem
Diagramm der Fig. 9 zu entnehmen ist, in dem die Span
nung U S 8 in der Sekundärwicklung 8 über der Zeit t auf
getragen ist. In der Sekundärwicklung 8 ist der Abstand
des Impulses U S 81 vom Impuls U S 82 größer als der Ab
stand zum folgenden Impuls U S 83.
Der Fehlerstrom I F 1 verursacht somit eine Verschiebung
der Spannungsimpulse in den Sekundärwicklungen gegen
einander, so daß für die eine Vormagnetisierungsrichtung
der zeitliche Abstand der Spannungsimpulse verkürzt und
für die andere entsprechend verlängert wird. Damit er
hält man nach der Gleichrichtung am Ausgang A Ausgangs
impulse U A , mit denen eine Auslöseeinrichtung eines
Leistungsschalters betätigt werden kann.
Die Ausgangsimpulse U A sind in den Diagrammen gemäß den
Fig. 10 und 11 veranschaulicht. Gemaß Fig. 10 sind
die Stromimpulse U 10 bei fehlendem Fehlerstrom I F an
nähernd Null. Dagegen werden gemäß Fig. 11 starke
Spannungssignale U 11 erzeugt, sobald ein Fehlerstrom I F
ausreichender Größe auftritt.
Claims (7)
1. Anordnung zum Erfassen von Fehlerströmen mit einem
Summenstromwandler, dessen Primärwicklungen durch Netz
leiter gebildet sind und der mindestens zwei
Wandlerkerne mit geringer Koerzitivfeldstärke enthält,
die mit gegeneinandergeschalteten Erregerwicklungen
und hintereinandergeschalteten Sekundärwicklungen
versehen sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einer Anordnung mit minde
stens einer Primärwindung (L 1, N 1) eine Wechselstrom-
Vormagnetisierung vorgesehen ist und daß der Erreger
stromkreis (10) Mittel zur Phasenverschiebung und
Stromformung enthält.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Primär
windungen (L 1, N 1) vorgesehen sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Ausgang (A)
eine elektromechanische Auslöseeinrichtung mit einem
Haltemagneten (32) angeschlossen ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für
die Erregerspannung (U e) ein Spannungsstabilisator (15)
vorgesehen ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Frequenz der Erregerspannung (U e) ein Vielfaches der
Netzfrequenz beträgt.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Erregerstromkreis (10) zur Phasenverschiebung und
Stromformung eine Parallelschaltung aus einem Wider
stand (13) und einer Kapazität (14) enthält.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Entstörschaltung (30) zur Verhinderung der Fehl
auslösung durch Stoßstrom und/oder durch kapazitive
Ströme vorgesehen ist, welche an die Sekundärwicklung
(7, 8) angeschlossen ist und deren Ausgang einem Aus
löser für einen Netzschalter (9) parallel geschaltet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853543985 DE3543985A1 (de) | 1985-12-12 | 1985-12-12 | Anordnung zum erfassen von fehlerstroemen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853543985 DE3543985A1 (de) | 1985-12-12 | 1985-12-12 | Anordnung zum erfassen von fehlerstroemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3543985A1 true DE3543985A1 (de) | 1987-06-19 |
Family
ID=6288301
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853543985 Withdrawn DE3543985A1 (de) | 1985-12-12 | 1985-12-12 | Anordnung zum erfassen von fehlerstroemen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3543985A1 (de) |
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- 1985-12-12 DE DE19853543985 patent/DE3543985A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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